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Prof. Rabehl über die 68er-Generation

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
Herr Professor Rabehl, Sie haben am vergangenen Samstag auf dem 7. Berliner Kolleg des Instituts für Staatspolitik (IfS) zum Thema „Meinungsfreiheit und Tabu“ gesprochen. Sie gelten – als persönlicher Freund und enger Weggefährte Rudi Dutschkes – als einer der berühmtesten Altachtundsechziger Deutschlands. Warum erzürnt Sie also die „Political Correctness“? Könnten Sie sich nicht entspannt zurücklehnen und den Sieg der kulturellen und politischen Vorherrschaft der Altachtundsechziger genießen?

Rabehl: So einfach ist das nicht, denn das, was die Medien so gerne griffig als „die Achtundsechziger“ bezeichnen, bestand tatsächlich aus den unterschiedlichsten Gruppen, Mentalitäten und Persönlichkeiten. Ich gehörte damals zu den sogenannten „Ostlern“, also jenen jungen Leuten, die zwar aus der DDR in den Westen gegangen, politisch aber nicht in der Bundesrepublik „angekommen“ waren. Unter anderem war ich vor dem Stalin-Kult und dem orthodoxen Kommunismus geflohen, doch plötzlich tauchten dessen historische Vertreter im „westlinken“ Teil der Apo als Heroen der Studentenrevolte auf. Das hat mich von der Mehrheit der Achtundsechziger ebenso entfremdet wie deren archaischer Haß auf das eigene Volk, ja ihre Bereitschaft, mit diesem, wenn sie nur einmal die Möglichkeit dazu gehabt hätten, schonungslos abzurechnen – was sich etwa durch ihre Begeisterung für Massenmörder wie Mao Tse-Tung oder Pol Pot bewies.

Die Grünen, an deren Gründung Dutschke und Sie mitgewirkt haben, können heute mit Fug und Recht als Bannerträger der PC bezeichnet werden.

Rabehl: Bezeichnend ist, daß Rudi auf die Frage, wo die Revolution politisch den einmal hinführen solle, keine konkrete Antwort geben wollte. Weil es ihm nicht einfach um die Etablierung neuer herrschender Verhältnisse und deren Absicherung ging. Er wollte Kritik, aber bestimmt niemals etwas wie Political Correctness.

„Radikale Ideologie auf dem Umweg des Tabus formuliert“

Woher kommt dann die Dominanz der PC bei den Grünen, die die Inhalte der Partei inzwischen nahezu vollständig ersetzt hat?

Rabehl: Nach 1977 mußten die kommunistischen Kader der verschiedenen linksextremen Gruppen der Apo ideologisch abrüsten. Mit dem Deutschen Herbst hatte sich allgemein die Erkenntnis durchgesetzt, daß die Bundesrepublik Deutschland ganz offensichtlich nicht zu revolutionieren war. Leute wie Joschka Fischer und seine orthodoxen linksextremistischen Gefolgsleute, die heute sein Außenministerium ebenso wie Tritins Umweltministerium bevölkern, waren auf ihrem Weg zur Macht in einer Sackgasse. Das neue demokratisch-integrative Konzept einer grünen Partei statt des revolutiönär-konfrontativen Konzept des Kampfes machte eine Neuformulierung der eigenen Ideologie im demokratischen Gewande notwendig. Es war nicht mehr möglich, weiterhin noch von der Diktatur des Proletariats oder der Avantgarde der Revolution zu reden und in der Verachtung der Massen zu schwelgen. Der neue Jargon mußte mit den Erfordernissen einer Wahlpartei kompatibel zu sein.

PC ist also nichts weiter als ins Demokratische übersetzter Linksextremismus?

Rabehl: Als Ersatz für den „verlorengegangenen“ Radikalimus wird die unbedingte Tabuisierung bestimmter Themen um so wichtiger. Dabei ist Tabuisierung in einer Demokratie ebenso extremistisch wie klassischer Radikalismus – aber Tabuisierung fällt nicht so unangenehm auf. Statt mit radikalen, offensiven Forderungen formuliert man seine Ideologie auf dem Umweg von Tabus.

Also eine Ideologie neuen Typs?

Rabehl: Ja, zum Beispiel statt offensiv gegen das deutsche Volk zu agitieren, wird einfach die Masseneinwanderungspolitik tabuisiert, also quasi ein stillschweigendes statt eines offenen Vorgehens gegen das hiesige angestammte Volk. Ebenso wird es in der Geschichtspolitik mit dem Faschismus-Tabu gemacht: Statt offen gegen die deutsche Geschichte vorzugehen, wird diese mit Tabus durchsetzt und somit als kulturstiftende Größe zerstört.

Womit wir beim Fall Hohmann wären.

Rabehl: Der unklugerweise mit seiner Rede am Antisemitsmus-Tabu gerührt hat. Was nicht meint, daß der Antisemitismus nicht tabu sein sollte, sondern daß auf dieser Grundlage das mächtigste aller Tabus der PC aufgerichtet worden ist. Ein Grund für dieses – man könnte sagen – „Meistertabu“ ist, daß ein wirklich effektives Tabu „Blutzeugen“ braucht. Das Antisemitismus-Tabu ist dadurch derart schlagkräftig, daß man damit garantiert jede Reflektierung eines mißliebigen Themas, das sich damit verknüpfen läßt, vermeiden kann. Mittels des Antisemitismus-Tabu läßt sich der Gegner am leichtesten stigmatisieren, isolieren und gesellschaftlich vernichten. Die sogenannte „Auschwitz-Keule“ ist die Superwaffe im Arsenal der politisch korrekten Linken in Europa und Nordamerika. Dazu gesellt sich leider die Instrumentalisierung des Antisemitismus-Tabus durch den Staat Israel. Dieser glaubt sich durch die völlig verfahrene Situation im Nahen Osten dazu gezwungen, alle Mittel im Kampf um das, was er als unabdingbar für seine Existenzsicherung ansieht, einsetzen zu müssen. Dabei führt Israel bekanntlich einen aussichtlosen Kampf und ist daher bestrebt, die USA und Europa möglichst weitgehend in die Auseindersetzung mitzuverwickeln. So ist das Antisemitismus-Tabu sowohl ein Instrument gegen die Gegner der Klasse der Politisch Korrekten in Europa und Nordamerika als auch ein Instrument des Staates Israel gegen die Europäer und Amerikaner. Ironischerweise trifft im übrigen der Antisemitismusvorwurf von seiten des Staates Israel mitunter auch die Europäer, die sich hierzulande nur allzu gerne seiner gegen ihre eigenen Landsleute bedienen.

Das Antisemitismus-Tabu allein erklärt also den Fall Hohmann?

Rabehl: Nein, zwar hat sich Hohmann mit seiner Rede angesichts des Antisemitismus-Tabus im Land wie jemand verhalten, der offenes Feuer in eine Pulverkammer trägt. Es trifft aber zu, daß das noch nicht ausgereicht hat, ihn zur Strecke zu bringen. Fritz Schenk, der Koordinator der Initiative „Kritische Solidarität mit Martin Hohmann“, hat in seinem Vortrag auf dem Berliner Kolleg das entscheidende Detail benannt und übrigens in seinem Buch „Der Fall Hohmann“ auch herausgearbeitet: nämlich die Tatsache, daß es trotz Hohmanns erstaunlicher Fahrlässigkeit dennoch notwendig war, die Fakten zu verdrehen. Ich spreche von der Unterschlagung des Satzes „Und deshalb sind weder Juden noch Deutsche ein Tätervolk“ durch den ARD-Journalisten Werner Sonne, die sich in den folgenden Tagen in fast allen anderen Medien weiter fortpflanzte. Damit erst war die Kampagne losgetreten. Als Tage später schließlich die ersten Medien anfingen, halbherzig auch einmal über diesen Satz zu reflektieren, war es zu spät! Auch den Medien, die das noch unternahmen, war es nicht mehr möglich, dem Satz ein entlastendes Moment abzugewinnen. Es war für niemanden mehr möglich, aus der Kampagen auszusteigen, alle waren schon zu tief verstrickt, um sich das noch leisten zu können. Hohmann ist also nicht nur einem Tabu, sondern auch einer Kampagne zum Opfer gefallen. Ein Tabu ohne die Fähigkeit, eine Kampagne zu starten, ist wirkungslos. Ebenso wie eine Kampagne wirkungslos ist, die nicht bereit oder in der Lage ist, medial zu inszenieren.

So vielleicht wirds ja diesmal nicht gesperrt! Habe das Interview gekürzt! Viele hier werden gewisse Vorbehalte haben, aber ich finde, dass sich dieses Interview sehr gut zu als Diskussionsgrundlage eignet!
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
@ Lazarus

Is mir schon klar, nur wurde das Interview bei meiner Adressleiste nicht als eigener Link dargestellt sondern als Startseitenlink.
 

Lazarus

éminence grise
10. April 2002
1.280
was einen aber nicht hindert die Herkunft ausreichend zu beschreiben so das der Leser es finden kann.....
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
die grünen sind immer noch kommunistische terroristen, die die bundesrepublik vernichten wollen. und zwar mit dem mittel der tabuisierung bestimmer themen (p.c), was sie durch gezielte presse-großkampagnen zustandebringen, z.b. der fall hohmann.



02.gif
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
@ antimagnet

So ungefähr!

Nein, aber ich bin der Meinung, dass es schon stimmt, dass Schlagwörter wie "Antisemitismus", "Faschismus" u.ä. oft nur missbraucht werden um den jeweiligen politischen Gegner zu denunzieren oder Moralisch in Verruf zu bringen!
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
Das Antisemitismus-Tabu ist dadurch derart schlagkräftig, daß man damit garantiert jede Reflektierung eines mißliebigen Themas, das sich damit verknüpfen läßt, vermeiden kann. Mittels des Antisemitismus-Tabu läßt sich der Gegner am leichtesten stigmatisieren, isolieren und gesellschaftlich vernichten

das ist nur mehr oder weniger ein auszug aus dem interview, den ich doch für recht, naja, nicht unwahr halte.
ich möchte nicht sagen, dass der mann in allem was er sagt recht hat, aber gewisse pasagen spiegeln meine meinung wieder.

:?: :?:
 

Talpa

Vorsteher und Richter
15. März 2004
707
Der Antisemitismus ist dazu da, um Euch in Antisemiten und Philosemiten aufzuteilen!

So funktioniert Politik à la Macchiavelli!
Und Keine(r) begehrt auf! Niemand wehrt sich gegen Volksverblödungen wie Superstar und BigBrother! Kultur und Intellekt ist dank Blöd, Schpiggel und eR-Te-eL fast perfekt ausgerottet worden, und Restbestände von gesundem Menschenverstand werden als nationalistisch (=antisemitisch) ausgelegt und taubuisiert! Niemals zuvor in der Menschheitsgeschichte wurde eine Nation und ihre Vergangenheit dermassen stigmatisiert, tabuisiert, ausgelöscht. Und Jeder, der nur den Hauch einer Ahnung von Geschichte und Religion hat, weiss, wozu dies gefährliche Potential jederzeit missbraucht werden kann!
 

phoenix

Geheimer Meister
6. Oktober 2002
323
Bitte?"wurde eine Nation und ihre Vergangenheit dermassen stigmatisiert, tabuisiert, ausgelöscht. Und Jeder, der nur den Hauch einer Ahnung von Geschichte und Religion hat, weiss, wozu dies gefährliche Potential jederzeit missbraucht werden kann!"

Deutschland wurde ausgelöscht, warens nicht eher die Juden.
Das liest sich echt paranoid.
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
Tja, die "Junge Freiheit" eben...

Teilweise steht echt krummes Zeug in dem Artikel drin, ist mir aufgefallen, als es um Rudi Dutschke ging. Völliger Schmarrn, dass dieser antideutsch gewesen sei. Dutschke hat sich immer für seine Nation und auch eine Wiedervereinigung ausgesprochen, nachzulesen in den Biographien über ihn (ich empfehle sehr die von seiner Frau Gretchen Dutschke)
Ihn meiner Haltung zu meinem Land berufe auch ich mich teilweise auf Dutschke.

Im übrigen war Dutschke niemals das, was ich abschätzig "Bolschewist" zu nennen pflege: Ganz im Gegenteil, er lag andauernd im heftigen Clinch mit der DKP/SED und den Vertretern des Hardcore-Einparteien-Marxismus. Er hatte sicherlich seine kommunistischen Theorien und Zielvorstellungen, aber die hatte Joschka Fischer zu dieser Zeit auch. Es ist für mich überhaupt keine Frage, dass Rudi Dutschke, wäre er nicht an den Spätfolgen des Attentats eines von der Springerpresse aufgehetzten Aktivisten gestorben, den Weg der Grünen weitergegangen wäre und im Zuge zahlreicher realpolitischer "Aha!"-Effekte heute vielleicht unser Vizekanzler wäre. Und das die Grünen heute durch die Anerkennung, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, das deutsche Volk vernichten wollen, ist einfach nur zu lächerlich :lol:

:arrow: Ein "JungeFreiheit"-Artikel wie aus dem Lehrbuch.
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
Recht kurzes Interview ohne besondere Detailtiefe. Die Gründungsjahre der Grünen verliefen deutlich vielfältiger, sowohl was die sozio-demografischen Aspekte der Parteimitglieder betrifft, als auch den Umgang mit den Themen. Nun hat die Partei, die zuerst gar keine "richtige" Partei war, eine bald 25-jährige Geschichte hinter sich, und es haben sich viele Dinge weiterentwickelt.

Da zuerst sehr viele Nicht-Politiker ohne jegliche Erfahrung und nur mit Enthusiasmus für die Sache dabei waren, gab es vor allem Anfang der 80er einen Zulauf von erfahreneren Polit-Profis, denen die politische Heimat abhanden gekommen es. DKP und SDAJ waren da nicht mehr groß zukunftsträchtig, vielleicht bekamen sie auch keine Kohle mehr aus der DDR, und die Maueröffnung warf ihre Schatten voraus.

Die Grünen selber scherten sich kaum um die Vergangenheit ihrer eigenen Mitglieder, ganz tolerant, und wurde in dieser Zeit zum ersten Mal von außen unterwandert. Falls es zu thematischen Tabuisierungen kam, dann begannen die sicher da. Mit harten Polit-Themen nicht sehr vertraut, überließen die betreffenden Mitglieder brisante Themen mit genügend Zeug zum Diskurs den anderen, so einfach geht das. Wenn sich einer für Windenergie eingesetzt hat, weil ihm die Umwelt am Herzen lag und einfach keine Ahnung von Einwanderungsthematik hatte, dann hat derjenige einfach den Mund gehalten, das Thema griffen sich dann die anderen. Nur so erklären sich auch Karrieren wie Fischer, Trittin und andere, die zuerst mit Turnschuhtarnung eingestiegen sind, um sich später als Schlipsträger den Hals freiwillig zuzuschnüren. Auch eine Art Outing.

Dass es ein Interesse an dieser Partei seitens der "Fädenzieher" gab, erklärt sich aus der damaligen Situation. Die große Koalition war noch nicht lange vom Tisch und hatte angezeigt, wie sehr sich die demokratischen Parteien bereits glichen und sowohl DKP als auch NPD waren kaum der Rede wert, beide schlitterten am Verbot vorbei. Außerdem waren Umweltthemen ziemlich unterrepräsentiert, und genau das war ja zuerst auch das einzige, worum es bei den Grünen ging. Da sind später einige ganz schön erschrocken, als sie sich auf politischem Parkett mit Hardcore konfrontiert sahen.

Die 68er als personellen Hintergrund für die Grünen stilisieren zu wollen, ist m.E. nicht wirklich treffend.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Jaja, das "Problem" mit den 68ern...

Meiner Meinung nach, haben die 68ern sehr wohl eine "Mitschuld" für das aktuelle Verhältnis der Deutschen zu Ihrem Land.

Z.B. erlaubt sich keien Staat der Welt den "Luxus" einer "Patriotismus-Debatte". In keinem Staat der Welt gilt man als "Außenseiter", wenn man z.B. ein Trikot der Fußballnationalmannschaft trägt. In wenigen Staaten der Welt gibt es so viele Einwohner, welche nicht mal in der LAge sind, die eigene Nationalhymne zu singen. (Und wenn man als Deutscher die eigene Hymne singt, frage sich viele "Ohrenzeugen" wieso man denn bitte diese Hmyne singen darf...)

Sicherlich ist das alles etwas überzeichnet. Es ist aber auch wahr, daß wir Deutschen ein sehr gespaltenes Verhältnis zu unserem Land haben. (Natürlich ist unsere Geschichte einzigartig. Dies darf aber auch kein Grund zum "Selbsthaß" sein.)

Wo liegt jetzt die "Mitschuld" der 68er? Der Anfang liegt in dem Geschichtsbewußtsein der 68er-Elterngeneration, welche den IIWK faßt VÖLLIG verschwiegen hat. Die 68er wollten nun (zu Recht) endlich eine Aufarbeitung dieser Geschichte. Allerdings haben die 68er diese Aufarbeitung so sehr ins extreme gleiten lassen, wie die "Eltern" die Geschichte verschwiegen haben.

Aus völliger Mißachtung wurde eine völlige Überhöhung.

Die Kinder der 68er wurden genau in diesem Sinne erzogen. "Deutschland hat eine unglaubliche Schuld." (Was natürlich stimmt. Allerdings hat Deutschland auch noch einiges anderes.)
Und es ist eben nicht PC, trotz der Geschichte ein bißchen stolz auf sein Land sein kann.

Niemand muß stolz auf Deutschland sein. Aber jeder darf, wenn er/sie will.


Nur am Rande meine Erfahrungen mit einem türkischen Arbeitskollegen.

Im Vorfeld zur Fußball-EM haben wir einen Firmeninternen "Tipwettbewerb". Ich habe meinem Kollegen dann gesagt, daß ich nicht GEGEN Deutschland tippen werde, obwohl ich galube, daß wir wohl gegen HL verlieren... Mein Kollege sagte dann ganz erstaunt zu mir, daß er sowas von einem Deutschen selten hört, und warum das so ist...


Naja, dies meine Meinung zum Thema.

WS
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
@ semball

Du hast den Artikel anscheinend nicht sorgfältig durchgelesen. Zu Dutschke sagte Rabehl folgendes:

Rabehl: Bezeichnend ist, daß Rudi auf die Frage, wo die Revolution politisch den einmal hinführen solle, keine konkrete Antwort geben wollte. Weil es ihm nicht einfach um die Etablierung neuer herrschender Verhältnisse und deren Absicherung ging. Er wollte Kritik, aber bestimmt niemals etwas wie Political Correctness.
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
@ Elbee

Vollständiges Interview hier: http://www.junge-freiheit.de[/url]
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
Paran schrieb:
@ semball

Du hast den Artikel anscheinend nicht sorgfältig durchgelesen. Zu Dutschke sagte Rabehl folgendes:

Rabehl: Bezeichnend ist, daß Rudi auf die Frage, wo die Revolution politisch den einmal hinführen solle, keine konkrete Antwort geben wollte. Weil es ihm nicht einfach um die Etablierung neuer herrschender Verhältnisse und deren Absicherung ging. Er wollte Kritik, aber bestimmt niemals etwas wie Political Correctness.

Ja, das sagt er direkt über die Person Dutschke.
Das er Dutschke auch noch für das, was ich geschildert habe, hält erschliesst sich logisch aus der politischen Verteufelung von Leuten wie Joschka Fischer, deren Weltanschauung damals im Prinzip die gleiche wie die von Dutschke war.
Die JungeFreiheit ist ja gerade auf das "Zwischen-den-Zeilen-lesen" ausgelegt, schließlich könnte ihre wahre Gesinnung ja den einen oder anderen arglosen und neugierigen Leser vor den Kopf stoßen...
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
@ semball

Wir sind hier zwar auf wv.de, aber manchmal kann mans ja auch übertreiben. Ich würde Joschka Fischer niemals mit Dutschke gleichsetzen. Joschka Fischer hat doch immer klar linke Thesen vertreten während Dutschke eine sehr vielschichtigere Persönlichkeit war die sich nicht auf eine politische Richtung bzw. Ideologie beschränkt hat. Der Interviewte war zu dieser Zeit ein Weggefährte Dutschkes, es wäre also sehr eigenartig wenn dieser diesen mit Fischer gleichsetzen würde, was er ja auch nicht tut!
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
Paran schrieb:
@ Elbee

Vollständiges Interview hier: http://www.junge-freiheit.de[/url]

Danke für den Link, das ganze Interview gibt dann schon ein differenzierteres Bild ab. Rabehls Perspektive ist schon interessant, gleichwohl subjektiv. Vielleicht liegt das aber auch an mir, ich mag nicht so besonders diese altkluge Verklärtheit, der Bodenhaftung und Erinnerungsvermögen abhanden gekommen ist. Es spielt schon eine Rolle, was an den echten Schreibtischen passiert ist, und nicht, was Dutschke so alles gedacht oder toleriert hat. Dummerweise achten wir dagegen sehr auf das, was an den Rednerpulten passiert.
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
Paran schrieb:
@ semball
Joschka Fischer hat doch immer klar linke Thesen vertreten während Dutschke eine sehr vielschichtigere Persönlichkeit war die sich nicht auf eine politische Richtung bzw. Ideologie beschränkt hat.

Na, da muss ich dir aber mal ordentlich widersprechen.
Dutschke war Kommunist, und zwar nach eigenem Ermessen ein Gegner des Bolschewismus der DDR/SU/KPD. Er hatte seine klaren (extrem) linken Thesen, nur gab es für die keine parteipolitische Entsprechung.
Für Joschka gilt wohl das gleiche, nur hat er lange genug gelebt um mittels eines Reifungsprozesses der Linke zu werden, als den wir ihn heute kennen.
gruss semball
 
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