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Raketenabwehrsystem der USA in Polen

peterhai

Geselle
29. November 2006
7
Über die politischen und geostrategischen Aspekte der Stationierung von amerikanischen Raketen in Polen und Tschechien wird in den Medien viel diskutiert. Jedoch ist nirgendwo ein Hinweis darauf zu entdecken, wer für die Kosten dieser Stationierung aufkommen soll. Es steht zu vermuten, dass wieder einmal die Europäer dafür bezahlen müssen. So wollen die USA auf Kosten der Europäer ein unausgereiftes System testen, das noch dazu vollständig unter der Kontrolle der USA verbleibt und den gerechtfertigten Unmut Russlands hervorruft. Zudem sollte man sich darüber im klaren sein, dass die Trümmer der abgeschossenen Raketen auf Europa niedergehen würden, auch wenn sie mit Ziel USA abgefeuert wurden.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Es steht zu vermuten, dass wieder einmal die Europäer dafür bezahlen müssen
Worauf gründet diese Vermutung, wenn doch laut deiner Aussage nirgends ein Hinweis zu finden ist, wie das finanziert werden soll? Wofür haben die Europäer denn bisher schon mal gezahlt? Soll der Schild in Osteuropa tatsächlich Raketen abwehren, die das Ziel USA haben? Wer sollte denn Raketen abschiessen, die auf dem Weg in die USA Europa überqueren?
 

LocoLupo

Vollkommener Meister
24. März 2003
522
US Raketenschild ist der Witz des Jahres

Teheran - Der Iran hat das US-Projekt für eine Raketenabwehr in Europa als "Witz des Jahres" bezeichnet. Es sei schwer zu glauben, dass die USA nicht wüssten, dass iranische Raketen Europa überhaupt nicht erreichen könnten. Die Idee, Europa anzugreifen, sei außerdem bar jeder Logik, denn Europa sei der wichtigste Handelspartner Teherans, sagte der Chef des Nationalen Sicherheitsrats, Ali Laridschani, der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.

Die USA sind derzeit mit Polen und Tschechien über den Bau einer Raketenabwehranlage im Gespräch. In der Nähe von Prag, wo US-Präsident George W. Bush seine Europareise beginnt, soll eine Radaranlage, in Polen ein Raketensilo entstehen.

Washington verfolge vermutlich "einen größeren Plan" und wolle die Öffentlichkeit mit derartiger Propaganda nur ablenken, sagte Laridschani. Die iranische Langstreckenrakete Schahab-3, die mit 2000 Kilometern die größte Reichweite haben soll, könne beispielsweise jeden Ort in Israel erreichen, hieß es. (mit dpa)
 

Gilgamesh

Erhabener auserwählter Ritter
24. Juni 2003
1.110
Nun ja, die Europäer zahlen damit, dass die Trümmerteile dieser abgeschossenen Raketen über unsere Köpfe regnen, anstelle über amerikanische Köpfe.

Ich meine, wir halten doch gerne unsere Köpfe hin,..oder?
Etwas Uran oder Plutonium wird uns Europäer doch nicht umhauen?

Hauptsache den Amis geht es gut! :roll:

Wenn man sich dann noch die Fallrichtung der Trümmer grob anschaut und berechnet, liegt mein Hamburg doch direkt auf der Route möglicher Trümmer vom Himmel!

Würden die es von der Türkei aus abschießen, also noch in der Boostphase der Raketen, dann vertrahlen wir zwar das Schwarze Meer mit Nuklearstaub, aber ist doch besser als Norddeutschland..oder?
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Nun ja, die Europäer zahlen damit, dass die Trümmerteile dieser abgeschossenen Raketen über unsere Köpfe regnen, anstelle über amerikanische Köpfe.

Ich meine, wir halten doch gerne unsere Köpfe hin,..oder?
Etwas Uran oder Plutonium wird uns Europäer doch nicht umhauen?

Hauptsache den Amis geht es gut!

Wenn man sich dann noch die Fallrichtung der Trümmer grob anschaut und berechnet, liegt mein Hamburg doch direkt auf der Route möglicher Trümmer vom Himmel!

Würden die es von der Türkei aus abschießen, also noch in der Boostphase der Raketen, dann vertrahlen wir zwar das Schwarze Meer mit Nuklearstaub, aber ist doch besser als Norddeutschland..oder?

Ich dachte, der Iran will gar keine Atomwaffen bauen?! Warum also diese Theorie?

ws
 

peterhai

Geselle
29. November 2006
7
lieber AgentIP, wie Du dem Buch "bankraub globalisiert" und vielen anderen Quellen entnehmen kannst, zahlt die ganze Welt für jeden einzelnen im Ausland stationierten Soldaten und equipment der USA viel Geld an die USA. Wieso sollten die gütigen Demokratiewächter USA ausgerechnet ein teures Raketenabwehrsystem in Europa selbst bezahlen? Das wäre neu!
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ich will aber dieses Buch gar nicht lesen und wäre dir dankbar, wenn du mir vielleicht ein paar von den anderen Quellen nennen könntest. Oder du gibst einfach vielleicht einfach mal selbst in kurzen Worten wieder, inwiefern z.B. meinetwegen ein Schweizer für einen amerikanischen Soldaten in Südkorea aufkommt.

Es stimmt übrigens gar nicht, dass es zur Finanzierung keine Berichte gibt:
WASHINGTON, 23. Mai (RIA Novosti). Die Aufstellung der US-Raketenabwehr in Polen und Tschechien kann die amerikanischen Steuerzahler mehr als vier Milliarden US-Dollar kosten.

Das geht aus den in Washington veröffentlichten Begleitunterlagen zum Entwurf des US-Militäretats hervor, der im Kongress behandelt wird.

Ihre ablehnende Haltung zur Finanzierung des Raketenabwehrprojekts erklären die US-Parlamentarier auch damit, dass der Kongress bislang keine Dokumente darüber erhalten habe, wie die veranschlagten vier Milliarden Dollar verwendet werden sollen. Zuvor hatte das Repräsentantenhaus bereits die von der US-Administration geforderte Finanzierung für die Installierung der Raketenabwehrstützpunkte in Polen und Tschechien um 160 Millionen Dollar gekürzt.

Auch der Kongress halte die Installierung der Abfangraketen und des Raketenabwehr-Radars in Europa für verfrüht, heißt es in den Unterlagen.

Statt die von Bush geforderten 310 Millionen Dollar für die Raketenabwehr in Europa für das kommende Jahr bewilligt der Kongress lediglich 150 Millionen Dollar, mit denen „ausschließlich die Forschungskomponente dieses Programms“ finanziert werden soll.

Zuvor hatte das US-Repräsentantenhaus bei der Erörterung des Militäretats 2008 die Finanzierung der U.S. Missile Defense Agency um 764 Millionen Dollar beschnitten. Es wird erwartet, dass die Republikaner bei der am Dienstag beginnenden Diskussion im Senat versuchen werden, diese Mittel wieder in den Etat zu stellen.

Die U.S. Missile Defense Agency plant für den 24. Mai einen zweiten Test des Raketenabwehrsystems. Zuerst soll eine ballistische Rakete von der Insel Kodiak (Alaska) gestartet werden. 20 Minuten später soll eine Abfangrakete von der Air Forces Base Vandenberg (Kalifornien) abheben und die ballistische Rakete in 160 Kilometer Höhe zerstören. Der Test kostet schätzungsweise 85 Millionen Dollar.

Die US-Administration wolle mit dem Test das Potenzial des neuen Systems zeigen, um die Zustimmung des Kongresses für die Finanzierung des Raketenabwehr-Programms in vollem Umfang zu erreichen, sagen Beobachter in Washington.

Komisch eigentlich, dass der amerikanische Kongress über Kostenvoranschläge und Mittel aus Steuergeldern debattiert und abstimmt, wo doch eh die Europäer zahlen sollen. :roll:
 

Gilgamesh

Erhabener auserwählter Ritter
24. Juni 2003
1.110
Winston_Smith schrieb:
Ich dachte, der Iran will gar keine Atomwaffen bauen?! Warum also diese Theorie?
ws

Umgekehrt Winston!
Warum möchten die Amis die Raketen in Polen...hmmm?

Natürlich kann man jede Abwehrstation auch auf Angriff umprogrammieren, aber das wollen wir unseren Freunden mal nicht unterstellen!

Aber, da Du immer gerne auf unwissend tust, hier eine ausführliche Meinung meiner kleinen Persönlichkeit:

Zunächst: Abwehrraketen zielen auf Abwehr! -Oder?
Schlimmster anzunehmender Fall wäre also ein atomarer Angriff!

Geht dieser hypothetischer Angriff vom Iran aus, was ich in meiner Lebenszeit nicht für möglich halte, regnet der atomare Staub auf uns Europäer nieder!

Zielt diese Abwehr gegen Russland, was ich eher für wahrscheinlich halte, dann gilt ebenso, dass der atomare Staub abgeschossener Raketen auf unsere Köpfe niederregnet!!!

Nun können wir spekulieren und uns fragen, warum die USA jetzt schon ein paar Türme auf ihrem Schachbrett gegen Russland setzen?
Hier denke, kommt noch etwas auf uns zu!

Ich denke, die Amis planen eine Art Putsch gegen Russland, besser gegen das Regime Putins und da wird es sicher noch ganz interessant werden, denn in ca. 9 Monaten sind Neuwahlen in Russland. Bis zu diesem Zeitpunkt muß das Schild stehen!

Wer weiß schon, welche Marinette Putin an seine Stelle setzt?
Da ist es doch besser, wenn wir westler es irgendwie schaffen, unsere Marionette in den Kremmel zu setzen..oder?

Und genau um diese Position wird sicher kurz nach der Sommerpause ein Machtkampf beginnen, wobei der Westen ordentlich mitmischen wird!
Deswegen auch das Schutzschild...für den Fall der Fälle eben, falls die polnischen Agenten in Russland enttanrt werden.

Nur meine unbedeutende Meinung....
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Geht dieser hypothetischer Angriff vom Iran aus, was ich in meiner Lebenszeit nicht für möglich halte, regnet der atomare Staub auf uns Europäer nieder!

Ich verstehe dann Deinen Sarkasmus nicht. Du sagst, der Iran will keine Atomwaffen, zeichnest aber hier ein Szenario der atomaren Verseuchung Europas durch Trummmerteile.

Zielt diese Abwehr gegen Russland, was ich eher für wahrscheinlich halte, dann gilt ebenso, dass der atomare Staub abgeschossener Raketen auf unsere Köpfe niederregnet!!!

Abwehr gegen Russland?! Entschuldige, dass ich lache. Russland hat einige 1000 Atomsprengköpfe. Viele davon sind Seegestützt. Außerdem ist der Weg über die Pole oder Alaska doch viel kürzer, als über Europa.

Der Raketenschild wird niemals tausende Atomraketen aufhalten können. (Soll er ja auch gar nicht.)

ws
 

peterhai

Geselle
29. November 2006
7
agent IP sollte wohl besser agent CIA von der Desinformationsabteilung heissen! 1. Ist wohl völlig klar, dass die Koreaner für die in Ihrem Land stationierten zahlen, so, wie wir das in Deutschland auch tun. Die Schweizer sind schlauer - sie haben keine US-Soldaten und müssen so auch nichts bezahlen und es geht ihnen besser als vielen anderen.
2. Dein zitierter "novosti" - Bericht beinhaltet das Wort KANN. Es kann alles sein, nur ist die Nachricht für des Lesens unfähige so schon mal raus und man kann als USA höriger wieder mal alles glauben.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Ich bin kein Experte, aber meines Wissens besteht radioaktiver Fallout aus verstrahlten Gebäudetrümmern und Erdboden. Das bißchen Raketenmaterial macht nichts aus, und athmosphärische Atomexplosionen sind die saubersten überhaupt, weil sie weder Erde noch Trümmer aufwirbeln können. Es sind sehr viele zu Testzwecken durchgeführt worden, und was von den Raketen nicht einfach verdampft ist, hat sich in winzigen Partikeln gleichmäßig über den Globus verteilt und ist kaum nachweisbar.

Berechtigter Unmut der Russen: Ich finde den Unmut darüber, die ehemaligen Satellitenstaaten nicht mehr nach Lust und Laune herumschubsen und ausbeuten zu können, keineswegs gerechtfertigt.
 

Gilgamesh

Erhabener auserwählter Ritter
24. Juni 2003
1.110
@Winston

Irgendwie reden wir aneinander vorbei!
Also, die Amis behaupten, also nicht ICH, SIE (die Amis) wollen SICH über Polen gegen mögliche iranische >Atomangriffe schützen!

Ich zeige nur auf, was in diesem Falle passieren würde, nämliche ein atomare Verseuchung Europas, für den Fall, dass diese hypothetischen Raketen wirklich über Polen abgeschossen werden!

Denn >haben die AMIS recht und suchen nach einem Ort für ein SCHILD, dann bitte nicht über meinem Kopf!
Ich hänge nämlich sehr an meinen Haaren und meine Nägel müssen auch nicht unbedingt ausfallen!

Do You jetzt VerSteHEn..? :O_O:
Sorry Admins!

Ich habe zudem auch Alternativen aufgezeigt als Standorte für ein Schild, z.B. die vorhandenen NATO-Stützpunkte der Türkei!

Zum Thema Abwehr gegen Polen!
Ich sage ja auch nicht, dass die Russen die Amis angreifen werden und somit sehen ich die Abwehr mehr als Schutz Polens bzw. Europas gegen Russland!

Warum sollte Russland Polen oder Europa angreifen?
Nun, wissen wir denn, was sich hinter den Bühnen abspielt?
Aber wenn der Westen Interesse hat die politische Landschaft in Russland zu unterwandern, dann von europäischem Boden aus.
Da sind die polnischen und Chechischen Agenten willkommen, fallen sie in Russland doch kaum auf und schwimmen wie Fische im Wasser..?!!

Ausserdem erinnere ich an historischen Sturz des russischen Zaren vor fast 100 Jahren. An der Russische Revolution 1917 waren die damaligen Europäer auch nicht ganz unbeteiligt, bzw. kamen die Anstifter aus Europa...

Also, für den Fall, dass der Russe böse werden könnte und Polen abstrafen möchte, ja für diesen Fall wäre ein Schild sehr sinnvoll...

@AgentP
Meine Märchenstunde? Nö! Ich sehe es eher als eine der möglichen Quantenralitäten, falls Du verstehst was ich meine.. :wink:
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Gilgamesh schrieb:
Ausserdem erinnere ich an historischen Sturz des russischen Zaren vor fast 100 Jahren. An der Russische Revolution 1917 waren die damaligen Europäer auch nicht ganz unbeteiligt, bzw. kamen die Anstifter aus Europa...

Außer den Mittelmächten waren die Europäer mit Rußland verbündet. Die Februarrevolution (da wurde der Zar gestürzt) haben die Russen alleine gemacht, und der deutsche Beitrag zum Oktoberputsch (von Revolution kann da ja kaum die Rede sein) bestand lediglich darin, Lenin und seine Bande durchreisen zu lassen und ihnen ein wenig Geld zuzustecken.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
peterhai schrieb:
agent IP sollte wohl besser agent CIA von der Desinformationsabteilung heissen! 1. Ist wohl völlig klar, dass die Koreaner für die in Ihrem Land stationierten zahlen, so, wie wir das in Deutschland auch tun. Die Schweizer sind schlauer - sie haben keine US-Soldaten und müssen so auch nichts bezahlen und es geht ihnen besser als vielen anderen.


Moment. DU hattest doch behauptet:
zahlt die ganze Welt für jeden einzelnen im Ausland stationierten Soldaten und equipment der USA viel Geld an die USA.

Und jetzt gehört schon die Schweiz nicht mehr zur "ganzen Welt".

2. Dein zitierter "novosti" - Bericht beinhaltet das Wort KANN. Es kann alles sein, nur ist die Nachricht für des Lesens unfähige so schon mal raus und man kann als USA höriger wieder mal alles glauben.

Wenn du statt die Lesekompetenz anderer in Frage zu stellen mal die Eigene ein wenig auf Vordermann bringen würdest, dann hättest du festgestellt, dass sich das "KANN" auch die maximalen Kosten bezog, dass aber auch über ganz konkrete Hausnummern abgestimmt wurde. :roll:
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Gilgamesh schrieb:
Natürlich kann man jede Abwehrstation auch auf Angriff umprogrammieren, aber das wollen wir unseren Freunden mal nicht unterstellen!
Weil es auch so schrecklich ökonomisch ist, sauteure Superdupper-Abfangraketen ohne Sprengkopf gegen Bodenziele einzusetzen, wenn man dafür wesentlich billigere Mittel hat.
Der tiefere Sinn dahinter leuchtet mir sofort ein.
Ok, mit economy of force haben die Amis eh so ihre Probleme, aber das geht dann wirklich zu weit.
 

peterhai

Geselle
29. November 2006
7
Gilga, Deine Beiträge sind gut und richtig! Bei der "Oktoberrevolution" sollten wir aber korrekterweise von den angloamerikanischen Banken sprechen, und nicht pauschal von Europäern.
 

Gilgamesh

Erhabener auserwählter Ritter
24. Juni 2003
1.110
Ein_Liberaler schrieb:
Außer den Mittelmächten waren die Europäer mit Rußland verbündet. Die Februarrevolution (da wurde der Zar gestürzt) haben die Russen alleine gemacht, und der deutsche Beitrag zum Oktoberputsch (von Revolution kann da ja kaum die Rede sein) bestand lediglich darin, Lenin und seine Bande durchreisen zu lassen und ihnen ein wenig Geld zuzustecken.

Klar haben die "Russen" es alleine gemacht, aber wer hat die "Russen" bzw. die damaligen regimekritischen Russen dazu verführt?

Hier mal ein Auszug aus Wikipedia zu Lenin:
1917 bis 1918
Nach der Februarrevolution 1917 kehrten Lenin und andere prominente Kommunisten mit Unterstützung der deutschen Obersten Heeresleitung aus der Schweiz über das Gebiet des Kriegsgegners Deutschland, Schwedens und Finnlands nach Russland zurück. Sie fuhren in einem versiegelten Zug, der zu exterritorialem Gebiet erklärt worden war. Es gibt Thesen, denen zufolge der Zug in Berlin gehalten hat, wo er mit 40 Millionen Goldmark beladen worden sei. Das Geld habe aus der Kasse des Deutschen Reiches gestammt und habe die bolschewistische Revolution vorantreiben sollen. Man habe sich erhofft, nach dem Umsturz in Russland einen Separatfrieden schließen zu können. Unzweifelhaft ist allerdings, dass Lenins Rückkehr ohne die Unterstützung des Deutschen Reichs in dieser Form nicht hätte stattfinden können. Im April 1917 erreichte Lenin mit einigen seiner Genossen Petrograd und verkündete die Möglichkeit und Notwendigkeit, die Revolution zur Machtergreifung der Arbeiter, Bauern und Soldaten zuzuspitzen (Aprilthesen).


So ähnlich sehe ich die aktuelle Situation in Russland und Polen hat hier eine besondere Rolle, so denke ich, kann aber nicht genau einschätzen, welche Rolle das genau ist.

Fakt ist, dass seit einiger Zeit versucht wird der Opposition in Russland unter die Arme zu greifen und man denke z.B. an den deutschen Politiker, der in Moskau in U-Haft genommen wurde:
Hier ein Beitrag aus Focus.de
Beck habe am Sonntag gemeinsam mit Kollegen aus Italien und dem EU-Parlament am Moskauer Bürgermeisteramt eine Petition zur Versammlungsfreiheit abgeben wollen, sagte ein Fraktionssprecher in Berlin. Vor dem Gebäude habe es Tumulte gegeben. Dabei sei Beck von Zivilisten mit Eiern und Tomaten beworfen worden und dann von der Polizei in Gewahrsam genommen worden.

Andere Sorgen haben die Politiker wohl nicht, als sich in eine Russen-Demo zu mischen..?!

Ich denke, hinter den Kulissen laufen ganz andere Dinge und da Russland ne ganz andere Schmerzschwelle hat als der Westen, muß hier schon was radikales Geschehen, damit Putins Machtapparat gestürzt wird und das kann auch bedeutet, dass erneut das Parlament mit Panzern belagert und beschossen werden muß. wie 1993 unter Boris Jelzin!

Wir erinnern uns:
http://www.stern.de/politik/ausland/513904.html?eid=516661

Die Frage für mich ist, wen Putin dafür abstrafen könnte, für diesen fiktiven Fall also, falls ein möglicher Putsch nicht gelingt? Einfach nur weitere Oppositionelle in den Gulag zu schicken, damit wird sich ein Putin nicht begnügen. Und beim Gashahn-Abrehen wird es sicher auch nicht bleiben, um z.B. Polen zu strafen.

Nennt mich einen Geschichtenerzähler, aber ich denke, solche Szenarien laufen schon in Gewissen Köpfen ab...!

Und genau in diesem Zusammenhang ergibt das Schutzschild schon einen Sinn, nicht gegen den Iran, sondern gegen den Russen!

Wir werden es ja sehen...

Noch einen Nachtrag:
Da die Mächtigen immer gerne mit der Geschichte und Zahlen spielen, könnte dieser Oktober dafür auserkoren sein, wieder in die Geschichte einzugehen. Es wäre der 90. Jahrestag der Oktoberrevolution! Ein guter Zeitpunkt für einen Putsch, bzw beginn groß angelegter Demonstrationen und Unruhen!
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
Hier wieder einmal die subjektive Meinung von jemandem, der seit 3 Jahren als Ausländer in Russland lebt, russisches Recht studiert und sich mit der russischen Sichtweise auf die Dinge gut auskennt:

Den Leuten in Moskau (was die anderen denken interessiert hier niemanden) geht es gut. Mediamarkt, Ikea McDonalds usw. sind präsent. Jeder hat die Möglichkeit mit Hilfe eines Kleinkredites eine neue Waschmaschine und einen LCD TV „megazoll“ und einen Mercedes zu kaufen. Es ist eine krasse Klassengesellschaft und die Klassen, die einen Putsch ausführen könnten, haben wenig Interesse daran. Die Jugend marschiert nur auf, wenn es gratis T-Shirts gibt und einen Trip nach Moskau. Die Leute sind apathisch gegenüber Politik und haben schlichtweg andere Probleme. Politische Morde an Journalisten und Agenten werden nur im Ausland wahrgenommen. Die US finanzierten NGO's und Politiker wie Kasparov sind sehr gut unter Kontrolle. Man sagt 70% der Russen seien despotischer als Putin selber. Russen sind sehr stolz auf ihr Land und ich wage zu behaupten, dass Russland nie mächtiger war, als es Heute ist. Putin mag zwar für uns Westeuropäer als Tyrann erscheinen, wenn er droht seine Raketen auf Europa zu richten (Zwischenfrage: wohin sind sie denn jetzt ausgerichtet?) für die Russen klingt das eher nach "verlorenen Platz auf dem Parkett der Weltpolitik zurückerobern". Das Präsidentenamt legt Putin faktisch den gesamten Staatsapparat zu Füssen (inklusive der Presse) und er kann in dieser fiktiven Demokratie tatsächlich bestimmen, wer sein Nachfolger sein wird.
Fazit: Aus meiner (noch mal) subjektiven Sicht ist eine Änderung an der derzeitigen Situation Russlands nahezu unmöglich. Jedoch wird in der westlichen Diskussion zu diesem Thema der Wille von Ivan Normalrusse ignoriert und es wird einfach davon ausgegangen, dass alle Menschen auf der Welt unsere westlichen Werte von sich aus willkommen heissen. Wer westliche Werte nicht willkommen heisst, unterliegt nach dieser Logik der antiwestlichen Propaganda.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Jedoch wird in der westlichen Diskussion zu diesem Thema der Wille von Ivan Normalrusse ignoriert und es wird einfach davon ausgegangen, dass alle Menschen auf der Welt unsere westlichen Werte von sich aus willkommen heissen. Wer westliche Werte nicht willkommen heisst, unterliegt nach dieser Logik der antiwestlichen Propaganda.
Was mich interessieren würde: Wie ist denn die jeweilige Haltung gegenüber demokratischen Werten so im allgemeinen an den Universitäten bei Studenten und Professoren? Ist da auch eine Mehrheit einverstanden mit der "Scheindemokratie"?

Klar haben die "Russen" es alleine gemacht, aber wer hat die "Russen" bzw. die damaligen regimekritischen Russen dazu verführt?
Niemand hat die dazu verführt. Es hat da schließlich schon seit Jahrzehnten gebrodelt. Immerhin gab es auch 1905 schon eine weniger erfolgreiche Revolution, vom ende der Zarenherrschaft durch die Februarrevolution 1917 mal ganz zu schweigen.
Immerhin war das deutsche Kaiserreicht zu der Zeit mit Rußland im Krieg und man hat kurzfristig und in einer ganz gezielten Aktion den Feind seines Feindes unterstützt. :roll:
 

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