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Republikaner starten Kampagne gegen Moore

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Fahrenheit 9/11 steht kurz vor dem Start. Rice meinte noch, dass die Ausstrahlung des Films Zeichen freier Meinungsäußerung sei. Republikaner fahren nun gegen Moore die Breitseite auf: Kampagnenseite gegen Moore
Netzeitung berichtet:
In alter McCarthy-Manier hat eine den Irak-Krieg unterstützende Organisation hinter der republikanische Politiker stehen, eine schwarze Liste ins Internet gestellt, auf der Kinos verzeichnet sind, die den in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichneten Film zeigen wollen.
Weiter heisst es: «Wenn Sie nicht wollen, dass sie anti-amerikanische Propaganda verbreiten, sagen Sie es den Zuständigen direkt», so der «Bring America Forward»-Text. Laut regierungskritischen Websites wie «What Really Happened» hätten einige der in der Liste Aufgeführten bereits Todesdrohungen erhalten.
Und so wird es also gedreht: Moore bringe die USA anscheinend auf einen absteigenden Ast (statt zur Vernunft) und ist somit Feind (und dafür haben die dort drüben noch andere Worte). Dann wird es also noch heiss hergehen. Und wie? Schwarze Liste gegen «Fahrenheit 9/11»
Gibt es eine Schwarze Liste mit Inhalt der Amerika-Forward-Fanatiker? Wer ist so alles dabei?
 

phoenix

Geheimer Meister
6. Oktober 2002
323
Das ist doch lächerlich....
diese Gegekampange wird nichts nützen.... (denke ich mal und hoffe es noch mehr)
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@streicher

es ist doch immer dasselbe knöpfchen, das in den USA gedrückt wird um die leute auf linie zu halten: patriotismus, der nur mehr schlecht als recht getarnter nationalismus ist. kritik macht da nur verdächtig und eine eigene meinung soll man sich im land der "tapferen und freien" schon gar nicht machen.

...haben Namen, Adressen, Telefonnummern und Email-Adressen von Kinobetreibern zusammen getragen und fordern Gleichgesinnte auf, diese mit Protest-Anrufen oder -Mails zu überziehen.

oder ihnen eben mit dem tod zu drohen.
 

Z

Geheimer Meister
24. Juni 2003
487
Das zeigt wieviel Angst die konservative Regierung vor Moores "Aufklärung" doch hat.

Ich glaube auch, dass es nicht viel nützen wird, zumal die nicht mehr Argumente als "Patriotismus" haben -> lächerlich.

Z
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Hallo samhain,

es klingt wie Wiederkäuen...

samhain schrieb:
@streicher

es ist doch immer dasselbe knöpfchen, das in den USA gedrückt wird um die leute auf linie zu halten: patriotismus, der nur mehr schlecht als recht getarnter nationalismus ist. kritik macht da nur verdächtig und eine eigene meinung soll man sich im land der "tapferen und freien" schon gar nicht machen.

...haben Namen, Adressen, Telefonnummern und Email-Adressen von Kinobetreibern zusammen getragen und fordern Gleichgesinnte auf, diese mit Protest-Anrufen oder -Mails zu überziehen.

oder ihnen eben mit dem tod zu drohen.
Es ist als Strategie verankert, durch argumentativen Winkelzug Kritik an dem Verhalten der US-Regierung als staatsfeindliche Polemik und Aktivitäten zu statuieren. "Das ist staatsfeindlich, muss also unterdrückt werden." An den Früchten soll man sie erkennen. Hast Du Dir mal die Seite von diesen Reps mal genauer angeschaut?
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
Anfangs war der Film ja verboten. Wegen dem Preis stieg der Druck, er wurde erlaubt und jetzt wird er auf andere Weise "freiwillig" verboten. Patrioten dürfen den Film nicht schauen gehen. Wird bestimmt kein Kassenschlager, obwohl ichs hoffe...

Das ist ja die übliche Methode oder, jemand überrascht?
 

LocoLupo

Vollkommener Meister
24. März 2003
522
Hürden werden Moore ja genügend vor die Füsse geworfen.
Folgender Artikel bei HEISE ist auch nicht uninteressant... hat mich aber irgendwie erschüttert. Man will offensichtlich mit allen mitteln verhindern das dieser Film gesehen wird.

Na ich werd ihn mir ansehn, das ist fix. Zum Glück bin ich alt genug dafür ... *fg*

Ist die Irak-Politik von Bush nicht jugendfrei?


Gewalt ist ja in den US-Kinos sowiso alltag .. waum man hier einen Aufstand macht hat(meiner meinung nach) andere Gründe
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Moin!

Das ganze hier erinnert mich doch stark an den geschlossenen "kampf gegen nazis" Beitrag.

Auf der einen Seite ist es echt prima, wenn die Demokraten (bzw. MM) einen Anti-Bush-Film in die Kinos bringen.

Auf der anderen Seite darf sich aber die Zielpartei nicht wehren, weil es einer Verfolgung der Macher gleich kommt....
:roll:

Ich halte die Aktion zwar auch für zweifelhaft und außerdem noch schlecht gemacht (naja, das sind die Werke von MM ja auch.), trotzdem sollte jeder das Recht haben, sich gegen Vorwürfe zur Wehr zu setzten.

Alle, die schon seit langem eine eingeschrängte Meinungsfreiheit in den USA beklagen, sollten doch jedem die Möglichkeit geben, seine Meinung zu vertreten. Ob es nun MM ist oder seine Gegner.

WS
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Der Film sorgt für Kontroverse, keine Frage. Auf welcher Art und Weise wird die Kontroverse ausgetragen werden: Wird eine politische Diskussion geführt oder haben sich die beiden Parteien auf Polemik eingeschossen? Besser wären Argumente statt Drohanrufe oder Schwarze Liste. Vorwürfe können doch entkräftet werden - oder auch nicht...
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@streicher

Besser wären Argumente statt Drohanrufe oder Schwarze Liste. Vorwürfe können doch entkräftet werden - oder auch nicht...

genau das wollte ich auch gerade sagen.
es ist meiner meinung nach ein großer unterschied, ob man leute persönlich an den pranger stellt, indem man ihre namen, adressen und telefonnummern der öffentlichkeit preisgibt, oder ob man sich z.b. in einer öffentlichen diskussion darüber auseinandersetzt.
eine talkrunde moore/reps im fernsehen wäre da zum beispiel vorstellbar.
aber darum geht es ja gar nicht.
es geht nämlich darum,

...the U.S. Military, the heroic men and women of the Armed Forces and our Commander-In-Chief...

über jede kritik zu stellen.

letztendlich muss man sich auch die folgen solcher aufrufe vor augen rufen, die schon in der vergangenheit fanatikern in die hände spielten, die sich dann zur selbstjustiz eingeladen fühlten- mit tödlichen konsequenzen für die opfer.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Sicherlich ist es immer wünschenswert, wenn es zu einer Diskussion kommt. Da sind wir uns ja wohl alle einig.

Allerdings gibt es halt auch in der GOP Personen, die halt lieber mit Verleumdungen, Halbwahrheiten und Drohungen arbeiten, als mit Argumeten.

Eine Diskussion MM vs. GOP (wer wäre überhaupt die Person für die GOP?) macht keinen Sinn, da MM keinerlei demokartische Legitimation hat, für die Demokraten zu sprechen. Er wurde nicht gewählt, sondern hat sich selber in den Rang des Sprechers erhoben.

WS
 

Gestreift

Vollkommener Meister
12. Juli 2003
516
Winston_Smith schrieb:
...Er wurde nicht gewählt...

Ich wollte nur mal feststellen, dass das auch für den derzeitgen Präsidenten der USA gelten könnte.

Aber es ist tatsächlich so, dass Moore mit Kritik hinsichtlich der Konservativen zu rechnen hatte. Bedauerlich, dass diese Leute mit solchen Methoden arbeiten. Es wird böse enden.
 

Tetsuo

Geheimer Sekretär
9. Juli 2003
649
Ich bin mal gespannt ab wieviel Jahren der Film in Deutschland freigegeben wird.
Ich denke der Film wird in Deutschland gut ankommen und viel gesehen.
Wird der Film übersetzt oder bekommt er einen Untertitel?
Ich hoffe die versuchen den Film nicht zu übersetzen.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
@gestreift

nur weil manche leute dies behaupten, ist das noch lange nicht wahr. leider hat sich dieser irrglaube im laufe der zeit so sehr in den köpfen der bush-basher geprägt, daß dies immer wieder erzählt wird.

in wirklichkeit hat werder die demokratische opposition (die ja eigentlich am lautesten schreien sollte.) noch ernsthafte wissenschaftler diese meinung vertreten.

wenn man sich nur mal für 5min mit dem wahlsystem der USA auseinanderstetzen würde, wüßte man auch die wahrheit.

dies ist aber offtopic und soll dieses topic nicht aufhalten.

WS
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
Hatte mich schon vor Monaten gewundert, weshalb Moore sich nicht längst mit solchen Maßnahmen auseinandersetzen musste.

Denn bis auf die Tatsache, dass er den Deutschen noch eine Schuld gegenüber Amerika zuordnet, find ich seine Kritik gar nicht so unsinnig. Ich denke, viele seiner Landsleute erfahren erst durch seine Bücher, was in ihrem freien Amerika noch alles abläuft.

Wir hatten Herta D-G, die ja dann über ihre - wie ich finde mutige - Aussage "gestolpert" oder besser: zu Fall gebracht worden ist.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
man wird sich wohl nicht davon abhalten lassen, sich diesen film anzusehen.
je mehr PR dagegen umso mehr werden in die kinos strömen.

The crowd that gave Michael Moore's controversial "Fahrenheit 9/11" documentary a standing ovation last night at the Ziegfeld Theater...

...First, I know you want to know who came to the Ziegfeld, so here is a partial list:

Besides Franken and Robbins, Al Sharpton, Mike Myers, Tony Bennett, Glenn Close, Gretchen Mol (newly married over the weekend to director Todd Williams), Lori Singer, Tony Kushner, "Angela's Ashes" author Frank McCourt, Jill Krementz and Kurt Vonnegut, Lauren Bacall (chatting up a fully refurbished Lauren Hutton), Richard Gere, John McEnroe and Patti Smythe, former U.N. ambassador Richard Holbrooke, Carson Daly, NBC's Jeff Zucker, a very pregnant Rory Kennedy, playwright Israel Horovitz, Macaulay Culkin, Philip Seymour Hoffman, Kyra Sedgwick, Linda Evangelista, Ed Bradley, Tom and Meredith Brokaw, director Barry Levinson, NBC anchor Brian Williams, Vernon Jordan, Eva Mendes, Sandra Bernhard and the always humorous Joy Behar...

http://inn.globalfreepress.com/modules/news/article.php?storyid=431
 

Mr. Anderson

Vorsteher und Richter
24. Februar 2004
704
Gestreift schrieb:
Winston_Smith schrieb:
...Er wurde nicht gewählt...
Ich wollte nur mal feststellen, dass das auch für den derzeitgen Präsidenten der USA gelten könnte.
Oh, er wurde schon gewählt. Nur eben nicht von der Mehrheit! :wink:

Und: wie gesagt besteht ein Unterschied zwischen einer berechtigten Zurückweisung von Kritik, und dem haltlosen Anti-Amerikanismus-Vorwurfs-Geschwafel. Damit bestätigen die Republikaner ja indirekt die Thesen des Michael Moore.
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
zum Thema Kritik und Opposition in den USA:

http://www.embargos.de/irak/post1109/mehltau_totalit%E4r_krippendorff.htm

Ich kann ständiges Blockieren einer Querulanten-Opposition auch nicht gut finden, Herrn Moore spreche ich aufgrund seiner Popolarität und deshalb seines aufklärerischen Ausnahmestatus mittlerweile eine Erhaltungswürdigkeit zu. Denn er scheint über kurz oder lang die einzige Opposition in den USA zu sein, die auch "normale" Bevölkerungsschichten erreicht und mobilisieren kann. Außer es passieren noch einige andere Zwischenfälle, die darauf aufmerksam machen, für welche Ziele nicht allein die amerikanischen Soldaten tatsächlich eingespannt werden. :?
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@nicolecarina

puhh, sehr guter artikel, der es wirklich auf den punkt bringt.
der so harmlos genannte "patriotismus" ist meiner meinung nach ein immer mehr aus dem ruder laufender nationalismus- mit den gefährlichen auswirkungen, das ein nur um sich selbst drehendes denken (und handeln) so mit sich bringt.
bush& konsorten wissen das nur zu gut zu bedienen.
leider spielt sich das nicht in einer kleinen, unbedeutenden bananenrepublik, sondern im mächtigsten und einflussreichsten land der erde ab.
und es scheint kein wirkliches gegengewicht dazu zu geben- weder im land selber noch im ausland.
obwohl die presse so langsam aus ihrem dornröschenschlaf erwacht.
obs was nützt?
gerade eben kam in den nachrichten das die washington post (glaube die wars) eine öffentliche entschuldigung bushs verlangt, was die nicht vorhandene verbindung irak/al kaida angeht, die ja immerhin u.a. als kriegsgrund herhalten musste.
bush juckt das, so ganz diktator-like, kein bisschen- er besteht nach wie vor auf einer verbindung, obwohl der untersuchungsausschuss gerade zum gegenteiligen ergebnis gekommen ist.

mal sehen, wie lange die mehrheit der amerikaner sich noch belügen, betrügen und vor den karren spannen lässt.
ich befürchte, das geht noch eine ganze weile so weiter.
 

24Lux6

Großmeister
12. Februar 2003
70
heute gekommen:

....Some People Still Don't Want You To See My Movie....

http://www.michaelmoore.com/index_real.php


nebenbei:
"bowling..." war n klassefilm, keine frage.
aber seine bücher sind schon ausgesprochen lau und oft ziiiemlich naiv.

wenn man gar nix liest, isses besser als gar nix - aber fast alles andere ist besser!!!


was ich von fahrenheit9/11 mitgekriegt habe ist ziemlich plakativ.
nur weil die propaganda gut gemacht ist und die richtung einem liegt - bleibt es doch propaganda.
und übrigens: ralph nader liegt wieder bei 6%...

wenn die amis es so haben wollen (und gerade die kritischen)...

-----------
david corn, die lügen des george w. bush ist moore für erwachsene. nicht unpolemisch, aber viel fakten- und facettenreicher.

elmar theveßen, zdf, hat dieses jahr n interessante ausenbetrachtung geschrieben und sich sogar zaghaft an christlich-fundamentalistische hintergründe herangewagt ("die bush-bilanz"), auch interessant wie die regierung den informationsfluss von den geheimdiensten zur exekutive umorganisiert hat und vieles mehr.


und zum irak-krieg kommt in den nächsten wochen das buch von bob woodward "plan of attack" in übersetzung nach deutschland. woodward (watergate-enthüller) wieder sehr nahe dran, sehr vorsichtig aber mit top-quellen.

politsche optionen, die verschiedenen stufen der militärischen planung, die anfänge des untergrundkrieges mit den kurden, die erfolge im vorfeld des krieges irakisches militär anzuwerben, die rolle der saudis usw.

va colin powell hat die gelegenheit genutzt, seiner unzufriedenheit ausdruck zu geben - soweit ein aussenminister dazu überhaupt in der lage ist/sein darf. (bei larry king meinte powell, darauf angesprochen wie gross sein anteil am entstehen des buches sei: "wer wissen will, wie in amerika politik gemacht wird, wie entscheidungsfindungsprozesse ablaufen solle dieses buch lesen.")

da findet man natürlich nicht so sätze über die rechten wie heute bei moore

"Their basic belief system is built on censorship, repression, and keeping people ignorant. They want to limit or snuff out any debate or dissension. They also don't like pets and are mean to small children. Too many of them are named "Fred." "

aber das finde ich gar nicht sooo schlimm.
 

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