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Schwere Kämpfe in Tschetschenien

Aladin

Geheimer Meister
29. Februar 2004
205
Dienstag 18. Mai 2004

Zwölf russische Soldaten bei tschetschenischen Überfällen getötet

Grosny (AFP) - Mehr als eine Woche nach dem tödlichen Attenat auf den Moskau-treuen tschetschenischen Präsidenten Achmad Kadyrow haben Rebellen der Kaukasusrepublik bei zwei bewaffneten Überfällen insgesamt zwölf russische Soldaten getötet. Elf Soldaten kamen bei einem Überfall auf ein Militärfahrzeug mit anschließendem Schusswechsel in der Region Urus Martan südlich der Hauptstadt Grosny ums Leben, wie ein Mitarbeiter des tschetschenischen Innenministeriums am Dienstag mitteilte. Ein weiterer Soldat sei in der Region Shali getötet worden, als ein bewaffneter Personentransport über eine Bombe am Straßenrand fuhr und explodierte. Bei den Überfällen wurden den Angaben zufolge insgesamt neun Soldaten verletzt; einer wurde anschließend vermisst.


Bassajew droht Putin

Grosny. In Tschetschenien sind gestern in der Nähe des Ortes Alchan-Jurt zwölf russische Soldaten von Rebellen getötet worden. Tags zuvor hatte deren Anführer Bassajew gedroht, den russischen Präsidenten zu ermorden.

Die zwölf Soldaten fielen einem zweifachen Hinterhalt zum Opfer. Nachdem ein Jeep auf Patrouille auf eine Miene gefahren war, rückte ein gepanzerter Truppentansporter aus, um zu helfen. Auch er wurde von einer Mine gestoppt. Die Besatzung beider Fahrzeuge wurde erschossen. Am Montag hatte Bassajew im Internet den Mord am moskautreuen tschetschenischen Präsidenten Kadyrow vom 9. Mai für sich reklamiert. Dazu kündigte der islamistische Extremist an, er bereite auch ein Attentat auf Putin vor, weil dieser Kadyrows Sohn zum Vize-Premier Tschetscheniens ernannt hatte: «Wir sind gespannt, welche Tochter Putins nach der Operation gegen ihn zum Premier Russlands ernannt wird: Katja oder Mascha?» (khd)


Schamil Bassajews Drohung gegen Putin in der russischen Presse:

(...)

Die größte Überraschung sind jedoch die letzten Zeilen der Internet-Botschaft von Bassajew: "Uns interessiert, wer zum Premier Rusni [Russlands] ernannt wird – Katja oder Mascha [Namen der Töchter von Wladimir Putin], wenn wir, dank der Gnade Gottes, erfolgreich die Operation ‚Mosjka-2‘ durchführen."

Indem Bassajew die Namen der Töchter von Wladimir Putin nennt, stellt er eine Parallele her zur Ernennung des Sohnes von Achmad Kadyrow, Ramsan, zum Vizepremier der tschetschenischen Regierung gleich nach der Ermordung seines Vaters. Auf diese Zeilen gehen die russischen Geheimdienste nicht ein. (lr)

NESAWISSIMAJA GASETA, russ., 18.5.2004, Andrej Riskin, Andrej Skrobot


(...) Im letzten Teil seiner Erklärung droht Bassajew offen nicht nur Präsident Putin, sondern auch dessen Familie. (...) Man muss betonen, dass vorläufig keiner der Separatisten dem Präsidenten Russlands, erst recht nicht Mitgliedern seiner Familie, gedroht hat. Verwunderung ruft ferner die Tatsache hervor, dass Schamil Bassajew die Verantwortung für das Attentat in Grosny erst eine Woche nach der Tragödie übernommen hat. Wie die "Nesawissimaja gaseta" auch annahm, haben die Separatisten eine propagandistische Kampagne eingeleitet, bei der sie sich auch der Ermordung des Präsidenten Tschetscheniens, Achmad Kadyrow, und des Vorsitzenden des Staatsrates der Republik, Hussein Issajew, bedienen. Bassajew will allem Anschein nach die politische Initiative bei den Anhängern von Achmad Kadyrow übernehmen. Nicht von ungefähr appelliert Russlands "Terrorist Nr.1" in seiner Erklärung hauptsächlich an diejenigen, die auf die Seite der föderalen Kräfte gewechselt sind. (...) (lr)

WREMJA NOWOSTEJ, russ., 18.5.2004, Wiktor Paukow


(...) Weder Vertreter der föderalen Sicherheitsdienste noch der tschetschenischen sind gestern (17.5.) auf die Erklärung von Schamil Bassajew eingegangen. Das ist offensichtlich teilweise darauf zurückzuführen, dass die Teilnahme des Anführers der Separatisten anfänglich als eine Selbstverständlichkeit betrachtet wurde. Das Schweigen der Machthaber ist allem Anschein nach ferner auf den höhnischen Ton der Erklärung von Bassajew zurückzuführen. Darin hat er, indem er die Namen der Töchter des Staatsoberhauptes nennt, eindeutig angedeutet, dass die nächste Sonderoperation der Separatisten (...), die bereits vorbereitet werde, gegen Präsident Putin persönlich gerichtet sei. Die Erklärung von Bassajew wurde von den Geheimdiensten als gewöhnliche PR-Aktion der Separatisten bezeichnet. (...) (lr)

KOMMERSANT, russ., 18.5.2004, Wlad Trifonow



Tschetschenisches Informationsportal: http://www.kavkaz.org.uk/eng/

Ausführliche Chronologie der russischen Kolonialkriege im Kaukasus: http://www.fes.de/research/fpolicy/sturm.html

Völkermord in Tschetschenien (Gesellschaft für bedrohte Völker-GfbV): http://www.gfbv.de/voelker/europa/tschetschenien/t_doku.htm

Interview mit einer tschetschenischen Menschenrechtlerin: http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Russland/basajewa.html
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
die im nachhinein angegebene reportage auf arte habe ich vor monaten gesehen.
war sehr aufschlussreich (und erschütternd), besonders das vorgehen der rebellen, die in den anfängen keine gefangenen russischen soldaten umgelegt haben- sie haben sie laufenlassen, mit dem auftrag zuhause über die grauenhafte situation der tschetschenen vor ort zu berichten.
hat nur keinen interessiert.
auch die unten aufgeführten journalisten, die sich unter abenteuerlichen bedingungen (und unter einsatz ihres lebens) nach tschetschenien begeben haben, um die welt über dieses unrecht zu informieren, waren ausnamslos frustriert/desillusioniert-weil es einfach niemanden interessiert!

weiterhin gilt auf dem politischen parkett "shake hands"- die kriegsverbrechen werden ausgeblendet- sind ja eh alles terroristen.

insofern ist es nur folgerichtig, das man jetzt die spitzen der verantwortlichen ins visier nimmt.

Geschichte am Mittwoch
Es war einmal in Tschetschenien

Mittwoch, 3. März 2004 um 20.45 Uhr
Wiederholung am Freitag, 5. März um 16.45 Uhr

Dokumentation, Frankreich 2001, ARTE F, 58 Min.
Von: Nino Kirtadze

Anlässlich der russischen Präsidentschaftswahlen zeigt ARTE nochmals die mit dem seltenen Grimme-Preis in Gold ausgezeichnete Dokumentation "Es war einmal in Tschetschenien". Vor fast einem Jahrzehnt sind russische Truppen in Tschetschenien einmarschiert. Am 25. Dezember 1994 erklärte Boris Jelzin, er werde "Recht und Ordnung in Tschetschenien wieder herstellen".

Zum erstem Mal seit dem Zerfall der Sowjetunion und der Geburt der Russischen Föderation beschloss der Kreml, entgegen der Vorbehalte von Armee und Abgeordneten, einen innenpolitischen Konflikt mit militärischen Mitteln zu lösen. Der erste Feldzug dauerte zwei Jahre und hatte lediglich zur Folge, dass der Ruf der "Unbesiegbarkeit der russischen Armee" zerstört und die unerbittliche Widerstandskraft des tschetschenischen Volkes augenfällig wurde.

1999, drei Jahre danach, fing alles von vorne an: Russische Truppen marschierten in Grosnij ein, und die Stadt wurde Monate lang mit Bomben und Raketen beschossen.

Die Autorin und Regisseurin georgischer Abstammung, Nino Kirtadze, hatte den Tschetschenien-Krieg 1994 und 1996 als Kriegsberichtserstatterin zuerst für die französische Presseagentur AFP, danach für die Associated Press begleitet. Um die gesamte Tragweite dieses Krieges begreiflich zu machen, konfrontiert Nino Kirtadze in ihrer Dokumentation die Aussagen von fünf Journalisten unterschiedlicher Herkunft, die in beiden tschetschenischen Konflikten als Berichterstatter für internationale Presseagenturen tätig waren.

Diese Augenzeugenberichte liefern wesentliche Bausteine zur Rekonstruktion der Ereignisse und zeigen Dreh- und Angelpunkte des Konflikts sowohl aus professioneller als auch aus persönlicher Sicht. Die Journalisten stützen ihre Berichte auf von ihnen selbst geschossene und ausgewählte Bilder. Die Stellungnahmen sind keineswegs homogen, aber Widersprüche und abweichende Untermauerungen spiegeln gerade die Vielschichtigkeit dieses bewaffneten Konflikts wider, den Präsident Putin nicht beenden konnte, sondern eher verschärft hat. Dabei wird auch deutlich, welchen Schwierigkeiten Kriegsberichtserstatter beim Ausüben ihres Berufs ausgesetzt sind.

ZU WORT KOMMEN :



Robert Parsons
bis 2001 Leiter der BBC-Niederlassung in Moskau: er berichtete über mehrere Konflikte nach der Zersplitterung der UdSSR und über die beiden Tschetschenien-Kriege. Sein Beitrag ist eine scharfsinnige Analyse der politischen Situation.

Stanley Greene
Fotograf im Auftrag der Agentur VU. Mit dem "World Press Photo Award" ausgezeichnet, fotografierte den Fall der Berliner Mauer 1989 und den Moskauer Putsch des Jahres 1993. Seit 1994 berichtet er vom Tschetschenien-Krieg, der für ihn zum Symbol von Ungerechtigkeit und Verständnislosigkeit wurde.

Sophie Shihab
Auslandskorrespondentin der Tageszeitung "Le Monde" in Moskau: Sie berichtete anfangs über den Tschetschenien-Krieg und lieferte eindrucksvolle Interviews von Kämpfern beider Lager. Sie verfügt über hervorragende Kenntnisse der politischen Aspekte sowie der Interessen beider Parteien des Konflikts.

Andrej Babitsky
Korrespondent von "Radio Free Europe": Er hatte als erster auf die Existenz russischer Konzentrationslager für Tschetschenen aufmerksam gemacht. In Tschetschenien vom russischen Geheimdienst gekidnappt, wurde er nach mehreren Wochen Gefangenschaft dank einer internationalen Protestkampagne freigelassen. Er steht nach wie vor unter Beobachtung des ehemaligen KGB.

Petra Prokhatskova
Auslandskorrespondentin der tschechischen Presseagentur "Epizentrum": Sie genoss das Vertrauen der tschetschenischen Kriegsherren und konnte dadurch entscheidende Momente des Kriegsgeschehens mitverfolgen. Sie gab ihren Journalisten-Beruf auf und baute inmitten der Ruinen der Stadt Grosnij ein Waisenhaus auf. Nach den Dreharbeiten musste sie auch dieses Projekt wieder aufgeben und kehrte zurück in die Tschechische Republik.
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
Flutsommer, Glutsommer, Blutsommer. :cry:

.....you're my Playground Love..........
 

Runner

Großmeister
3. März 2004
55
Tschetschien ist nur die Spitze des Eisberges wenn du dir die Geschichte des Kaukasus ansiehst wirst du immer wieder auf blutige Kriege stoßen z.B. 1000te Jahre in der Vergangenheit Tamerlan der Eroberer oder anfang der 90ér kurz nach dem Zerfall der Sowjetunion kam es in Usbekistan zu einem grausamen und Blutigen Bügerkrieg der teils noch bis heute anhält man sollte überlegen was die Gewalt dort auslöst und wie man es ändern kann.
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
Ich sah auf SF1 mal ein Doku über Tschetschenien.
Tschetschenien ist eine einzige Ruine. Die Menschen dort müssen unter wiederlichsten Bedingungen leben.

Die Verbrechen, welche der russische Geheimdienst und das Militär begehen sind furchtbar. Gefangene werden gesprengt, an zwei Autos gebunden und zerrissen. Verbrannt. Es is grauenhaft.

Und kein Schwein interessierts. Dafür aber wird Israel wegen (ich behaupte mal) geringeren Menschenrechtsverletzungen international kritisiert. Schröder spricht gerne deutsch mit Putin...

Die Welt ist ungerecht!

Gruss
G.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@General

Und kein Schwein interessierts. Dafür aber wird Israel wegen (ich behaupte mal) geringeren Menschenrechtsverletzungen international kritisiert. Schröder spricht gerne deutsch mit Putin...

ich stimme dir vollkommen zu, was verurteilungen bzw. nichtverurteilungen angeht.
es ist so eine widerliche heuchelei die da abgeht.

Schweigen, wenn Freunde foltern?

Neue Folterbilder - diesmal tragen die Folterknechte zur Abwechslung russische Uniformen

"Seit Anfang 2000 wissen Militärs, Geheimdienst und Staatsanwaltschaft, dass es keinen Sieg geben wird. Sie verrichten dort im Kaukasus ihren Dienst, machen Karriere und verdienen Geld. Es gibt vernünftig denkende Menschen unter ihnen. Sie verstehen, dass die ständigen Anti-Terror-Operationen nur noch mehr Terror provozieren." Anna Politkowskaja

...Es muss der Frage nachgegangen werden, warum deutsche Medien unterschiedlichster Couleur, auch nicht durch die Berichte aus dem Irak motiviert, ähnliche Vorfälle in Tschetschenien totschweigen oder einfach nicht beachten. Als die Männerfreunde Kohl und Jelzin regierten, war schon recht wenig zu hören, doch nun, bei den Männerfreunden Schröder und Putin verstummt fast jede Kritik auch aus den rotgrünen Regierungsfraktionen am Vorgehen der "Freunde" in Tschetschenien. Ist die Abhängigkeit vom Energielieferanten Russland inzwischen so groß, dass mit zweierlei Maß gemessen wird, wo man gerade glaubt Freiheit und Menschenrechte verteidigen zu müssen und wo nicht?

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/17539/1.html
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
Die Situation in Tschetschenien ist grauenhaft. Doch derart blutige Konflikte ziehen sich wie ein "roter Faden" durch die Geschichte der Völker des Kaukasus. Einmal kamen die Türken, einmal die Russen, dann mal kurz die Deutschen und jetzt eben wieder die Russen und zwischendurch schlagen sie sich gegenseitig den Schädel ein (Georgien, Armenien vs. Aserbaidschan).
 

Aladin

Geheimer Meister
29. Februar 2004
205
Montag 7. Juni 2004

Wahlbeobachtung in Tschetschenien laut SPD-Abgeordnetem nicht möglich

Moskau (AP) Angesichts des anhaltenden Krieges ist eine Kontrolle der anstehenden Präsidentenwahl in Tschetschenien nach Ansicht des deutschen SPD-Politikers Rudolf Bindig nicht möglich. Bindig ist Berichterstatter der Parlamentarischen Versammlung des Europarats und äußerte sich am Montag nach einer Tschetschenien-Reise in der russischen Tageszeitung Nesawissimaja Gaseta.

Für die Kontrolle einer Wahl sei es erforderlich, dass die Beobachter ungehindert und ohne Voranmeldung Wahllokale im ganzen Land besuchen könnten, sagte Bindig der Zeitung. «Das ist in Tschetschenien aus Sicherheitsgründen unmöglich.» In der russischen Kaukasrepublik soll am 29. August ein Nachfolger für den Anfang Mai bei einem Bombenattentat getöteten Präsidenten Achmad Kadyrow gewählt werden. Bislang hat sich bei der Wahlkommission erst ein einziger Kandidat registrieren lassen, der Unternehmer Malol Saidullajew. Bereits bei der letzten Präsidentschaftswahl im Herbst, aus der der von Moskau gestützte Kadyrow als Sieger hervorgegangen war, waren kaum Wahlbeobachter aus dem Ausland zugegen.


Montag 31. Mai 2004

Sohn des ermordeten Präsidenten Kadyrow gestorben

Wladikawkas (AP) Der älteste Sohn des Anfang Mai bei einem Anschlag getöteten tschetschenischen Präsidenten Achmad Kadyrow ist am Montag gestorben. Der 30-jährige Selimchan Kadyrow sei tot in seiner Wohnung in Zentoroi aufgefunden worden, zitierte die russische Nachrichtenagentur ITAR-Tass den Chef des tschetschenischen Sicherheitsrates, Rudnik Dudajew. Als Todesursache nannte Dudajew Herzprobleme verbunden mit den Folgen eines Autounfalls von diesem Jahr.

Kadyrow hatte am Tag des Attentats auf seinen Vater einen Herzinfarkt erlitten. Der moskautreue Präsident war am 9. Mai bei einem Bombenanschlag getötet worden. Selimchan Kadyrow gehörte den von seinem Bruder Ramsan geführten tschetschenischen Sicherheitskräften an, die für Entführungen und andere Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung verantwortlich gemacht werden.


Montag 31. Mai 2004

Wirbel um Interview mit Witwe von tschetschenischem Expräsidenten

Moskau (AP) Der russische Fernsehsender NTW hat offenbar auf Wunsch des Geheimdienstes ein Interview mit der Witwe des getöteten tschetschenischen Expräsidenten Selimchan Jandarbijew aus dem Programm genommen. Nach der Ausstrahlung im Osten des Landes sei das Interview am Sonntagabend abgesetzt worden, berichtete die Zeitung «Kommersant». In dem Gespräch habe die Witwe Jandarbijews auch auf den Prozess in Katar gegen zwei russische Geheimdienstmitarbeiter verwiesen, die wegen des tödlichen Anschlags auf ihren Mann angeklagt sind.

Der Geheimdienst habe den Sender ersucht, vor einem Ende des Prozesses von Veröffentlichungen abzusehen, berichtete «Kommersant» unter Berufung auf führende Mitarbeiter von NTW. Jandarbijew war im Februar bei einem Bombenanschlag in Katar getötet worden. Moskau hat Vorwürfe einer Verwicklung der Agenten in den Anschlag zurückgewiesen und deren Freilassung verlangt.

Jandarbijew war von 1996 bis 1997 Präsident der abtrünnigen russischen Kaukasusrepublik Tschetschenien und lebte nach Angaben russischer Behörden seit über drei Jahren in Katar. Russland bemühte sich um seine Auslieferung und warf ihm Verwicklung in Terrorismus sowie Kontakte zu El Kaida vor. Auch die Vereinten Nationen setzten Jandarbijew im vergangenen Jahr auf eine Liste von Personen, denen Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida vorgeworfen werden. Jandarbijew wies Berichte über Verbindungen der tschetschenischen Rebellen zur El Kaida jedoch stets zurück.


http://de.fc.yahoo.com/t/tschetschenien.html
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
Ich bin jetzt seit Maerz in Moskau und was hier punkto Pressezensur abgeht ist sehr bedenklich. Langsam aber sicher wird die Pressefreiheit unterbunden. Der naechste Schritt wird ein Gesetz sein, dass nicht mehr der Redakteur das endgueltige Sagen hat sondern der Besitzer der Zeitung. Im russischen TV ist der Tschetschenienkonflikt kein grosses Thema. Ab und zu werden ein par Tschetschenen gezeigt die angeblich was verbrochen haben - Objektivitaet ist absolut nicht vorhanden. Das letzte mal, als Tschetschenien auf der Titelseite war, war als die tschetschnische Fussballmannschaft sich fuer den UEFAcup (oder sowas aehnliches) qualifiziert hat, oder als der erste Zug seit 5 Jahren von Grozny nach Moskau gefahren ist. Also einfach immer wenns was positives zu berichten gibt. Angeblich sind viele Russen sogar der Meinung, dass Tschetschenien im Ausland liegt. Wenn man aber die News auf dem Web oder in der Moscow times liest (die sehr linksgerichtet ist und wohl noch eine der wenigen "nichtkontrollierten" Medien hier ist) toent alles immer ganz anders. Als ich hierhin kam hatte ich eigentlich ein relativ gutes Bild von Putin. Ich habe immer gesagt, fuer einen Mann in dieser Position koennte er vielmehr Unfug machen (siehe GWB). Aber der Typ erscheint mir je laenger je mehr sehr unsympatisch. Insbesondere Pressefreiheit und Demonstrationsfreiheit werden immer mehr eingeschraenkt was auf eine undemokratische Zukunft schliessen laesst. Und es ist nicht einmal besonders schwierig hier in Russland denn die Russen sind sich demokratische Freiheiten nicht gewohnt was an der letzten Praesidentschaftswahl ja ziemlich offensichtlich geworden ist.

Trotzdem Moskau bleibt im Moment noch mein lieblings Stadt. Ist einfach viel zu interessant und zu anders hier - gott ist Europa langweilig verglichen mit dem Osten. :(

Wer aktuelle (sehr linksgerichtete) News ueber Russland und Moskau auf englisch will, sollte mal hier vorbeischauen.

http://www.moscowtimes.ru/indexes/01.html
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@Eskapismus

Ich habe immer gesagt, fuer einen Mann in dieser Position koennte er vielmehr Unfug machen (siehe GWB). Aber der Typ erscheint mir je laenger je mehr sehr unsympatisch.

mal sehen was die zukunft bringt.
auch wenn putin mittlerweile selbstverständlich auf internationalem parkett vertreten ist, so glaube ich, das er noch das eine oder andere As im ärmel hat, was er den anderen nicht unbedingt unter die nase reibt.

Insbesondere Pressefreiheit und Demonstrationsfreiheit werden immer mehr eingeschraenkt was auf eine undemokratische Zukunft schliessen laesst. Und es ist nicht einmal besonders schwierig hier in Russland denn die Russen sind sich demokratische Freiheiten nicht gewohnt was an der letzten Praesidentschaftswahl ja ziemlich offensichtlich geworden ist.

vor den letzten wahlen gabs einen bericht im fernsehen, indem es um die anderen kandidaten ausser putin ging.
das war schon mehr als bedenklich, wie parteien, die nicht das geld und die macht im hintergrund haben, schlicht und einfach keine erwähnung finden.
man räumt ihnen keine sendezeit ein, sie werden verschwiegen bzw. werden ihnen auch sonst genug steine in den weg gelegt.
die russen sind demokratische freiheiten nicht gewöhnt, aber es wird auch alles getan, dass das so bleibt.
statt demokratie- autokratie.
die wahlen waren insofern nur ein "so tun als ob".

ansonsten einen schönen aufenthalt noch und stell doch ab und zu mal einen reisebericht hier rein :wink:
 

juerik2003

Großmeister
6. Juli 2004
66
General schrieb:
Ich sah auf SF1 mal ein Doku über Tschetschenien.
Tschetschenien ist eine einzige Ruine. Die Menschen dort müssen unter wiederlichsten Bedingungen leben.

Die Verbrechen, welche der russische Geheimdienst und das Militär begehen sind furchtbar. Gefangene werden gesprengt, an zwei Autos gebunden und zerrissen. Verbrannt. Es is grauenhaft.

Und kein Schwein interessierts. Dafür aber wird Israel wegen (ich behaupte mal) geringeren Menschenrechtsverletzungen international kritisiert. Schröder spricht gerne deutsch mit Putin...

Die Welt ist ungerecht!

Gruss

G.

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Wen ich dich richtig verstehe klagst du darüber, dass sich keine dafür
interrisiert. Jetzt frag ich die mal hast du dich mal informiert wie der ganze
Konflikt entstanden ist???????

Wenn ich in den westlichen Medien sowas immer wieder lese dan kann ich
kotzen mehr als ich essen kann!!!!

Die demlichen Berichterstater solen da mal etwas länger bleiben um wirklich etwas warhaftes von drüben zuberichten!!!
Wen die mal ein par Verwandte von Rebelen befragen und dennen noch
Geld für geben, dan ist das wol kein Wunder was die hir alles im Fernsehen zeigen so zusagen direkt aus dem Munde der Rebelen.

Kein Berichterstater hat sich darum bemüht nach den Uhrsachen dafür
zusuchen genau wie zu Ost-West Zeiten nur um die Russen ürgent wie
schlecht zumachen egal worüber die berichten ob die gewinnen oder
verlieren bleiben die immer schlecht da.

Ich habe noch in keinen einzigen westlichen Zeitung gelesen über die
Greultaten von Rebelen oder darüber was in Tschetschenien los war
vor dem ersten Krieg oder nach dem die Russen 1996 da abgezogen
sind.
Es wird nur berichtet da und da sind Menschen verschwunden also waren
bestimmt die Russen, keiner berichtet darüber, dass die Rebelen sich
umkleiden in die russische Uniform und rauben, um erstmal Hass auf die
Russen zu schürren und ihre Vorrete zubefülen.

Niemand berichtet darüber wieviele Menschen in den 90gern aus gans Russland nach Kaukasus verschlept wurden die nie wieder zurück kammen oder wurden halb verhungert Zähne rausgeschlagen vielen wurden Ohren oder Finger abgeschnitten, wurden einfach in einem Erdlöch gehalten, was mit den Frauen passiert ist kann man sich nicht mal in schlimsten Alpträumen vorstellen!!!

Und das war nach dem ersten Krieg was auch nicht in den westlichen
Medien berichtet wird:

Nach dem sich die Russen zurück gezogen haben, war da so ähnlich wie
in Afganistan und noch schlimmer, die Tschetschenen kammen über die
sogenannte Grenze haben Frauen, Kinder und auch Männer verschlept
und als Sklawen bei sich gehalten haben und viele wurden weiter nach Türkei verkauft, es sind in diesen 2 Jahren alein mehrere Tausend Menschen verschwunden. Ich sage schon nicht mehr über ständige überfähle auf zu Grenze Nahliegende Dörfer und Städten, diebställe, ermordungen von ganzen Familien die an der Grenze lebten. Die Grensposten wurden ständig von scharfschützen beschossen und um letzlich alles kurz zufassen haben die die Dörfer in Dagestan angegriefen und besezt was die Dagestanner garnicht gut fanden.

Wenn das diesen Krieg nicht erklärt, wie soll man dan Amerikaner im Irak
ansehen und ihre Greultaten in Gefängnissen.
 

juerik2003

Großmeister
6. Juli 2004
66
General schrieb:
Ich sah auf SF1 mal ein Doku über Tschetschenien.
Tschetschenien ist eine einzige Ruine. Die Menschen dort müssen unter wiederlichsten Bedingungen leben.

Die Verbrechen, welche der russische Geheimdienst und das Militär begehen sind furchtbar. Gefangene werden gesprengt, an zwei Autos gebunden und zerrissen. Verbrannt. Es is grauenhaft.

Und kein Schwein interessierts. Dafür aber wird Israel wegen (ich behaupte mal) geringeren Menschenrechtsverletzungen international kritisiert. Schröder spricht gerne deutsch mit Putin...

Die Welt ist ungerecht!

Gruss
G.

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Ich kann darüber ein Buch schreiben wenn ich alles aufschreiben müsste:

über den Anfang des Krieges, dass fast jede Woche ergeben sich die Feld-
komandöre samt ihren ganzen Untergebenen und wenn die keine Greultaten begangen haben nach langer Untersuchung können sogar
den Dienst bei der Tschetschenischen Polzei aufnähmen oder, dass
auf der russischen seite ungefer 10 000 Tschetschenen für ihren Land
kämpfen, weil die wissen was passirt wenn die Rebelen an die macht
kommen, dass Tschetschenien danach wie 1996-97-98 bis99 zuflüchtsort
wie Afganistan seine zeit war für die ganzen gesetzlosen Verbrecher und
islamistischen Terorristen den zu 80 prozent wird der Krieg von Binladen
und vielen andere Islamistischen Organisationen finanziert, die einen grosses Islamisches Reich in Kaukasus oder in ganz Asien errichten wollen.
Die ganzen Mafia Organisationen die auch in Deutschland ihr unwesen treiben, die als so genante Flüchtlinge reingefahren wurden und von hir aus finazieren den Krieg, darüber hört man nichts hir in den Medien!!!
 

Runner

Großmeister
3. März 2004
55
Weiß jemand wie es aktuell in Tschetschenien aussieht in den Medien wird fast nichts mehr aktuelles draüber geschrieben. Kann jemand nen aktuellen überblick bzw. ne seiten empfehlen wo ich daszu was finde
 

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