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Sechs arabische Staaten kündigen Atom-Programme an

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
Sind wir gerade Zeugen vom Anfang des "zweiten Nuklearzeitalters"?
Selbst Saudi Arabien, ein Land mit einer der Größten Energievorkommen, möchte in die Atomkraft einsteigen.
Machen wir uns nichts vor: die vermeindliche friedliche Nutzung der Kernenergie, ist eindeutig der Einstieg um Atombomben bauen zu können.
Wäre es sogar möglich das die USA diesen Staat mit dem nötigen Know how austattet, weil die umliegenden Staaten ihr know how aus diversen pakistanischen Quellen beziehen?

Ägypten und Tunesien, Marokko und Saudi-Arabien, Algerien und die Golf-Emirate: Gleich sechs arabische Staaten planen jetzt zivile Atom-Programme. Der Grund dafür ist Irans Vorpreschen, sagen Experten. Die Angst vor neuen Atommächten wächst - und vor einem Wettrüsten in Nahost.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,446987,00.html

LG


AoS
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
Angel of Seven schrieb:
Machen wir uns nichts vor: die vermeindliche friedliche Nutzung der Kernenergie, ist eindeutig der Einstieg um Atombomben bauen zu können.

Es könnte auch um Energie gehen ... schließlich ist das Öl irgendwann auch mal alle.
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
Malakim schrieb:
Angel of Seven schrieb:
Machen wir uns nichts vor: die vermeindliche friedliche Nutzung der Kernenergie, ist eindeutig der Einstieg um Atombomben bauen zu können.

Es könnte auch um Energie gehen ... schließlich ist das Öl irgendwann auch mal alle.

Aber das Uran ist auch bald alle. Außerdem glaube ich nicht das gerade die Staaten die Fett auf dem Öl sitzen, sich zukünftige Gedanken um ihre Energieversorgung machen. Dann würden sie mehr zur Sonnenenergie tendieren. Geld und Sonne wären genug da, um die halbe Wüste mit Sonnenkollektoren auszustatten.
Das machen eher Staaten wie Deutschland, die kaum natürliche Ressorcen haben.


LG


AoS
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
Naja, wenn man auf dem Öl sitzt, aber nicht wirklich darauf angewiesen ist, weil man auch über zum Beispiel Atomkraft verfügt, dann kann man damit noch mehr Geld verdienen als nur mit dem Öl alleine. Und als Bonus gibt's dann noch die Bombe und damit verbundene politische Autonomie dazu. Da CIA-Experten Saudi-Arabien immer wieder als Ziel eines möglichen Putsches und/oder Anschlags nennen, kann ich mir kaum vorstellen, dass man denen beim Bau einer Atombombe helfen wollen würde.
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
Aphorismus schrieb:
Naja, wenn man auf dem Öl sitzt, aber nicht wirklich darauf angewiesen ist, weil man auch über zum Beispiel Atomkraft verfügt, dann kann man damit noch mehr Geld verdienen als nur mit dem Öl alleine. Und als Bonus gibt's dann noch die Bombe und damit verbundene politische Autonomie dazu.

Mmmmh, das trifft sicherlich zu...


Da CIA-Experten Saudi-Arabien immer wieder als Ziel eines möglichen Putsches und/oder Anschlags nennen, kann ich mir kaum vorstellen, dass man denen beim Bau einer Atombombe helfen wollen würde.


Wie sähe es aus wenn Iran offiziell die A-Bombe baut oder hat?
Der in dem Artikel angesprochene Konflikt zwischen den verschiedenen religösen Stämmen des Islam: Shiiten, Sunniten könnten ein Konfliktherd ohne Gleichen nach sich ziehen.
Vielleich gerade weil die Saudis sich als Wahhabiten/Salafiten verstehen?
Ich finde man sollte das nicht allzu gelassen sehen, nur weil uns nicht unmittelbar die Bomben um die Ohren fliegen können.
Vielleicht in zehn Jahren ein atomarer Konflikt wo die Ölfelder in Mitleidenschaft gezogen werden könnten und die Weltwirtschaft bricht zusammen. :roll:


LG

AoS
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Warum sollte man Öl, das unübertroffen praktisch für den Betrieb von Fahrzeugen aller Art ist, für die Stromproduktion in stationären Kraftwerken verschwenden? Atomkraftwerke haben auch in Saudi-Arabien ihren Sinn. Soviel zur ökonomischen Frage. Der Rest ist Politik.
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
Ein_Liberaler schrieb:
Warum sollte man Öl, das unübertroffen praktisch für den Betrieb von Fahrzeugen aller Art ist, für die Stromproduktion in stationären Kraftwerken verschwenden? Atomkraftwerke haben auch in Saudi-Arabien ihren Sinn. Soviel zur ökonomischen Frage. Der Rest ist Politik.


Es gibt auch viele Ölkraftwerke... die Ölmenge die für den eigenen Energiebedarf verfeuert wird ist geradezu lächerlich im Gegensatz zum Export des ÖLs. Atomkraftwerke haben in Staaten wie Saudi-Arabien meines Erachtens überhaupt keinen Sinn. Es sei denn, man will Material für Atombomben anreichern. Zum Kühlen braucht man viel fließendes Wasser, was meinst du was das kosten würde wenn zb. Siemens so einen funktionsfähigen Klotz da hinsetzt?


LG


AoS
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Saudi-Arabien hat auch Küstenstädte. Öl wird sicher noch in Kraftwerken verfeuert, ich bezweifle aber die Wirtschaftlichkeit, zumindest auf lange Sicht.
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
Ein_Liberaler schrieb:
Saudi-Arabien hat auch Küstenstädte. Öl wird sicher noch in Kraftwerken verfeuert, ich bezweifle aber die Wirtschaftlichkeit, zumindest auf lange Sicht.


Aber die Wirtschaftlichkeit von AKWs auf längere Sicht ist zumindestens genauso zweifelhaft, wenn nicht eindeutig begrenzt und superteuer. Vorallem in einem Land wo die komplette Infrastruktur und das technische Know How komplett eingekauft werden muß. :gruebel:


LG


AoS
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Das kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls wird ein AKW für Arabien als ganzes nicht viel teurer sein als für Finnland als ganzes, und Finnland hält den Bau doch auch für lohnend. Beispielsweise.
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
Ein_Liberaler schrieb:
Das kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls wird ein AKW für Arabien als ganzes nicht viel teurer sein als für Finnland als ganzes, und Finnland hält den Bau doch auch für lohnend. Beispielsweise.

Man kann aber die Lage des nordischen Finnlands nicht mit Saudi Arabien vergleichen:

m Finnland sind trotz dünner Besiedlung gut 50% der Gebäude an dieFernwärme angeschlossen. Finnland belegt diesbezüglich einen Spitzenplatz in Europa.
Dennoch werden derzeit die neuen Einfamilienhäuser zu mehr als 50% mit Strom beheizt. Die Autos werden morgens für zwei Stunden mit Strom vorgewärmt.
Bezogen auf das Bruttosozialprodukt liegt der Stromverbrauch Finnlands um das Doppelte über dem EU-Durchschnitt und sogar über den USA, nur noch übertroffen von Polen und Tschechien. Der wirtschaftliche Erfolg des Landes und die geringen Strompreise ließen den Stromverbrauch imJahr 2001 um unglaubliche neun Prozent wachsen, witterungsbereinigt um fünf Prozent. Dieses überaus rasche Wachstum lässt die Erzeugungskapazitäten schnell an ihre Grenzen stoßen. Derartiger Strom-und Energiehunger ruft nach höheren Importen und Ausbau der Erzeugungskapazitäten. Wasserkraft kann anders als in den Nachbarstaaten nur einen begrenzten Teil beitragen. Die Windkraftnutzung steckt noch in den Anfängen.


http://www.energieverbraucher.de/de/Umwelt_und_Politik/Atomstrom/Finnland/site__794/

Man sieht, total unterschiedliche Bedingungen....


Edit:

Vattenfall-Chef Lars Josefsson hatte vor einem Jahr folgerichtig auch die Investition in neue Kraftwerkskapazität in Skandinavien als in diesem Jahrzehnt unnötig und neue Atomstromproduktion überhaupt als zu teuer für das nordische Strompreisniveau abgetan.

der Vattenfall-Chef....! kein Grüner..!


LG

AoS
 

Anaptyxe

Großmeister
1. November 2006
70
Hier geht es um zwei Aspekte.
1. Kernspaltung zur Energiegewinnung.
2. Möglicher Bau einer A-Bombe.
Die Sache mit der Energiegewinnung musste ich als überzeugte Gegnerin neulich einsehen: Das Öl reicht nicht mehr lange, außerdem beziehen wir es politisch instabilen Ländern (sooo viel hat Norwegen auch nicht...) und es wäre wünschenswert, frühzeitig vorzusorgen. Unser Energiebedarf ist so hoch, daß wir ihn leider auch nicht mit alternativen Energien decken könnten :cry: Am Ende wird noch der als nostalgisch belächelte Kohlebergbau wieder richtig modern. Dann haben wir auch noch das Problem der Emissionen. Bei AKW's gibt es natürlich auch noch das Entsorgungsproblem. Keine Ahnung. Da suche ich noch den Stein der Weisen.
Aber: Der Nichtverbreitungsvertrag muss rigoros befolgt werden, eigentlich dürfte kein Land Atomwaffen haben, dafür ist es leider zu spät. Um so wichtiger wäre es, konsequent dafür zu sorgen, daß es nicht immer mehr Länder werden. Wahrscheinlich haben wir und unsere Kinder noch sehr viel Spaß mit dem Thema...
 

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
Man muss sich mal vorstellen das man hierzulande den Atomausstieg
plant um auf alternative Energiequellen umzusatteln. Das klappt
zwar noch nicht so gut aber man arbeitet daran.
Risikoarm, Umweltschonend und nachhaltig. so soll es sein.


Und jetzt möchten Staaten wie Saudi Arabien, die eigentlich stinkreich
sein müssten, auf das alte Pferd Atomkraft setzen.
Allgemein gibt es Sonnenenergie in diesen Ländern zur genüge...
Der Griff nach der Bombe ist für mich sehr offensichtlich.

Der Weg zur Atommacht und zur Bombe ist steinig. Hat man es erstmal
geschaft bleibt man vor Repräsalien und der, aus der Sicht dieser
Länder,Wilkür anderer Länder, zB den USA, verschont.

Solange dies so ist kann man solche Staaten kaum davon abhalten
zur Atommacht aufzusteigen.
Was ist zu tun?
 

Marc

Vorsteher und Richter
31. Dezember 2003
792
DrJones schrieb:
Allgemein gibt es Sonnenenergie in diesen Ländern zur genüge...
Der Griff nach der Bombe ist für mich sehr offensichtlich.
Ich denke auch das es um den Griff zur Bombe geht aber das mit der Sonnenenergie ist vielleicht nicht so einfach wie es scheint.
Ich weiß nicht wie weit man heute in der Entwickelung genau ist, aber
Glasoberflächen und/oder Spiegel in der Wüste plus Wind und Sand, das ist bestimmt nicht so "verschleißfrei" wie hier bei uns.
 

MrPalmer

Geheimer Meister
15. Februar 2004
399
Es gibt mehr als die geschrieben sechs Länder, die nach Kernenergie bzw.
Kernwaffen streben.

Nicht zu vergessen die Türkei;
[url=http://openpr.de/news/77549/Tuerkei-will-Kernenergie-nutzen.html schrieb:
openPR[/url]]Die Kürzungen von Erdgaslieferungen durch Russland auf der einen und den Iran auf der anderen Seite haben dazu geführt, dass in der Türkei in einigen Regionen stundenweise der Strom abgestellt wurde. Auch wenn von offizieller Seite immer noch Versorgungsengpässe bestritten werden, sprechen Zeitungsartikel und Fernseh-Diskussionen eine andere Sprache.
So kann es nicht verwundern, dass jetzt auch die Nutzung von Kernenergie von der Regierung als eine Alternative gesehen wird. Innerhalb der nächsten 15 Jahre soll von dem türkischen Energiebedarf ein Anteil in Höhe von 5.000 MW durch Atomkraftwerke gedeckt werden. Gute Chancen, von diesen Investitionen zu profitieren, hat dabei auch die deutsche Firma Siemens, die sich bereits 1997 an den Ausschreibungen für das Großprojekt eines Kernkraftwerk beteiligt hatte.

Nur hat die EU in einen Bericht geschrieben das die Türkei rund 40% Energieeinsparungsmöglichkeiten hätten .. auch hier gibt es die Tendenz zu Kernwaffen.

Im asiatischen Raum gibt es auch ein paar Kanditaten;

Japan könnte durch die Nordkorea sich bedroht fühlen und innerhalb von wenigen Monaten seine eigene Nukliareabschreckung haben.
die Presse 2006 schrieb:
Die Augen richten sich vor allem auf Japan. Der Sicherheitsexperte Zhang Jiadong von der Shanghaier Eliteuniversität Fudan beschrieb "Japans nukleare Potenz". Das Land habe genug technische Kompetenz, um in Eigenregie Kernsprengköpfe, Präzisionsausrüstung und Trägersysteme zu entwickeln. Jährlich fielen zehn Tonnen Plutonium aus japanischen AKW und Wiederaufbereitungsanlagen an. Bis 2010 werde das Land über 100 Tonnen Plutonium verfügen - ausreichend waffenfähiges Material für über 7000 Kernsprengköpfe, so Zhang.

Südkorea könnte auch nach Kernwaffen greifen um einen Patsituation mit
Nordkorea anzustreben.

Taiwan könnte seine Staatliche Eigenständigkeit mit Atomwaffen unterstreichen um eine Inversion durch China auszuschliessen.

Es gibt also in weiten Teilen der Welt ein höhes Risiko das es zu einen Atomwettrüsten kommen könnte.

Links:
Netzzeitung:Bis zu 30 Länder könnten über die notwendige Technologie für die Entwicklung von Atomwaffen verfügen. Das schätzt die Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA).

Die Zeit: Beginn der Kettenreaktion

BITS: Siamesische Zwillinge : Kernenergie und Kernwaffen

Eine Analyse aus dem Jahr 1996
 

Stoertebeker

Lehrling
12. Dezember 2006
2
Das die Welt den Bach hinunter geht, dass wissen manche schon sehr lange. Doch nun Vorwürfe wegen der Nutzung von angereichertem Uran zu erheben, ist teilweise Fehl am Platz.

Diese arabischen Staaten und auch Japan haben vielleicht nur darauf gewartet, das volle Potential des Urans zu nutzen. Manche der Länder streben nur nach der zivilen Nutzung und andere versuchen ihr Glück mit der Herstellung von Nuklearwaffen. Doch diese Gefahr besteht bei weitem noch nicht. Es wird viel Wind gemacht um nichts und gerade deswegen sollte das Motto Abwarten heißen.
 

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