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Seit ihr noch stolz Deutsche zu sein

X_MasterDave_X

Großmeister
10. April 2002
92
Zitat von agentp
Tja, mir ist das ziemlich schnurzegal, ob ein Franzose oder Engländer stolz ist auf sein Land und ich finde das nicht weniger lächerlich, als wenn ein Deutscher stolz auf sein Land ist.

Da kann ich dir nur aus vollster Seele recht geben. Auch deine anderen Ausführungen zur Nationalität usw..

Ländergrenzen sind in allen Epochen der Zeit "relativ zufällig" entstanden. je nachdem wieviel ein Gewaltherrscher erobert oder verloren hat. Genetisch gesehen sind die Einwohner eines Landes oft ziemlich verschieden. Seht euch mal Angeslsachsen und Waliser an. Die leben im gleichen Land (GB) sind genetisch aber Lichtjahre voneinander entfernt. Und in Deutschland ist das auch nicht viel anders. Bei den Amis ist´s sowieso ein schlechter Witz. Die sind ja ein Sammelsurium an Völkern.

Also worauf ist ein Nationalist oder ein Patriot eigentlich stolz. Auf einen alten Reichsherrscher der ein super Tyrann und Eroberer war, vielleicht sogar obwohl er genetisch einem ganz anderem Volk entsprang, und die eigenen Vorfahren nur unterjochte und abmurkste.

Patriotismus ist eine Wahnvorstellung der Menschen. Seit sie besteht hat sie Menschen dazu ermuntert andere Menschen ohne ersichtlichen Grund als niedriger einzustufen als sich selbst. Sie war ein willkomener Anlaß so manchen Herrschers, um Kriege zu entfesseln.

Es wird immer wieder davon gesprochen wie die Religionen an viel Haß und Krieg in der Welt schuld sind. Auf den Nationalismuß trifft daß aber genausoviel oder vielleicht sogar noch mehr zu, nur möchten daß die wenigsten wahr haben.

ergo: Nationalstolz und Patriotismus ist purer Schwachsinn und eine Geißel der Menschheit. Stolz sein kann man nur auf Dinge die man selbst "verbrochen" hat. Und selbst da hat vielleicht noch jemand nachgeholfen.

Aber in einem habt ihr Recht; Deutschland ist anderen Ländern wirklich etwas voraus. Man hat begonnen den Patriotismus kritisch zu betrachten.(hauptsächlich wegen 2 WK.) Das täte den anderen Nationen auch mal ganz gut. Wenn ich an das "anbeten" der Flagge und das schon religiöse gesinge der Nationalhymmne bei den Amis sehe wird mir schlecht. Welchen Gott beten die eigentlich an ??? Abraham Lincoln, Washington ....
 

Sephiroth

Geheimer Meister
12. April 2002
253
Wenn Du nur dann jubelst, weil das Team gewonnen hat, das Du magst, dann erkläre mir bitte, warum ein Großteil der deutschen Fußballfans zum deutschen Team hält, und nicht zu dem, was gerade den besten und attraktivsten Fußball spielt. Es gibt zwar immer Ausnahmen, die z. B. zum italienischen Team halten, weil sie da immer Urlaub machen, oder dort Verwandte haben, aber in der Regel hält man zum Team seines Landes. Warum, wenn einen doch nichts mit den Spielern verbindet, außer die Staatsangehörigkeit, wie ihr meint?!
Es gibt eben doch einen Zusammenhalt im Volk, ein Zusammengehörigkeitsgefühl, daß ich nicht verleugnen möchte.
 
A

Anonymous

Gast
@seph

Da hast Du vollkommen Recht Seph!
Einzige Ausnahme ist da wohl der FCB.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
und nicht zu dem, was gerade den besten und attraktivsten Fußball spielt.
Ich kenne keinen Fußballfan, der bei einem großen Turnier nach dem Ausscheiden des "eigenen" Nationalteams nicht sofort eine Alternative hat.
Vor zwei Jahren habe ich mir alle Spiele in einer relativ großen Kneipe angesehen und selbst beim Endspiel gab es erbitterte Diskussionen und Anfeuerungen von Italien- bzw Frankreichfans. Obwohl fast nur Deutsche im Raum waren wusste jeder auf welcher Seite er steht. Wäre da echter Nationalismus im Spiel, würden wohl kaum Deutsche mit der Tricolore wedelnd in einer Kneipe sitzen, oder ?
Nach Deiner Logik müssten ja beim Fußball auch alle Berliner Hertha oder Union Fans sein, komischerweise macht hier aber auch jedes Kaufhaus gute Geschäfte mit Bayern-Fanartikeln. Klar halten die meisten erstmal zu deutschen Nationalmannschaft, aber die, für die als aufrechte Deutsche eine Welt zusammenbricht wenn diese rausfliegt sind Gott sei Dank nicht ganz so viele wie man denken könnte.
@Roswell
Der FCB ist da nicht die einzige Ausnahme denke ich: Kaiserslautern, FC St Pauli, Schalke, Juve, Manchester, Arsenal, Real und noch ein paar mehr sind von je her Mannschaften, die ihre Fans nicht nur in der Region, sondern übers ganze Land oder sogar weltweit haben. In England findet übrigens kaum einer was ungewöhnliches daran, wenn ein Londoner Liverpool-Fan ist.
 

Sephiroth

Geheimer Meister
12. April 2002
253
1. zu dem Ersatzteam hält man aber nicht so stark wie zum eigenen Nationalteam, oder hat jemand geweint, weil Frankreich und nicht Brasilien Weltmeister wurde (von den Deutschen, die zuerst zum dt. Team hielten)?

2. welches Team wählt man denn dann, wenn Dtl. ausscheidet? Doch nicht das, welches Dtl. rauskegelte, sondern gegen eines, was "uns nicht übem mitgespielt hat". Kroatien war doch dann unten durch...
1990 haben die Italiener zu den Deutschen gehalten, weil Argentinien sie im Halbfinale rauswarfen.
So ist das, man hält weiterhin zum dt. Team, und entscheidet sich von diesem Standpunkt aus für ein anderes Team an zweiter Stelle der Beliebtheit.

3. zu den Vereinen: wieviele Deutsche spielen denn noch in deren Teams?! Da kann man gleich ein Team einer anderen Stadt wählen!
Und: wer bleibt sein Leben lang in der gleichen Stadt wohnen? "Man nimmt seinen Verein eben mit." Meist wählt man aber auch einen Verein seiner Region. Bayer, BVB, etc. sind Ausnahmen deswegen, weil sie international erfolgreich sind, und somit Erfolge für den deutschen Fußball heimbringen!
 
A

Anonymous

Gast
@agentp

Das mit dem FCB habe ich anders gemeint!
Es gibt mehr Hasser als Fans in Deutschland!
Ich persönlich freue mich über jede Niederlage des FCB.
Ich bin für die Underdogs, denn auch die haben einen Erfolg verdient!

Für alle FCB-Fans: Bitte nicht böse sein! :wink:
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Es gibt mehr Hasser als Fans in Deutschland!
Ich ergänze: Der FCB Hat sowohl die meisten Fans, als auch die meisten Hasser in Deutschland. :D
Doch nicht das, welches Dtl. rauskegelte, sondern gegen eines, was "uns nicht übem mitgespielt hat".
Das mag sein, wobei Version 1 imho ein Beweis wahrer Grösse wäre, aber leider ist der Nationalstolz ja wichtiger.
Ich fand übrigens, daß die Kroaten eine feine WM gespielt haben und verdient dritte wurden, auch wenn es wehgetan hat, daß "wir" das so direkt abbekommen haben. Aber auch das ist doch wieder nur ein Beweis dafür, wie unsinnig dieser Nationalstolz doch ist: Es geht um ein Spiel und die besten sollten gewinnen und wer sich Fußballfan nennt, sollte das akzeptieren und sich freuen wenn eine Mannschaft schönen oder guten oder effektiven Fußball spielt, auch wenn es die Mannschaft eines anderen Landes ist. Stattdessen könnte eine ganze Mannschaft, voll besetzt mit Fußballgöttern noch mit Spott, Häme und Neid rechnen, nur weil sie die falschen Farben trägt. Wenn die Begriff Nation und Stolz zusammenkommen, dann schalten sich eben meistens Fairness und Gerechtigkeit aus.
 
A

Anonymous

Gast
Eines noch zur Nationalstolzdebatte:
Für viele ist Stolz (auf was auch immer) einfach nur etwas, das sie auf ihrer Suche nach Orientierung finden. Jeder ist doch irgendwie auf der Suche nach Orientierung, nach Leitfiguren. Dabei geraten manche (oder viele) eben leider auch an die falsche Orientierung. Sie beten "die falschen Götter" an, wenn ihr versteht. Da hat dann eben mal wieder die Erziehung versagt. Diese Leute darf man dan nicht von vornherein verurteilen, sondern muss ihnen helfen, die richtige Orientierung zu finden. Zwingen kann man dazu natürlich niemand und viele sehen's sowieso nie ein. Bei denen sind halt Hopfen und Malz verloren und die rennen dann mit Springerstiefeln rum. :evil:
so isses halt - leider
 

hardcore

Geheimer Meister
10. April 2002
266
die meisten deutschen haben ein absolut kaputtes verhältnis zu ihrer nationalität.
wir können sehr wohl patriotisch eingestellt sein. es sollte nur aufgehört werden, diesen begriff so negativ zu belegen.
gesunder patriotismus heißt nämlich auch, alle anderen nationen und nationalitäten zu respektieren und zu achten.
wenn man das der jugend und den schülern vermitteln kann, haben die rechten wirrköpfe nämlich ein thema weniger, mit dem sie provozieren und schockieren können.
die meisten rebellieren gegen diesen scheinheiligen fußball-nationalstolz, der nur alle 2 jahre aus den tiefsten niederungen wieder auftauchen darf.
und dann kommen solche aufnäher raus wie: "ich bin stolz deutscher zu sein"!
wenn wir endlich mal normal mit unserer nationalität umgehen würden, dann gäbe es überhaupt keinen grund dafür.
noch ein weiterer aspekt:
jemand, der sein land liebt, wirft auch nicht einfach seinen müll auf irgend nen parkplatz, oder entsorgt seine autobatterie im wald. den meisten, die das tun, sind ihr land, ihre nachkommen und die erde auf der sie leben scheißegal.
denkt mal drüber nach
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
jemand, der sein land liebt, wirft auch nicht einfach seinen müll auf irgend nen parkplatz, oder entsorgt seine autobatterie im wald. den meisten, die das tun, sind ihr land, ihre nachkommen und die erde auf der sie leben scheißegal.

...oder schreit: Ausländer raus !
 

spriessling

Vorsteher und Richter
11. April 2002
769
Sephiroth schrieb:
1. zu dem Ersatzteam hält man aber nicht so stark wie zum eigenen Nationalteam, oder hat jemand geweint, weil Frankreich und nicht Brasilien Weltmeister wurde (von den Deutschen, die zuerst zum dt. Team hielten)
Weinende Fussballfans, sehr schön. Das beste Beispiel um zu demonstrieren wie krank eigentlich dieser ganze Stolz ist.
 

Eireannach

Geheimer Meister
10. April 2002
333
nein sephiroth, aber bei solchen szenen wäre es doch mal angebracht zu überlegen, was da eigentlich abläuft:


11 hochbezahlte männchen schießen vielleicht ein zwei mal einen ball ins anderer tor, und plötzlich "sind wir wieder wer".
also irgendwas ist da doch komisch dran.


was haben die denn bitteschön mit der einzelnen persönlichkeit "deutscher" oder dem volk "deutschland" zu tun außer ihrer staatsangehörigkeit?
 

Fragender

Geheimer Meister
10. April 2002
194
Ganz meine Meinung!
Den Nationalspielern gehts doch hauptsächlich darum, in der N.mannschaft zu spielen, um ihren Marktwert zu erhöhen. Ein N.spieler ist doch bei anderen Vereinen eher gefragt.
 

Sephiroth

Geheimer Meister
12. April 2002
253
Das war aber nicht immer so... man denke an Uwe Seeler & Co.

Ihr stellt mir die Frage, warum die Deutschen der dt. Nationalmannschaft zujubeln, obwohl sie ja nichts miteinander zu tun haben, wie ihr meint.
Wie die Realität zeigt, sehen das die meisten Deutschen anders, oder?
Sonst wäre es ja nicht so.

Aber das soll jetzt nicht zur Fußballdiskussion ausarten...
 

spriessling

Vorsteher und Richter
11. April 2002
769
Die jubeln denen zu, um ihr eigenes Minderwertigkeitsempfinden zu schmälern. Es entsteht ein starkes 'wir', welches stärker ist als das schwache 'ich'. Wer selber nichts hat, worauf er stolz seien kann, ist halt stolz auf 'unsere Jungens'. Genauso der Nationalstolz. Ebenfalls Kompensation für Minderwertigkeit. Selber ist man zwar ein totaler loser, aber Deutschland ist toll. 1a in der ganzen Welt. Und dieser Glanz färbt halt auch ein wenig auf das Würstchen ab.
 

Sephiroth

Geheimer Meister
12. April 2002
253
Wenn es so WÄRE, dann WÄRE es ja eine tolle Einrichtung, der Nationalstolz!!

Aber ich glaube nicht, daß ein Großteil aller Menschen in ALLEN Ländern Minderwertigkeitskomplexe durch Stolz auf seine näheren Mitmenschen zu kompensieren versucht.
 

spriessling

Vorsteher und Richter
11. April 2002
769
Sephiroth schrieb:
Aber ich glaube nicht, daß ein Großteil aller Menschen in ALLEN Ländern Minderwertigkeitskomplexe durch Stolz auf seine näheren Mitmenschen zu kompensieren versucht.
Es handelt sich doch meist um eine ganz bestimmte Klientel, von der wir hier reden. Mal ganz im Ernst, Leute die stolz sind, wenn ihr Nationalteam die WM holt, sind doch meistens Prolls. Ich meine wirklich stolz sind, so stolz wie sie tottraurig sind, wenn's nicht klappt. Bei den Nationalstolzen sieht's doch ähnlich aus. Leute mit 'Ich bin stolz ein Deutscher zu sein' T-Shirts die mir auf der Strasse begegnen sind zu 99% Prolls. Ich kann mir keinen Universitätsprofessor vorstellen, der weint, weil seine Lieblingsfussballmannschaft(die der bestimmt hat!) verliert. Sorry. Das die meisten Menschen solche Fanatics sind, ist wohl auch nicht richtig. Auch glaube ich nicht, dass die meisten Menschen auf der Welt einen Nationalstolz besitzen. Schließ mal nicht von dir auf andere.
 

Sephiroth

Geheimer Meister
12. April 2002
253
Man kann auch stolz auf Deutschland sein (habe oben zu Beginn erwähnt, wie ich diesen Stolz definiere), ohne es ständig auf bedruckten Kleidungsstücken zur Schau zu stellen.
Das machen sicherlich vor allem ganz bestimmte Leute.
Man muß ja nicht in bestimmter Weise laut grölend rumlaufen und allen erzählen, worauf man so stolz ist. Das macht ja auch nicht der frisch-gewordene Vater. Oder hast Du schon mal so einen mit Shirt gesehen, wo drauf steht: "Ich bin stolz, Vater zu sein!". Und trotzdem ist er stolz auf sein Kind.

Nun, wo immer man ist, trifft man doch Leute, die von Fußball Ahnung haben (bzw. dieses behaupten). Also, egal welchen Sozialstatus sie haben, sie alle leiden und hoffen mit der Nationalmannschaft. Sie ärgern sich, wenn unser Team ausscheidet, freuen sich, wenn es Weltmeister wird. Daß sich diese Gefühle jeweils anders ausdrücken, hängt von der Art des Menschen ab. Ruhige Menschen springen nicht vor Freude plötzlich auf der Straße rum, "harte Kerle" weinen selten, wenn ihr Team verliert.

Können wir jetzt von der Fußballdebate weg kommen, die ist ja sowieso mehr ein Sonderfall, war ja nur ein Beispiel.
 

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