Hallo
ich bin heute neu hier auf dieses Forum gestossen, daher kann es durchaus sein, dass ich lang und breit diskutierte themen wieder aufgreiffe, dieses hier könnte eines sein
1. Homophobie
Ich mache mir in letzter Zeit sehr grosse Sorgen bezüglich dieses Themas.
Da ich bei einem Online Rollenspiel Projekt mitarbeite bin ich da oft im chat zu finden. die altersregion der Menschen die da verkehren würde ich zwischen 12 und 40 Jahren, jedoch mit einem schwergewicht zwischen 14 und 23 Jahren schätzen.
Erschreckend hierbei, dass etwa jede 100. aussage (das ist wenig in einem solchen chat) das wort Gay, Schwul, Tunte, oder ein ähnlicher Ausdruck verwendet wird um ein Schimpfwort, eine Beleidigung (!!!) zum ausdruck zu bringen.
Nebenbei arbeite ich ehrenamtlich (ohne bezahlung) mit einer Gruppe Jugendlicher zusammen (obwohl, oder gerade weil ich selbst nicht viel älter bin) und musste auch da erschreckendes feststellen. Bis auf einzelne der "kids" sehen es fast alle als selbstverständlich an, Schwul als Beleidigend zu betrachten und das Wort dementsprechend zu benutzen.
Ein schwule ist, laut aussage eines der jungs aus der gruppe, etwas ekliges, etwas negatives, etwas krankes.
das löste zweierlei reaktionen aus. Einerseits gab es gegenrufe, jedoch auch eine erschreckend grosse anzahl von Jungs und Mädchen, die dies mit einem nicken oder einem Ja befürworteten.
In meinen augen ist das absolut erschreckend. Stellen wir uns vor, in der gruppe ist ein homosexueller junge. Wie würde er sich fühlen? was würde ihn ihm vorgehen?
etwas anderes das dem Thema sehr nahe liegt. "Lesben" sind cool. dies ist keine plumpe aussage meiner seits, sondern eine aussage welche ich mehrfach zu gehör bekam, meistens genau von denselben die schwule als krank oder widerlich bezeichneten.
Lesben sind also im Trend?
Meine Schwester meinte dazu: (nicht o-ton) schau dir MTV an, da kommen lesben, die lecken sich vor der kamera ab, sprechen über sexualität, über die coolness eines outings und über die emanzipation junger frauen, sie wirken stark, das kommt an.
gut, ich also ein bisschen rumgesurft, interviews der von ihr genannten band gelesen. was ich las war irgendwie schockierend. "lesbisch sein als kommerzielles sprungbrett"
also eine art erster schritt richtung entblössung für geld. gut, ich bin kein moralist, mich stört es nicht aufgrund des sexuellen aspektes, sondern weil sich hier ganz offensichtlich mädchen verkaufen weil es ein trend ist lesbisch zu sein.
2. verbalsexismus
ein kurzes thema, da ich es nicht als brutal auffasse, es jedoch irgendwie nervt. alleine dieses "man" als ausdruck für "jedermann". damit sind "Menschen" gemeint, richtig? mir scheint, die eine hälfte wird gerne vergessen. und schauen wir in die sprache der juristik,...nun gut lassen wir das.
3. sexismus mann/frau
vielleicht irre ich mich, jedoch habe ich das gefühl es findet zur zeit (wieder einmal ?) eine starke welle der "anti-emanzipierung" statt.
lieblingsargument hierbei: Die Arbeitslosigkeit.
lachhaft. Die Gleichberechtigung der einen Hälfte aller Menschen soll also der Grund sein, dass wir zu viele Arbeitslose haben. Wie schlagfertig,....
"wären frauen nicht in die arbeitswelt gegangen sondern hinter dem herd stehen geblieben hätten unsere männer heute noch arbeit!"
So klingt es aus den mündern von frauen, mit denen ich über dieses Thema sprach. Junge frauen waren es, zwischen 20 und 30, also passt auch das klischee der "alten, verbitterten witwen" nicht, die ja so weltfremd sein sollen,...
Also sexismus frau gegen frau? Die frau zwingt sich selbst ins patriarchat?
nicht ganz, viele frauen, darunter immer mehr jugendliche wehren sich dagegen, auch bei gewalt gegen frauen gibt es täglich mehr frauen die sich wehren, die aufstehen, frauenhäuser aufsuchen, sagen: schluss!
doch genau dagegen wird scharf geschossen. bei der argumentation hapert es stark, denn familiensinn alleine sollte längst kein geltendes argument mehr sein, ....dachte ich zumindest.
doch ganz offensichtlich zieht es. und nicht nur von seite der kirche, denn die damit konfrontierten *hust* "Geistlichen" sprachen sich erstaunlicherweise äusserst tolerant aus. ganz im gegensatz zu angehörigen einer schweizer konservativen partei, nun gut, DER schweizerischen konservativen Partei. denn da wird scharf geschossen. und zwar von seiten der weiblichen Mitglieder. argumentiert wird wie vor 30 Jahren (die schweiz war eines der letzten europäischen länder welche das frauenstimmrecht annahm) mit familiensinn, kindererziehung und dem beistehen des mannes. willkommen in der steinzeit!
auch interessant ist zu betrachten, dass sobald das Thema sexismus angeschnitten wird, eine spaltung stattfindet. Männer/Frauen. 2 Lager, 100 subjektive argumente.
genau so ärgerlich ist es, dass das thema sexismus auf den akt der sexualität reduziert wird.
O-Ton eines befragten zu dem Thema: "magst du etwa keinen sex?" (einfach in schweizer dialekt )
die sexualität an sich spielt sicherlich eine rolle.
ein langes gespräch mit einer freundin ergab, dass sie selbst, sobald ihr damaliger freund beim sexuellen akt die führungsrolle übernahm und initiativ wurde, sie sich (wohl geschickt und kaum merklich, aber bewusst) wehrte und das ruder wieder in die hand nahm (klingt jetzt etwas,...treffend, ist aber ned wirklich so gemeint^^) und sich aus der (so nannte sie es damals) Opferrolle befreite.
im späteren verlauf ergab es sich, dass sie feststellen musste, dass sie sich unbewusst durch diesen wohl bewussten akt selbst verkrampfte und sich so auch von alleine in eine opferrolle zwang.
dennoch verständlich. die angst vor einem sexuellen zwang ist nicht unbegründet.
4. sexuelle gewalt an frauen nimmt keines falls ab. es ist lediglich nicht mehr interessant darüber gross zu berichten. ergo: wir kriegen es weniger mit.
da ich kontakte zu frauen habe, die eine "frauengruppe" leiten, kriege ich ziemlich oft von fällen mit, die als "Nicht wichtig genug" abgestempelt werden. so wird es beispielsweise sehr oft nicht geahndet, wenn frauen am arbeitsplatz belästigt werden, sei dies durch handgreifflichkeiten oder auch nur durch verbale attacken.
die reaktion darauf, wie so oft: "ach das ist doch nicht so schlimm, nur ein bisschen necken!"
nur ein bisschen necken? ein bisschen ärgern? was????? ich denke ich muss nicht mehr dazu sagen.
selbst wenn eine frau keine erfahrungen mit sexuellem missbrauch hatte, so ist es dennoch ein vergehen ihren körper durch verbale oder handgreiffliche attacken zu berühren, gegen ihren willen. und die aussage: "ach komm, die wollen das doch." oder "wenn sie nein sagen, meinen sie ja" sind mehr als unter aller sau.
noch etwas interessantes. die männer die eine fraue "anfassen", etc sind es dann auch meistens, die behaupten: "ich hasse schwule, wenn die mich anfassen, kille ich sie"
gut, was soll dieser text bezwecken.
es ist eine auflistung von sorgen und bedenken, die mir bezüglich dieser themen aufkamen. ich denke, wir alle sollten uns einmal genau durch den kopf gehen lassen, was in der richtung alles geschieht, denn es geht uns alle etwas an.
so viel dazu von mir.
ich bin heute neu hier auf dieses Forum gestossen, daher kann es durchaus sein, dass ich lang und breit diskutierte themen wieder aufgreiffe, dieses hier könnte eines sein
1. Homophobie
Ich mache mir in letzter Zeit sehr grosse Sorgen bezüglich dieses Themas.
Da ich bei einem Online Rollenspiel Projekt mitarbeite bin ich da oft im chat zu finden. die altersregion der Menschen die da verkehren würde ich zwischen 12 und 40 Jahren, jedoch mit einem schwergewicht zwischen 14 und 23 Jahren schätzen.
Erschreckend hierbei, dass etwa jede 100. aussage (das ist wenig in einem solchen chat) das wort Gay, Schwul, Tunte, oder ein ähnlicher Ausdruck verwendet wird um ein Schimpfwort, eine Beleidigung (!!!) zum ausdruck zu bringen.
Nebenbei arbeite ich ehrenamtlich (ohne bezahlung) mit einer Gruppe Jugendlicher zusammen (obwohl, oder gerade weil ich selbst nicht viel älter bin) und musste auch da erschreckendes feststellen. Bis auf einzelne der "kids" sehen es fast alle als selbstverständlich an, Schwul als Beleidigend zu betrachten und das Wort dementsprechend zu benutzen.
Ein schwule ist, laut aussage eines der jungs aus der gruppe, etwas ekliges, etwas negatives, etwas krankes.
das löste zweierlei reaktionen aus. Einerseits gab es gegenrufe, jedoch auch eine erschreckend grosse anzahl von Jungs und Mädchen, die dies mit einem nicken oder einem Ja befürworteten.
In meinen augen ist das absolut erschreckend. Stellen wir uns vor, in der gruppe ist ein homosexueller junge. Wie würde er sich fühlen? was würde ihn ihm vorgehen?
etwas anderes das dem Thema sehr nahe liegt. "Lesben" sind cool. dies ist keine plumpe aussage meiner seits, sondern eine aussage welche ich mehrfach zu gehör bekam, meistens genau von denselben die schwule als krank oder widerlich bezeichneten.
Lesben sind also im Trend?
Meine Schwester meinte dazu: (nicht o-ton) schau dir MTV an, da kommen lesben, die lecken sich vor der kamera ab, sprechen über sexualität, über die coolness eines outings und über die emanzipation junger frauen, sie wirken stark, das kommt an.
gut, ich also ein bisschen rumgesurft, interviews der von ihr genannten band gelesen. was ich las war irgendwie schockierend. "lesbisch sein als kommerzielles sprungbrett"
also eine art erster schritt richtung entblössung für geld. gut, ich bin kein moralist, mich stört es nicht aufgrund des sexuellen aspektes, sondern weil sich hier ganz offensichtlich mädchen verkaufen weil es ein trend ist lesbisch zu sein.
2. verbalsexismus
ein kurzes thema, da ich es nicht als brutal auffasse, es jedoch irgendwie nervt. alleine dieses "man" als ausdruck für "jedermann". damit sind "Menschen" gemeint, richtig? mir scheint, die eine hälfte wird gerne vergessen. und schauen wir in die sprache der juristik,...nun gut lassen wir das.
3. sexismus mann/frau
vielleicht irre ich mich, jedoch habe ich das gefühl es findet zur zeit (wieder einmal ?) eine starke welle der "anti-emanzipierung" statt.
lieblingsargument hierbei: Die Arbeitslosigkeit.
lachhaft. Die Gleichberechtigung der einen Hälfte aller Menschen soll also der Grund sein, dass wir zu viele Arbeitslose haben. Wie schlagfertig,....
"wären frauen nicht in die arbeitswelt gegangen sondern hinter dem herd stehen geblieben hätten unsere männer heute noch arbeit!"
So klingt es aus den mündern von frauen, mit denen ich über dieses Thema sprach. Junge frauen waren es, zwischen 20 und 30, also passt auch das klischee der "alten, verbitterten witwen" nicht, die ja so weltfremd sein sollen,...
Also sexismus frau gegen frau? Die frau zwingt sich selbst ins patriarchat?
nicht ganz, viele frauen, darunter immer mehr jugendliche wehren sich dagegen, auch bei gewalt gegen frauen gibt es täglich mehr frauen die sich wehren, die aufstehen, frauenhäuser aufsuchen, sagen: schluss!
doch genau dagegen wird scharf geschossen. bei der argumentation hapert es stark, denn familiensinn alleine sollte längst kein geltendes argument mehr sein, ....dachte ich zumindest.
doch ganz offensichtlich zieht es. und nicht nur von seite der kirche, denn die damit konfrontierten *hust* "Geistlichen" sprachen sich erstaunlicherweise äusserst tolerant aus. ganz im gegensatz zu angehörigen einer schweizer konservativen partei, nun gut, DER schweizerischen konservativen Partei. denn da wird scharf geschossen. und zwar von seiten der weiblichen Mitglieder. argumentiert wird wie vor 30 Jahren (die schweiz war eines der letzten europäischen länder welche das frauenstimmrecht annahm) mit familiensinn, kindererziehung und dem beistehen des mannes. willkommen in der steinzeit!
auch interessant ist zu betrachten, dass sobald das Thema sexismus angeschnitten wird, eine spaltung stattfindet. Männer/Frauen. 2 Lager, 100 subjektive argumente.
genau so ärgerlich ist es, dass das thema sexismus auf den akt der sexualität reduziert wird.
O-Ton eines befragten zu dem Thema: "magst du etwa keinen sex?" (einfach in schweizer dialekt )
die sexualität an sich spielt sicherlich eine rolle.
ein langes gespräch mit einer freundin ergab, dass sie selbst, sobald ihr damaliger freund beim sexuellen akt die führungsrolle übernahm und initiativ wurde, sie sich (wohl geschickt und kaum merklich, aber bewusst) wehrte und das ruder wieder in die hand nahm (klingt jetzt etwas,...treffend, ist aber ned wirklich so gemeint^^) und sich aus der (so nannte sie es damals) Opferrolle befreite.
im späteren verlauf ergab es sich, dass sie feststellen musste, dass sie sich unbewusst durch diesen wohl bewussten akt selbst verkrampfte und sich so auch von alleine in eine opferrolle zwang.
dennoch verständlich. die angst vor einem sexuellen zwang ist nicht unbegründet.
4. sexuelle gewalt an frauen nimmt keines falls ab. es ist lediglich nicht mehr interessant darüber gross zu berichten. ergo: wir kriegen es weniger mit.
da ich kontakte zu frauen habe, die eine "frauengruppe" leiten, kriege ich ziemlich oft von fällen mit, die als "Nicht wichtig genug" abgestempelt werden. so wird es beispielsweise sehr oft nicht geahndet, wenn frauen am arbeitsplatz belästigt werden, sei dies durch handgreifflichkeiten oder auch nur durch verbale attacken.
die reaktion darauf, wie so oft: "ach das ist doch nicht so schlimm, nur ein bisschen necken!"
nur ein bisschen necken? ein bisschen ärgern? was????? ich denke ich muss nicht mehr dazu sagen.
selbst wenn eine frau keine erfahrungen mit sexuellem missbrauch hatte, so ist es dennoch ein vergehen ihren körper durch verbale oder handgreiffliche attacken zu berühren, gegen ihren willen. und die aussage: "ach komm, die wollen das doch." oder "wenn sie nein sagen, meinen sie ja" sind mehr als unter aller sau.
noch etwas interessantes. die männer die eine fraue "anfassen", etc sind es dann auch meistens, die behaupten: "ich hasse schwule, wenn die mich anfassen, kille ich sie"
gut, was soll dieser text bezwecken.
es ist eine auflistung von sorgen und bedenken, die mir bezüglich dieser themen aufkamen. ich denke, wir alle sollten uns einmal genau durch den kopf gehen lassen, was in der richtung alles geschieht, denn es geht uns alle etwas an.
so viel dazu von mir.