- Ersteller
- Moderation
- #21
- 18. November 2007
- 21.862
AW: Sgt. Prepper und wie er die Welt sah.
Ein Bekannter meiner Eltern, Inhaber eines Werkzeug- und Maschinenhandels, hatte mal einige Maschinen nach Ägypten verkauft. Er nutzte das als Vorwand für zwei längere Urlaubsreisen ins Land der Pharaonen, die er über die Firma abrechnete, und es erschienen auch ägyptische Geschäftsfreunde zu einem Gegenbesuch. Gemeinsam lötete man sich tüchtig einen hinter die Binde und fuhr dann im Opel Kapitän nach Hause. Unglücklicherweise geriet man in eine Polizeikontrolle. Die ganze Belegschaft wurde mit auf die Wache genommen. Die Ägypter waren hinterher schwer traumatisiert, nicht nur weil sie noch nie im Leben so betrunken gewesen waren, sondern auch, weil sie noch nie im Leben soviel grün gesehen hatten. Uniformen, Tische, Aktenschränke, alles war grün gewesen. Wie dem auch sei, der Bruder des oben erwähnten Freundes war gefahren. Er wurde zwecks Blutentnahme ins Krankenhaus eskortiert. Dort ließ man ihn kurz unbeobachtet, und er nutzte die Gelegenheit, um sich fluchtartig zu entfernen. Er verbarg sich drei Tage in den Wäldern, kehrte völlig ausgenüchtert zurück und konnte nicht belangt werden. Eine Suche per Hubschrauber war erfolglos geblieben, da es damals noch keine Wärmebildgeräte gab.
Worauf will ich hinaus? Auf den Bug-out bag. So etwas hat jeder anständige Prepper, und es ermöglicht ihm, 72 Stunden in der Wildnis zu überleben.
Ich habe so etwas auch. Es handelt sich bei mir um eine Reisetasche mit Waschzeug, Wäsche und einem Satz Kleidung, falls es mal so spät wird, daß ich nicht mehr nach Hause fahren will, sondern mir ein Zimmer nehme. Man merkt, ich lebe in einem zivilisierten Land.
Prepper denken aber eher an ein Überleben in der Wildnis unter den erschwerten Bedingungen plötzlicher Gesetzlosigkeit und setzen unter anderem auf eine großkalibrige Faustfeuerwaffe, um sich gegen Polizisten, das Militär, andere Prepper und all die bedauernswerten Menschen verteidigen zu können, die keinen Bug-out bag haben.
Ja, das sind offensichtlich die basic Notwendigkeiten, um 72 Stunden durchzuhalten. Wasser, denn der Rucksack kann nicht schwer genug sein. Lebensmittel, denn wie soll man 72 Stunden nur mit ein paar Müsliriegeln überleben? Jagdwaffen, denn, wie gesagt. Und ein Revolver.
Andere Prepper raten vernünftigerweise davon ab, sich mit Epas zu bepacken und verlassen sich auf den auch von mir empfohlenen Müsliriegel. Vielen Preppern würde es ohnehin ganz gut tun, mal drei Tage etwas kürzer zu treten. Etwas überspannt wird es dann aber wiederum, wenn zwecks Gewichtsreduktion der Griff der Zahnbürste gekürzt werden soll.
Dieser letztere Artikel empfiehlt denn auch eine Methode zum Verpacken von Unterwäsche, die für mich der eigentliche Anlaß ist, diesen Beitrag zu verfassen: Die Skivvy-roll. Achtung, aufgemerkt! T-Shirt flach ausbreiten, gefaltete Unterhose am Halsausschnitt drauflegen, T-Shirt-Längsseiten nach innen falten und so das T-Shirt auf die Hälfte bis ein Drittel seiner Breite reduzieren, Socken am Halsausschnitt quer auflegen, so daß die Schäfte links und rechts überstehen (T-Form), am Hals beginnend das ganze fest zusammenrollen. Es entsteht eine kompakte Rolle, aus der beidseitig die Socken heraushängen, die man jetzt umkrempeln und über die Rolle ziehen kann, so daß sie das ganze zusammenhalten. Das kann man in zehn Sekunden verstehen und in dreißig Sekunden nachmachen, aber Prepper drehen darüber knapp siebenminütige Ausbildungsvideos.
Ein Päckchen aus einem Satz Unterwäsche, gewissermaßen die Fortsetzung des Sockenpäckchens mit anderen Mitteln. Sieht eigentlich ganz gut aus. Aber: Das ist doch wieder zivilistischer Unfug! Das geht doch von seiner ganzen Konzeption her davon aus, daß man morgens frische Wäsche und frische Socken anzieht. Wieso um Herrgottswillen sollte man das denn tun, wenn man sich drei Tage durch die Wälder schlagen muß? Die Socken wechselt man, wenn es sein muß, weil man zum Beispiel nasse Füße hat, zum Beispiel in einer fünfminütigen Marschpause. Deshalb gehören Socken in einen wasserdichten Gefrierbeutel in einer Außentasche des Rucksacks. Die Unterwäsche wechselt man, wenn man Gelegenheit dazu hat, immerhin muß man sich dazu komplett ausziehen. Unterwäsche und Socken sind zwei grundverschiedene Dinge, die nur im Zivilleben ins selbe Päckchen gehören, aber nicht beim Militär, nicht bei den Pfadfindern, nicht auf einer Bergwanderung und nicht beim Pauschalurlaub im Zombie-Erlebnispark. Sieht gut aus, ist völliger Blödsinn. Prepper!
Ein Bekannter meiner Eltern, Inhaber eines Werkzeug- und Maschinenhandels, hatte mal einige Maschinen nach Ägypten verkauft. Er nutzte das als Vorwand für zwei längere Urlaubsreisen ins Land der Pharaonen, die er über die Firma abrechnete, und es erschienen auch ägyptische Geschäftsfreunde zu einem Gegenbesuch. Gemeinsam lötete man sich tüchtig einen hinter die Binde und fuhr dann im Opel Kapitän nach Hause. Unglücklicherweise geriet man in eine Polizeikontrolle. Die ganze Belegschaft wurde mit auf die Wache genommen. Die Ägypter waren hinterher schwer traumatisiert, nicht nur weil sie noch nie im Leben so betrunken gewesen waren, sondern auch, weil sie noch nie im Leben soviel grün gesehen hatten. Uniformen, Tische, Aktenschränke, alles war grün gewesen. Wie dem auch sei, der Bruder des oben erwähnten Freundes war gefahren. Er wurde zwecks Blutentnahme ins Krankenhaus eskortiert. Dort ließ man ihn kurz unbeobachtet, und er nutzte die Gelegenheit, um sich fluchtartig zu entfernen. Er verbarg sich drei Tage in den Wäldern, kehrte völlig ausgenüchtert zurück und konnte nicht belangt werden. Eine Suche per Hubschrauber war erfolglos geblieben, da es damals noch keine Wärmebildgeräte gab.
Worauf will ich hinaus? Auf den Bug-out bag. So etwas hat jeder anständige Prepper, und es ermöglicht ihm, 72 Stunden in der Wildnis zu überleben.
Ich habe so etwas auch. Es handelt sich bei mir um eine Reisetasche mit Waschzeug, Wäsche und einem Satz Kleidung, falls es mal so spät wird, daß ich nicht mehr nach Hause fahren will, sondern mir ein Zimmer nehme. Man merkt, ich lebe in einem zivilisierten Land.
Prepper denken aber eher an ein Überleben in der Wildnis unter den erschwerten Bedingungen plötzlicher Gesetzlosigkeit und setzen unter anderem auf eine großkalibrige Faustfeuerwaffe, um sich gegen Polizisten, das Militär, andere Prepper und all die bedauernswerten Menschen verteidigen zu können, die keinen Bug-out bag haben.
Ja, das sind offensichtlich die basic Notwendigkeiten, um 72 Stunden durchzuhalten. Wasser, denn der Rucksack kann nicht schwer genug sein. Lebensmittel, denn wie soll man 72 Stunden nur mit ein paar Müsliriegeln überleben? Jagdwaffen, denn, wie gesagt. Und ein Revolver.
Andere Prepper raten vernünftigerweise davon ab, sich mit Epas zu bepacken und verlassen sich auf den auch von mir empfohlenen Müsliriegel. Vielen Preppern würde es ohnehin ganz gut tun, mal drei Tage etwas kürzer zu treten. Etwas überspannt wird es dann aber wiederum, wenn zwecks Gewichtsreduktion der Griff der Zahnbürste gekürzt werden soll.
Dieser letztere Artikel empfiehlt denn auch eine Methode zum Verpacken von Unterwäsche, die für mich der eigentliche Anlaß ist, diesen Beitrag zu verfassen: Die Skivvy-roll. Achtung, aufgemerkt! T-Shirt flach ausbreiten, gefaltete Unterhose am Halsausschnitt drauflegen, T-Shirt-Längsseiten nach innen falten und so das T-Shirt auf die Hälfte bis ein Drittel seiner Breite reduzieren, Socken am Halsausschnitt quer auflegen, so daß die Schäfte links und rechts überstehen (T-Form), am Hals beginnend das ganze fest zusammenrollen. Es entsteht eine kompakte Rolle, aus der beidseitig die Socken heraushängen, die man jetzt umkrempeln und über die Rolle ziehen kann, so daß sie das ganze zusammenhalten. Das kann man in zehn Sekunden verstehen und in dreißig Sekunden nachmachen, aber Prepper drehen darüber knapp siebenminütige Ausbildungsvideos.
Ein Päckchen aus einem Satz Unterwäsche, gewissermaßen die Fortsetzung des Sockenpäckchens mit anderen Mitteln. Sieht eigentlich ganz gut aus. Aber: Das ist doch wieder zivilistischer Unfug! Das geht doch von seiner ganzen Konzeption her davon aus, daß man morgens frische Wäsche und frische Socken anzieht. Wieso um Herrgottswillen sollte man das denn tun, wenn man sich drei Tage durch die Wälder schlagen muß? Die Socken wechselt man, wenn es sein muß, weil man zum Beispiel nasse Füße hat, zum Beispiel in einer fünfminütigen Marschpause. Deshalb gehören Socken in einen wasserdichten Gefrierbeutel in einer Außentasche des Rucksacks. Die Unterwäsche wechselt man, wenn man Gelegenheit dazu hat, immerhin muß man sich dazu komplett ausziehen. Unterwäsche und Socken sind zwei grundverschiedene Dinge, die nur im Zivilleben ins selbe Päckchen gehören, aber nicht beim Militär, nicht bei den Pfadfindern, nicht auf einer Bergwanderung und nicht beim Pauschalurlaub im Zombie-Erlebnispark. Sieht gut aus, ist völliger Blödsinn. Prepper!