Sie sind ein arroganter Mensch

[NoToM]

Was haltet ihr von diesem Interview ?
Meine ich das nur oder reden die beiden Parteien total aneinander vorbei ?
Was für ein Fazit zieht ihr aus diesem Interview ?

Interview mit Tariq Ramadan: Was ein kontroverser Dialog mit dem islamistischen Autor hätte werden sollen, geriet zum Fiasko.

Wir freuten uns auf ein anregendes, kontroverses zweites Gespräch mit dem islamistischen Autor und Prediger Tariq Ramadan. Das erste hatte zwei Wochen zuvor stattgefunden, und nachdem wir es nochmals abgehört hatten, waren wir etwas unzufrieden – mit uns selbst und mit Ramadan. Wir hatten über Islam und Terror gesprochen, über den Irak, die Rückständigkeit der arabischen Welt, die Uno, universale Werte, Meinungsfreiheit, Kopftücher. Nun hatten wir das Gefühl, unsere Fragen seien zu allgemein und zu erwartbar gewesen. Und seine Antworten zu routiniert, zu glitschig, zu vieldeutig – ohne dass wir ihn zu mehr Klarheit gedrängt hätten.

Weiter gehts hier: http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=9305&CategoryID=62

 

[Talpa]

Ja was habt ihr denn erwartet? Sehr, sehr aufschlussreiches Interview...

Toleranz ist ein Zeichen von Dekadenz.

Aber versucht ihr nur weiter an eurerem Multikulti-Traum zu basteln..
Toleranz, Menschlichkeit und Gerechtigkeit werden als SCHWÄCHEN betrachtet!

Vielleicht gehen bald einigen die Augen auf...

 

[antimagnet]

ja, talpa, wovon träumst du denn? mono-kulti? wir hatten das ja schon mal...

der islamische hetzer hat übrigens folgendes gesagt:

Also, philosophisch gesprochen, bin ich gegen die Rede von der Dekadenz.

nur, falls du richtig zitieren willst. das, was du zitierst, ist eine these, die die journalisten gerne besprochen hätten.

die dialogbereitschaft von ramadan ist aber dennoch unter aller sau.

 

[Talpa]

Multikultur ist doch nur die Vorstufe zur Monokultur. Aber das hatten wir auch schon.


Meine Meinung zu Religionen ist folgende:

Jeder Glaube an ein Göttliches, das mehr enthält, als den Begriff der moralischen Weltordnung, ist mir ein Greuel und eines vernünftigen Wesens unwürdig.

Das Zitat ist von Fichte.

Wer Tötung & Unterdrückung im Namen eines Gottes oder einer Religion für richtig hält, ist nicht religiös, sondern hängt einfach einer kriminellen Ideologie an. Und damit meine ich bei weitem nicht nur den Islam.

 

[the_midget]

Hmm...

Ich fand das Interview eigentlich recht beeindruckend. Ich kann verstehen, daß Ramadan immer bockiger geworden ist. Die Fragen hatten ja schon einen provokanten Unterton, der dann auch immer deutlicher wurde.

Vielleicht lags aber auch daran, daß beide Vorurteile hatten. Die journalisten sagen: der islam macht dies und dies... Saudi-Arabien macht dies und dies... und Ramadan sagt: der Westen ist soundso

Die Kritik zum Konsumismus und den Verlust der Ethik kann ich sehr gut verstehen. Warum soll ein islamischer Autor nicht das gleiche Recht haben unsere Zivilisation zu kritisieren, wie ein deutscher oder Amerikaner?

Allerdings wirken seine Antworten auch recht arrogant. Er ist es anscheinend gewohnt anders behandelt zu werden...

Allerdings: Wer weiss, ob das Interview wirklich so abgelaufen ist wie es gedruckt wurde. Und zweitens: Vielleicht hatte der eigentlich kein Bock auf ein Interview, weil er schon ein paar am Tag gegeben hat oder so und immer mit den gleichen Vorwürfen konfrontiert wurde. Musiker werden da ja auch manchmal recht pampig.



mfg

the midget

 

[Talpa]

Allerdings: Wer weiss, ob das Interview wirklich so abgelaufen ist wie es gedruckt wurde.

Es gibt schon gewisse redaktionelle Freiheiten beim Abdruck eines Interviews. Allerdings bin ich in diesem Fall davon überzeugt, dass die WeWo genau das abdruckt, was auch gesprochen wurde. Scheint doch ein eher heikler Fall zu sein, und dafür wird auch hin und wieder die Justiz bemüht...

An der Seriosität der WeWo zweifle ich nicht. Hab vor ca. 14 Jahren meine Lehre dort gemacht. Die Zeitschrift gilt - damals wie heute - als Top-seriös.

 

[NoToM]

Hier noch ein paar Infos zu Tariq Ramadan

Der Fundamentalist als Intellektueller

....Der Genfer Islamwissenschafter Tariq Ramadan ist nicht nur ein soziales, er ist vor allem ein mediales Phänomen. Seine durch regelmässige Dispute und Polemiken angeheizte Präsenz in französischen und Schweizer Medien hat in jüngster Zeit ein Ausmass erreicht, das grundsätzliche Fragen über die Rolle von Journalisten und Politikern aufwirft. Seit der Antisemitismusdebatte im vergangenen Herbst (NZZ 5. 12. 03) und dem keineswegs überraschenden Einreiseverbot für die USA (Ramadan hatte einen Ruf an die katholische University of Notre Dame erhalten, NZZ 26. 8. 04) ist keine Woche, ja bald kein Tag vergangen, an dem Presse, Fernsehen und Radio nicht über Ramadan und seine Konflikte mit Behörden und Kritikern berichtet hätten....

Weiter gehts hier : http://www.nzz.ch/2004/11/03/fe/page-article9YOOC.html

 

[Artaxerxes]

Tja, diese Geisteshaltung (Tariq Ramadan) führt doch - logischerweise - in die total falsche Richtung.

Und egal ob irgend jemand aus dem islamischen Lager mich als Ungläubigen und Hund bezeichnet (hier im Forum wurde ich schon schlimmer beschimpft), ich nehme es mit der notwendigen Gelassenheit.
Bei solchen verbalen Attacken bleibt aber - von etwas dünnhäutigeren Charakteren - eine starke Reaktion nicht aus.

Nun gut, der Westen ist dekadent, verachtenswert und "whatsoever"!
Solange diese Meinung im nahen Osten verkündet wird, kann ich damit leben, obgleich ich sie für verkehrt halte. Verkündige ich solche Ergüsse jedoch in Europa, besteht die Gefahr das ich ausgegrenzt werde - mit allen negativen Folgen.

Und ja, auch hier in Mitteleuropa ist die Kenntnis, wie man Molotowcoctails bastelt, noch nicht verlorengegangen. Wenn jemand meint, er müsse Konfrontation um jeden Preis suchen, der wird sie - auch hier - schneller finden als ihm lieb ist.

Denn, es ist eine menschliche Eigenheit, dass - egal welchem Kulturkreis man angehört - es immer und überall eine kleine Gruppe Spinner geben wird, die nur auf solche Gelegenheiten warten um Gewalt zu verbreiten.

Dessen eingedenk, sollte auch Tariq Ramadan mehr zur Verständigung tendieren.

Gruß Artaxerxes

 

[Ehemaliger_User]

ja, talpa, wovon träumst du denn? mono-kulti? wir hatten das ja schon mal...

Ja, ueber einen ziemlich langen Zeitraum unserer Geschichte hatten wir das

 

[antimagnet]

stimmt, aber ich meinte eine kürzliche diskussion mit talpa.

wovon er träumt, hat er aber auch hier nicht gesagt...

 

[SMartie77]

Jeder der den Koran/die Thora/das AT WORTWÖRTLICH auslegt und versucht das in den Alltag zu integrieren ist definitiv irgendwo im Mittelalter stehengeblieben und dem ist nicht zu helfen, seien es Moslems, Juden oder radikale Christen und was weiss ich es noch alles geben sollte...


In unsere moderne aufgeklärte Gesellschaft passt eine solche ablehnende haltung allem "westlichen"/"modernen"/"aufgeklärtem" gegenüber schlicht einfach nicht hinein und ist bei aller Liebe nur dem Fortschritt der Menscheit hinderlich.

Mögen Sie alle an den für Sie jeweils gültigen Gott glauben und mit diesem alle Tage Ihres Lebens glücklich werden, aber jedesmal wenn einer dieser Götter von "seinen" Fans verlangt, dass man irgendwelchen primitiven Stammesritualen folgt, die vor tausenden von JAhren mal angebracht waren,und dazu auffordert die jeweils anderen "Ungläubigen" zu strafen/verachten/töten... dann sollte man sichdoch ernsthaft einmal überlegen, auf eine einsame Insel zu ziehen, die "gebotenen" Bräuche bis zum Sankt Nimmerleinstag auszuleben, aber seine Mitmenschen mit so einem Schwachsinn in Ruhe zu lassen. Vielleicht wär das die Lösung, die noch am Besten wäre.

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Jeder "Gott", der etwas anderes als Nächstenliebe will, ist eine Kollektivpsychose. ( aber das ist meine UReigene Meinung ) .....

 

[Tarvoc]

Aber versucht ihr nur weiter an eurerem Multikulti-Traum zu basteln...

Keine Ahnung... ich bin mehr für Multimentalismus als für Multikulturismus...

Toleranz, Menschlichkeit und Gerechtigkeit werden als SCHWÄCHEN betrachtet!

Ach, die müssen nur 'mal ein bisschen philosophisch illuminiert werden... naja, das geht ja Vielen so...

Vielleicht gehen bald einigen die Augen auf...

Sind deine offen? Alle drei? Ehrlich?

 

[nicolecarina]

Aber versucht ihr nur weiter an eurerem Multikulti-Traum zu basteln..
Toleranz, Menschlichkeit und Gerechtigkeit werden als SCHWÄCHEN betrachtet!

Das heißt für mich aber nicht, dass diese Eigenschaften auch Schwächen sind - ganz im Gegenteil. Denn eigentlich halte ich eher Aggression für ein Zeichen von Schwäche, die Selbstbeherrschung fehlt auf jeden Fall und leider meistens auch das geistige Reflektionsvermögen.

Keine Frage sollte man sich wehren können aber tolerante, humane und gerecht Menschen sind nicht automatisch gleich feige, zimperlich oder indifferent - meist halt einfach souveräner als diejenigen, von denen sie verachtet werden und die das nicht mal bemerken. Auch ich lerne da jeden Tag dazu...

Aber der Umkehrschluss hieße ja auch, dass Bushs Truppen ruhig draufhalten sollten um die Welt besser und stärker zu machen... Wir werden ja sehen, wann der Dollar wieder stärker wird und wie lange die USA noch so "glohrreich" weitermachen kann.