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Skandal, Kind wird zweimal überfahren

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

Das zum Thema Menschlichkeit....

wo kommen wir hin?

Schaut es euch an und versucht die Welt zu verstehen.

Wie kann sich soetwas zutragen? Sind dies noch Menschen oder sind es Tiere?
[....]

Da ich keinen YT-Account habe und auch nicht haben werde, kann ich nur vom Hörensagen leben. Die Scenen spielten sich wohl in der VR-China ab, wo Menschenrechte ein eher seltener Begriff sind. Aber da nun den Zusehenden gleich die Menschenrechte abzusprechen, spricht auch für sich... :gruebel:

Was passiert denn nun fast Tagtäglich in unserer Bundeshauptstadt?

Ich ahnte es, interessiert hier wohl niemanden.... sonst hätte man das ja Thematisiert.

Also bitte diese Doppelmoral in der Schublade lassen, in welcher sie sich wohl fühlt....

Wie heisst es doch in einem dicken, alten Geschichtenbuch?

Wer im Glashaus sch***st, sollte keine Steine schei**en...
 

Ich mag mein Becks

Gesperrter Benutzer
30. August 2009
1.571
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

[OTOP]Ach wir gehen ja auch am Bettler vorbei und scheren uns nicht weiter drum, ob er die Nacht nicht erfriert oder?[/OTOP]

Ich hab die Tage mal darüber gelesen... Das ist wohl in China ein grosses Thema und hat eine gesellschaftliche Debatte ausgelöst. Es geht darum, dass der kleine verletzte Mensch von mehr als 20 Passanten ignoriert und liegen gelassen worden ist.

Ich bin zwar kein fernost Experte, aber imho hat das auch viel mit der Mentalität der dortigen Menschen zu tun. Man will sich nicht in ander Leuts Angelegenheiten einmischen, diesmal hat es zumindest zu einer Reflektion innerhalb der chin. Gesellschaft geführt, ob jeder nur an sein eigenes Wohl denkt und sich selbst am Nächsten ist.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

I
ch bin zwar kein fernost Experte, aber imho hat das auch viel mit der Mentalität der dortigen Menschen zu tun. Man will sich nicht in ander Leuts Angelegenheiten einmischen, diesmal hat es zumindest zu einer Reflektion innerhalb der chin. Gesellschaft geführt, ob jeder nur an sein eigenes Wohl denkt und sich selbst am Nächsten ist.

Hier in D gibt es auch Beispiele wo Menschen und auch Kinder unter den Augen der Gaffer zu Tode gekommen sind und keiner geholfen hat.
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

Nachweise für diese Beispiele, Dirtsa? :gruebel:
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

Hallo erst einmal,

ja es geht um ein kleines Kind, welches auf einer Straße läuft. Ein Bulli fährt langsam an das Kind heran, fährt es dann über. Das Kind liegt unter dem Bulli, der Fahrer des Wagens bleibt zunächst stehen, dann fährt er weiter und erwischt das Kind mit dem hinteren Rad noch einmal. Fährt das Kind also zweimal über.
Das Kind bleibt auf der Straße liegen, Passanten fahren oder laufen an das verletzte Kind vorbei. Es kümmert sich niemand darum.

Ein weiteres Auto kommt näher und fährt das Kind zun ein drittes Mal über. Eine sehr lange Zeit bleibt das Kind dort liegen. Eine Frau sieht das Kind auf der Straße liegen und nimmt es an sich, legt es an die Straßenkante. Dann kommt eine junge Frau und nimmt das KInd auf dem Arm, von dort ist nicht mehr zu erkennen wie es weiter geht. Eine Kamera eingerichtet von einem Kaufhaus filmt diese Situation.

Die Mutter wird am Anschluss noch gefilmt wie sie außer sich ist vor Schmerz. Der Vater wird zum Schluss noch gefilmt, er kann kaum seine Tränen zurück halten.

Mir wurde dieses You Tube Video von meinem Sohn zugespielt und wir unterhielten uns lange Zeit darüber. Mir war dies ein Anlass dieses Video zu posten um darauf aufmerksam zu machen, wieviel ein Kind in China anscheinend wert ist. Ein ganz süßer Fratz, kaum zu glauben, dass ein Mensch in der Lage ist mit seinem Wagen darüber weg fahren zu können. Er muss doch gemerkt haben, wie das Rad über das KInd hinweg rollte und das gleich zweimal. Dieser Fahrer des Wagens fuhr einfach weiter, also nicht einmal geschaut, was er dort angerichtet hat.
Was auch eindeutig zu erkennen ist, es war vorsetzlich. Er hat das Kind auf der Straße gesehen, denn er fuhr zuerst langsamer, dann aber einfach darüber hinweg.
Das ist aus dem Video ganz klar zu erkennen.
Nun, in Deutschland geschehen viele schlimme Dinge, aber es sollte noch erlaubt sein, eine Tatsache die sich in China zugetragen hat zu posten.
Ich glaube nicht, dass in Deutschland so schnell ein kleines KInd überfahren wird und der Fahrer des Wagens einfach weiter fährt.
Wer solche Tatsachen posten kann, der sollte dies fix tun.

Wenn man ein wenig Herz hat, dann wird man sich beim Anblick dieses Videos mit Sicherheit nicht derart äußern, wie ich es bisher gelesen habe, außer Becks sein Beitrag. Es ist weit fort, das ist wahr, aber was tut das zur Sache, es geht hier letztendlich um eine Tatsache die sich in China zugetragen hat und ich denke wir könnten analysieren wie ein, nein sogar zwei Autofahrer in der Lage sind ein Kind schwer zu verletzen. Aus dem Video geht nicht genau hervor, ob es überlebt hat. Darüber unterhielten mein Sohn und ich uns heute Morgen noch einmal. Ich meinte, es wäre unwahrscheinlich, wenn ein Tonnen schweres Auto über ein kleines Kind hinweg fährt, mit dem Rad direkt überrollt hat, das es noch lebensfähig ist.

Nun, wem dieses Geschehen kalt lässt, mich nicht.
Ändern können wir an der Tatsache nichts, aber man kann schon darüber schreiben, wie man darüber denkt oder wie man handeln würde oder einfach sein Herz ausschütten.
Wenn ich hier andere Themen lese, worüber man sich Monate unterhalten kann, dann ist dies genauso eine wichtige Sache, die man nicht einfach im Regen stehen lassen sollte.
Zum Beispiel wenn es immer wieder darum geht, wie und was genau 9 11 geschehen ist, da können sich soviele daran ergötzen, dass mir dabei kodderig wird.

Manchmal ist es gut, wenn das Herz etwas weicher ist als der Kopf.

In diesem Sinne

Venatrix
 

Mondprinzessin

Geheimer Meister
1. August 2011
262
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

Ich habe das Video teilweise in einer Nachrichtensendung gesehen (natürlich zensiert) und dort gaben sie folgende Erklärung ab: Die Menschen haben nicht geholfen weil sie Angst haben, viele Ersthelfer wurden schon verurteilt (ob Gefägniss oder Geldstrafe weiß ich nicht), so haben die diese Reaktion der Menschen beschrieben. Ob was dran ist weiß ich nicht, ich weiß auch nicht mehr welche Nachrichtensendung es war.....
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

Ändern können wir an der Tatsache nichts, aber man kann schon darüber schreiben, wie man darüber denkt oder wie man handeln würde oder einfach sein Herz ausschütten.
Nun ist das hier ein Diskussionsforum - was für eine Diskussion erwartest du an dieser Stelle? Vermutlich wird jeder den Sachverhalt traurig bzw. empörend finden - kaum ein User wird schreiben, dass er das toll findet, weil das Kind ein niedlicher Bremsklotz ist. Und da sich das Thema auch nicht für eine Verschwörungstheorie eignet (Das Kind wurde von den Illuminaten überfahren. Weil es nicht erleuchtet ist. Sonst hätte es der Fahrer ja gesehen!), ist in der Richtung auch nicht soviel zu erwarten. Willst du jetzt also über das Menschenbild in China reden? Über den Umgang mit Kindern in einer Leistungsgesellschaft? Über notwendige Regeln zur gedrosselten Geschwindigkeit für Autos in chinesischen Städten?

Soll heißen: wenn du eine Diskussion in Gang setzen willst, gib eine Richtung vor.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

Hallo Simple Man,

Willst du jetzt also über das Menschenbild in China reden? Über den Umgang mit Kindern in einer Leistungsgesellschaft? Über notwendige Regeln zur gedrosselten Geschwindigkeit für Autos in chinesischen Städten?

Soll heißen: wenn du eine Diskussion in Gang setzen willst, gib eine Richtung vor.

Der erste Satz von mir war: Das zum Thema Menschlichkeit.
Ich dachte, es sei dadurch klar geworden, um zu verdeutlichen was ich genau meine, postete ich das Video.

Nun, diskutieren wir über die Menschlichkeit in China.


"Was ist mit den Menschen heutzutage los?", fragte der verzweifelte Vater der kleinen Yue Yue nach dem Unfall. "Die Gesellschaft ist so gleichgültig, so herzlos."
In den Medien entbrannte eine hitzige Diskussion um die Verrohung der chinesischen Gesellschaft, den vorherrschenden Egoismus und die mangelnde Hilfsbereitschaft, eine Welt, in der der Materialismus regiert und Barmherzigkeit nicht vorkommt. "Ihr Bastarde", empören sich YouTube-User, nachdem das Video aufgetaucht ist, "die Chinesen sollen in der Hölle schmoren".

Auf Mondprinzessin´s Beitrag hin:

Die Furcht vieler Chinesen, sich für Unfallopfer zu engagieren, hat aber auch ganz konkrete Gründe: Viele Verkehrsteilnehmer in China sind nicht versichert und mit Unfall-Folgekosten zum Beispiel für die medizinische Versorgung überfordert. In der Vergangenheit kam es vor, dass Verletzte ihren "Retter" beschuldigten, der Unfallverursacher zu sein und dieser daraufhin Schadenersatz zahlen musste.

Um ein Zeichen zu setzen

Die Behörden von Foshan übergaben der Retterin, der 57-jährigen Müllsammlerin Chen Xianmei, 10.000 Yuan Belohnung für ihr Engagement (rund 1144 Euro). Ein in Foshan ansässiges Unternehmen stellte je 50.000 Yuan (5728 Euro) für die Familie des Unfallopfers sowie die Retterin zur Verfügung. "Neben der Belohnung wollen wir Chen auch einen Job mit ständigem Einkommen anbieten, um ein so vorbildliches Verhalten zu fördern", sagte ein Firmensprecher.

Zweifache Fahrerflucht: Passanten ignorieren blutendes Kind - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Panorama

Der Vorfall kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn Peking möchte eigentlich im Moment ganz andere Signale setzen. Nach viertägiger Klausur in der Hauptstadt will das Zentralkomitee der Partei das gesamte Land zur kulturellen Erneuerungsbewegung aufrufen. Chinas traditionelle und heutige Kultur müsse wieder Weltrang und Weltgeltung erlangen und als neue Soft-Power den friedlichen Aufstieg als Globalmacht vollenden, sonst könne die wirtschaftlich und politisch erreichte Wiederbelebung der chinesischen Nation nicht gelingen. Das Parteiorgan Volkszeitung schlug angesichts des Dramas der überfahrenen Yueyue jedoch ganz andere Töne an: Chinas 5000 Jahre alte Zivilisation habe nur deshalb überleben können, weil die "Wurzeln moralischer Werte" in den untersten Schichten der Gesellschaft verankert seien. "Wir alle sind möglicherweise Passanten. Wir müssen unsere Hand zur Hilfe ausstrecken. Das ist das Mindeste", mahnte das Blatt.

Chinesische Passanten leisten moralischen Offenbarungseid - Nachrichten Print - DIE WELT - Politik - WELT ONLINE


In diesem Sinne

Venatrix
 

Baronesse de Berjaraque

Geheimer Meister
27. August 2011
209
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

Hi Vena, ich richte meinen Beitrag jetzt nach dem von dir beschriebenen Video aus, ich kenne dieses Video nicht.

Zunächsteinmal der Unfallverursacher: Er fährt ein Kind an und fährt dann weiter..passiert überall auf der Welt...Fahrerflucht sozusagen. Warum jemand Fahrerflucht begeht? Angst vor der Konsequenz und Hoffnung davon zu kommen, Panik usw.

Dass manche den Unfall einfach nicht mitbekommen haben wird wohl auch der Fall sein und Ignoranz. Manche wohl aus Angst, manche aus Hilflosigkeit mache eben weil sie keine Empathie besitzen...

Ich denke bei diesem Unfall kann man wohl wie bei ähnlichen Situationen mehrer Faktoren und Handlungsweisen in Betracht ziehen. Das macht die Situation nicht besser aber solche und ähnliche Vorkommnisse wird es immer wieder geben.

Wenn ich an einen Unfallort komme biete ich Hilfe an und greife beherzt ein. Ich kann aber nicht davon ausgehen, dass andere Leute die am Anfang ihrer Führerscheinkarriere mal einen Erste Hilfe Kurs gemacht haben die Traute und die Kenntnisse haben, die ich als medizinisch ausgebildete Person haben. Dass man aber mal zumindest anhält und den Notartz vetständigt und andere dann um Hilfe bittet, das wäre wohl vorauszusetzen. Allerdings gibt es echt Leute die sind Handlungsunfähig in solchen Stressituationen.

Die Geschichte da aus China mag besonder pervers anmuten, aber da gebe ich Becks Recht, eventuell sind die Leute da ein wenig anders gestrickt oder aber es war nicht genau erkenntlich wie gefährlich es für einen selbst auf befahrener Straße gewesen wäre, dem Kind zu helfen. Stell dir mal eine Situation auf der Autobahn vor...oder Schnellstraße. Da einfach hin zu rennen, wenn jemand auf der Straße liegt wäre wohl das eigene Todesurteil. Handies helfen da aber und an einigermaßen sicherer Stelle anhalten.

Gruß

Baronesse
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

@ Simple Man
das Beispiel was mir heute morgen durch den Kopf schoss, waren die im Olympiasee im Münchner Olympiasee imWinter 89/90 ins Eis eingebrochenen Kinder, die trotz Zuschauern am Ufer ertrunken sind. In dem See kann man als Erwachsener überall stehen, an den Ufern befanden sich Rettungsreifen.
Dann denke ich an wegsehen, weghören, nicht einmischen im Sinne von unterlassener Hilfeleistung wie auch von Baro angerissen. Ich halte es nicht für wahrscheinlich, dass diese Passivität ein Zeichen von Verrohung, Gleichgültigkeit oder Abgebrüht sein ist. Da ist wohl viel Unsicherheit und Angst in Schwierigkeiten verwickelt zu werden, im Spiel, die Situation richtig zu erfassen, den Hilfebedarf zu erkennen, zu unterscheiden, ist es beispielsweise ein lautstarker Streit, der mich nichts angeht oder findet ein gewaltsamer Übergriff statt, genau hinzusehen schläft die in der U Bahnstation auf dem Boden zwischen Kippen und Flaschen liegende Person ihren Rausch aus oder ist sie komatös. Hat es seine Richtigkeit, dass das ein Vorschulkind an dem man vorbeigefahren ist, alleine im Dunkeln bei Schnee ohne Winterjacke auf der Strasse ist...



Je anonymer die Situation desto weniger genau wird hingesehen, je mehr Zuschauer desto geringer der Aufforderungscharakter für den Einzelnen, weil dieser hofft es wird sich schon ein anderer kümmern.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

Hallo Baro,

die Situation war folgende: Das war keine stark befahrene Straße, es kam ab und an ein Auto vorbei. 18 Menschen liefen achtlos an dem Kind vorbei.
Es kommt daher, weil in China des Öfteren Menschen einem Verletzten halfen und später selber als Verursacher des Unfalls bezichtigt wurden.
Einiges hatte ich bereits gepostet, wenn du es dir durch liest, dann verstehst du die Sachlage besser.

Mir ist nur völlig unklar, wie man bei einem kleinen Kind solch ein Verhalten an den Tag legt. Wie kann man an einem verletzten Kind vorbei fahren, ohne ihm zu helfen.
Auch die Fahrer der beiden PKW´s, es ist mir schleierhaft, wie sie Gas geben konnten und über ein Kind hinweg fahren konnten. Sie sagten zwar am Anschluss, als man sie festnahm, denn es wurde ja per Kamera aufgenommen und somit die Halterfeststellung leicht gemacht, dass sie kein Kind gesehen hätten, wohl bemerkt hätten, dass sie über etwas hinweg fuhren.

Nachdem ich versuchte zu erfahren, ob das Kind noch lebt, habe ich heraus bekommen, die Kleine lebt noch, nach den letzten Nachrichten.
Es hat schwere Hirnverletzungen und ob es jemals wieder laufen kann, ist ungewiss.

Alles Liebe

Venatrix
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

Wenn man die Nerven hat sich den Film anzugucken (es ist wirklich gespenstisch) dann sollte man die Kulisse etwas genauer betrachten.
Das ist keine Schnellstrasse sondern eher ein überdachter Bereich ähnlich einem Basar oder einer grossen Lagerhalle.
Da ist viel künstliches Licht, die Lichtverhältnisse sind schlecht zu beurteilen.
Das Kind trug eine rote Hose und lag in dieser Kulisse neben Stapeln von grossen Säcken, Kartons und allen möglichen Waren.
Ich habe den Eindruck die Leute haben dort ihre Geschäfte und nutzen den Platz soweit wie möglich aus und gehen mit ihrerm "Lager" bis nahe an die Strasse herran.

Das Kind liegt aber deutlich erkennbar auf der "Strasse". (aus meiner Sicht)

Die Passanten und folgenden Fahrzeuge haben den Unfall micht unbedingt mitbekommen und können die Situation bestimmt nicht auf einen Blick einschätzen.
Ich halte es für möglich dass dort auch Menschen am Strassenrand ein Nickerchen machen, das soll in China durchaus vorkommen.

Wenn in einer deutschen Kleinstadt ein Kind in einer Fussgängerzone schreiend auf dem Boden liegt... was passiert dann?
Alle warten darauf dass die Eltern sich darum kümmern, niemand weiss warum das Kind schreit.

Aber es wird wohl schreien weil Mama ihm was nicht gekauft hat... oder?
Täglich schmeissen sich irgendwo Kinder auf den Boden und schreien wie am Spiess, viele Leute greifen erst dann ein wenn sie das Gekreische nicht mehr aushalten.

Ob sich das Kind in China überhaupt noch irgendwie bemerkbar machen konnte weiss ich nicht.
Die Situation ist trotz der eindeutigen Bilder schwer zu beurteilen, ich weiss nicht ob es in China eine Kleinigkeit ist wenn man nach so einem Unfall den Behörden als Augenzeuge zur Verfügung stehen soll.
Ohne das pauschal ausdrücken zu wollen, in China gehen Menschen mit "Störungen" anders um als wir es gewohnt sind, man will nur ungern in die Privatsphäre seiner Mitmenschen eindringen, Ärger ist stets zu vermeiden.

Mal nebenbei gefragt, wenn dem Lieferwagenfahrer nun Vorsatz nachgewiesen wird, welche Strafe erwartet ihn in China und welcher Chinese möchte dann wohl gerne an der Geschichte beteiligt sein?

Gruss Grubi
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

Je anonymer die Situation desto weniger genau wird hingesehen, je mehr Zuschauer desto geringer der Aufforderungscharakter für den Einzelnen, weil dieser hofft es wird sich schon ein anderer kümmern.
Das ist ja nun nix neues ... in der Wissenschaft ist das unter den Begriffen Verantwortungsdiffusion und Zuschauereffekt bekannt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

Hallo,
interessanterwiese war die Richtung erst vor ca drei Wochen Thema eines meiner Dozenten.
Es ging um die Frage warum vor einigen Jahren soviele Sinologie Studenten ihr Stipendium in China abgebrochen haben und in dem Zusammenhang um die unterschiedlichen Mentalitäten.
Die Art der Chinesen ist hier anders wie unsere. Familie ist da alles. Und wenn man erstmal Verantwortung für einen Menschen übernommen hat, dann gilt das.
Ich habe mal gesucht ob ich dazu etwas gefunden habe und bin erstmal hier China: Nächstenliebe, ganz nüchtern | Politik | ZEIT ONLINE fündig geworden.
Sind die Chinesen herzlos? Natürlich nicht.
Ebenso offensichtlich ist, dass die Jungen gegenüber den Alten, vor allem den eigenen Verwandten, eine sehr viel größere Verpflichtung fühlen, als das im Westen der Fall ist. Das gilt auch für das moderne, städtische China. Sind die Eltern in Schwierigkeiten, werden selbst junge, wilde Chinesen plötzlich pflichtbewusst....[bitte weiter lesen]
und
Funktioniert also das Mitgefühl in China mit Menschen, denen man verbunden ist, besser, während im Westen das Mitgefühl für den Unbekannten stärker ausgeprägt ist? Dagegen sprechen die spontanen Hilfsaktionen ....es war wohl vor allem eine Frage des nationalen Zusammenhalts
und...
Dass Chinesen anders Mitleid fühlen, hat auch historische Ursachen. Denn obwohl der Buddhismus in China auch eine Rolle spielt, sind die Menschen vor allem vom Konfuzianismus geprägt. Und in ihm ist Mitleid traditionell weder an Gebote noch an Vorschriften gebunden, sondern entspringt dem Gefühl der Nichtgleichgültigkeit, manchmal sogar dem der Unerträglichkeit von Unrecht oder Unglück.
Ich finde diese Betrachtungsweise interessant.
Es wird auch angeführt das das westliche Mitleid oft von christlichen Vorstellungen ( einer tief sitzenden Angst vor Strafe ) geprägt ist, wohingegen es in China keine Todsünden gibt.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.317
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

Das Geschehen, in voller Länge von einem zufällig optimalen Standpunkt einer unbewegten Überwachungskamera aus gesehen, ist tatsächlich schwer zu ertragen. Im Gegensatz zu den Passanten im Video muss der Betrachter des Videos ja hinsehen und kann es nicht vermeiden, sein Gewissen zu belasten, indem er schnell wegsieht und schaut, dass er weiter kommt.

Wenn dieses Video jetzt, wie in dem von Vena verlinkten Artikel aus WELT ONLINE allerdings ganz China bewegt, dann kann man aber auch davon ausgehen, dass die doch nicht sooo anders ticken als wir. Und ticken wir, was Hilfsbereitschaft betrifft, so viel anders als die Chinesen? Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass so ein Video nicht auch bei uns entstehen könnte, und dann natürlich auch bei uns zum Skandal würde.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

, dann kann man aber auch davon ausgehen, dass die doch nicht sooo anders ticken als wir.
Erinnert sich noch jemand an das große Erdbeben vor ein paar Jahren in China?
Es sind ein paar Schulen zusammengebrochen, Kinder wurden verschüttet.
Der Staatsratsvorsitzende versprach vor laufenden Kameras, daß die Bergungsarbeiten nicht beendet werden, bevor nicht das letzte Kind gefunden würde. In unseren Breiten eher eine Selbstverständlichkeit, in China war das neu.

Ich denke, die eventuell noch vorhandenen Unterschiede egalisieren sich gerade mit atemberaubender Geschwindigkeit.
Im guten wie im schlechten.
 

eKnaDeG

Gesperrter Benutzer
20. April 2008
221
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

...
Ich halte es nicht für wahrscheinlich, dass diese Passivität ein Zeichen von Verrohung, Gleichgültigkeit oder Abgebrüht sein ist. Da ist wohl viel Unsicherheit und Angst in Schwierigkeiten verwickelt zu werden, im Spiel, die Situation richtig zu erfassen, den Hilfebedarf zu erkennen, zu unterscheiden, ist es beispielsweise ein lautstarker Streit, der mich nichts angeht oder findet ein gewaltsamer Übergriff statt, genau hinzusehen schläft die in der U Bahnstation auf dem Boden zwischen Kippen und Flaschen liegende Person ihren Rausch aus oder ist sie komatös. Hat es seine Richtigkeit, dass das ein Vorschulkind an dem man vorbeigefahren ist, alleine im Dunkeln bei Schnee ohne Winterjacke auf der Strasse ist...

Je anonymer die Situation desto weniger genau wird hingesehen, je mehr Zuschauer desto geringer der Aufforderungscharakter für den Einzelnen, weil dieser hofft es wird sich schon ein anderer kümmern.

Ganz nach dem Motto wenn ich nichts mache kann ich auch nichts falsch machen und kann dafür auch kein Ärger bekommen....

Unterlassene Hilfeleistung hat sehr viel mit Angst zu tun und Angst hat wenig mit Liebe zu tun und weil die Menschen mehr Angst voreinander als Liebe füreinander empfinden kann sowas durchaus schon mal vorkommen.

Bemerkenswert ist auch das Gafferphänomen. Wenn ein totes Kind auf der Straße liegt traut sich keiner was zu machen, trauen sich noch nicht mal genauer hinzusehen. Aber kaum übernimmt jemand die Aufgabe des Retters sammeln sich aufeinmal Massen von Passanten an die sich untereinander Deckung suchen um somit ungestört gaffen zu können. Der Retter wird zum Held und die Gaffer feiern den Helden wie im Kino, als ob sie nur nen Film geschaut haben und selber nicht eingreifen konnten. Vielleicht kommt das ja von zu viel Fehrnsehen :egal:
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Skandal, Kind wird zweimal überfahren

....nach dem Unfall und den Verletzungen ist das kein Wunder.
Es geschehen immer wieder Unfälle wo Kleinkinder sterben, dennoch berührt mich dieser Tod der Kleinen sehr.

Vor ca. 20 Jahren stand ich mit dem Auto vor einer Bank auf dem Parkplatz. Ich sah, wie eine Mutter mit zwei Kindern im Alter von 7 Jahren und 3 Jahren aus der Bank lief. Die jüngste von ca. 3 Jahren war nicht aufzuhalten. Die Mutter schrie dem Kind nach, sie solle warten.
Ich saß noch im Auto und es waren eigentlich nur Sekunden die bis zum Unfall verliefen.

Weil ich noch angeschnallt war, kam ich nicht so schnell aus dem Auto, panik kam hinzu und dann geht gar nichts mehr.
Ich sah, wie die Kleine vor einem geparkten Auto im Begriff war, auf die Straße zu laufen, die Mutter rannte zwar hinter her, bekam das Kind aber nicht zu fassen.
Ein grüner PKW fuhr auf das Kind zu. Ich sah die Situation, suchte immer noch den Knopf um mich abzuschnallen, was mir einfach nicht gelang.

Dann sah ich selber keine Chance mehr einzugreifen und hielt mir die Augen und die Ohren zu. Es quietschte, Schreie und dann Stille.
Endlich kam ich aus dem Auto, die eigene Tochter zudem Zeitpunkt 2 Jahre alt, saß hinten im Wagen angeschnallt in ihrem Sitz. Also keine Sorge um sie, sie war gut versorgt, für´s Erste.
Ich lief, so schnell ich konnte zum Kind, die Mutter war völlig hilflos, sah ihr Kind auf der Straße und saß auf den Knien davor. Der Fahrer des PKW´s stieg aus und war genauso hilflos.
Nun, ich sah mir das Kind genau an, es hatte einen angeschwollenen Kopf, etwas Blut lief aus der Nase. Weil es sich bewegte, ging ich davon aus, dass es wohl keine Wirbelsäulenverletzung hatte.
So nahm ich das Kind vorsichtig auf den Arm, lief in die Bank und sagte wohl etwas zu laut: "Sofort einen Krankenwagen!!!"
Man kann sich gar nicht vorstellen, wie die Leute schauen. Sie sehen den Vorfall, doch keiner war in der Lage einen Krankenwagen sekundenschnell zu rufen.

Dann endlich hinter dem Panzerglas rief ein Bankangestellter beherzt den Krankenwagen und einen Arzt, der an der gleichen Straße seine Praxis hatte wo der Unfall passiert war.
Noch immer stand ich mit dem Kind im Arm und meinte dann noch lauter, ob sie nicht eine Küche hätten wo man dem Kind den Kopf kühlen könnte.
Endlich ging die Seitentür auf, von dort in den Flur und dann in einen kleinen Aufenthaltsraum.
Blut lief nun auch aus den Ohren des Kindes, das Kind wurde in meinen Armen immer stiller, was mir gar nicht gefielt.
Außerdem saß meine Tochter allein im Auto und so ganz in Ordnung fand ich das auch nicht, schließlich hätte sie auch weinen können und was weiß ich.

Schließlich kam der Arzt, er untersuchte das Mädchen und blieb seelenruhig. Was mich völlig aufregte, ich sagte ihm, ob er nicht mehr für das Kind tun könnte. Nein, sagte er, der Krankenwagen würde gleich kommen und das Kind ins Krankenhaus fahren. Die Mutter war nicht mit im Raum, sie war zusammen gebrochen, hatte sich jedoch wieder berappelt und telefonierte mit jemanden, der den Sohn abholen sollte, damit dieser nicht mit im KKW fahren musste.

Es dauert wirklich sehr lange, bis zum Eintreffen des KKW, dabei waren es sicherlich nur Minunten.

Das Kind wurde ins Krankenhaus gefahren und ich war voller Blut.
Vom Schock noch nicht ganz klar, lief ich zum Auto, meine Tochter saß seelenruhig in ihrem Sitz und wartete wie Karl der Käfer, was für ein Glück.
Daheim zog ich mich um und musste wirklich mich erst einmal beruhigen.
Mein Mann kam von der Arbeit und sah sehr blass und gefasst aus. Leise fragte er mich, wo die Tochter sei. Ich sagte ihm, sie wäre im Wohnzimmer. Es fiel im ein Stein vom Herzen.
Dann fragte er mich ob unsere Nichte in Ordnung sei. Ich sah ihn verwundert an und sagte, das ich nicht wüsste worauf er hinaus wollte.
Dann meinte er, es hätte sich ein Unfall ereignet und ein Kind der Familie Vena wäre in Krankenhaus gekommen.

Dann endlich schnallte ich was los war. Wie ein Lauffeuer hatte man in der Firma meines Mannes von dem Unfall erfahren und mich wohl gesehen, daraufhin, hatte man erzählt, dass unsere Tochter unter das Auto gekommen sei. (Die Firma befindet sich im gleichen Ort wo wir auch wohnen, mein Mann fährt täglich mit dem Rad zur Arbeit.)
Das muss man sich einmal vorstellen. Mein Mann war natürlich nicht dumm und wusste, wenn dem so sei, hätte er einen Anruf bekommen, darum war seine Sorge zwar noch da gewesen, aber er hätte sich nicht vorstellen können, dass ich ihn nicht informiert hätte.
Daher dann der Verdacht, die Nichte wäre unter das Auto gekommen.

Nun, das nebenbei. Das Unfallkind wurde wieder gesund, nach langem Aufenthalt im Krankenhaus und einer Verlegung in ein anderes Hospital kam sie gesund heim.

Sie wohnt in unserem Dorf und hat heute selber ein Kind. Die Mutter, dass ist ein weiterer Schicksalsschlag, hat sich vor einigen Jahren vor den Zug geworfen, sie hatte erfahren, dass sie Magenkrebs hatte, daraufhin warf sie sich vor den Zug.

Wenn ich die junge Frau sehe, denke ich immer wieder an die Situation, wie sie als kleines Kind auf die Straße lief, der grüne PKW gefahren kam und ich den Zusammenprall vorher sehen konnte, was nicht schwer zu erkennen war. Alles nur Sekunden, aber sie reichten aus um vor Panik sich nicht abschnallen zu können.

Das mal zum Thema beherztes Eingreifen und erste Hilfe bei kleinen Kindern die zu Unfallopfer werden

Venatrix
 
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