Türkisches Militär lässt Bürger bespitzelnAthen · 11. März · Mit einem als "geheim" eingestuften Rundschreiben an die Provinzgouverneure verlangt der Geheimdienst der türkischen Armee Angaben über Personen, die sich "separatistischer" Bestrebungen verdächtig machen oder auf die "Zerstörung des Staates" hinarbeiten. Anhand eines Fragebogens soll die örtliche Polizei Verdächtige ausfindig machen und melden. Vor allem Befürworter des EU-Beitritts soll sie ins Visier nehmen. Das berichtete jetzt die Istanbuler Zeitung Hürriyet.
Die Armee bestätigt und rechtfertigt die Schnüffelei.
Und die Liste der Personen und Gruppierungen, die beschnüffelt werden sollen, liest sich so:
A propos Freimaurer: da war doch erst kürzlich ein Anschlag auf eine Loge in der Türkei..."Ausländer, die in der Türkei leben", sowie ethnische Minderheiten wie Roma, Albaner und Bosniaken. Unter Beobachtung gestellt werden auch Freimaurer, Satanisten, Sympathisanten des Ku Klux Klan und Gruppen die "meditieren oder sich in Internetforen austauschen". Des weiteren stehen auf der Liste der zu meldenden Personen "Magier", Angehörige der "sozialen Elite", "Kinder wohlhabender Familien", "Mitglieder künstlerischer Gruppen" sowie "Schriftsteller und Denker, die gegen die nationalen Interessen der Türkei arbeiten".