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The world is, what you think it is!

Memento

Lehrling
8. Januar 2003
2
Hallo!
Ich bin neu hier, und hab mir vorgenommen hier mal öfter was zu posten, wenns genehm ist. :wink:

Seit einiger Zeit beschäftige ich mit dem philosophischen Modells des Konstruktivismus.
Die Fragen des Konstruktivismus lauten: Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Gibt es so etwas wie Objektivität tatsächlich?
Im Gegensatz zum Objektivismus geht dieses Modell geht davon aus, das der Großteil unserer Welt nur in unseren Köpfen stattfindet. Der Konstruktivismus ist eine Art Erkenntnistheorie für kognitive Systeme. Er geht davon aus, dass Wissen und Wahrnehmung kognitive Konstrukte sind. Demnach gibt es auch keine objektive Wirklichkeit, also keine allgemeingültige Struktur der Wirklichkeit bzw. der Welt. Der Mensch erzeugt selbst unwillkürlich die Welt, in der er lebt, durch seine kognitiven Leistungen.

Was haltet ihr davon?
___________________________________________________
"Gewohnheiten und Routinen machen mein Leben möglich. Konditionierung. Handeln nach Instinkt."
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.859
hi,

Schau Dir mal John Carpenter's "Mächte des Wahnsinns" an....ipasst genau zum Thema.
 

QuadWord

Vollkommener Meister
16. Juli 2002
542
Memento schrieb:
Hallo!
Ich bin neu hier, und hab mir vorgenommen hier mal öfter was zu posten, wenns genehm ist. :wink:

Seit einiger Zeit beschäftige ich mit dem philosophischen Modells des Konstruktivismus.
Die Fragen des Konstruktivismus lauten: Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Gibt es so etwas wie Objektivität tatsächlich?
Im Gegensatz zum Objektivismus geht dieses Modell geht davon aus, das der Großteil unserer Welt nur in unseren Köpfen stattfindet. Der Konstruktivismus ist eine Art Erkenntnistheorie für kognitive Systeme. Er geht davon aus, dass Wissen und Wahrnehmung kognitive Konstrukte sind. Demnach gibt es auch keine objektive Wirklichkeit, also keine allgemeingültige Struktur der Wirklichkeit bzw. der Welt. Der Mensch erzeugt selbst unwillkürlich die Welt, in der er lebt, durch seine kognitiven Leistungen.

Was haltet ihr davon?

den gedankengang habe ich auch verfolgt. allerdings bleiben da ein paar wichtig dinge offen:

- bis zu welchem teil ist die welt deine eigene ?
- würde das die existenz anderer in frage stellen (z.b. dich ?!?)
- wie steht es um die "kontrolle" in der eigenen welt ?
- wieso entscheidet man sich (also fast jeder) "blind" in ein anscheinend
schon vorhandenes "Spielfeld zu springen, wann wurde dies erzeugt ?

ich beschäftig mich auch seit längerem mit diesem thema. dabei halt ich mich eher an eine teillösung (die dem prinzip sehr nahe steht): es gibt eine substanzielle wahrheit, die ich jetzt mal als "das gesetz" definiere. dieses Gesetz/Kraft sorgt dafür, dass diese realität "stabil" bleibt, sie definiert alle systemübergreifenden kräfte (eben die "entsprechungen", die sich durch alle "welten" ziehen). zusätzlich denke ich, dass diese gesetze eben die uns wahrnehmbaren formen und manifestationen hervorbringen, die von jedem persönlich interpretiert werden (kognitive Leistung), also individuell sind.

kurz: ein gemeinsamer server, der den clients aber ihre eigene welt, bzw. die interpretation davon gestattet.

denn: das ganze potential meiner geistigen kreativität kann ich nicht in der allgemeinwelt umgesetzt finden. ein anderer teil der allgemeinwelt entspricht nicht unbedingt meiner geistigen ausrichtung (div. kriege, verbrechen, aber auch die einstellung zur "schöpfung" der "andern").

diese deutlich spürbaren unterschiede zwischen meiner "geistwelt" und der "welt da draussen" lassen mich zu dem entschluss kommen, das ich momentan _nicht nachvollziehbar_ der alleinige schöpfer DER welt, sicher aber doch meiner welt bin :-). evtl. komm ich da ja noch zu nem anderen entschluss ...

- QuadWord
 

cyberwotan

Geheimer Meister
11. Oktober 2002
297
tach auch...
wäre genehm wenn du öfter mal postest ;-)

also eigentlich ist doch das was du beschreibst nichts anderes als das was in vielen spirituellen lehren beschrieben wird. ich denke da an zen oder es erinneret mich zb auch stark an das was in den büchern castanedas beschrieben wird. ich erfahre ja immer nur eine interpretation meiner umwelt. heisst ich nehme mit meinen sinnen auf ordne das gedanklich ein und dann hab ichs erst. es ist ja aber auch ziel dieser lehren dieses einordnen zu umgehen.
 

Tizian

Großer Auserwählter
14. Mai 2002
1.591
Hm, was ist wenn die gesamte Welt und nicht nur Teile von ihr im Kopf vorkommen? Wir bilden uns demnach alles ein, weil es keine Wirklichkeit gibt, wir jedoch am Schock darüber verenden würden, entwirft unser Verstand zum Schutz eine komplette Scheinwelt. Wer weiß, vielleicht sind wir in Wirklichkeit blubbernde, hässliche grüne Monster, die sich nicht unterhalten können und zum Überleben der eigenen Art die Methode der Selbsthypnose anwenden. Vielleicht leben wir in einer zerstörten Welt und schaffen dafür einen Traum. . .
 

Caitrionagh

Geheimer Meister
1. Juni 2002
120
Das hatten wir doch grad in Philo... :) Der andere Kurs hatte sogar in der Klausur die Frage "Wie wirklich ist die Wirklichkeit" mit nem Text über Wahrnehmung..leider kenn ich den net :(

Dafür ham wir andere Texte gekriegt...die passen ganz gut hierein, die schreib ich aba net erst nochma ab :-/
Einer handelt davon dass verschiedene Leute durch nen Wald gehen...Förster, Holzhändler, Spaziergänger, usw... Der Förster sieht eher die Gesundheit der Bäume..der Holzhändler wieviel Bäume das sind..der Spaziergänger empfindet die Bäume schön als Schattenspender... doch dann kommense am Abend auf ne Lichtung und staunen über den Sonnenuntergang, wie schön der is ...

Also wird vieles subjektiv wahrgenommen, je nach Alter, Erfahrung, Beruf usw, aber es gibt doch schon so etwas wie Objektivität (naja Schönheit empfinden is nich grad das beste Beispiel für Objektivität aber...) :)

Und dann gibts ja noch den Empirismus, die die Wahrnehmung als Erkenntnisquelle nutzt..aber diese Erkenntnis muss dann von jedem Menschen objektiv überprüfbar sein...also wenn alle Menschen zu der selben Erkenntnis kommen, musses sowas wie Objektivität geben, und die Erkenntnis is richtig...aber nen Beispiel hab ich dafür net

Aber manchmal kommt mir das ganze sinnlos vor..als wär das alles doch total logisch ... ich mein..mal an nem banalen Beispiel: ich nehm nen Stuhl her und jeder wird mir sagen, dass der vier Beine hat, ne Lehne und aus Holz oder so ... das is doch sowohl objektiv, als auch wahr und es ist real... wie soll es da sowas wie Objektivität nich geben? Ich glaub ich versteh da was falsch.... :oops:
Ich mein ... vielleicht sollte man das nich auf sowas einfach beziehen, aber .. wenn man sagt, dass gibts gar nich, oder könnte es gar nich geben, dann muss doch auch das funktionieren oder? :?
 

faustus

Geselle
19. Dezember 2002
26
du solltest mal das buch lesen "schrödingers katze oder das universum nebenan" von r.a. wilson. ich glaube, daß könnte dir wieder ein paar gute gedankenanstöße geben.
 

Katzenfrau

Geselle
8. Januar 2003
9
@Caitrionagh

Meiner Meinung nach kannst du die Subjektivität nicht anhand deines Beispiels erklären, jedenfalls nicht innerhalb unseres beschränkten Wahrnehmungsraumes.
Der Stuhl ist da, die "Erscheinungsform" richtet sich nach Deinen individuellen Wahrnehmungen.
 

cyberwotan

Geheimer Meister
11. Oktober 2002
297
also die theorie is ja (mit der ich übrigens nicht wirklich übereinstimme), dass dadurch, dass man dir seid kindheit an sagt, stuhl 4 beine lehne unsoweida, du dass dann auch siehst. also ein gutes beispiel ist vielleicht ein kind was ein riesiges loch betrachtet sone art röhre, wohin die wohl führen mag, drinnen isses ganz dunkel, total faszinierend. der erwachsene sieht nur die waschmitteltrommel weil er halt seid 20 weiss "dat isne waschmitteltrommel". und er eher sein wissen als seine wahrnehmung nutzt. deswegen ist die nacht ja auch immer noch quasi ne andere welt, weil da unser wissen garnicht mehr so richtig funktioiniert, jetzt nicht inna beleuchteten grossstadt sonnan da wo richtig nacht ist. auf einmal muss ich mich wieder auf meine wahrnehmung verlassen und die dinge erscheinen fremd.

hmmmmm vielleicht stimme ich mit der theorie doch überein :-)
 

Memento

Lehrling
8. Januar 2003
2
Ich gehe davon aus, das da draußen auch eine objektive bewusstseinsunabhängige Welt existiert. Leider lässt mein subjektives Bewusstsein wohl nicht zu, über diese eine objektive Aussage zu tätigen. Außerdem wäre mein Wahrnehmungspektrum wohl auch zu beschränkt dazu.

Und dann gibts ja noch den Empirismus, die die Wahrnehmung als Erkenntnisquelle nutzt..aber diese Erkenntnis muss dann von jedem Menschen objektiv überprüfbar sein...also wenn alle Menschen zu der selben Erkenntnis kommen, musses sowas wie Objektivität geben

Da alle Menschen sich nur auf gewisse (beschränkte) Sinneswahrnehmungen verlassen müssen, glaube ich nicht das ob eine zuverlässige Aussage über die „objektive“ Welt gemacht werden kann.
 

Caitrionagh

Geheimer Meister
1. Juni 2002
120
@Katzenfrau Hast du nen gutes Beispiel? Ich mein..das empfindet doch jeder so...wieso ist es dann individuell? Vielleicht weil zum Beispiel ein Hund wieder anders wahrnimmt oder wie?

Da wir aber nun mal nur unsere Wahrnehmung haben und auf keine andere zurückgreifen können, gehts net anders als so zu leben und die Wirklichkeit so wahrzunehmen, wie wirs können...
Sicherlich gibts noch vieles das wir net wahrnehmen..aber selbst wenn wir es könnten würden wir das sicherlich genauso subjektiv wahrnehmen, weil es dann ja auch nur eine Wahrnhmungsart wäre...
Also ...hm..ja. Demnach könnten wir nie anders als subjektiv etwas wahrnehmen... :idea:
8O
 

Katzenfrau

Geselle
8. Januar 2003
9
ja, so siehts aus... meiner Meinung nach...
Ich bin allerdings der Überzeugung, daß wir unsere Kapazitäten nicht ausnutzen. Wenn wir sie ein wenig trainieren, dann werden sich noch ganz andere gemeinsame Halluzinationen eröffnen :D
 

Katzenfrau

Geselle
8. Januar 2003
9
oh, ich habe gar kein Beispiel gegeben.
Ja, z.B. hat eine Katze eine andere Wahrnehmung als eine Fliege, oder als ein Mensch. Der Mensch hat aber auch unterschiedliche Wahrnehmungen.
Es gibt z.B. Menschen, die Töne sehen können, diese Wirklichkeit unterscheidet sich von meiner, da ich Töne nicht visualisieren kann.
 

Caitrionagh

Geheimer Meister
1. Juni 2002
120
Wenn wir sie ein wenig trainieren, dann werden sich noch ganz andere gemeinsame Halluzinationen eröffnen

Was meinst du zum Beispiel? Nen gutes Beispiel wäre Stephen Hawking..der kann ja nix anderen als denken mehr...

Es gibt z.B. Menschen, die Töne sehen können, diese Wirklichkeit unterscheidet sich von meiner, da ich Töne nicht visualisieren kann.

Das möcht ich net können :? Is bestimmt stressig...aber wenn man das von Geburt an kann .. hm.. würde gern ma wissen wie das funktioniert..
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
hi

ich sage, objektivität kanns nicht geben, weil halt mal jeder die welt subjetkiv durch die eigenen augen betrachtet. spülwasser das ich als angenehm temperiert empfinde ist für meinem liebsten kochend heiss. auch wenn uns ein termometer die genaue temperatur anzeigt ändert das nix am persönlchen wahrnehmen.


objektivität ist das grösste märchen von allen :)

alles liebe
zauberweib
 

LtHinterheimer

Geheimer Meister
7. Januar 2003
494
der magier erzeugt
21a.jpg
willkürlich
 

Katzenfrau

Geselle
8. Januar 2003
9
@ Caitrionagh

naja... z.B. Telepatie.

Diese Geschichte mit den Tönen war eine wissenschaftliche Abhandlung, die ich mal gelesen habe. Die Leute haben das von Geburt an gemacht.
Kann mir aber auch vorstellen, daß es in unseren Kapazitäten auch noch vorhanden ist.. :D
 

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