In einer privaten Initiative fordern Intellektuelle zum Umdenken und zu neuen Akzenten in der Weltpolitik, besonders in den transatlantischen Beziehungen, auf.
Traum und Albtraum AmerikaAm 16. Februar 2004 veröffentlichte die Frankfurter Rundschau auf ihrer Dokumentationsseite eine Erklärung von 38 Wissenschaftlern, Hochschullehrern, Menschenrechtlern, Gewerkschaftern und Politikern, die ein Plädoyer für eine "Neubestimmung" der transatlantischen Beziehungen enthält. Nach dem Entstehungsort Duisburg - hier soll die Erklärung am 12. Mai im Rahmen des Kulturfestivals "Duisburger Akzente"* auf einer Podiumsdiskussion vorgestellt und debattiert werden - wird das Papier "Duisburger Erklärung" genannt.
Die seit dem Ende des Kalten Kriegs übrig gebliebene Supermacht USA sei zum "wichtigsten weltpolitischen Problem" geworden", heißt es in der Erklärung. Das "alte Vorbild, der Traum und der Freund USA" würden heute von "einer Mehrheit der Europäer" vor allem als "Gefahr für den Weltfrieden" wahrgenommen. Der Irak-Krieg, aber auch andere Alleingänge Washingtons haben offenbart, dass die US-Regierung sich weder an internationale Regeln noch an die Prinzipien des Völkerrechts hält, wenn es ihren Interessen zuwiderläuft.
Wir dokumentieren die "Duisburger Erklärung", weil sie auf eine sehr differenzierte Art argumentiert und geeignet sein mag, auch jene zur Diskussion zu veranlassen, die sonst vorschnell jede Kritik an der US-Politik mit dem Verdacht des Antiamerikanismus belegen. Den Unterzeichnern geht es nicht um die Beendigung der transatlantischen Beziehungen, sondern um deren Erneuerung auf der Basis der Gleichberechtigung.