Quelle: http://n-tv.de/3085218.htmlBei ihrer Suche nach irakischen Massenvernichtungswaffen haben die Rüstungskontrolleure der Vereinten Nationen nordwestlich von Bagdad ein Dutzend Artilleriegeschosse sichergestellt, die mit Senfgas geladen waren. Darüber informierte Teamchef Demetrius Perricos nach einer fünfstündigen Inspektion des ehemaligen Rüstungskomplexes El Muthanna.
Die USA haben unterdessen nach eigenen Angaben solide Informationen, dass Irak Massenvernichtungswaffen besitzt, obwohl die Untersuchung der UN-Inspektoren keine geladenen Senfgasprojektile zu Tage gefördert hatte.
US-Präsident George W. Bush und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hätten nicht erklärt, dass Irak Massenvernichtungswaffen besitze, wenn sie dafür keine solide Grundlage hätten, sagte der Sprecher des US-Präsidialamtes, Ari Fleischer. Die US-Regierung besitze Geheimdienstinformationen, dass Irak ein Programm für Massenvernichtungswaffen habe.
Die Entdeckung der Artilleriegeschosse war der erste bedeutendere Fund seit Wiederaufnahme der Inspektionen vor eineinhalb Wochen. Die Existenz der Artilleriegeschosse war schon vorher bekannt gewesen, nicht aber die chemische Komponente.
Gleichwohl erklärte der stellvertretende irakische Ministerpräsident Tarik Asis, sein Land besitze keine Waffen dieser Art. Asis sagte dem US-amerikanischen Fernsehsender ABC, Irak verfüge über keine atomaren, biologischen oder chemischen Waffen. Es besitze allerdings Gerät, das als nutzbar zu verschiedenen Zwecken definiert worden sei.
Die Rüstungsanlage El Muthanna 70 Kilometer nordwestlich von Bagdad war Ende der 90er Jahre von den UN-Inspektoren zerstört worden. Dies galt als einer der größten Erfolge der damaligen UN-Mission. Irak hatte in der Fabrik neben Senfgas auch Sarin, VX und Tabun produziert.
Time for war.