Liebe Leute, bei einer solchen Diskussion ist etwas Sachkenntnis durchaus nicht zu verachten!
Ich will hier schnell etwas korrigieren:
Soldaten sind es in keinster Weise, allenfalls eine Miliz oder ein organisierter Widerstand.
Ansonsten halte ich den Vorfall für sehr simpel und eindeutig:
Anscheinend wurden die toten Taliban aus hygienischen Gründen verbrannt, ein größerer Aufwand ist bei feindlichen Kämpfern auch logischerweise nicht zu erwarten. Transport oder Begrabung sind ungleich aufwendiger - wie schon dem ersten Artikel in Eingangspost zu entnehmen ist. Der Bevölkerung die Leichen zu übergeben birgt große Risiken für die betroffenen US-Soldaten. Die Geste könnte missverstanden und die Soldaten angegriffen werden.
Dennoch haben die beteiligten Soldaten anscheinend mit disziplinarischen Maßnahmen zu rechnen.
Die spätere Ausnutzung durch PsyOps ist zwar moralisch fragwürdig, ansonsten jedoch weder überraschend noch ein Verbrechen. Einige scheinen zu vergessen, dass außerhalb Kabuls faktisch noch immer Krieg herrscht.
Ich will hier schnell etwas korrigieren:
Das ist durchaus anzuzweifeln! Bei wörtlicher und zielgerichteter Interpretation des Genfer Abkommen III erhalten die Taliban keinen Status eines Kriegsgefangenen, da sie grob gegen sämtliche erwähnten Kriterien verstoßen. Wie man alternativ jedoch Verfahren soll, ist nicht eindeutig klar.fumarat schrieb:Natürlich sind Taliban-Kämpfer Soldaten. Die Wortspielereien und Korinthenkackerei der US-Administration bezüglich Genfer Konvention möge man sich sparen.
Soldaten sind es in keinster Weise, allenfalls eine Miliz oder ein organisierter Widerstand.
Ja. Nach dem Abzug der Sowjetunion bekämpften sich verschiedene Mujahedingruppen gegenseitig, bis sich 1994 die Taliban gründeten und eine Vorherrschaftsrolle in Afghanistan einnahmen. Die Taliban waren also, anders als oft behauptet, keine Mujahedingruppe, jedoch wurden natürlich Mujahedin Mitglieder bzw. wurden die Taliban unter anderem von Mujahedin gegründet. Die Taliban wurden vor allem von Pakistan und von anfangs den USA unterstützt, welche glaubten dadurch den radikalen Islamismus zu schwächen, die Region zu demokratisieren und den Schah in Afghanitan wieder einzusetzen - denn dies war das offizielle Programm der Taliban! Als sich die Demokratieversprechen nicht bewahrheiteten und es deutlich wurde, dass die Taliban in den internationalen Terrorimus verstrickt waren, gab es statt finanzieller Unterstützung Cruise Missiles auf terroristische Ausbildungcamps. Das war in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre.dkR schrieb:Waren das nicht die Mudschahedin
Ansonsten halte ich den Vorfall für sehr simpel und eindeutig:
Anscheinend wurden die toten Taliban aus hygienischen Gründen verbrannt, ein größerer Aufwand ist bei feindlichen Kämpfern auch logischerweise nicht zu erwarten. Transport oder Begrabung sind ungleich aufwendiger - wie schon dem ersten Artikel in Eingangspost zu entnehmen ist. Der Bevölkerung die Leichen zu übergeben birgt große Risiken für die betroffenen US-Soldaten. Die Geste könnte missverstanden und die Soldaten angegriffen werden.
Dennoch haben die beteiligten Soldaten anscheinend mit disziplinarischen Maßnahmen zu rechnen.
Die spätere Ausnutzung durch PsyOps ist zwar moralisch fragwürdig, ansonsten jedoch weder überraschend noch ein Verbrechen. Einige scheinen zu vergessen, dass außerhalb Kabuls faktisch noch immer Krieg herrscht.