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Verrohung

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
An so einen Drogenkram hatte ich schon gedacht.
Mich überrascht dabei eher die Skrupellosigkeit in ein
Schulgebäude einzudringen und Lehrer und Schüler zu bedrohen.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
das glaube ich nicht... eltern vermitteln entweder richtige werte wie zuverlässigkeit, hilfsbereitschaft und ehrlichkeit oder gar nichts.. ich glaube nicht, dass es wirklich eltern gibt, die ihren kindern beibringen, dass es gut ist der starke krasse gangster zu sein, der die leute abziehen kann..

das nichtstun ist aber wahrscheinlich das selbe wie schlechtes beizubringen..
Da täuscht du dich: Ich hatte es an anderer Stele glaube ich schon mal geschrieben, aber solchen Mumpitz, wie dass man auf vermeintlich ehrenrührige Beleidigungen mit Gewalt zu reagieren hat, bekommen viele Schüler sehr wohl von zuhause eingetrichtert und es kommt an "Problemschulen" durchaus vor, dass sich Verwandte und sogar die Eltern in Schulhofstreitereien einmischen ebenso wie manche Väter überhaupt nicht abkönnen, wenn eine Lehrerin ihren männlichen Zögling zu disziplinieren versucht und dann auf der Matte stehen. Kannst du alles haben zwischen Wedding und Hasenbergl.
Ich kenne Schulen in Berlin, die stellen mittlerweile Securitypersonal an um zu verhindern, dass sich "Schulfremde" auf dem Schulgelände aufhalten und für zusätzlichen Ärger sorgen.
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
_Dark_ schrieb:
ich habe von einem berliner komilitonen gehört, dass es bei der sache wohl um drogen ging, und jeder wusste, dass das passieren würde, da das opfer gewisse leute wohl "betrogen" hat..

ohne gewähr, vorstellen kann ich mir das aber gut

Bullshit, ging um ein Mädchen. Sache hat sich hochgeschaukelt, immer mehr Leute wurden da mit reingezogen, das war dann das Ende von Lied. Liegt im Moment eh 'ne Menge in der Luft. In der rWangelstrasse wollten Polizisten einen Handtaschendieb verhaften und haben ihn zu hart angepackt. Ergebnis: Ein Mob aus 80 Leuten hat die Polizei vermöbelt...
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Aphorismus schrieb:
In der rWangelstrasse wollten Polizisten einen Handtaschendieb verhaften und haben ihn zu hart angepackt. Ergebnis: Ein Mob aus 80 Leuten hat die Polizei vermöbelt...

Die Kreuzberger sind ein wildes Völkchen, das ist doch nichts Neues.
War in den 80ern doch auch nicht anders.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ich bezweifle stark, dass in den 80ern irgendwer spontan 80 Leute hätte zusammentrommeln können, um ein paar Polizisten zu vermöbeln, die einen Taschendieb verhaften wollen.
Abgesehen davon finde ich interessant, dass Aphorismus sagt, dass was in der Luft liegt: Ich habe mich gerade mit dem Kioskbesitzer bei mir im Haus darüber unterhalten, dass vor allem auch im Strassenverkehr im Moment die Stimmung rund um den Hermannplatz auffällig aggressiv ist.
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Traenenreiter schrieb:
Oder ist es so, daß egal, ob Freiheit oder Zwang, der Mensch es einfach nicht zum guten bringen kann?

Wegen ein paar durchgedrehten Vollidioten zweifle ich nicht gleich an der ganzen Menschheit.

Es gibt nun mal Familien mit geradezu kranker innerer Ideologie. Da kommt dann sowas bei raus.

Ich habe mich gerade mit dem Kioskbesitzer bei mir im Haus darüber unterhalten, dass vor allem auch im Strassenverkehr im Moment die Stimmung rund um den Hermannplatz auffällig aggressiv ist.

die...äh....war doch schon immer aggressiv, oder ? Ich kenns jedenfalls nicht anders.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
und wieder einmal ein kleines mosaiksteinchen
http://www.ftd.de/politik/deutschland/133429.html?nv=cd-topnews

übrigens was den strassenverkehr angeht... das hat wohl weniger mit dem zu tun was ihr berliner unter es liegt was in der luft verstehen könntet im zusammenhang mit den aktuellen geschehnissen ... aber im strassenverkehr stelle ich auch gerade in den letzten zwei jahren eine art gallopierender verantwortungslosigkeit fest.

autobahnfahren ist inzwischen ein bisschen wie der besuch in der hochsicherheitsabteilung einer forensischen psychiatrie und auch auf den bundes- und landstraßen hat man immer mehr das gefühl die seien alle wahnsinnig.

es scheint niemanden mehr zu kümmern was schilder über die geschwindigkeitsbegrenzung sagen, ob es nass ist oder gar die gefahr von glatteis besteht. fährt man landstrasse hundert im kurvigen wald ( bergauf ) ist das kein grund für so manchen ( wirklich regelmäßig und unterschiedliche fahrzeuge... und ja.. bei uns ist überall kurvig mit wald und bergauf :D ) mit locker mal 160 an einem vorbeizubrettern ohne dass man irgendeine ahnung haben könnte was einem entgegenkommt ( radar? ).
fernlicht abblenden muss man auch nicht mehr unbedingt wenn man ein entgegenkommendes fahrzeug hat ( dafür ist aber wichtig, dass man stets die nebelscheinwerfer an hat ) ..... die leute scheinen mir im strassenverkehr immer mehr das auszuleben was ihnen sonst fehlt ( oder was auch immer sie reitet ).

dabei ist es doch nicht so, dass die strafandrohung nicht hoch genug ist, es mangelt auch nicht an blitzern und kontrollen ( in meiner gegend ist das wirklich nicht sparsam ) .... es ist den leuten einfach egal...
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
Also ich glaube dass ist einfach eine subjektive Wahrnehmung von Fällen die halt gerade durch die Medien gehen.

Sowas passiert immer wieder, und es ist halt die Frage, wie es wahrgenommen, rezipiert und verbreitet wird.

Die Geiselnahme in der Emsdettener Realschule sollen ein Mosaiksteinchen, in welchem Puzzle sein, force?

Was die Landstraßen/Autobahnbeobachtungen angeht, kann ich das nicht bestätigen... mir kam es in letzter Zeit recht gesittet vor... einzig im Ostteil unseres Landes hatte ich das Gefühl, dass vermehrt die linke Autobahnspur gerne mal mit 120 blockiert wird (wenn die rechte und mittlere Spur völlig leer sind)... aber das ist halt eben so eine Einzelwahrnehmung
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Das ist bei mir eher eine wetterabhängige Wahrnehnumg.
Ich war schon mal bei Tempo 160 auf der rechten Autobahnspur Richtung Sinsheim ein Verkehrshindernis.
Kommt auch vor, dass ich bei einem Überholmanöver auf der A24 Richtung Hamburg bei Tempo 180 der "Totalstauverusacheranwärter" bin.

Und an anderen Tagen sind da die telefonierenden Stadtautobahnpendler, die mit graziösen 10 km/h unter Tempolimit auf der linken Spur ihre verlorene Zeit suchen.

Es ist schon ein Problem: Im Stadtverkehr kommt es leichter zu Reibereien als im Kaufhaus. Der Grund ist, dass man sein Gegenüber nicht genau sehen kann. Man brüllt quasi gegen die andere Windschutzscheibe. Es gab da mal einen Bericht, der das prima auf soziologischer Ebene erklärt hat. Vereinzelt gibt es auch jene Patienten, die aus einer zweispurigen Fahrbahn eine dreispurige Fahrbahn machen (ich gestehe: Ich war mal so ein Rüpel, der einmal die anderen durch die Mitte überholt hat. Mit einem Pkw, versteht sich).
Eines leistete ich mir bisher aber nie: Im Straßenverkehr mit 80 oder auf der Bundesstraße mit 160 unterwegs zu sein.
Einmal geblitzt, weil nicht aufgepasst. Einmal geblitzt, weil die Sicht auf das Tempo-30-Schild durch einen Lkw verdeckt war. Einmal geblitzt, weil unaufmerksam. Und der letzte Starenkasten war dabei nur aus psychologischen Gründen im Betrieb - also kein Ticket.
Auffällig scheint mir die mangelde Tachokontrolle zu sein. Fahren mit leicht schwankender Geschwindigkeit bei verschiedenen Limits beobachte ich öfter ... ein Zeichen für das Fahren nach Gehör.

Andere Anhaltspunkte für rüchsichtsloses Verhalten zeigen sich, wenn es um den Parkplatz geht. Wenn ich aus dem Fenster sehe ist es sehr selten, dass vorschriftsgemäß geparkt wird. Manche Hauptverkehrsstraßen sind Quasi-Einspurig, da die Parkerei auf der rechten Spur einfach nicht unterlassen wird. Klarer Punkt für Faulheit und Egoismus - die Rechtfertigungsversuche sprechen in der Regel dafür.

@AgentP: Ich kenne nicht die Strafregister der Simseks - ich halte es für möglich, dass sich bei bis zu 300 Bandenmitgliedern so eine Menge findet.
Andererseits gab es zu dieser Zeit oft das Gerede von der Deeskalationspolitik - das ist meiner Ansicht nach der Weg, wenn man der Lage nicht Herr wird und die Anwohner zwischen Mariannen- und Lausitzer Platz sich selbst überlässt. Bei so einer Politik gibt es natürlich nicht solche Zwischenfälle.
1. Mai 86/87: Türkischstämmige brüsten sich, während der Maikrawalle Juweliere ausgeräumt zu haben, Bolle wird geplündert und niedergebrannt, Fahrzeuge brennen, Steine fliegen durch die Gegend.
Am Mittag werden bereits die Pflastersteine an der Manteuffel/Waldemar ausgebuddelt, am späten Nachmittag patroullieren Motorradfahrer zwischen den weiträumigen Absperrungen, um den Mob auch noch über die Lage zu informieren. Molotov-Cocktails auf den Hochbahngleisen, aus der Verankerung gerissene Polizeimelder, ...
An anderer Stelle gibt es Streitigkeiten, dessen Ende ein Punker einleitete: Er schlug seinem Gegenüber eine Bierflasche gegen den Kopf.
Die Polizei hat nichts gesehen. Als ich die beiden in ihrem Fahrzeug ansprach, hat das auch nichts geändert: Die beiden blieben (besser) im Wagen sitzen. Wären sie ausgestiegen, hätten die sicher auch kein Land mehr gesehen.
In einer Nacht war SO36 bis zum Moritzplatz abgeriegelt. Die Polizisten in Turnschuhen rieten mir ab, mich dorthin zu begeben. Aber welche Wahl hat man schon, wenn man dort wohnt? Vielleicht hätte ich um Begleitschutz durch die Oranienburger bitten sollen? :twisted:
Gebraucht hätte ich ihn: Pflastersteine flogen dicht an meinem Kopf vorbei in Schaufensterscheiben, ein mit Druckgasflaschen beladener Lkw brannte. Keine Polizei oder Feuerwehr in der Nähe.
Am Ziel angekommen trafen wir 20 min später einen Bekannten, der etwas Blut im Gesicht hatte ... die Gasflaschen des Lkw waren in die Luft gegangen.

Das Gewaltpotenzial ist also nichts Neues; am Kollwitzplatz oder in der Oderberger Straße war es vor ein paar Jahren kaum anders - und wieder brennende Fahrzeuge der Anwohner ...

Gruß
Holo
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
erik schrieb:
Die Geiselnahme in der Emsdettener Realschule sollen ein Mosaiksteinchen, in welchem Puzzle sein, force?

ein mosaiksteinchen in diesem schönen brutaler werdenden bildchen, dass unsere gesellschaft ist? :D

das ist ja eben die frage dieses threads ob das mosaik gesellschaft immer rauher und brutaler wird oder ob das eben eine rein subjektive wahrnehmung ist, die medial unter umständen auch genährt wird.

dinger wie diese geiselnahme in der schule mit todesfolge hätten es auch früher in die schlagzeilen geschafft nur kam so etwas wohl nicht vor.
in den letzten jahren häuft sich das aber offenbar.
allgemein scheint mir die gangart rauher und härter zu werden.
in meinen jugendjahren waren wir selbst keine schäfchen, aber die brutalität von der ich heute auch aus kleinstädten berichtet bekomme finde ich schon bemerkenswert.

meine einstige heimat- und geburtsstadt etwa scheint inzwischen mit messerstecherein und im krankenhaus weilenden verprügelnden aufwarten zu können. noch vor 15 jahren war das ganz sicher noch nicht so, obwohl es beizeiten ein rauhes pflaster sein konnte.

es ist eben keine übertreibung, wenn ich sage, dass man früher vielleicht mal angepöbelt wurde, heute aber eben mit einem messer im bauch rechnen muss.

aus persönlicher erfahrung muss ich leider sagen, dass ich schon den eindruck habe, dass es härter wird.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Ich meine, daß der Respekt vor eigentlich sakrosankten Gruppen und Institutionen nachläßt, vor Kindern und Schulen beispielsweise, auch wenn die Gewalt insgesamt vielleicht nicht zunimmt.
 

EsIstVollerSterne

Geheimer Meister
4. Dezember 2004
225
Am vergangenen Wochenende passiert:

http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1168760802497.shtml

http://n-tv.de/753447.html


Ich finde es mittlerweile sehr erschreckend, dass immer öfter in den Medien über Verbrechen von Jugendlichen/ Kindern berichtet werden muß. Manchmal frage ich mich, was mit dieser Gesellschaft los ist. Felsenfest bin ich davon überzeugt, dass das Erziehungskonzept der letzten Jahrzehnte einfach nicht funktioniert hat und ein neuer Weg eingeschlagen werden muß. So, wie jetzt läuft bin ich mir sicher, wird es aus dem Ruder laufen.
 

EsIstVollerSterne

Geheimer Meister
4. Dezember 2004
225
Malakim schrieb:
POW schrieb:
So, wie jetzt läuft bin ich mir sicher, wird es aus dem Ruder laufen.

Da sind wir wieder bei der Frage:
Passiert sowas öfter als früher oooder
wird nur öfter berichtet?

Ich für mein Empfinden denke, dass es a) öfter passiert, als früher und b) gleichzeitig auch öfter drüber berichtet wird.
Leider habe ich nicht so viel Zeit, um Statistiken über diese Thematik auszuwerten, aber dennoch bin ich der Meinung, dass die Jugend doch zu einem erheblichen Teil verroht und gewaltätiger geworden ist.

Edit: Durch Gespräche mit älteren Mitmenschen, die noch Jugendliche waren, als es eben noch nicht so viel Reizüberflutung durch die uns umgebenden Medien gab, bin ich unter anderem zu diesem Schluß gekommen. Ich meine, Geiselnahmen in Schulen, seitens Jugendlicher oder das jetzt passierte Massaker der beiden Minderjährigen in Tessin sstellen in meinen Augen immer wieder neue Höhepunkte dar.
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
du hast vergessen hinzuzufügen:

a) Früher war alles besser!
b) Die Sozis sind an allem schuld!
c) Beim Adolf hätts das nicht gegeben!

:twisted:

Da fällt mir übrigens immer wieder folgendes ein:

Sokrates schrieb:
"Die Jugend liebt heute den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten und diskutiert, wo sie arbeiten sollte. Die Jugend steht nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widerspricht den Eltern und tyrannisiert die Lehrer."

Scheint also, als haben die Erziehungsmethoden den Ansprüchen der älteren Herrschaften noch nie so richtig genügt...
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
POW schrieb:
Edit: Durch Gespräche mit älteren Mitmenschen, die noch Jugendliche waren, als es eben noch nicht so viel Reizüberflutung durch die uns umgebenden Medien gab, bin ich unter anderem zu diesem Schluß gekommen. Ich meine, Geiselnahmen in Schulen, seitens Jugendlicher oder das jetzt passierte Massaker der beiden Minderjährigen in Tessin sstellen in meinen Augen immer wieder neue Höhepunkte dar.

Hast Du Dir dazu überlegt das diese älteren Menschen Jung wahren als
Europa in Schutt und Asche gelegt wurde oder gerade gelegt worden ist?
Mit den Generationen vor uns kann man da nur schwer vergleichen finde ich :O_O:
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
Platon hatte halt doch recht, als er folgendes über die Schrift sagte (oder schrieb .oO):

"(...) diese Kunst wird Vergessenheit schaffen in den Seelen derer, die sie erlernen, aus Achtlosigkeit gegen das Gedächtnis, da die Leute im Vertrauen auf das Schriftstück von außen sich werden erinnern lassen durch fremde Zeichen, nicht von innen heraus durch Selbstbesinnen. Also nicht ein Mittel zur Kräftigung, sondern zur Stützung des Gedächtnisses hast du gefunden. Und von Weisheit gibst du deinen Lehrlingen einen Schein, nicht die Wahrheit: wenn sie vieles gehört haben ohne Belehrung, werden sie auch viel zu verstehen sich einbilden, da sie doch größtenteils nichts verstehen und schwer zu ertragen sind im Umgang, zu Dünkelweisen geworden und nicht zu Weisen"

gruß

midget
 
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