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volksentscheid über die eu-verfassung?

jogi1968

Geselle
23. November 2004
43
es ist doch eigentlich ganz einfach:
Nehmen wir mal einen x-beliebigen Betrieb nach altem Führungsstil:
Da gibt es den Meister der sagt was wie und wann zu tun ist. Die Arbeit wird dann genau so erledigt wie der Meister es gesagt hat. Persönliche Freiräume gibt es außer den Wahlen zum Betriebsrat nicht. In einer anderen Firma wurde die Gruppenarbeit eingeführt. Ein Team ist verantwortlich für die geleistete Arbeit. Alle haben das Ziel vor Augen und jeder ist entsprechend informiert und damit auch motiviert.

Das kann man meiner Meinung nach auf die Politik übertragen:
Werden die Menschen eingebunden, so steigt automatisch auch die Motivation und das Interesse an Information. Wird einem aber lediglich alles immer vorgekaut und man hat im Prinzip keine andere Möglichkeit, dann resignieren die Menschen eben.

Deshalb finde ich die direkte Beteiligung der Menschen an der Demokratie auch so wichtig. Deshalb bin ich auch für den Volksentscheid und nicht nur bei der europäischen Verfassung sondern in vielen weiteren Fällen.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Artikel 1 und 20 können zwar nicht geändert werden, aber in einer neuen Verfassung nach Artikel 146 müssen sie nicht enthalten sein, glücklicherweise.
 

MrMister

Großer Auserwählter
13. April 2003
1.525
@Jogi: Die Sichtweise hat was für sich... Danke, wegen dir weiß ich jetzt nicht mehr, welcher Meinung ich sein soll :x :wink:
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
In einer anderen Firma wurde die Gruppenarbeit eingeführt. Ein Team ist verantwortlich für die geleistete Arbeit. Alle haben das Ziel vor Augen und jeder ist entsprechend informiert und damit auch motiviert.

Gleiche Verantwortung und Mitsprache setzt aber auch vorraus, daß jeder von allem Ahnung hat.


Bei Volksentscheiden heißt das, daß Du z.B. Ahnung von Verkehrsplanung, Europarecht usw. haben mußt. Auch unsere Politiker haben nicht von allem die Ahnung, darum entsenden die Fraktionen auch ihre Spezialisten in die entsprechenden Ausschüsse und vertrauen deren Wissen und Meinung.

Als Wähler kannst Du dich sehrwohl selber informieren, oder? Alle Gesetzesentwürfe kannst Du dir besorgen.
 

St-Germain

Geheimer Meister
22. Juli 2004
308
W_S schrieb:
Gleiche Verantwortung und Mitsprache setzt aber auch vorraus, daß jeder von allem Ahnung hat.
Das wär mal schön. Generell sitzen doch speziell in der Politik immer die größten Pfeifen an den wichtigsten Positionen... :roll:
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
Grundsätzlich JA zu mehr Demokratie- am besten direkter Demokratie. Nunja, die direkte ist kaum durchzusetzen und auf staatlicher Ebene vermutlich undurchfürbar. Jedoch, nehme sich Europa ein Beispiel an der Schweiz. Indirekte Demokratie. Der Bürger wählt das Parlament von Kantonen (Bundesländern) und den nationalen Parlamenten. Die Parlamente und die Regierungen von Kantonen und Bund entwerfen Gesetze, welche dann vom Bürger mittels Unterschriftensammlung (Referendum) zur Volksabstimmung gebracht werden kann. Änderungen in der Bundesverfassung und bei internationalen Verträgen MUSS das Volk von Gesetz wegen darüber abstimmen. Will ein Bürger einen Eintrag in die Bundesverfassung, kann er ebenfalls mittels Unterschriftensammlung eine Initiative starten, über die dann ebenfalls das Volk abstimmt. Die Schweizer Bevölkerung hat daher als einziger Staat selber entschieden, dass er der UNO beitreten will und würde über einen EU-Beitritt ebenfalls entscheiden (bereits 2x abgelehnt).

Der Vorteil dieses Systems, der Bürger kann im Grunde genommen jedes Gesetz vors Volk bringen. Natürlich spielen da die Lobbys eine grosse Rolle. Der Bürger hat also direkt Einfluss auf die Legislative.

Der Nachteil ist die Zeit. Es geht halt lange, bis solche Prozesse sich durch die Mühlen der Bürokratie gekämpft haben. Teilweise muss man dann über Dinge abstimmen, die mal vor 5 Jahren aktuell gewesen wären. Ausserdem kosten Volksabstimmungen ne Stange Geld.

Trotzdem möchte ich auf mein Wahl- und Stimmrecht nicht verzichten.

Zur Volksinformation. Der Bund gibt bei jeder Abstimmung ein Heftchen raus, wo Sinn, Zweck, Pro und Kontra der Vorlage erklärt werden. Meist relativ neutral. Der interessierte Bürger muss sich natürlich noch anderweitig informieren, wie man das so tut :wink:
Leider ist die Stimmbeteiligung meist unter 40%. Das Interesse ist also vielfach gering, jedoch stimmen diejenigen auch nicht ab, welche keine Ahnung vom Thema haben. Und ich lasse mich gerne von bekannten Spezialisten zu gewissen mir unbekannten Themen informieren, es ist also keine Hexerei.

Soweit ich bei einem Besuch in Brüssel mal mitgekriegt habe, will die EU auch was in Richtung direkte Demokratie tun, ob das kommt und wie ernst das ist, weiss ich nicht, ist jetzt auch schon lange her.

Grüsse
general
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Winston_Smith schrieb:
Gleiche Verantwortung und Mitsprache setzt aber auch vorraus, daß jeder von allem Ahnung hat.


Bei Volksentscheiden heißt das, daß Du z.B. Ahnung von Verkehrsplanung, Europarecht usw. haben mußt. Auch unsere Politiker haben nicht von allem die Ahnung, darum entsenden die Fraktionen auch ihre Spezialisten in die entsprechenden Ausschüsse und vertrauen deren Wissen und Meinung.

Daß ahnungslose Abgeordnete sich nach den Ausschüssen richten, ist also völlig normal; daß der Bürger ahnungslos ist, ist ein Grund, ihn von Entscheidungen auszuschließen?
 
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