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Wörter, die nur in der Umgangssprache existieren...

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Wortspiel

@antimagnet

Laut Wikipedia sind Polizeibeamte normale Bürger wie Du+ich und insofern wäre es also lediglich eine "normale" Beleidigung, wenn ich "Idiot" oder "Arschloch" zu solch einem Staatsdiener sagen würde! Habe den Wiki-Text vorhin nur kurz überflogen und bezweifle daher, das Thema "Beamtenbeleidigung" richtig verstanden zu haben!??
Denn wenn mich öffentlich jemand verbal beleidigen würde hätte dies garantiert keine Konsequenzen, bei einem Bullen jedoch...???


Kulturbanause
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Wortspiel

Kleine anekdote:
ich hab mal einen polizeibeamten total auf die palme gebracht, weil ich ihn gefragt habe, warum es eine beamtenbeleidigung ist, wenn ich einen 'bullen' 'bulle' nenne.
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: Wortspiel

Es gibt durchaus Beamtenbeleidigungen, nämlich Beleidigungen, die von Beamten begangen werden.

So ist es ja z.B. bestimmt richtig, wenn mich ein Beamter darauf aufmerksam macht, dass ich meinen Apfelbutzen nicht auf die Grünfläche werfen soll, aber es ist ein bisschen stark, wenn er das tut, indem er sich aufplustert, mich anstiert, als sei ich Osama bin Laden höchstpersönlich, Luft holt und es dann aus ihm herausschnellt: "Holen Sie den Apfelbutzen da jetzt wieder zurück!..." usw.

_____________________


Banausenverein
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: Wörter, die nur in der Umgangssprache existieren...

Warum sollte es das nicht geben? Mir scheint sogar, dass es das ziemlich oft gibt.
 
M

Mufretto

Gast
AW: Wörter, die nur in der Umgangssprache existieren...

Wenn du einen Beamten nicht in seiner Funktion beleidigen kannst, also es das vor dem Gesetz nicht gibt, wie soll er dich dann aus seiner Position heraus beleidigen? Das ist alles eine ganz persönliche Ebene, von Mensch zu Mensch, da spielt der Beruf keine Rolle. Außerdem impliziert der Begriff "Beamtenbeleidigung" mMn, dass die Beleidigung an den Beamten gerichtet ist. Der gegenteilige Fall ist doch nichtmal in der Umgangssprache bekannt. Aber "Beleidigungsbeamter" wäre bestimmt ein tolles Wort für das Bild-Wörterbuch. ;-)
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: Wörter, die nur in der Umgangssprache existieren...

Ja, Du hast ja Recht. Aber dass man Beamte nicht beleidigen könne, habe nicht ich, sondern hat antimagnet gesagt.

Ich wollte die Sache ja nur einmal auch von der andren Seite her ansehn. Hier im Forum sind nicht nur Ausdrücke erlaubt, die schon einmal irgendwo für die Formulierung von Gesetzen benutzt worden sind.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
AW: Wörter, die nur in der Umgangssprache existieren...

natürlich kann man beamte beleidigen. aber man kann auch baggerfahrer beleidigen. das wäre dann baggerfahrerbeleidigung. wenn es das gibt, dann gibt es auch beamtenbeleidigung.

für eine bestrafung ist es wurscht, ob derjenige, den man beleidigt hat, nun beamter oder baggerfahrer ist. beleidigung ist beleidigung, da gibt es keine sonderregelungen für beamte.

außer, dass in bestimmten fällen der dienstvorgesetzte einen anzeigen darf. und manche beamte eher bereit sind, jemanden anzuzeigen als z.b. baggerfahrer.

ok, weiter geht's:

zechprellerei.

das gibt es nämlich auch nicht.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Wörter, die nur in der Umgangssprache existieren...

für eine bestrafung ist es wurscht, ob derjenige, den man beleidigt hat, nun beamter oder baggerfahrer ist. beleidigung ist beleidigung, da gibt es keine sonderregelungen für beamte.

In die Verlegenheit, einen Baggerfahrer zu beleidigen, kam ich noch nie, bei Beamten allerdings schon oft...
...scheint am Job zu liegen oder am typischen Beamten-Charakter eben!

Antimagnet, wir sind in einem Extra-Thread, wollte eben nämlich auch gerade mit Wortspiel hier weitermachen!
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: Wörter, die nur in der Umgangssprache existieren...

Wikipedia sagt:

"Mit Beamtenbeleidigung bezeichnet man die Beleidigung eines Amtsträgers, die während der Ausübung seines Dienstes oder in Beziehung auf seinen Dienst begangen wurde."

Ich will ihr das hier mal glauben.

Natürlich sind die Grenzen überall fließend.

Aber sieh Dir mal folgendes Beispiel an:

Jemand erzählt jungen Frauen in der Ukraine, er biete ihnen einen Putzjob in Deutschland an. Sie glauben es, steigen in ein Auto ein. Auf dem Weg in den Westen werden sie mehrfach vergewaltigt. Sie landen in einem Bordell, verlangt von ihnen, dort die Beförderungskosten abzuarbeiten, und droht ihnen für den Fall, dass sie das nicht tun, sie bei der Polizei wegen illegalen Aufenthaltes im Land anzuzeigen.

Die Mädchen wollen sich nicht ihren Leumund verderben und willfahren.

So etwas ist dann auch nicht mehr bloße Vergewaltigung, sondern Menschenhandel und illegale Prostitution.

Im Fall Fritzl dagegen geht Vergewaltigung in Kindesmissbrauch und Freiheitsberaubung über.

Ein Amtsträger hängt eben doch unmittelbarer mit dem Staat zusammen als irgendein gewöhnlicher Wähler, deshalb sind verbale Attacken auf ihn immer auch ein bisschen ein Ansatz zu verfassungsfeindlichen Aktivitäten, Hochverrat usw.

Warum sollte man das also nicht schärfer bestrafen?

Bei einer gewöhnlichen Beleidigung geht man ja auch davon aus, dass es zwischen den Streithähnen irgendwelche Animositäten gibt.

Stell` Dir mal vor, Du würdest beleidigt werden, nur weil Du Dich irgendwann einmal in Deinem Leben für einen bestimmten Beruf entschieden hast!

So etwas ist immer besonders demütigend.

Eine gewöhnliche persönliche Beleidigung kann man immer leicht als völlig ungerechtfertigt wegstecken, oder aber, man sieht eben ein: Ja, ja, gut, stimmt ja, usw.

Wenn ich dagegen den Eindruck haben muss, ein Esel, ein Schwein oder was auch sonst immer zu sein, nur weil ich mich mit 18 für einen bestimmten Beruf entschieden habe, wird dadurch mein ganzes Wesen, meine ganze Existenz in Frage gestellt.
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: Wörter, die nur in der Umgangssprache existieren...

Du hast es immer noch nicht begriffen. Er wollte nur auch noch das Wort Zechprellerei zur Diskussion stelln, weil er findet, dass es ebenfalls nur in der Umgangssprache existiert.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Wörter, die nur in der Umgangssprache existieren...

Du hast es immer noch nicht begriffen. Er wollte nur auch noch das Wort Zechprellerei zur Diskussion stelln, weil er findet, dass es ebenfalls nur in der Umgangssprache existiert.

Doch, weiß inzwischen (dank Google!), daß Zechprellerei nur ein umgangssprachlicher Ausdruck ist!

Hätte ich nicht gedacht, denn wen (ausser Gastronom) kann man noch um eine Zeche prellen?
Oder gibt's das Wort "Zeche" vielleicht ja "offiziell" auch nicht?

Muss Google fragen, obwohl ich immer verwirrter werde bei all den Wörtern und "Un-Wörtern",
die es gibt (bzw. nicht gibt), aber eigentlich ja doch gibt...:spack::spack::spack:
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: Wörter, die nur in der Umgangssprache existieren...

Das ist überhaupt ein Problem, dass sich zur Zeit auftut. Die Leute beginnen, das Abbild der Wirklichkeit - seine elektronische Darstellung - für wirklicher zu halten als die Dinge selbst.

Wer vor einem Bildschirm oder dem Display eines Handys darauf wartet, dass der Rechner weiterschaltet, gerät dadurch ganz in den Bann des absolut kalten Rechenvorgangs und beginnt aufgrund von dessen Objektivität alles, was irgendwie mit Gefühlen zu tun hat - aber auch jegliche körperliche Betätigung - für gefährlich zu halten. Das ist natürlich ein fürchterlich ungesunder Geisteszustand, man beginnt das Leben in seiner ursprünglichen, aus der Natur herausgewachsnen Form als ein Negativum zu empfinden. Heraus kommt dabei, dass die Leute wiederum zu Gefühlen Zuflucht nehmen, die ihnen am wenigsten lebendig erscheinen. In vielen Fällen - überall dort, wo keine gediegne religiöse oder philosophische Bildung vorliegt - sind das die Aggressionen.

Diese Kurzschlüsse haben ganz sicher schon das Dritte Reich mit befördert. Auch damals hat man ja unheimlich die Technik geliebt und es als ganz selbstverständlich empfunden, dass sie benutzt wurde, um das Leben auszulöschen.

Bei Dir dürften sie nur schwach in den Tiefen Deines Unterbewusstseins stattfinden, und auch die Aggressionen dürften nur recht schwach sein.

Trotzdem dürften sie Dich beeinflussen, denn warum solltest Du sonst durch etwas so Zufälliges und nur seinen eignen sowie gewissen statistischen soziologischen Gesetzen Gehorchendes wie Google irgendwie durcheinanderkommen?
 

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