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Wahrnehmung der Zeit

enothep

Geheimer Meister
25. September 2002
196
Hallo,
mein Thema kreiselt nun rund um die Wahrnehmung der Zeit. Wahrgenommen durch unser Oberbewusstsein und doch so relativ. Nicht die Zeit ruht in der Erinnerung, sondern das Erlebnis! Denn nichts geht über die Erfahrung hinaus, die unser zukünftiges Leben prägt. Zeit ist dabei nur das Brücken- bzw. Bindemittel.

Kann Zeit wirklich völlig still stehen, während wir uns über tausend andere Dinge Gedanken machen?
ODER
Können wir uns über tausend andere Dinge Gedanken machen, während die Zeit völlig still steht?

Bsp.: Wir träumen 4h doch vergingen in den Träumen oft Tage oder gar Jahre (Zu viele Ereigniss die unser Unterbewusstsein behält doch unser Wachzustand zerstört). Die "reale" mathematisch messbare Zeitempfindung verschwimmt im Traum.

Ist Zeit also nur eine Begleiterscheinung für unseren Geist um uns selbst in der Alltagswelt "erkennen zu können"? Ist es also möglich auch ohne Zeit sich selbst zur Erkenntnis zu führen? Wenn ja, dann wäre doch Zeit völlig nutzlos und nur dafür gut um unsere Phantomwelten begreifbar und formbar zu machen. Zeit scheint also für unseren Geist völlig überflüssig zu sein, jedoch nicht für unseren physischen Körper und sein Dasein. Das Leben also der erste Beweis dafür, sich mit Hilfe von Zeit und Raum selbst zu erkennen! Ein einziges Jing und Jang, Plus und Minus Gefüge in dem der Mensch seinen Ausgleich zu suchen hat. Geist und Körper in Einklang mit Umwelt und Zeit zu finden.

Schenke der Zeit also immer Beachtung wie du es deinem besten Freund gegenüber bringst! Ignorierst du die Zeit, so fängt sie an dich zu ärgern und bestraft dich.
 

Wowbagger

Intendant der Gebäude
12. April 2002
800
Moin...

Ich denke, das trifft es ganz gut:

Wenn man zwei Stunden lang mit einem netten Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität.
A. Einstein

Mangels konstanter Erfahrung oder Wahrnehmung der Zeit, kann ich dazu kaum mehr sagen.

Beste Grüße.......
 

Hagbard

Großmeister
10. April 2002
83
Fakt ist, dass die Neuronen in deinem Kopf Strecken zurücklegen und dafür brauchen sie Zeit. Zeit ist ein kontinuierliches Fortschreiten, innerhalb dessen sich alle Veränderungen vollziehen. Sie ist also nicht nur das Brücken- bzw. Bindemittel sondern viel mehr ein Faden, an dem alles hintereinander angebunden ist. Würde die Zeit stehenbleiben, würde auch dein Gehirn stehenbleiben und wenn die Zeit dann weiterlaufen würde, hättest du von dem Stillstand nichts mitbekommen.
Ist es vielleicht nicht die Zeit selber, die relativ ist, sondern viel mehr ihre Einteilung in Stunden und Minuten, die sie relativ macht? Zumindest stellst du fest, dass die Zeit relativ schnell oder langsam vergeht, wenn du auf die Uhr siehst, deinem Erleben ist das doch egal, warten muss es so oder so...

Ich denke, dass Zeit ohne die Einteilung, zumindest sehr viel weniger relativ währe und gäbe es zudem auch keinen Tag und keine Nacht, würden wir sie auch nicht als so wichtig ansehen.
 

enothep

Geheimer Meister
25. September 2002
196
Hallo Hagbard

Es ging mir weniger um den mathematischen Aspekt der Zeit, als mehr um den metaphysischen!

Bist du dir desweiteren wirklich sicher, dass du nicht mehr denken wirst, wenn diese weltliche Zeit für DICH völlig stehen bleibt (evtl. durch Narkose, Bewusstlosigkeit oder sogar Tod?)? Immerhin rasen innerhalb von Fünf Minuten oft soviele Ereignisse durch deinen Kopf wenn du Tagträume hast. Alles kannst du davon nicht verwerten, weil dein Oberbewusstsein dafür zu beschränkt ist. Du kannst Jahre und Jahrzehnte in windeseile erleben. Dein Unterbewusstsein denkt nicht in Sekunden, Stunden oder Tagen, sondern hat seine bzw. deine eigene Zeitrechnung. Für dein Unterbewusstsein spielt zum Beispiel Zeit keine wichtige Rolle. Dein Oberbewusstsein spielt doch dabei den Part alles Begreifbar zu machen...aus Raum und Zeit ein Gefüge zu machen um die Realität in einem bestimmten Rahmen erkennbar zu machen. Ohne ein gesundes Oberbewusstsein wäre Zeit noch Raum für dich wichtig.

Die Einteilung ist mathematisch gesehen keineswegs relativ, sondern festgelegt! Für dich schon...denn du teilst dir durch dein Oberbewusstsein Sekunden und Stunden selbst ein und kein mathematisches Intervall kann dir da etwas vorschreiben. Natürlich muss das Erleben warten, denn es muss sich den physikalischen Gesetzen unterordnen. Das ist ja gerade eines der vielen wichtigen Dinge dieses Universums und unseres Lebens. Wir Individuen müssen uns Raum und Zeit unterordnen und jeden Schritt darin meistern und jene Erlebnisse darin aufnehmen und bewerten. Anders funktioniert das nunmal nicht.

Ich denke, dass Zeit ohne die Einteilung, zumindest sehr viel weniger relativ währe und gäbe es zudem auch keinen Tag und keine Nacht, würden wir sie auch nicht als so wichtig ansehen.

Genau und das tut ja unser Unterbewusstsein. :-) Zeit ist für unser Unterbewusstsein rein gar nichts wert. Das Oberbewusstsein ein Kommunikator zwischen der Welt da draußen und der Welt in uns!
 

Heuli

Geheimer Meister
26. Juli 2002
318
enothep schrieb :
Bist du dir desweiteren wirklich sicher, dass du nicht mehr denken wirst, wenn diese weltliche Zeit für DICH völlig stehen bleibt (evtl. durch Narkose, Bewusstlosigkeit oder sogar Tod?)?

Ich bin das, 100%ig. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass während man bewusstlos ist (passierte mir für wenige Minuten bei einer ärztlichen Untersuchung), man im wahrsten Sinne des Wortes _bewusst_-los wird. Dein Bewusstsein, sämtliche Wahrnehmung und bewusste Körperkontrolle, sagt dann "Und Tschüß, bis später !", du kriegst gar nichts mehr mit. Es ist ungefähr wie in einem Schlafzustand, dass dein Ober-Bewusstsein die Kontrolle völlig an das Unterbewusstsein abgibt. Das sorgt dann durch Aufrechterhaltung der Routine (z.B. Betrieb des Herzens) dafür, dass du solange am Leben bleibst, bis dein Bewusstsein wieder in "Action" treten kann, du dich also erholt hast.
Es kommt jetzt zwar auf die Definition an, aber in diesem Moment bist du zwar meiner Meinung nach noch ein lebendes, aber kein denkendes Wesen mehr. Du verlierst die Fähigkeit, bewusst zu agieren - du wirst von deiner Routine, deinem Instinkt also, beherrscht.

Und ich glaube sehr wohl, dass dein Unterbewusstsein eine genaue Zeiteinteilung vornimmt, quasi eine Hintergrund-Uhr, die immer mitläuft. Die sorgt dafür, dass eben diese Routine so gut funktioniert. Es kommt hierbei nicht auf Sekundengenauigkeit an, aber es ist schon hilfreich zu wissen, dass in ungefähr 5 Minuten die Person gleich aufwachen wird, wie immer, dann in ungefähr 1 1/2 Stunde stark konzentriert sein muss (->Schule), wie immer und in ungefähr 8 Stunden die Person erst wieder auf's Klo kann. Danach wird dann die Arbeit im Körper abgestimmt. Funktioniert auch ganz gut als Wecker(, wenn man es trainiert :roll:).

Jetzt ist dein Bewusstsein ja nur ein "Programm" von vielen, die auf dem Unterbewusstsein aufbauen. Es muss diese Uhr nicht ständig wahrnehmen, es hat die Möglichkeit sie zu ignorieren. Das passiert bei Entspannungen, beim Schlafen oder bei Erinnerungen, um ein paar Beispiele zu nennen. Wenn man jetzt aber sehr bewusst darauf achtet, an der Bushaltestelle etwa, steigert sich dein Bewusstsein mächtig hinein.

Die Wichtigkeit der Zeit ist jetzt reine Erfahrungssache, also Oberbewusstseinssache. Dein Unterbewusstsein speichert einfach alle kommenden Informationen, filtert mächtig und schickt den letzten Rest an dein Oberbewusstsein, was damit umgehen soll. Und das muss jetzt beurteilen : Kommt es beim Einkaufen z.B. auf ein paar Minuten an ? Nein, das Zeitgefühl kann heruntergeschraubt werden. Jetzt fahr ich aber mit dem Bus nach Hause - da muss ich wachsam auf die Minuten achten.

Alles eine Frage der Festlegung, der Perspektive bezüglich des stets Konstanten. Ich hoffe, die Idee kommt rüber :wink:

PS: Alles ist relativ. :roll: :wink:
 

struppo_gong

Auserwählter Meister der Neun
27. September 2002
906
also ich finde die zeit ziemlich doof. es war ja schon ein hammer als ich erfahren hab dass man mit 18 die hälfte seines lebens vom relativen zeitempfinden(ach ja das gibts wirklich, so nebenbei) verlebt hat. dass heisst dass alten menschen eine zeiteinheit viel kürzer vorkommt.
ist ja irgendwie auch logisch da man mit mehr erfahrung weniger sinneseindrücke verarbeiten muss und somit nicht mehr so fasziniert bzw prägbar durch seine umwelt ist.

ich denke das streben nach zeitlosigkeit ist das streben nach ganzheit,denn nach dem was ich eben schrieb hiese dass 100 prozentig unvoreingenommen und abwägend zu sein. naja den gedanken müsste ich noch irgendwie erst zueende führen. so weit so gut
 

enothep

Geheimer Meister
25. September 2002
196
Hallo an alle

@ Struppo Gong deine Gedanken sind wirklich gut! Ich habe das Gefühl das dein unterbewusstes oder gar oberbewusstes Ich mein Posting verstanden hat :-) . Dein Beispiel mit dem Zeitempfinden ist hervorrangend! Damit wird genau das verdeutlicht was wir Menschen als subjektive Zeitempfindung wahrnehmen und wie relativ und subjektiv Zeit und Raum sein können. Wir bekommen es ja stetig im Alltag unterbewusst oder bewusst mit wie wir die eigentlichen Beherrscher unserer Zeit sind und es an jedem Menschen selbst liegt wie er/sie sich Zeit einteilen.

@ Heuli ich hoffe du wirst dieses Posting ebenfalls noch mal lesen können :-). Natürlich hattest DU während deiner Narkose null Erinnerung oder Bewusstsein daran was passierte oder das irgendetwas passierte. Aber dafür hast du richtig erkannt das dein Unterbewusstsein immer noch aktiv war und all deine lebenswichtigen und lebensunterhaltenden Prozesse wie Atmung und Herzschlag aufrecht erhielt. Bloß weil dein Oberbewusstsein, also dein Verständnis für Raum und Zeit nicht aktiv war, heißt das noch lange nicht das dein Gesamtbewusstsein nicht mehr arbeitet. Denk immer daran, dein Oberbewusstsein kann letztendlich auch nur das wiedergeben was in den Grenzen von Raum und Zeit möglich ist. Dein unterbewusstes Ich war während der Narkose in sovielen Monologen oder Dialogen (geistiger Art) vertieft, dass jedes Erwachen diese Tiefe zu nichte gemacht hat. Zu Nichte aber nur für dein Oberbewusstsein! Denk einfach mal drüber nach und nicht immer so rational...immerhin sind wir keine Maschinen die nach den Gesetzen von Bits und Bytes handeln.
 

Heuli

Geheimer Meister
26. Juli 2002
318
@enothep

Gut, und was nützt mir das jetzt ? :D
Bloß, weil "da drinnen" noch jemand gearbeitet hat, den ganzen Müll entrümpelt, über Fragen nachdenkt oder sich um die Routine kümmert - ohne mein Oberbewusstsein kann es das nicht umsetzen. _Ich_ habe noch nicht erlebt, dass ich "einfach mal so" aus dem Unterbewusstsein heraus eine Tat vollzogen hätte, die nicht im Einklang mit dem Oberbewusstsein steht. Umso mal so zu sagen : Beraten und hinterfragen kann das Unterbewusstsein jenseits aller Grenzen soviel es will - ohne das Oberbewusstsein ändert es aber nichts in den Grenzen.
Und Unendlichkeit / Zeitlosigkeit ist ja laaaaaangweilig. :wink:
 

enothep

Geheimer Meister
25. September 2002
196
Eine kleine Verständnisfrage!

Dein Unterbewusstsein lenkt dein Ich die ganze Zeit! Dein Oberbewusstsein verwertet dabei die Gedanken und macht sie Raum und Zeit - "Kompatibel". Deine geistigen Gedanke die du formst werden nicht durch das Oberbewusstsein geschaffen, sondern alles geschiet im Unterbewussten. Natürlich gibt es objektive Reize wie das Sehen, Riechen, Fühlen und Schmecken (Umweltreize). Die Verarbeitung ist wiederrum subjektiv aber trotzdem objektiv in dem Punkt das wir alle dies tun. Solche Dinge verwertet dein Oberbewusstsein sofort!

Nun aber zurück zu deinem Unterbewussten. Wird ein Gedanke geformt sind oftmals auch Emotionen, Bilder und Töne damit verbunden. Dein Oberbewusstsein hat nun die Aufgabe jene Informationen in Wort und/oder Schrift für deinen Gegenüber zu verfassen. Es ist nun eine Frage des Talents (des Oberbewusstseins) solche Dinge in die Realität umzusetzen.

Dein Ich existiert nur im Rahmen von Raum und Zeit. Stell dir vor das dein Oberbewusstsein wie ein Radio funktioniert. Das Radioprogramm wird nicht im Radio erzeugt, sondern durch eine Sendestation mit Moderatoren. Das Endgerät spielt letztendlich die von ihm empfangenen Radiowellen ab. Die Sendestation spiegelt vereinfacht die unterschiedlichen tiefen Unterbewusstseinstufen wieder!

Baut man diesen Gedanken immer weiter aus, so würde nach dem Tod dein Unterbewusstsein letztlich das Einzige sein was übrig bleibt. Es bleibt noch die Frage zu stellen ob man dann noch von DEINEM Bewusstsein sprechen kann.
 

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