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Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Das Gesetz der 3.
Wird beachtet.
Weil man eben das dritte Fehlverhalten gar nicht erst zustande kommen lässt.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Hallo Rola,

ich greife mal zwei Punkte von Dir auf:

.... wie verhält es sich bei Austritten und vor allem bei Leuten, die Geheimnisse ausplaudern?

Wie freestone schon schrieb, sind Austritte formal ganz einfach und problemlos. Die Freimaurerei wendet sich schließlich an den einzelnen Bruder und wird für diesen in dem Augenblick sinnlos, wenn der betreffende keine Freude mehr dran hat oder er das nicht Bereicherung empfindet. Niemand hätte etwas davon, wenn irgend jemand nur aus bloßem Gruppenzwang dabei säße.

Geheimnisse? Was für Geheimnisse sollte jemand, der aus der Freimaurerei ausscheidet, ausplaudern können? Es gibt nichts "fachliches", was dem Bund schaden könnte, wenn er es ausplaudert. Er könnte vielleicht irgendwelche privaten Dinge anderer ausplaudern, die ihm zu Ohren gekommen sind. Aber das ist in jeder Beziehung unter Menschen, die von Freundschaft getragen sind, so - und würde ein denkbar mieses Licht auf die Plaudertasche werfen.

Ne, das Geheimnisse ausplaudern ist nicht der Punkt. Blöder ist es, dass jemand dann anfangen könnte, öffentlich irgendwelchen Mist zu erzählen. Das gab es ja in der Vergangenheit schon häufig genug ... Headline: "Ehemaliger Freimaurer packt aus - ein Blick hinter die Kulissen". Aber auch das ist wieder ein Problem, das in jeder Gemeinschaft oder in jeder Gruppe besteht. Du könntest in dieser Headline den Freimaurer beliebig ersetzen durch WV-Moderator, Chefkoch, oder was weiß ich. Deswegen sind wir in jedem Falle bestrebt, dass bei einer Trennung, wenn sie denn unvermeidlich ist, möglichst kein böses Blut entsteht.

... Eine versteckte Arroganz und das Wissen zu einer Elite zu gehören? Und nun in der Neuzeit: Die Furcht vor dem Peinlichen, der aus Nichtverstehen erfolgt? (Vieles dürfte bei den Freimauern ein wenig inkompatibel zu unserem heutigen Denken sein...

Nö. Eher das Wissen, dass bereits der Begriff der "Elite" an sich schon Quatsch ist. Es ist sch...egal, zu was für einem Verein Du gehörst oder was für Titel Du trägst, die bloße Zugehörigkeit zu irgendwas oder ein toll klingender Titel machen Dich nicht zu dem, was Du bist. Es ist Frage, wie Du Dich als Mensch unter Menschen bewährst. Es hängt stets an Dir selbst, nicht an Titeln oder irgendwelchen Eliten.

Ich befürchte allerdings, dass das wirklich ein wenig inkompatibel zu unserem heutigen Denken ist. Aber es ist vielleicht nachvollziehbar, dass ich das durchaus bedauere...
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

High, Lupo!
machst du gerade den 'advocatus dei'?
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Moin a-roy,

Ne. Eher den Advocatus realitus.

Der erste Teil meiner Antwort ist eigentlich völlig logisch, und, wie ich denke, auch ohne Insiderwissen über Freimaurerei nachvollziehbar.

Der zweite Teil meiner Antwort entspricht meiner persönlichen Erfahrung - aber auch dem, was praktisch im einleitenden Text jeder Logenhomepage oder in den alten Pflichten usw steht. Und ich gehe auch davon aus, dass mich die anderen hier schreibenden Freimaurer korrigieren, wenn's ganz daneben ist. Von daher gehe ich mal davon aus, dass meine Erfahrung durchaus repräsentativ ist und nicht auf einem Realitätsverlust beruht.

Wäre Baro jetzt noch hier, würde sie mich jetzt wahrscheinlich der Schönfärberei bezichtigen. Geschenkt. Auch bei uns sind letztlich nur Menschen, die mitunter den Anforderungen, die sie an sich selbst stellen, nicht gerecht werden und dann kann's auch unschöne Szenen geben. Dies liegt dann allerdings an den handelnden Menschen und nicht an der Programmatik der Freimaurerei.

Die Frage wäre ... in welcher Gemeinschaft gibt es derartige Fälle nicht - und warum sollten Einzelfälle persönlichen Scheiterns an einer Idee als Merkmal der Idee an sich zu betrachten sein?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Die Frage wäre ... in welcher Gemeinschaft gibt es derartige Fälle nicht - und warum sollten Einzelfälle persönlichen Scheiterns an einer Idee als Merkmal der Idee an sich zu betrachten sein?
1. Warum oder ab wann?
2. Eigentlich ist es ganz einfach: in jedem Verein/Gruppierung/Partei/Religion gibt es Positiv- und Negativbeispiele.
Nur bei euch nicht. Da gibt´s nur Negativbeispiele. :laze:
Ja, klingt provokativ, ist es ja auch.
Wenn von 6 Millionen FM weltweit eher nichts zu hören ist außer Spaß, Geselligkeit und persönlicher Erfahrung,
aber von wenigen dann ganz krasses Zeug, könnte man doch sagen, daß da zumindest in der Außenwirkung
etwas katastrophal daneben gelaufen ist.
BEVOR du jetzt zum großen historischen Exkurs ausholst, stell ich mal schnell eine Frage:
Könnte es sein, daß diese Negativpropaganda aus den gleichen Wurzeln stammt, wie der
Antisemitismus?
Ich meine damit jetzt das 19. und nicht das 20. Jahrhundert.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Moin Az,

also, das ist so ... schon als der erste Mensch einen Faustkeil schlug und so zum Steinmetz wurde ... äh, ach so, keinen historischen Exkurs, sagst Du. Ufff. OK.

zu 1.) "Ab wann" trifft's eigentlich besser. Und mal für nen Montagmorgen ins Unreine gesprochen - ich würde sagen, ab dem Punkt, an dem die Idee dem Einzelnen mehr nimmt als sie gibt ... oder den Einzelnen einengt, anstatt ihn zu inspirieren ... oder ihm mehr abfordert, als ein Mensch überhaupt zu leisten vermag. So in die Richtung, dass lässt sich bestimmt besser formulieren.

zu 2.) Stimmt - es klingt provokativ, ist aber nur logisch.

Wenn Du unter "Wurzeln" den Instinkt, in allem, was man nicht kennt oder was einem fremdartig vorkommt erst einmal eine potentielle Bedrohung zu sehen, und für alles irgendeinen Sündenbock zu brauchen, siehst, dann würde ich zustimmen. Rein historisch oder chronologisch dürfte es wahrscheinlich keinen Zusammenhang geben. Aber das jetzt nur mal als Vermutung. Da lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Ergänzend:

Die ÖA der Freimaurer erreicht diejenigen, die sie erreichen soll: Menschen, die sachlichen Argumenten zugänglich sind.

Alle anderen können uns im Grunde egal sein, denn:
1.) Wollen sie nicht überzeugt werden und
2.) können sie deshalb nicht überzeugt werden.

Warum also Kraft verschwenden?

Ich bin sowiso der Meinung, dass wir soweit wie möglich auf ÖA verzichten sollten. Ein Internetauftritt der Loge und Großloge mit Kontaktmöglichkeit für die Suchenden reicht. Dazu gelegentliche Berichte über öffentliche Veranstaltungen (Lesungen, Vorträge etc.) im Logenhaus, mehr nicht. Keine Anzeigen als Mitgliederwerbung, keine TV-Auftritte einzelner Brüder, keine Filmaufnahmen aus den eingerichteten Tempeln, nix da!

Wer uns finden will, findet uns; wer nicht eben nicht. Wir wollen eh nur die, die uns ernsthaft suchen. Deshalb nennen wir interessierte Herren oder (bei Frauenlogen) Damen auch "Suchende" und nicht "Findlinge".
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Das ist ja quasi reaktionär in Zeiten von Photos aus der TA in der "Humanität" und einem Freimaurer Wiki in dem man schicke Abbildungen vom Zeichen finden kann.

Ich erwarte eigentlich jeden Augenblick Nacktbilder des Großmeisters und bunte Paraden mit Werbebildern.
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Das ist ja quasi reaktionär in Zeiten von Photos aus der TA in der "Humanität" und einem Freimaurer Wiki in dem man schicke Abbildungen vom Zeichen finden kann.

Ja! Dafür werde ich auch oft als Fundamentlist bezeichnet. ;) .

Ich erwarte eigentlich jeden Augenblick Nacktbilder des Großmeisters und bunte Paraden mit Werbebildern.

Von vorn oder von hinten? Solche Fotos gingen aber nur in den einschlägigen Fetischforen. Sonst wären sie bei unserem Altersdurchschnitt kaum zu ertragen :)

Mal im Ernst: Meine Loge funktioniert hervorragend ohne ÖA. Wir machn keine öffentliuchen Veranstaltungen, keine Gästeabende, sondern haben nur ein (zugegeben) sehr gute Internetseite. Über sie bekommen wir pro Jahr etwa 100 Zuschriften. 50 davon sind erkennbar ernsthaft. Der Rest stammt von Nazi-Hetzern, VT und echten Spinnern. Die bekommen keine Antwort (siehe oben wg. Kräfte sparen). Die anderen werden binnen drei Tagen persönlich per Mail angeschrieben, mit Logenbrief und Bücherliste. Wer darauf reagiert, kann ein persönliches Gespräch vereinbaren. So sehe ich pro Jahr inzwischen etwa 20 bis 30 Interessenten. Drei davon suchen wir uns aus, um sie aufzunehmen. Die anderen vermitteln wir an die Logen in der Umgebung. Läuft prima. Aber, auch das muss ich zugeben: Wir arbeiten auch einer FM-Hochburg. ;). Das geht leider nicht überall.

Bei den Erstgesprächen, wie z.B. heute Abend, und auch später sehen die Intressenten den Templ nicht. Den bekommen sie erst bei ihrer aufnahme zusehen. Wat mutt, dat mutt! ;)
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Da kann ich nur bestätigen, dass es bei uns sinngemäß genauso läuft. Ein wenig provinzieller, was die Größe der Zahlen betrifft. Ansonsten kann ich nur nicken.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Tja und in meiner Loge auch.

Woher nun also kommt der Drang zur Öffentlichkeit?
 

Ich mag mein Becks

Gesperrter Benutzer
30. August 2009
1.571
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Wegen Gestalten wie mir, die für mehr Offenheit und Transparenz sich einsetzen? Dazu zählt natürlich auch die Freimaurerei. Allerdings hab ich auch kein Problem damit, wenn alles so bleibt wie es schon seit jeher gepflegt wird.

Allerdings wird die Konsequenz wohl sein, das über kurz oder lang die aktive Logenarbeit ausstirbt. Ziemlich analog zur kath. Kirche.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Ich glaube das Gegenteil ist der Fall. In dieser zeit wo jeder die Konsistenz seines Stuhlgangs auf Twitter verkündet und Bildung auf youtube vermutet wird denke ich wäre der geschützte Raum der Loge ein spitzen Gegenpol.

Wer möchte kann und konnte schon immer die Freimaurerei erkunden.
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

@ Malakim:
Es ist der Drang überall dabei zu sen, mitreden, gesehen werden zu wollen - sich wichtig zu tun.
Und die Angst (in schlecht laufenden Logen) unterzughen, die Loge schließen zu müssen. Dazu kommt Planlosigkeit, wenn es um Konzepte und Inhalte, das Ritual und die Aufnahm neur Brüde rgeht. Also wird, damit irgenetwas passiert, einfach irgnwie ÖA gemacht nach dem kruden Motto: Mach mal was mit der Presse, das kostet nix und wenn man über uns liest, löt das unser Problem." Das muss nach hinten losgehen. Denn wenn ich kein "innen" habe nützt es nichts nach außen zu gehen.

Wegen Gestalten wie mir, die für mehr Offenheit und Transparenz sich einsetzen? Dazu zählt natürlich auch die Freimaurerei. Allerdings hab ich auch kein Problem damit, wenn alles so bleibt wie es schon seit jeher gepflegt wird.

Allerdings wird die Konsequenz wohl sein, das über kurz oder lang die aktive Logenarbeit ausstirbt. Ziemlich analog zur kath. Kirche.

Nö. Die Logenarbeit wird nicht aussterben, nur weil wir nicht für uns werben. Sie wird aussterben, wenn die Loge versäumt, sich ein Profil, ein Ziel eine Charakter zu geben, aus dem ein Logenbewußtsein wachsen kann. Die Verschwiegenheit ist eher ein zeichen für inneres Wachstum. Je verschwiegner wir sind, um so größer ist der Zulauf.

In Östereich ist die Fm so verschwiegen, dass nicht einmalie Logenhäuser öffentlich bekannt sind. Das winer Logehaus liegt so versteckt, das findet man nur mit Hilfe eines Bruders (keine angst nicht wie inbder wnkelgasse bei Harry Potter), DiDas Haus ist groß, die Tür unscheinbar und ohne Hinweis. Und was passiert in Österreich? Die Suchenden rennen den Logen die Türen ein, sie sind ganz wild darauf Freimaurer zu werden und weil sie es in Österreich nicht so schnell werden, werden sie Freimaurer in Deutschlnd, nehmen dafür teilweise hundert Kilometer und mehr als Anfahrt für die Arbeiten an.

Der Hinweis auf die katholische Kirche ist übrigens aus einem anderen Grund falsch: Der Schwund der katholische Kirche hat seine Ursache nicht in der Tradition, sondern im Machtanspruch der Leitung. Die Tradition und das Ritual halten viele Katholiken in ihrer Kirche, der Machtanspruch und die ignoranz bei Fragen der innerkrichlichen Mitsprache, die Frahge des Zölibates und der Umgang mit Anderesdenkenden, die ablehnung der Sakramente für Wiederverheiratete Geschiedene die Sexualmoral, sie zerstören die Kriche von innen. Mit dem Trabnszendenten, dem innren Geheini der Kirche und der darum entwickelten Tradition hat das nichts zu tun, im gegenteil: Ohne diese wäre die Kriche längt tot. So siecht sie in Europa dahin. Im Rest der Welt wächst sie gerade wegen ihrer konservativen Traditionen.
 

Ich mag mein Becks

Gesperrter Benutzer
30. August 2009
1.571
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Ok das ist eine plausible Argumentation und ich denke da ist auch was wahres dran. Allerdings denke ich das ein gewisses Festhalten an konservativen Traditionen ebenso für die FM gilt. Allerdings weniger aus einem Machtanspruch heraus, als vielmehr aus der Logik, dass sich altbewährtes nicht zwingend ändern muss. Soweit, so gut.

Meine Anspielung ist evtl. sogar nur auf Deutschland zu reduzieren. Denn eine gewisse Überalterung ist, denke ich, schon ein durchaus realistisches Problem, welches die kath. Kirche ebenso hat. Oder warum wird sonst sowas wie das "Ziel Zehntausend" für Deutschland proklamiert seitens der FM?
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
Diese Ziel wurde nur in einer von fünf Lehrarten verkündet und ist auch dort nicht unumstritten.

Ja, die Überalterung ist in viele Logen ein Problem, was wiederum an der fehlenden Inneren Haltung, den fehlenden Konzepten der Logen
liegt. Wer sich frühzeitig Gedanken über Sinn und Ziele, innere Struktur und die Zukunft der Logen macht, kann diese Probleme und ihre Folgen vermeiden. Doch das erfordert Arbeit, Hartnäckigkeit und konsequentes Händeln. Man muss z. B. Als MvSt. bereit sein Verantwortung abzugeben, Logenämter gezielt nach Begabung vergeben und jüngere oder neue Mitglieder früh einzubinden. Wir versuchen das. Unser Altersdurchschnitt sinkt kontinuierlich.. Die Spreizung liegt bei 60 Jahren: unser Benjamin ist 30, unser Senior 90 Jahre alt. Diese Spreizung ist nötig und wird u.a. dadurch aufrecht erhalten, in dem wir gezielt unsere Lücke zwischen 55 und 65 durch Neuaufnahmen füllen. Nur so kann das Mentoren-System bei dem die Jungen von den Alten und umgekehrt profitieren, funktionieren. Wir sind eben kein Verein der reinen Traditionspflege, sondern wollen an uns arbeiten. Das erfordert Organisation, Planung und Struktur.

Erst wenn die Loge hier ihre Hausaufgaben gemacht hat, ist sie reif für ÖA. Meist braucht sie die dann aber nicht mehr, weil die Loge und ihre Brüder von sich aus attraktiv genug sind für Außenstehende.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Der Hinweis auf die katholische Kirche ist übrigens aus einem anderen Grund falsch: Der Schwund der katholische Kirche hat seine Ursache nicht in der Tradition, sondern im Machtanspruch der Leitung. Die Tradition und das Ritual halten viele Katholiken in ihrer Kirche, der Machtanspruch und die ignoranz bei Fragen der innerkrichlichen Mitsprache, die Frahge des Zölibates und der Umgang mit Anderesdenkenden, die ablehnung der Sakramente für Wiederverheiratete Geschiedene die Sexualmoral, sie zerstören die Kriche von innen
Es stimmt z.T., aber der Schwund betrifft aber auch die evangelische Kirche, Parteien wie SPD und CDU, sogar solche seichten Sendungen wie DSDS. Was ist die Ursache? Ein Verlust an festen Werten, alles ist beliebig geworden. Auch die Botschaften, jeder kopiert den anderen. Der Empfänger der Botschaft, überfordert vom Überangebot an Information und an Heilsbotschaften, hetzt hin und her ...
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Hallo Rola,

das würde ich gerne ein bisschen differenzieren wollen.

a) Bei Kirchen, Parteien usw ist es m.E. ein Verlust an Glaubwürdigkeit, an dem die Verantwortlichen selbst schuld sind.
b) Bei allen möglichen Vereinen sehe ich den Grund eher in einem sehr großen Angebot an Freizeitgestaltunngsmöglichkeiten, die es ermöglichen, alle möglichen Aktivitäten durchzuführen, ohne sich an irgendetwas binden zu müssen.

Die Freimaurer fallen hier eindeutig in Kategorie b). Als Angehöriger einer sehr kleinen Loge in der Provinz kann ich Freestone nur um seine Gestaltungs- und Planungsmöglichkeiten beneiden. Aber es macht nichts. Als uns - im gleichen Jahr, wie das Ziel 10000 ausgerufen wurde - 6 aktive Mitglieder weg gestorben sind, haben wir dennoch einhellig beschlossen, die Loge lieber in Schönheit sterben zu lassen, als jetzt auf Teufel komm raus jeden Waldschrat, der nicht bei 3 auf dem Baum ist aufzunehmen. Letzteres haben wir nicht getan - ersteres ist trotzdem nicht eingetreten, auch wenn die Lücken noch spürbar sind.

Wie der Fall a) zeigt, stirbt eine Idee auch dann, wenn man sie zur Karikatur macht und das ist mit dem bloßen Überleben einer Loge als Verein nicht zu rechtfertigen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Schön zu lesen, daß es noch eine Bewegung gibt, die Zeitgeistern und ähnlichen
Gespenstern nicht hinterherhechelt.
Oder anders ausgedrückt: die Freimaurerei scheint zumindest in Deutschland
so altmodisch zu sein, daß es nicht mehr lange dauern kann, bis sie wieder modern ist.
 
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