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Warum die Freimaurerei nichts bringt?

jamguy

Geheimer Meister
4. Januar 2012
354
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Doch, habe ich.
Aber anscheinend hast du nicht begriffen.
Den rauen Stein zu bearbeiten heißt nicht, ein besserer Mensch zu werden.
Dafür müsste man definieren können, was gut und was besser ist.

was meint den Ihr warum itgendwann mal einer herging und die als Freimaurer bezeichnet hat?
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Wieso soll denn einer mal daher gegangen sein + die als Freimaurer bezeichnet haben?
Bist du im RL nicht genug ausgelastet, jamguy?
 
L

Ladyhawk

Gast
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Ich weiß nicht... mir wurde mal gesagt, dass einem Freimaurer 3x im Leben geholfen wird. Egal, was er getan hat.
Das wäre doch schon mal was, oder?
 

MoritzNRW

Geheimer Meister
15. November 2012
369
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

@Ladyhawk
Wer auch immer dir das gesagt hat, hatte definitiv keine Ahnung!

Das wäre doch schon mal was? Ja! Schrecklich!!! Ich sehe förmlich den "Paten" vor mir:

"Du weißt ja, dreimal hilft dir die Familie, aber nun bist du zu weit gegangen. Luigi, kümmere dich um ihn..." :cowboy:
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Hi Ladyhawk,

noch als kleine Ergänzung zu Moritz:

Eine Voraussetzung für die Aufnahme und auch für den Verbleib in der Loge ist es, "Ein freier Mann von gutem Ruf" zu sein. Weiterhin verspricht der Bruder bei seiner Aufnahme unter anderem, die Gesetze des Landes zu achten. Ich gehe sehr stark davon aus, dass es bei den Frauenlogen genauso gehandhabt wird.

Darüber, was jetzt einen "freien Mann von gutem Ruf" ausmacht, und wo genau die Grenzen liegen, ließe sich jetzt end- und fruchtlos und spitzfindig diskutieren - aber eine justiziable Straftat zum Beispiel liegt eindeutig jenseits dieser Grenzen.

Also ist nichts mit dreimal geholfen kriegen, egal, was man ausgefressen hat - im Gegenteil, wer richtig Mist baut, fliegt raus.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Also ist nichts mit dreimal geholfen kriegen, egal, was man ausgefressen hat - im Gegenteil, wer richtig Mist baut, fliegt raus.
Gott vergibt, Menschen nicht...zu rauh darf der Stein wohl nicht sein?
Das klingt ziemlich heftig, Lupo.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Hi Trainer, :hi:

nö. Die Wortwahl war etwas stark, als rhetorisches Gegengewicht zu Ladyhawks "... helfen, egal, was er getan hat." und der damit eröffneten Perspektive. Das, was Ladyhawk gehört hat, passt ja recht gut zum üblichen VT-Bild der Freimaurerei als geheimer Gesellschaft, in der jeder ein bisschen Dreck am Stecken hat, was aber nichts macht, da man sich ja gegenseitig deckt und hilft. Populär ist übrigens auch die Version, dass sich der Guteste dann beim vierten Fehler erschießen muss.

Dass niemand unfehlbar ist, ist uns auch klar, aber dass es auch manches gibt, das in eine Gemeinschaft, die auf Freundschaft und Vertrauen basiert, nicht hineinpasst, sollte nachvollziehbar sein.

@Geronimo:

Ich hoffe, Du erwartest jetzt nicht, dass ich mich mit Deinem Beitrag beschäftige - das bringt nämlich wirklich nichts. Ansonsten liefere doch bitte erstmal ein paar Begründungen für Deine aus der Luft gegriffen erscheinenden Behauptungen. Und rein interessehalber: Gibt es bei WV neuerdings einen Forensprecher? Wer bitte ist "wir"? Sprichst Du noch für jemand anderen als für Dich selbst?
 

MoritzNRW

Geheimer Meister
15. November 2012
369
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

@Geronimo
Das einzige, was etwas bringen würde, wäre eine Gesellschaft, in der niemand Mist baut! (Ist aber eben auch nur eine Utopie!)

Die Forderung nach einen freien Mann von gutem Ruf muss vor dem geschichtlichen Hintergrund gesehen werden. In Zeiten, wo eine Vereinigung die im Verborgenen (wohlgemerkt, nicht im Geheimen!!!) agiert, die Mächtigen der Welt beunruhigen musste, war es zum Erhalt der Vereinigung wichtig über jeden Zweifel erhaben zu sein. Deshalb wurden nur Männer mit anerkannt gutem Ruf aufgenommen, so dass ihnen niemand nachsagen konnte, dass sie zwielichten Gestalten Schutz geben würden.

Und ein Stück weit ist das auch heute noch so. Wenn die Freimaurer sich ein Eintreten für ethische Werte auf's Panier geschrieben haben, macht es keinen Sinn Menschen die diese Werte mit Füßen treten in der Gemeinschaft zu lassen.

@dtrainer
Bei Menschen, die Kapitalverbrechen oder vorsätzlichen Betrug begehen kann wohl kaum noch von einem rauen Stein gesprochen werden. Wohl eher von einem unglättbaren Steinbruch.

Fehler passieren auch bei den Freimaurern. Auch Freimaurer sind und bleiben Menschen. Aber die ethische Hürde sollte wenigstens in Angriff genommen und nicht links liegen gelassen bleiben. :sirlazarus:
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

@dtrainer
Bei Menschen, die Kapitalverbrechen oder vorsätzlichen Betrug begehen kann wohl kaum noch von einem rauen Stein gesprochen werden. Wohl eher von einem unglättbaren Steinbruch.

Fehler passieren auch bei den Freimaurern. Auch Freimaurer sind und bleiben Menschen. Aber die ethische Hürde sollte wenigstens in Angriff genommen und nicht links liegen gelassen bleiben. :sirlazarus:
Natürlich ist jeder Mensch fehlbar, aber von " einem unglättbaren Steinbruch" zu sprechen, halte ich für sehr bedenklich. Wenn sich jemand so etwas leistet, wird er vom Gesetz bestraft; hat er seine Strafe verbüßt, sollte es damit aber gut sein. Bestraft man ihn darüber hinaus, nimmt man ihm ein gutes Stück Motivation weg, sich zu bessern.
Klingt für mich wie ein Widerspruch zu den freimaurerischen Zielen... ich sehe da einen Unterschied, ob man jemanden aufnimmt der schwer gefehlt hat, oder ein Mitglied wegen Fehltritts rausschmeißt.
Aber bitte, ich bin kein Maurer, ihr müßt wissen wie ihr das macht.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Moin Trainer :hi:,

mal kurz vorweg: Kein Mensch ist automatisch ein "moralisch besserer Mensch", nur weil er/sie Freimaurer ist. Und ich kenne auch niemanden, der meint, dies für sich in Anspruch zu nehmen und aufs hohe Ross setzen zu können. Die Mitgliedschaft in einer Loge ist kein Privileg oder "Gütesiegel für besondere moralische Hochwertigkeit" für den Einzelnen, sondern nur die Verpflichtung, zu versuchen wenigstens seinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Freimaurerei bringt einen allerdings dazu, sich dieser eigenen Ansprüche an sich selbst bewusst zu werden ... um dann zu sehen, wie kläglich man teilweise daneben haut. Das ist die Arbeit am rauen Stein. Dabei geht es stets nur um den eigenen rauen Stein und nicht den der anderen, über den mir noch nicht einmal ein Urteil zusteht.

Aber ich denke, dass wir gerade das Pferd von zwei verschiedenen Seiten aufzäumen. Du kommst von der Frage her, was mit jemandem geschieht, der mal eine Dummheit begeht, und da kann ich Deine Vorbehalte zumindest nachvollziehen - auch wenn sie so nicht zutreffen. In der Praxis ist es so, dass bei dem, was man sich unter "mal eine Dummheit begangen haben" vorstellen kann, auch keine starren Regeln gelten.

In einem derartigen Fall ist Deine Meinung gefragt - hier kannst Du Dich nicht hinter irgendwelchen Regularien verschanzen. Die Frage entspricht letztlich ziemlich genau derjenigen, ob Du mit jemandem, der [zutreffendes bitte einsetzen] getan hat, Freundschaft schließen oder weiter halten kannst oder nicht. Es handelt sich hier um eine persönliche Entscheidung im einzelnen Fall. Von einem inquisitorischen, auf vermeintlich hohem moralischen Ross sitzenden Abstrafen irgendwelcher Ausrutscher, womöglich aufgrund irgendwelcher Bestimmungen und Verordnungen, kann da keine Rede sein.

Nebenbei bemerkt: In 15 Jahren Freimaurerei war ich mit insgesamt einem einzigen Fall dieser Art konfrontiert. Logenalltag ist das also nicht ...

Aber, wie gesagt, ich hatte das Pferd jetzt von der anderen Seite aufgezäumt und hatte Deinen Punkt gar nicht im Hinterkopf, als ich meine Beiträge schrieb. Das Stichwort hast Du jetzt gegeben:

... Klingt für mich wie ein Widerspruch zu den freimaurerischen Zielen...

Genau darum geht's. Den Missbrauch der Zugehörigkeit zu einer Loge, um aus der Deckung heraus irgend etwas anzustellen, was mit den freimaurerischen Zielen (was immer das auch genau sein mag) nicht vereinbar ist. Hier sollte nachvollziehbar sein, dass so etwas überhaupt nicht geduldet werden kann.

Nehmen wir mal als Beispiel die alltägliche Unterstellung, dass in den Logen die Honoratioren der Stadt sitzen und fleißig vor sich hin klüngeln. Ich glaube kaum, dass es als "Widerspruch zu den freimaurerischen Zielen" ernsthaft zu kritisieren ist, wenn die Freimaurerei nicht nur Regularien hat, die dies verbieten, sondern auch die Möglichkeiten, es zu unterbinden, notfalls auch drastisch.

Was wäre die Konsequenz, wenn es diese Möglichkeit nicht gäbe? Ich denke da gerade an end- und fruchtlose Diskussionen mit einer gewissen Schlossbewohnerin ... Gäbe es keine Möglichkeit der "Selbstreinigung", wäre der Vorwurf, die Freimaurerei sei von allen möglichen und unmöglichen zwielichtigen Gestalten unterwandert, weil die Deckung in der Loge eben das richtige Klima dafür schafft, kaum zu entkräften. Erst recht, wenn wir wirklich verpflichtet wären, jedem Bruder dreimal zu helfen, und zwar egal, was er für einen Scheiß gebaut hat / baut / bauen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ewolver

Geheimer Meister
3. Dezember 2012
380
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Interessanter Beitrag!

aber...
Nehmen wir mal als Beispiel die alltägliche Unterstellung, dass in den Logen die Honoratioren der Stadt sitzen und fleißig vor sich hin klüngeln.
...Schlechtes Beispiel :-)
Dafür brauchts keine Freimaurerloge, dafür reicht es aus, im Stadtrat zu sitzen oder am sonntäglichen Frühschoppen teilzunehmen
Ewolver
 

MoritzNRW

Geheimer Meister
15. November 2012
369
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Bestraft man ihn darüber hinaus, nimmt man ihm ein gutes Stück Motivation weg, sich zu bessern.
Auch wenn ich verstehe was du meinst, versuch es mal bitte von der anderen Seite zu sehen. Nimm einen Anders Breivik. Kurz nach seinem Amoklauf tauchten Bilder auf die ihn mit Schurz und Bijou zeigten. Und ich habe mehrfach die Kommentare gelesen: ja, klar, ist halt ein Freimaurer, denen ist ja alles zuzutrauen. Es waren, zum Glück, nur wenige, aber solche Kommentare kamen. Und sie würden wieder kommen. Auch heute noch. Und von daher ist eine gewisse "Selbstreinigung" wie Lupo es nannte unbedingt notwendig.

Goethe schrieb einmal:

Keiner kann und wird es schauen,
was einander wir vertraut.
Denn auf Schweigen und Vertrauen
ist die Loge aufgebaut.

Und um das angedeutete Beispiel von Lupo mal mit Leben zu füllen: wieviel Vertrauen hättest du in einen Menschen, der, nur weil er in Geldnot war, eine Bank überfallen und dabei einen Menschen getötet hat? Oder der wegen Erpressung im Gefängnis war? Würdest du ihm noch etwas anvertrauen?

Du kannst jetzt, mit Fug und Recht sagen, das käme auf die Umstände des Einzelfalles an. Richtig. Es fällt mir schwer, aber ich könnte mir Situationen, bzw. Umstände, vorstellen, wo auch ich mit dem einzelnen Bruder deswegen nicht brechen würde. Weil ich vielleicht ein paar Hintergrundinformationen mehr habe. Aber was ist mit den Brüdern, die die nicht haben. Die nur wissen was er getan hat, aber die Umstände nicht kennen. Kann ich von ihnen erwarten, dass sie dem Bruder vorbehaltlos gegenübertreten? Und in dem Moment, wo sie das nicht mehr tun, bringt die Freimaurerei in der Tat nichts mehr. Das Vertrauen wäre erledigt.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Du kannst jetzt, mit Fug und Recht sagen, das käme auf die Umstände des Einzelfalles an. Richtig. Es fällt mir schwer, aber ich könnte mir Situationen, bzw. Umstände, vorstellen, wo auch ich mit dem einzelnen Bruder deswegen nicht brechen würde. Weil ich vielleicht ein paar Hintergrundinformationen mehr habe. Aber was ist mit den Brüdern, die die nicht haben. Die nur wissen was er getan hat, aber die Umstände nicht kennen. Kann ich von ihnen erwarten, dass sie dem Bruder vorbehaltlos gegenübertreten? Und in dem Moment, wo sie das nicht mehr tun, bringt die Freimaurerei in der Tat nichts mehr. Das Vertrauen wäre erledigt.
Ja richtig, das sage ich auch. Es gefällt mir daß ihr immerhin gesagt habt, eine starre Regel ist das nicht. Nur stößt mir eines übel auf, bei euch beiden:
MoritzNRW schrieb:
Nimm einen Anders Breivik
Ähm...nein? Aus einem solchen Extremfall eine Regel abzuleiten, kann ich nur mit Entsetzen ablehnen.
Lupo schrieb:
Ich denke da gerade an end- und fruchtlose Diskussionen mit einer gewissen Schlossbewohnerin ...
...und ich daran daß ihr zu dir gesagt hatte, laß es doch, das macht keinen Sinn.
Da geht ihr also hin und holt euch den Maßstab für die Behandlung eurer Brüder von ....ich schreibs mal nicht.
Da war ich nun so naiv zu meinen, es ginge euch unter Anderem darum, Entwicklungen zum Guten zu fördern - mal ganz allgemein gesprochen. Nun stellt ihr selbst es so hin, daß die Reputation einer Loge oder der ganzen Maurerei höher steht als das.

Tut mir leid, aber da empfinde ich euch als rückständig und unser Strafgesetz als fortschrittlicher. Wie gesagt, wenn einer seine Strafe verbüßt hat, ist es gut.
Wohl doch nicht...aber das führt hier womöglich zu weit, ich spreche es nur mal kurz an

Menschenbild? :gruebel:

troosettabacco.jpg

http://services.tomfolio.com/gibsonsbooks/images/troosettabacco.jpg
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Hi Dtrainer,

Aus einem solchen Extremfall eine Regel abzuleiten, kann ich nur mit Entsetzen ablehnen ...
Da geht ihr also hin und holt euch den Maßstab für die Behandlung eurer Brüder von ... ich schreibs mal nicht.

Ich hoffe, ich verändere nicht den Sinn, wenn ich beide Sätze zusammenfasse? Die Regelung und Formulierung "freier Mann von gutem Ruf" steht bereits in den alten Pflichten von 1723 ... und ist seither auch nicht verändert, auch nicht als Ableitung aus irgendwelchen Extremfällen.

Da war ich nun so naiv zu meinen, es ginge euch unter Anderem darum, Entwicklungen zum Guten zu fördern - mal ganz allgemein gesprochen.

Richtig. Aber - wer soll denn die Entwicklung eines Einzelnen zum Guten fördern und vorantreiben, wenn nicht der Einzelne selbst? Wir haben - im Gegensatz zu einer Religion - keinen "Oberbesten", der irgendwelche Gebote erlässt, was man zu tun hat, um "gut" zu sein. Die Freimaurerei stellt hier lediglich das Werkzeug zur Selbstprüfung bei. Ob's ihm was bringt, muss der Betreffende selber für sich entscheiden.

Da es also keine Einrichtungen und Institutionen bei uns gibt, die prüfen und befinden, ob der Einzelne wirklich schon "gut" ist oder "noch besser" zu werden, geht dieser Satz ins Leere:

Nun stellt ihr selbst es so hin, daß die Reputation einer Loge oder der ganzen Maurerei höher steht als das.

Das "das" aus dem letzten Wort des Satzes gibt es nicht - damit ist ein Vergleich, ob wir irgend etwas höher stellen oder nicht, sinnlos. Die kleine Nebenbedeutung, dass wir bei Verfehlungen (wie etwa dem Beispiel "Geschäftsmaurerei") nur einschreiten, damit die Reputation der Loge gewahrt bleibt, ist Dir da sicherlich unbeabsichtigt reingerutscht, oder? Das würde nämlich im Umkehrschluss heißen, dass wir dann, wenn es unserer Reputation nicht schadet, alles laufen lassen.

Es geht nicht darum die Reputation und den schönen Schein zu wahren, sondern schlicht, die Loge für die Zwecke zu erhalten, für die sie eingerichtet ist.

Jetzt noch einmal ein kleines Beispiel: Wenn ich jetzt einen Versicherungsmakler in der Loge hätte, würde niemand etwas sagen, wenn ich mich von ihm beraten liesse. Nimm aber mal an, dass jetzt jemand in die Loge eintritt, nur damit er als Auch-Bruder einen Vertrauensbonus hat, nur um bei seinen Brüdern gezielt Akquise betreiben zu können.

Das würde der Reputation der Loge nicht schaden, es würde auch nicht mit dem Strafgesetz kollidieren. Aber es würde die Arbeit in der Loge gewaltig stören - und es ist auch nicht Sinn der Freimaurerei, als Verkaufsargument für irgendwelche Produkte und Dienstleistungen herzuhalten.

Was würde passieren? Man würde dem Betreffenden klar machen, dass dies weder gewünscht noch geduldet wird. Und jetzt liegt es bei ihm. Im besten Fall lässt er es bleiben und gut ist. Im zweitbesten Fall nimmt er seinen Hut und geht, weil es bei uns nichts zu verdienen gibt. Bestünde nicht die theoretische Möglichkeit, ihn notfalls auch aus der Loge zu entfernen, gäbe es noch die dritte Möglichkeit, dass er sich sagt "Höhöhö, ihr könnt mir gar nichts!" und weiter macht.

Ich wüsste jetzt wirklich beim besten Willen nicht, was daran zu beanstanden oder rückständig sei. Wie würde denn ein hoher Rat bei den Bahai in einer solchen Situation verfahren? Ich kann mich ja mal um Aufnahme bei Euch bemühen mit dem erklärten Ziel, irgendwelche speziellen, bahai-gerechten Tupperdosen zu verticken. Er wird mir doch sicherlich auch wärmstens empfehlen, dies bleiben zu lassen, oder? Und wie geht er dann damit um, wenn ich's trotzdem tue?

Tut mir leid, aber da empfinde ich euch als rückständig und unser Strafgesetz als fortschrittlicher. Wie gesagt, wenn einer seine Strafe verbüßt hat, ist es gut.

Wie oben dargestellt, ist das ein bisschen zu kurz gegriffen. Wir sind keine Institution, die irgend ein Seelenheil verspricht, und für die sich irgendeine moralische Verpflichtung ableiten ließe, dies niemandem vorzuenthalten. Wir sind ein Verein, der sich auch das Recht vorbehält, die Mitglieder die hineinpassen, selbst auszusuchen.

Das jetzt allerdings so hinzustellen, als würde bei uns irgendwer nichtsahnend aus heiterem Himmel ausgestoßen, weil irgendein Freimaurerwächterrat festgestellt hat, dass er unverzeihlicherweise a.d. Einunddrölfzig gegen §4711, Abs. 08, Zif. 15 STGB verstoßen hat, ist etwas daneben. Derartiges sagt man doch eher anderen Gruppierungen nach .... wie Dir selbst sehr gut bekannt sein dürfte.

Wohl doch nicht...aber das führt hier womöglich zu weit, ich spreche es nur mal kurz an
Menschenbild? :gruebel: [...]

Sehr witzig. Als wohlverdiente Buße liest Du den ersten Absatz meines Beitrags #111 so lange durch, bis Du ihn auswendig kennst, OK?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Frenkling

Geselle
3. Januar 2013
35
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Die Freimaurerei ist veralte und wurde, heute, von linken und ökologischen Gruppen abgelöst. Sie sind nur noch ein Club alter Männer, die nicht mir viel bewirken können, außer ein paar kleine Spenden an Wohlfahrtorganisationen. Und die meisten Wohlfahrtorganisationen linder zwar das Leid der armen und kranken Menschen, aber sie sind nicht in der Lage, es abzuschaffen. Manche schaffen, ungewollt, sogar neues Leid. Sie sind meist Teil des Problems.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Hallo Frenkling;
Die Freimaurerei ist veralte und wurde, heute, von linken und ökologischen Gruppen abgelöst.
Hast du dich schon mal mit der Freimaurerei beschäftigt, dann kannst du mir ja mal erklären wie eine ökologische Gruppe, diesen traditionellen Verein ablösen könnte?

Sie sind nur noch ein Club alter Männer, die nicht mir viel bewirken können, außer ein paar kleine Spenden an Wohlfahrtorganisationen.
Spenden ist ja nicht so der große Hit in der Freimaurerei, aber wenn Sie nie was spenden würden wäre es auch nicht richtig oder?

Und die meisten Wohlfahrtorganisationen linder zwar das Leid der armen und kranken Menschen, aber sie sind nicht in der Lage, es abzuschaffen. Manche schaffen, ungewollt, sogar neues Leid. Sie sind meist Teil des Problems.
Das hat dann gar nichts mehr mit der FM zu tun, sondern ist tatsächlich Sache der Wohlfahrtspflege.
 

Geronimo aus Frisco

Geheimer Meister
9. Dezember 2012
430
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

@Geronimo: Ich hoffe, Du erwartest jetzt nicht, dass ich mich mit Deinem Beitrag beschäftige - das bringt nämlich wirklich nichts. Sprichst Du noch für jemand anderen als für Dich selbst?

Ich erwarte nichts. Ich möchte nur zum Nachdenken anregen. Wenn ich wir schreibe, meine ich alle Lesenden.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?

Hi Lupo,
Ich wüsste jetzt wirklich beim besten Willen nicht, was daran zu beanstanden oder rückständig sei. Wie würde denn ein hoher Rat bei den Bahai in einer solchen Situation verfahren? Ich kann mich ja mal um Aufnahme bei Euch bemühen mit dem erklärten Ziel, irgendwelche speziellen, bahai-gerechten Tupperdosen zu verticken. Er wird mir doch sicherlich auch wärmstens empfehlen, dies bleiben zu lassen, oder? Und wie geht er dann damit um, wenn ich's trotzdem tue?
:lol:
Das kannst ja gern testen. Wenn sich ein Geistiger Rat überhaupt mit solchem Mumpitz befassen sollte, würde er wohl erklären daß es keine "Baha'i-gerechten" Waren gibt und solches Gerede schlicht Schwachsinn ist.
Rausfliegen würde er jedenfalls nicht. Überhaupt ist Rauswurf nahezu ausgeschlossen. Wenn du gefeuert werden willst, mußt du dich schon öffentlich gegen zentrale Lehren äußern, eine Ermahnung durch einen GR ignorieren, Beratungsangebote ausschlagen und einer Anweisung des Universalen Hauses widersprechen. Das Haus könnte dich dann als Bündnisbrecher ausschließen.
Die Abstrafung von Fehlverhalten ist Sache des Staates, der Justiz und Polizei, nicht unserer Räte.
Das ist der - richtig bemerkt - Unterschied zwischen einer Religion und einem Verein, ich schrieb ja im ersten Beitrag dazu schon, Gott vergibt, Menschen nicht...

Nun ja, die leise Anfrage ans Menschenbild war ernst gemeint, mußt aber nicht darauf eingehen. So manch "guter Ruf" beruht vor allem darauf daß ja keiner weiß...fehlbar sind wir alle. Ich will das nicht weiter vertiefen, hat schon seine Gründe warum der Eine bei diesem Haufen ist, und der Nächste bei einem Anderen.

Gruß
 
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