Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Das Thema Obdachlosigkeit bedient ein großes Spektrum von Fehlern und Fehlplanung, von beiden Seiten. Wer außerdem davon in wie weit davon profitiert und davon profitieren könnte entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich weis nur das es jeden von uns treffen könnte, wen wir uns fallen lassen. Es gibt IMMER Wege weiterzumachen und zu kämpfen, deswegen kann ich für mich entscheiden das mir mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit dies nicht passieren wird. Ich werde niemals aufgeben unter keinen umständen, den das hat mich das Leben in meinen Recht jungen Jahren bereits gelehrt. Dem Schritt zum Abgrund habe ich bereits mehrfach nicht getan aus eigener Kraft und willen.

Wer den Willen hat der wird immer vorankommen.

Lass ich mich fallen, kann ich nicht erwarten das unter mir jemand steht und mich auffängt.

Den jeder hat die Wahl und ist seines eigen Glückes Schmied !
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

@Anubis... Der Tod, Oh Mensch, Ist Dir Verboten (Crowley). Weitermachen, sehr richtig. Stillstand="Tod".
 
Zuletzt bearbeitet:

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

aha jeder hat die wahl, aber nicht alle können es schaffen.

Noch etwas ich habe es immer geschaft:

Milliardenjongleur Florian Homm: Kopf.Geld.Freund - Wirtschaft | STERN.DE

Nein wir diskutieren hier über Obdachlosigkeit nicht deine mit Polemik angereicherte Weltanschaung. Liefere bitte Quellen die belegen das jeder die wahl hat.

Die Quellen sind das Leben !
Die Lebenserfahrung, Wissen aneignen, Lösungen finden - stets auf der suche nach Verbesserung! Was bringen dir Quellen wen es um dein Leben geht was du und nur du führen musst. Der Quell des Lebens ist das handel und wissen, und wie man es einsetzt.

Ich will nochmal darauf Hinweisen das es Menschen gibt die an ihren Situation rein gar nichts können, aber ihr weiteres Schicksal selbst in den Händen halten.

Für diese Erkenntnis brauche ich keine Quellen, dafür gehe ich vor Tür und Unterhalte mich Menschen und nicht mit Medien angereicherten gesülzen in den selbigen. Klar kann ich mich in Foren Titulieren, mich als Pro oder Kontra ausgeben. Tatsache ist jedoch das sich das Leben draußen vor der Haustür bildet und stattfindet. Und nur wen ich mich dort bewege kann ich nahe am geschehen etwas wie eine Meinung bilden, die Wiederum auch nur meine Meinung ist und nicht die Aussage des ganzen !

Aber als Rabulist wird dir das wohl fremd sein !
 

Klabautermann

Geheimer Meister
24. Februar 2013
418
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Aber als Rabulist wird dir das wohl fremd sein

oha jetzt bin ich Rabulist!

Nun ich erinnere daran das ich es hier war der Daten Fakten und Zahlen in die Diskussion eingebracht, der es war der Klar gestellt hat das Obdachlose sehr wohl anspruch nach SGB2 haben etc. von dir kamen bisher leider nur Vorurteile.

Aber das was du gerade Geschrieben hast in bezug auf was bringen Quellen hat mir auch mal ein Obdachloser gesagt. Aber gut du denkst man muss nur wollen dann wird das leben schon. Das hat aber alles mit dem Thema nix zu tun.

Davon ab wenn dein wollen einen Fehler enthält und du stur daran festhälst wo landest du dann ?
 

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Wen meine Pläne Fehler enthalten suche ich sie selbst! Ich kontrolliere ständig meine arbeiten gehe aus verschiedenen Seiten ran durchleuchte alles und stell auch alles in Frage. Den drang sich stets zu verbessern !

Glaube niemals einer Statistik die du nicht selbst geschrieben hast.

Auf die eigentliche Frage: Warum gibt es überhaupt Obdachlosigkeit in Deutschland?

Kann man keine richtige Antwort geben weil das Spektrum zu weit in alle Bereiche eingreift, dafür müsste man das gesamte System untersuchen, Fehler ausfindig machen, was erschwerend dazukommt ist der Faktor Mensch. Weil nur er alleine entscheiden kann ob er Hilfe braucht oder nicht!!! In diesem Sinne verabschiede ich mich aus diesem Fred. Weil keine klare Antwort, schlichtweg gefunden werden kann, ohne die Gesellschaft / Menschen neu zu gestallten !!!
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

High, Anubis83
genau, nach draußen gehen + mit den Menschen reden.
Haste schon viel mit Obdachlosen geredet, nicht nur ein 'Guten Morgen'.
Vllt. mal ein bisschen mit denen gelebt, selber schon mal gewesen?
Mir scheint, du postest aus einer Höhe über Menschen ganz unten + hast keine Ahnung von denen.
Ich kann dir ja mal ein paar Schicksale erzählen!
 

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Brauchst du nicht ich ich arbeite Ehrenamtlich von mal zu mal ! Und ich selbst habe auch schon die ein oder andere Tief-Phase gebaht.

Kein Geld ne 3500 € Stromrechnung und ne 1500 € Gasrechnung , dazu kein Strom kein Wasser und am Ende den Verlust meiner Wohnung mit 19 Jahren !
 

Klabautermann

Geheimer Meister
24. Februar 2013
418
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Liebe Leute Bitte zurück zum Thema, es ist zu wichtig um durch Persönliche Rivalitäten zerstört zu werden.
 

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Ich habe einfach kein Lust mich zu rechtfertigen ob ich Tatsachen kenne oder nicht! Mich zu Fragen ob ich irgendeine Ahnung habe von dem was ich da Laber hätte das ganze erheblich verkürzt !

Und doof genug das ich mich Rechtfertige!

Hinweis:

Post unten

Auf die eigentliche Frage: Warum gibt es überhaupt Obdachlosigkeit in Deutschland?

Kann man keine richtige Antwort geben weil das Spektrum zu weit in alle Bereiche eingreift, dafür müsste man das gesamte System untersuchen, Fehler ausfindig machen, was erschwerend dazukommt ist der Faktor Mensch. Weil nur er alleine entscheiden kann ob er Hilfe braucht oder nicht!!! In diesem Sinne verabschiede ich mich aus diesem Fred. Weil keine klare Antwort, schlichtweg gefunden werden kann, ohne die Gesellschaft / Menschen neu zu gestallten !!!
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Hinweis:

Post unten

Auf die eigentliche Frage: Warum gibt es überhaupt Obdachlosigkeit in Deutschland?

Kann man keine richtige Antwort geben weil das Spektrum zu weit in alle Bereiche eingreift, dafür müsste man das gesamte System untersuchen, Fehler ausfindig machen, was erschwerend dazukommt ist der Faktor Mensch. Weil nur er alleine entscheiden kann ob er Hilfe braucht oder nicht!!! In diesem Sinne verabschiede ich mich aus diesem Fred. Weil keine klare Antwort, schlichtweg gefunden werden kann, ohne die Gesellschaft / Menschen neu zu gestallten !!!

Es gibt keine Antwort - weil das Thema letztlich viel zu komplex ist: Da wird - nicht ganz zu Unrecht - auf die Alkohol-Problematik bei den älteren und die Drogen-Problematik bei den jüngeren Obdachlosen hingewiesen - aber: Was bringt Menschen dazu zu Schnaps, Haschisch oder Heroin zu greifen? Oftmals - sind es gerade die Sensibelsten einer Gesellschaft, die "flüchten" - das lässt Rückschlüsse auf die Härte der gesamten Gesellschaft zu....

Grubi hat ein paar Seiten vorher auf die Eigenveranbtwortung mit vewiesen. Klar, macht man eine gute Ausbildung - hat man was für's Leben.... Ist das wirklich so? Ich hab's ja schon mehrfachj erwähnt: Meine "Ausbildungskarriere" ist so, das ich für alle Jobs "überqualifiziert" bin - und deswegen bleibe ich "Langzeitarbeitsloser - eigentlich ein schlechter Witz! Und - unter den Obdachlosen gibt's Ärzte, Ingeneure, Unternehmensberater, Banker.... genauso wie "verteufelt gute Handwerker".... Im "Schifferheim" (Trägerschaft der ev. Kirche im Westhafen in Berlin) war ein paar Jahre lang ein Mann Hausmeister, der auf'm Boot geboren wurde und nix anderes als Schiffahrt kannte. Und - der muss ein guter Schiffer (Partikulier) gewesen sein - bis dann erst die Aufträge wegbrachen, dann die Frau das Weite suchte und zuletzt ein Arbeitsunfall das endgültige aus bedeutete. Und dann - ist er an Krücken die Flüsse hoch und 'runter gewandert.... bis zum Job als "Hausmeister am Wasser".... Die Berufsgenossdenschaft hat nix bezahlt - und der Mann hat "das Wasser" nur noch vom Kai oder Ufer aus gesehen - und ist fast daran zerbrochen.... War der "selbst an seiner Situation schuld"? - Ich denke - nein....
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Selbst „schuld“?
Das ist der verunfallte Autofahrer möglicherweise auch. Ob er zu schnell oder alkoholisiert gefahren ist, falsche Reifen hatte, unkonzentriert war, riskant überholt hat, ohne Führerschein gefahren ist oder ob Schneee und Eis „schuld“ waren, was auch immer dazu geführt hat, die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren und verletzt und hilflos im Strassengraben zu liegen, es ist unterlassene Hilfeleistung ihn dort liegen zu lassen.


Von jemandem, dem die Kontrolle über seine Lebensgestaltung derartig entglitten ist, dass er in einem Sozialstaat auf der Strasse lebt zu erwarten, er müsse sich nur entscheiden ist wohl illusorisch. Die Energie sein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen, muss man erstmal haben. Nach Abwärtsspirale, aus welchen Gründen auch immer, aus der Bahn geworfen, frierend, krank, hungrig, schmutzig, abgelehnt, mit verletztem Selbstwertgefühl, erschöpft, resigniert, gescheitert, verachtet am Boden Perspektiven zu entwickeln, die über das Beschaffen der nächsten Mahlzeit, Sichern des Schlafplatzes, Überstehen der nächsten Feindseligkeit hinausgehen, das schreibt sich im sicheren, warmen Zimmer leicht.




Es schreibt sich aber auch leicht über angeblich raffgierige Vermieter oder üble Zustände in Wohnangeboten.
Viele Menschen mit Schwierigkeiten mit sich und anderen klarzukommen unter einem Dach, den Menschen und den Kostenträgern gerecht zu werden das ist bestimmt ein gewaltiger Spagat.


Schuld anprangern ob bei den Betroffenen oder der „Gesellschaft“, Ämtern, Helfersystemen bietet da wohl wenig Erklärungs- oder gar Lösungsansätze
 

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Aber was wäre den eine Lösung für dieses "Problem".

Ich möchte mal diesen Post von Dirtsa mal ganz fett Loben !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Klabautermann

Geheimer Meister
24. Februar 2013
418
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Tja lieber Anubis,

leider hat sie anders als einige andere die hier über Lösungen Diskutierten genau das in Ihrem Beitrag vergessen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Es gibt keine "schnellen Lösungen", Klabautermann - das Problem ist zu komplex. Es reicht nicht aus meinetwegen ein Gesetz gegen Miethaie zu machen und ein paar Milliarden in den sozialen Wohnungsbau zu reinvestieren - die Problematik liegt tiefer.

Und wie sehr das mit dem Versuch Lösungsansätze zu finden "schief" gehen kann, siehste auch hier; Da werden Kübel voll von Ironie, von Verleumdungen, von Boshaftigkeit "ausgeschüttet" - nur weil einer die Überlegungen des anderen nicht versteht (oder sie, im eingebildeten Glauben es würde das eigene, mühsam gekittete Weltbild schwächen, nicht verstehen will...). Das WV-Forum ist da auch nichts anders als irgendein "dahergewählltes" Parlament....
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Righty right, Dirtsa
ich wollte nur in meinem Post auf folgendes aufmerksam machen:
Als Obdachloser gibt es zig-Möglichkeiten, wieder ein Dach übern Kopf zu bekommen, da gibt es Einrichtungen.
Nur:
Man begibt sich in Abhängigkeiten
Von der Straße wieder in ein selbstbestimmtes Leben zu gelangen erfordert einiges.
Aber das ist OT.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Ich stieß auf das Thema "Obdachlosigkeit", als ich angesprochen wurde eine Obdachlosenzeitung zu kaufen.
Und das waren aktive Obdachlose, die sich damit eine Einnahmequelle schufen, entgegen dem üblichen Klischee. Hier mal ein Link: Straenzeitungen | Von Obdachlosen auf der Strae verkaufte Obdachlosenzeitungen oder Straenmagazine - paradisi.de
Wenn man über Obdachlosigkeit diskutiert, gibt es zumindest zwei Zugänge:
a) Diskussion über die Gründe des Scheiterns, des "Hineinschlitterns" in die Obdachlosigkeit.
b) Warum BLEIBT man Obdachloser? ( Eben nicht nur temporär, sondern langfristig.) Oder invers gefragt: Wie entkommt man als Obdachloser diesem Los? (b1)
Die Differenz Personenzugänge (a)- Abgänge (siehe b1) macht dann rein arithmetisch die aktuelle Zahl der Obdachlosen aus. Hinter jeder Zahl verbergen sich aber menschliche Tragödien.
---------
Ich bin teilweise im Thread schon über die Polemik überrascht, teilweise sind einige sehr interessante Fälle dabei, aus der konkreten Lebenwirklichkeit (Heime).
Klabautermann sprach von einem System der "Armutsindustrie", das neue Abhängigkeiten schafft. -So weit möchte ich nicht gehen, dem System fehlt aber oftmals die "soziale Wärme".
Die (neuen) Abhängigkeiten innerhalb dieses "Systems" könnte man auch mit dem "Einhalten von Regeln" bezeichnen. Oft zum Vorteil des Betroffenen (zum Leben gehören Regeln, ebenso Konstanten im Tagesablauf) natürlich auch zum Nachteil (Gängeln). Das rechte Maß zu finden ist schwer, oft fehlen "Halbstufen" (wie WGs) die ein gewisses Maß an Freiheit für den Betroffenen zulassen (Heimtristess). Freier Wohnungsmarkt und mittlelloser Obdachloser sind natürlich schon ein Gegensatz ans sich. Der Vermieter will stabile Einnahmen generieren, weshalb es ja auch die freiwillige Mieter-Selbstauskunft gibt. Das grenzt nicht zwingend Hartz IV-Bezieher aus, gerade im Osten (wo es auch der "kleine" Vermieter nicht einfach hat.)

Das "Reich der Freiheit" steht in unserem kaptalistischen System wohl den wenigsten völlig offen. Ich argumentiere gerne mit der Maslowschen Bedürfnispyramide/ https://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bedürfnishierarchie .Ganz oben steht da die Selbstverwirklichung. En Mensch kann sich nur selbstverwirklichen, wenn alle anderen Bedürfnisse erfüllt sind u.a die Grundbedürfnisse wie Essen, Wohnen. Hier sind wir auf der untersten Stufe angelangt, beim Obdachlosen. (Die anderen "höheren" Bedürfnisse, nach Anerkennung etwa oder Selbstverwirklichung sind für ihn nur hohle Phrasen.)
Das Leben ist immer ein Kampf, auf verschiedenen Niveau-Stufen, die ein wenig mit der Bedürfnispyramide "takten". Hauptkampffeld ist für den jeweiligen Menschen immer das am weitest obenstehende Bedürfnis, das bedroht bzw. errungen werden will. - Der Kampf kann also offensiv oder defensiv geführt werden: Für den einen ist es ein offensiver Kampf Richtung Selbstverwirklichung (dynamischer Jungunternehmer), für den anderen ein Verteidigungskampf schon niedriger Bedürfnisse (Wohnung und Rechnungen bezahlen). Für den Obdachlosen wäre der Kampf auf niedrigster Stufe zu führen, aber leider haben die allermeisten ihn aufgegeben. Das Leben der Obdachlosen ist oft nur ein Vegetieren. Oft nur ein Fühlen, man spürt Kälte, Hunger und Schmerz (bei Alkoholentzug), den man wieder nur mit Alkohol/Drogen betäubt.

Kämpfen kann man aber nur, wenn es HOFFNUNG gibt, dass der Kampf erfolgreich sein wird. Man muss dazu vorwärts blicken, sich auch Ziele stellen und diese über Monate, Jahre verfolgen. Kann ein Gescheiterter, ein Obdachloser das? - Eine arme Kreatur wie ein Obdachloser ist m.E. dazu nicht in der Lage. - Deshalb halte ich Belehrungen wie "Eigenverantwortung" nicht für sinnvoll. Ds kann nur jemand sagen, der relativ oben steht bei der Befriedigung seiner eigenen Bedürfnisse, etwa einen erfüllenden Job hat.
Auch das Wort "Erfahrung" trifft es nicht ganz. Negative Erfahrungswelten helfen nicht, im Gegenteil. Man braucht also POSITIVE Erfahrungen, die einen Stärke geben. - Nach dem Zustand der "Betäubung" ist der zweite Schritt eine Selbstreflexion, auch mit Hilfe anderer.
-----
Ein wenig bin ich hier im Thread kritisiert wurden für meine Meinung, dass es zu wenig Hilfe für Obdachlose gibt. Ich meinte damit aber nicht: "Zu wenig Angebote", sondern: "Zu wenig Hilfe für die Obdachlosen, um diese Angebote überhaupt zu nutzen. Dazu gehört nämlich auch: den Willen zum Kämpfen stärken, ebenso eine langfristige Lebensperspektive geben.
Auch elementare Lebenshilfe von Mensch zu Mensch (Reden, zu "Gängen" begleiten, etc.) - Um mal einen Analogie-Vergleich aus der "Gesundheitsindustrie" zu geben: Mein Vater wurde unmittelbar nach einer Herz-OP (nach einer kurzen Phase der Intensivstation) sofort in eine Reha gelegt. Er sollte dort alle Gänge alleine machen (Essen, Behandlungen). Dazu bekam er einen Plan mit konkreten Behandlungszeiten in verschiedenen Behandlungszimmern (in verschiedenen Klinik-Stockwerken). Aber alles fiel schwer, das Bedienen des Fahrstuhls, etc. Er musste faktisch um Hilfe der Schwestern betteln. Derartige Hilfe war im "System" aber nicht vorgesehen. Also: Es gab Hilfe, aber keine elementare soziale Hilfe, um diese Hilfe höherer Ebene überhaupt in Abspruch zunehmen. Hilfsangebote sind leider oft mit sozialer Kälte verbunden. (Ausnahmen bestätigen die Regel.)
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

High, friends
was man in der ganzen Diskussion nicht vergessen darf:
Soziale Kontakte
Es darf ja nicht so getan werden, als würde da eine Horde von desillusionierten, alkoholisierten, kraftlosen Gestalten durch die Straßen irren.
Wenn ein obdachloser Mensch wirklich aus diesem ganzen Kreis(lauf)raus will(außer,sein Hirn ist schon vom Alk zerstört(ich übertreibe)), schafft er das auch, aber
dann hat er eine eigenen Wohnung
+ wo soll er seine freie Zeit verbringen, wenn er kein tagesstrukturierendes Leben hat, wenn alle seine sozialen Kontakte weiterhin auf dem Platz sind?
Grundbedürfnisse schön + gut, aber der Mensch braucht mehr.

Ich selbst hatte das Glück, vor 5 Jahren eine Tagesstätte zu finden, wo ich mich einbinden konnte/eingebunden wurde + vor allem:
Wo mensch mich so akzeptiert hat, wie ich bin(z.B. hatte ich die Angewohnheit, die 1ten 2 Wochen im Monat saufenderweise verschwunden zu sein + wenn ich wieder auftauchte, fragte keiner, was ich gemacht hatte, sondern mensch hat sich gefreut, dass ich wieder da war).
Ich lebte in dieser Zeit noch in einem Säuferheim + durch glücklich-unglückliche Umstände bin ich da raus, habe jetzt eine eigene Wohnung, meine Saufkontakte aufgegebn + bau mir mit den anderen besuchern wieder langsam ein normales Leben auf.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

High, friends
was man in der ganzen Diskussion nicht vergessen darf:
Soziale Kontakte ....
Wo mensch mich so akzeptiert hat, wie ich bin(z.B. hatte ich die Angewohnheit, die 1ten 2 Wochen im Monat saufenderweise verschwunden zu sein + wenn ich wieder auftauchte, fragte keiner, was ich gemacht hatte, sondern mensch hat sich gefreut, dass ich wieder da war).
Da hast du wirklich Glück gehabt. Du verwendest sogar das Wort "Freude" beim Wiedersehen. Sowas empfinde ich auch als Idealzustand. Immerhin sind es ja bezahlte Sozialarbeiter.
Jeder Mensch braucht jemanden mit dem er reden kann, wo er sich gern aufhält. Im Normalfall wäre es die Familie oder die Freunde/Bekannten, die im Falle der Obdachlosigkeit + Sucht aber nicht immer helfen können. (Die einen wollen zuviel, die anderen zu wenig.) Wenn hier Sozialarbeiter temporär als Ersatz zur Seite stehen, wunderbar.

Könnte es Obdachlose geben, die so ein liberales Heim, wie du es beschreibst, nur ausnutzen? (Also nicht als Chance nutzen.) - Ich frage nach dem gesunden Maß bei (versteckten) Erziehungsmaßnahmen Milde ja, aber dann doch Strenge, wo nötig.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Rola, eine Tagesstätte ist kein Heim.
 
Oben Unten