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Was ist Freiheit?

Wowbagger

Intendant der Gebäude
12. April 2002
800
cyberwotan schrieb:
schonma castaneda gelesen? auch eine beschreibung von freiheit, die mir persönlich sehr zusagt. wenn ich mich einmal von allem gelöst habe, kann ich bindung eingehen und dabei in freiheit sein.

Ähem... wenn man sich bindet (an was oder wen auch immer), verliert man doch eher seine Freiheit, da man damit auch Verantwortung übernimmt, oder?

Beste Grüße.......
 

Wowbagger

Intendant der Gebäude
12. April 2002
800
Skywalker schrieb:
Die Möglichkeit also, sich mittels seiner Wesensbestimmenden Vernunft über seine Triebe hinwegzusetzen ist das, was wir als Freiheit bezeichnen.

Da beschrieb der Kollege Kant aber einen sehr "vergeistigten" Freiheitsbegriff, finde ich. Zu seiner Zeit mag es ja das Ideal der zivilisierten Welt gewesen sein, Freiheit dadurch zu erlangen, dass "Mensch" das innere "Tier" unterwirft...
(Ist die jeweilige Definition des Begriffs "Freiheit" vielleicht irgendwelchen Trends unterworfen? Scheint ja beinahe so...)

Hmmm... "Frei wie ein Vogel" zu sein, ist eine Phrase, die in aller Munde ist. Jeder weiss, was gemeint ist... Oder "Frei wie der Wind"...
Heute, ca. 200 Jahre nach Kant hat es sich sprachlich zumindest nicht etabliert, dass man sagt: "Frei wie ein vernunftbegabtes Wesen."

Da es scheinbar verschiedene Erklärungs- oder Definitionsansätze gibt, muss es wohl so etwas wie eine "individuelle Freiheit" geben.
Und wenn dem so ist, dann wird man eh keine allgemeingültige Lösung - kein Rezept für "die" Freiheit finden können!

Beste Grüße.......
 

argos

Geheimer Meister
28. August 2002
346
Guten Morgen,

Cogito, ergo sum. Ich denke, also bin ich. Ich denke aber nicht über mich nach, um es einmal auf die große vielbesagte Allgemeinheit übertragen zu versuchen, sondern ich denke über Krieg und Frieden nach, darüber was ich morgen zur Arbeit anzöge, hätte ich welche, über die Macht eines guten Essens, oder über Probleme in der Wirtschaftspolitik. Demzufolge sehe ich den sogenannten Durchschnittsmenschen als Gefangenen in sich selbst, als verirrt in den einzelen Facetten der Projektion alles Äußeren. Und dazu sollen wir erzogen werden. Was das mit Freiheit zu tun hat? Nun, ich wage einmal anzuregen, daß wir hier nicht mehr über Freiheit diskutieren sollten, sondern vielmehr darüber, wie man den Menschen wieder beibringt, sich die Freiheit zu nehmen, ganzheitlich über sich selbst und Ihre Rolle im Universum nachzudenken. Wir dringen vor bis in die kleinsten Teile unserer Körper, ohne bisher das perfekte Gleichgewicht des Zusammenwirkens dieser Teile begriffen zu haben. Wir lassen uns Freiheit in Wirklichkeit nur noch vorgaukeln. Selbst ich würde mich niemals einen freien Menschen nennen, obgleich viele das tun, oder selbst von sich behaupten. Nicht solange ich dem Streben anderer Leute ausgesetzt bin sich an mir in irgendeiner Art und Weise zu bereichern. Die Freiheit endet an dem Punkte, wo man sich selbst auf Gedeih und Verderb einer Maschinerie ausgesetzt sieht, in der man nach ihren Vorgaben als Mensch nur noch funktioniert, oder man ausgespien wird und als nutzlos erkannt und anerkannt sein Dasein fristet. Nein, Freiheit existiert hier nicht mehr. Wir haben es geschafft uns die Ketten selbst anzulegen und finden es noch geil darum zu wetteifern, wer die größte Kugel dran hat. Das ist das, was ich als unser Problem ansehe.
 

LtHinterheimer

Geheimer Meister
7. Januar 2003
494
[der tod ist] der beginn absoluter freiheit [ist der tod]. daher ordnen kabbalisten diese karte zur befreienden intelligenz :!:

13a.jpg


http://www.botaeurope.net/

es folgt der aktueller beitrag http://www.paranormal.de/jenseitsforum/m.php3?m=24449

antwort von michael hagen auf das thema "selbstmord" von niemand:

> Hi
> Ich habe vor Selbstmord zu begehen. Wer kann mir sagen was dann auf mich zukommt. Erlebt auch ein Selbstmörder diese Sachen die hier diskutiert werden?

Shalom,

das liest sich als wärst du ein rechtschaffener und mutiger abenteurer. das recht zum selbst mord kann dir niemand weder nehmen, noch abstreiten. lass dir nix einreden. entscheide selber was du tun willst. niemand weis, was dich erwartet und niemand kann dann einen erfahrungs bericht von dir empfangen.

ich denke, das ist einfach das ende. alles was wir wissen, war nicht wirklich tot.

den tod soll man nicht fürchten. ich denke, daß jede tabuisierung und jeder versuch, dich zu beeinflussen, der hier im jenseits forum oder anderswo stattfindet, falsch ist. niemand hat das recht, dein leben oder deinen tod zu bewerten.

lass dich nicht in karmische oder moralische fäden verstricken. nicht von den anderen usern und nicht von niemand.

brüderlich in L.V.X.
Herr Hagen
 

cyberwotan

Geheimer Meister
11. Oktober 2002
297
WOWBAGGER schrieb:
Ähem... wenn man sich bindet (an was oder wen auch immer), verliert man doch eher seine Freiheit, da man damit auch Verantwortung übernimmt, oder?

deshalb meinte ich nachdem man sich einmal von allem gelöst hat. denn danach kannst du frei wählen welche bindungen du eingehst und sie auch frei wieder beenden. solange du aber noch an dingen haftest weisst du ja nie warum du jetzt eine bindung eingegangen bist. aus pflichtgefühl? aus solidarität?
 

meskalin

Geselle
29. September 2002
13
in unserer gesellschaft gibt es keine freiheit.

man ist immer an irgendwelche dinge gebunden:
familie, wohnort=arbeitsplatz, arbeitsplatz=geld, geld=überleben
(bei uns jedenfalls)

natürlich kann man sagen: familie hab ich nicht, dann geh ich eben auf die einsame insel und lebe von der hand in den mund.
ob das dann die 100% freiheit ist, weiss ich nicht, da das auch immer definitions sache ist. verpflichtungen gibts immer und überall.
vielleicht ist das ja nach dem tod anders ???

für mich ist freiheit:
sozusein wie ICH bin, und das recht nehm ich mir auch immer.
zu lachen, weinen, schreien, traurig und glücklich sein wann ich will.
in der kurzen zeit die man hier auf der erde ist, alles auszuprobieren was man will.
 

Skywalker

Großmeister
23. September 2002
94
@Wowbagger: Ich finde den Kantschen Freiheitsbegriff garnicht so abwegig.
Der Zustand der Freiheit ist ja nicht unbedingt das Ideal des "seine Triebe kontrollierens" sondern einfach nur die Möglichkeit dazu. Indem der Mensch sich für oder wider eine Handlung entscheidet übt er eben diese Freiheit aus. Zu so einem Handeln ist wohl kein anderes Lebewesen fähig. Beispielsweise ist der Mensch wohl das einzige Geschöpf, welches die Möglichkeit hat, sich für ein un-menschliches Handeln zu entscheiden und dadurch zum Un-menschen zu werden. Ein Tier oder eine Pflanze dagegen hat niemals die Möglichkeit, sich freiwillig zu einer für seine Gattung untypischen Handlung zu entscheiden. Kein Hase kann zum Unhasen, keine Kartoffel zur Unkartoffel werden (Die Ausnahmen sind hier jedesmal auf äußere Einwirkung des Menschen zurückzuführen.).
Somit ist also eins der Dinge, welches den Menschen per definitionem zum Menschen macht eben dieser Begriff, den wir Freiheit nennen, also platt gesagt die Möglichkeit, sich zu entscheiden oder eben gerade auch, sich bewußt einer Entscheidung zu enthalten.
Noch etwas zum Thema Trends... Meines Wissens nach gibt es seit Kant -zumindest in der "professionellen" Philosophie- keine ernstzunehmenden anderen Definitionen für die Freiheit mehr, da seine Definition mehr oder weniger von jedem angenommen wurde. Spätere Definitionen, wie zum Beispiel die Betholt Brechts sind meist mehr politischer Natur und fallen deshalb meiner Meinung nach in einen weniger Grundlegenden Bereich(Was nicht heißt, daß ich die Lektrüre Brechts -zumindest seine Dramen- nicht unbedingt empfehlen kann ;) ).

So, ersteinmal das, ist wohl recht verkorkst geschrieben aber ich habe gerade eine recht wichtige Musikwissenschaftsklausur in den Sand gesetzt und muß meine Gedanken ersteinmal wieder ordnen. :)

beste Grüße

Skywalker
 

Skywalker

Großmeister
23. September 2002
94
Zusatz:
Hmmm... "Frei wie ein Vogel" zu sein, ist eine Phrase, die in aller Munde ist. Jeder weiss, was gemeint ist... Oder "Frei wie der Wind"...
Heute, ca. 200 Jahre nach Kant hat es sich sprachlich zumindest nicht etabliert, dass man sagt: "Frei wie ein vernunftbegabtes Wesen."

Beste Grüße.......

Ich denke, die Redewendung hat sich einersets nicht etabliert, weil die Philosophie, und vor allem Kant, wohl leider die meiste Zeit über nur kleinen Kreisen meist höherer Gesellschaftlicher Stellung vorbehalten war. Der "normale" Arbeiter hat sich wohl die letzten 200 Jahre und wird sich auch in den nächsten Jahren wohl nicht darum kümmern, ob und warum seine Vernunftbegabtheit ihn zu einem freien Wesen macht. Sprichwörter gehen nunmal meist Vom Volke aus und dieses schaut lieber gen Himmel und wünscht sich, auch so ungebunden zu sein, wie ein daherfliegendes Vögelchen, was ja auch im allgemeinen viel mehr Spaß macht als eine Kant Lektüre :D .
Übrigens ist wohl in aller Munde aber die Definition der Gattung Mensch als Lebewesen, daß Freiheit hat bzw frei ist. Wenn der Mensch so definiert wird, schließt das gleichezeitig aus, daß irgendein anderes Lebewesen frei sein kann, da sonst die Definition dahin wäre...

So, daß wars abern un wirklich erstmal :)

Gruß

Skywalker
 
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