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Weltweites Bienensterben

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Eskapismus schrieb:
sollten nicht auch die Fischer schauen, dass unsere Gewässer nicht mehr so verschmutzt werden?

In der Tat, ja. In einem funktionierenden kapitalistischen System häten die Fischer eine Möglichkeit, gegen die Gewässerverschmutzung zu klagen und sie zu unterbinden.
 
B

Booth

Gast
Ein_Liberaler schrieb:
In einem funktionierenden kapitalistischen System[...]
gäbe es nur ökonomisch-rational handelnde Mensc... ähm... Roboter :D

Abgesehen davon hätten Fischer nur dann in einem funktionierenden kapitalistischen System die Chance eine Klage zu gewinnen, wenn ihre Industrie die ökonomisch (ge)wichtigere wäre. Wenn die Industrien, welche Gewässer belasten, weit wichtiger wären, würden sie die Klage wohl verlieren - da ein Gericht in einem funktionierenden kapitalistischen System hauptsächlich nach ökonomischen Gesichtspunkten urteilen würde - oder?!

gruß
Booth
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Grundlage des Kapitalismus ist nicht der Homo oeconomicus, nicht der Utilitarismus, der auf Rechte pfeift, sondern die persönliche Freiheit und die Achtung des Rechts.

Auch in einer echt kapitalistischen Gesellschaft bleiben die Menschen Menschen und haben mehr Interessen als den Gelderwerb. Den H. oec. gibt es nur im Modell.

Der utilitaristische Ansatz, wonach das Recht dem Unrecht zu weichen hat, wenn es nur profitabel genug ist, wird zur Zeit verfolgt- man nehme z.B. die Enteignungen für den Braunkohleabbau. Wir pflegen dabei vom Gemeinwohl und der Sozialpflichtigkeit des Eigentums zu reden.

Wenn ich vom Kapitalismus rede, dann meine ich ein System, das das Privateigentum, achtet und in dem der Fischer selbstverständlich sein Recht bekommen würde.

Wenn ich also meinen Satz umormulieren soll:

Echt kapitalistisch wäre nur ein System zu nennen, in dem die Fischer ein Ende der Verschmutzung ihrer Gewässer einklagen können.
 

Hosea

Auserwählter Meister der Neun
25. Dezember 2004
922
Wenn man das Beispiel Amerika nimmt, ist das eher ein spurloses "Sterben" der Bienen. Und der Großobstplantagenbesitzer würde dann noch eher, aber er machte es schon vorher,Bienen mieten.

Somit stirbt auch der Beruf des "Imkers" mehr oder weniger, ein Imker ist dann ein Mann der mit einem Hänger voller Bienen von Plantage zu Plantage fährt.

Lg Hosea
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
ein Imker ist dann ein Mann der mit einem Hänger voller Bienen von Plantage zu Plantage fährt.

Das ist er auch heute schon:
Seit den 1970er Jahren wandelte sich die Imkerei in Deutschland von der stationären Betriebsweise in Hinterbehandlungsbeuten zur Mobilbetriebsweise in Magazinbeuten. Die ursprünglich in der Heideimkerei der Lüneburger Heide verwendeten Strohkörbe werden heute zumeist nur noch für repräsentative Zwecke eingesetzt, nur noch sehr wenige Imker arbeiten mit Stülpern.
http://de.wikipedia.org/wiki/Imker#T.C3.A4tigkeit
Das heisst der Imker fährt seine Bienenstöcke da hin und stellt sie da auf, wo gerade Blüte herrscht.
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
Hosea schrieb:
Und der Großobstplantagenbesitzer würde dann noch eher, aber er machte es schon vorher,Bienen mieten.

Oder einfach zum nächsten erträglicheren Wirtschaftszweig wechseln. So wie auch die Fischereiindustrie wenn die Meere leer gefischt sind. Deshalb stört es sie ja auch nicht besonders, dass die Meere bald leer gefischt sind.

IMO entspricht dies eher einer kapitalistischen Vorgehensweise.
 

Hosea

Auserwählter Meister der Neun
25. Dezember 2004
922
Ja das war (leider) dann auch die Empfehlung an die Fischer, Forellenzucht, Koifarm. :oops:

AgentP schrieb :

Seit den 1970er Jahren wandelte sich die Imkerei in Deutschland von der stationären Betriebsweise in Hinterbehandlungsbeuten zur Mobilbetriebsweise in Magazinbeuten.

Mir war das garnicht klar, hatte es nur aus Amerika gesehen, große bzw ne Menge Magazinbeuten auf großen Trucks. Er meinte auch das das "Bienensterben" kein (großes) Problem für ihn sei, er hatte ganz viele Königen sozusagen auf "Reserve" in kleinen Kisten, mit ein paar Arbeiterbienen.

Lg Hosea
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Eskapismus schrieb:
Oder einfach zum nächsten erträglicheren Wirtschaftszweig wechseln. So wie auch die Fischereiindustrie wenn die Meere leer gefischt sind. Deshalb stört es sie ja auch nicht besonders, dass die Meere bald leer gefischt sind.

IMO entspricht dies eher einer kapitalistischen Vorgehensweise.

Was genau hast Du nicht verstanden am Prinzip von Angebot und Nachfrage, und was nicht am Allmendeproblem? Vielleicht kann ich es ein für allemal erklären...
 

havoc6000

Geheimer Meister
4. Mai 2008
122
AW: Weltweites Bienensterben

Mutter Natur will uns einen Strich durch die Rechnung machen. Wer in das Ökosystem einbricht und versucht, es zu seinen Gunsten zu verändern, der wird schnell eines Besseren belehrt.

Die Pestiziden, die vielleicht das Bienensterben zu verantworten haben, sind nur die Spitze des Eisberges.
Monsanto und all die anderen Großkonzerne, die die Erträge durch Genmanipulation steigern können, werden uns sicherlich eine neue Überraschung bescheren.
Wer weiß welche Auswirkungen die genetisch veränderten Pflanzen auf den Organismus haben und welche Tiere diesmal die Verlierer sein werden.

Als ich die Reportage über das Bienensterben im Fernsehen gesehen habe, war ich schockiert, wie "brutal" die Imker mit den Tieren umgehen.

Klar, es sind ja nur Bienen! :-|

Kaum war das Feld bei Farmer X bestäubt, wurden die Bienen zu Tausenden aufeinander gestapelt, mehrere Hundert fanden ihre Stöcke nicht mehr, schwirrten orientierungslos umher. Unter extremer Hitze wurden die Tiere zum nächsten Plantagenbesitzer transportiert...

Vielleicht sind die Pestiziden nicht alleine für das massive Bienensterben verantwortlich, sondern die meines Erachtens nicht tiergerechte Haltung?

In ein paar Jahren werden wir schlauer sein....
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Weltweites Bienensterben

High, friends
+ wieder mal ein spruch der hopi's(ist von denen, glaube ich):
erst wenn der letzte baum gefällt + der letzte fluss vergiftet ist, werdet ihr feststellen, dass man geld nicht essen kann.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Weltweites Bienensterben

Der Spruch soll von Häuptling Seattle sein, ist aber wohl gefälscht oder zumindest sehr überarbeitet.

Tatsächlich habe ich auch schon gehört, daß zumindest am amerikanischen Bienensterben der "industriemäßige" Umgang mit den Tieren mit schuld sein könnte.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Weltweites Bienensterben

Moin

Es gibt eine neue Spur zum Thema Bienensterben : Parasitologie: Neue Spur im Bienensterben - Spektrum.de
Befallene Bienen zeigen ein merkwürdiges Verhalten: Anders als ihre gesunden Artgenossen verlassen sie nachts ihr Zuhause, um sich an Lichtquellen zu sammeln. Dort wanken die sterbenden Insekten orientierungslos herum, bis sie völlig die Kontrolle über ihre Gliedmaßen verlieren. Womöglich, so Hafernik, beeinflusst der Parasit die innere Uhr der Wirte und zerstört den normalen Tag-Nacht-Rhythmus.

Diese Fliegenart ist auch dafür bekannt dass sie Ameisen befällt und deren Verhalten beeinflusst.

Ein weiterer interessanter Punkt wäre noch die Tatsache, dass Bienen ihre Tänze mit denen sie sich gegenseitig über Futterquellen informieren, vererben.
Die Tänze sind also angeboren, allerdings kann man bei Bienen verschiedene "Dialekte" beobachten.
Die Tänze informieren über Standort, Entfernung und Qualität einer neu entdeckten Futterquelle.

Verschiedenene Bienenvölker mit abweichendem Kommunikationsverhalten werden allerdings untereinander gekreuzt um leistungsfähigere Völker zu züchten.
Möglicherweise herrschen aber nach unpassenden Kreuzungen, babylonische Verhältnisse in einem Stock.
In welcher Generation die Probleme auftauchen ist nicht abzuschätzen.

Meine Spekulation...
Es könnte sein dass einige Züchtungen nicht optimal arbeiten und dass z.B. die Abwehrstrategien gegenüber Eindringlingen nicht mehr richtig funktionieren und Parasiten dadurch ein leichtes Spiel haben.

Gruss Grubi
 

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