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Weltzivilisation oder nicht?!

MrMister

Großer Auserwählter
13. April 2003
1.525
Ich hab mir eben noch mal Gedanken gemacht und dabei bin ich auf folgende Frage gestoßen:

Was würden Archäologen in 1000 Jahren denken?

Früher war es nicht alzu schwer verschiedene Kulturen auszumachen, ob sie sich jetzt in der Architektur, am System oder an der Kleidung unterschieden, aber Heute? Ich meine, groß unterscheiden wir uns doch alle nicht mehr voneinander, wir tragen in Europa die gleiche Kleidung wie in Amerika und in Asien. Ist es also schon an der Zeit von einer "Weltkultur" zu sprechen. Das klingt für mich logisch, denn durch die Globalisierung und das Internet schrumpfen die Unterschiede immer weiter. Jetzt stelle ich mir vor was die Archäologen wohl denken würden, wenn sie z.B. einen Wolkenkratzer in New York und einen in Japan ausbuddeln?! [/i]
 

Habakuk

Geheimer Meister
27. Juni 2003
139
Eventuell denken sie sich etwas ähnliches, wie unsereiner, wenn er über die Pyramiden in Ägypten und Mexico philosophiert. :idea:
 

tsuribito

Vorsteher und Richter
27. September 2002
732
Ich hoffe, dass unsere Heutige Zeit sher gut dokumentiert sein wird.
Wenn nichts schief läuft, werden massenhaft Daten in Archiven und Datenbanken zur Verfügung stehen.
Selbst wenn etwas schiefläuft, gibt es ja immer noch die Archive mit den Microfilmen.

Natürlich haben wir zum ersten Mal eine wirkliche Weltkultur und für die Geschichte wird es keine Rolle spielen, ob es in den USA mehr Wolkenkratzer gab als in Deutschland :)
 

MrMister

Großer Auserwählter
13. April 2003
1.525
Mhh, die Pyramiden in Mexiko sind aber doch von einem ganz anderen Architekturstil und die Kulturen unterscheiden sich (nach unserem Wissen) auch voneinander. Ich glaube nicht das man die jetztige Konstellation mit irgendetwas in der Vergangenheit vergleichen kann, aber wenn, dann war dein Beispiel nah dran :p
 

MrMister

Großer Auserwählter
13. April 2003
1.525
Wenn nichts schief läuft, werden massenhaft Daten in Archiven und Datenbanken zur Verfügung stehen.
Selbst wenn etwas schiefläuft, gibt es ja immer noch die Archive mit den Microfilmen.

Ja, aber selbst Microfilme verrotten nach spätestens 100 Jahren... Es ist also nicht sehr wahrscheinlich das man davon noch was finden wird, oder?!
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
tsuribito schrieb:
Ich hoffe, dass unsere Heutige Zeit sher gut dokumentiert sein wird.
Wenn nichts schief läuft, werden massenhaft Daten in Archiven und Datenbanken zur Verfügung stehen.
Selbst wenn etwas schiefläuft, gibt es ja immer noch die Archive mit den Microfilmen.

Da wär ich mir mal nicht so sicher.
Bibliotheken in aller Welt haben große Probleme, Bücher und Unterlagen des letzten Jahrhunderts zu retten. Aufgrund säurehaltigen Papiers zerbröselt das alles. Es gibt zwar mittlerweile Verfahren dafür, aber die kommen kaum so schnell hinterher, wie es zerfällt.
Es gibt auch älteres Material, das langsam zerfällt, z.B. aus dem Mittelalter.
Da hat man zwar kein säurehaltiges Papier, aber häufig ungeeignete Tinten verwendet.

Das digitale Material verspricht erst Recht keine Langlebigkeit. Z.B. sind die Daten der Mondlandungen im großen und ganzen futsch. Das liegt zum einen an der geringen Langlebigkeit von Magnetbändern (< 5 Jahre) und vielmehr daran, daß es weder die Software, noch die Abspielgeräte überhaupt noch gibt.
In den USA hat man mal recherchiert, ob man heute noch eine Saturn-Rakete aufgrund der ehemaligen Pläne bauen könnte und hat herausgefunden, daß man sie komplett neu konstruieren müßte. Es gibt weder alle Pläne, noch alle der vielen tausend Firmen, die daran beteiligt waren, nicht alles wurde dokumentiert, es gibt die Leute nicht mehr....
 

Habakuk

Geheimer Meister
27. Juni 2003
139
Gut. Ghen wir davon aus, dass sich ein Wolkenkratzer in USA und in Japan auch in einigen Punkten unterscheidet (Erdbebensicherheit, Feng Shui, Haustempel, Berschriftung etc.). Trotzdem ist der Baustil das Ergebnis gleicher Überlegungen: Viel Raum auf wenig Platz schaffen. Darauf wären die Menschen sicher unabhängig voneinander gekommen. Sie haben ja auch überall unabhängig voneinander Bogen und Pfeil erfunden. :D

Soweit zum undsoweiterundsofort ...

Natürlich ist es so, dass der "interkulturelle Austausch" und die
"Übernahme erprobter Lösungen" noch nie so weit auf der Welt verbreitet war, wie heute. (Nach meinem Wissenstand). Was sich Archäologen dann denken, hängt von deren Ausgangssituation ab. Und die kann in 1000 Jahren ... du weißt schon.
 

Gaara

Meister vom Königlichen Gewölbe
7. Mai 2002
1.398
Ja, aber selbst Microfilme verrotten nach spätestens 100 Jahren... Es ist also nicht sehr wahrscheinlich das man davon noch was finden wird, oder?!

Die Typen von diesem Archiv sagen, das hält für ein paar tausend Jahre.
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Naja, sofern ihr eure Informationen nicht in Ton einritzen wollt, wird - sofern die literarische Kontinuität abbricht - schon nach einigen Jahrhunderten nichts mehr zu finden sein. Bei keinem der momentan verwendeten Infomationsträger sieht es da anders aus - von Grabsteinen und sonstigen Inschriften/Gedenksteinen vielleicht mal abgesehen...
Die Informationstradierung der Papier-Zivilisation (und wohl auch des Computerzeitalters) ist an eine funktionierende Kontinuität gebunden...
 

tsuribito

Vorsteher und Richter
27. September 2002
732
Die Mikofilme sind soweit ich mich erinnere, speziell geschützt.

Zu den Daten. Durch das Netz werden die Daten wahrscheinlich mit der Zeit migrieren. Der US Kongress spiegelt schon grosse Teile des WWW um sie zu erhalten.
Die geheimen Daten der Nasa sind halt arm dran aber ich hab auf meiner Maschine noch teilweise 20 Jahre alte Daten, die alle schön durch meine Rechner gewandert sind.
 

MrMister

Großer Auserwählter
13. April 2003
1.525
Die Typen von diesem Archiv sagen, das hält für ein paar tausend Jahre.

Bubbala, hab nochmal nachgeschaut, du hast recht, die Dinger halten ziemlich lange, was ich meinte waren moderne Datenträger wie CDs, Festplatten und DVDs :|

Trotzdem ist der Baustil das Ergebnis gleicher Überlegungen: Viel Raum auf wenig Platz schaffen

Gut, das ist ein Argument, aber wenn du jetzt mal den Messeturm in Frankfurt mit einigen Hochäusern in Japan und den USA vergleichst, dann siehst du da absolut keinen Unterschied! Und es ist ja nicht nur ein Gebäude, sondern gleich eine ganze Stadt. Außerdem war das nur ein Beispiel, das ganze kann man ja auch noch auf Kleidung, Technik, alte Flugzeugwracks und was weiß ich erweitern...

Was sich Archäologen dann denken, hängt von deren Ausgangssituation ab. Und die kann in 1000 Jahren ... du weißt schon.

Ja :roll: :wink:

In den USA hat man mal recherchiert, ob man heute noch eine Saturn-Rakete aufgrund der ehemaligen Pläne bauen könnte und hat herausgefunden, daß man sie komplett neu konstruieren müßte. Es gibt weder alle Pläne, noch alle der vielen tausend Firmen, die daran beteiligt waren, nicht alles wurde dokumentiert, es gibt die Leute nicht mehr....

DAS habe ich widerum nicht gewusst. Tja, eigentlich selbst schuld, die ESA dokumentiert seit eh und je alle ihre Schritte auf Datenträgern und übernimmt die dann auf die jeweils neuere Generation (Disketten ---> CDs ---> DVDs --- ?). Das Problem wäre vermeidbar gewesen!
 

ikea-boy

Geheimer Meister
1. Juli 2003
145
eine weltkultur hatten wir schon immer. noch nie war sie so facettenarm wie heute. und täglich stirbt sie mehr.
du meintest sicher eine welteinheitskultur, diesen grauen morast.

wenn man sich die weltweit gleichenden göttervorstellungen, ursprungsmythen und baustile ansieht (zb pyramiden gab es überall außer in australien), sowie ähnliche vorstellungen bzgl. eines atlantis oder wie immer man es nennen will, so glaube ich, dass vor geraumer zeit bereits weltweiter kontakt bestand.
unser heutiger kontakt ist vielleicht schneller geworden, aber tiefsinniger wohl nicht.

ps: in einer zdf doku kam mal, dass die meisten pyramiden den selben winkel haben. aber muss ja nichts heißen, waren ja schon schlaue leute und das war wohl der sinnvollste.
 

ikea-boy

Geheimer Meister
1. Juli 2003
145
noch eine geschichte die mich fasziniert. vielleicht waren die menschen früher auch in keinem direkten kontakt, sondern über eine art menschlichen bewusstseins verbunden. viele erfindungen auch in der heutigen zeit wurden relativ zeitgleich an verschiedenen punkten der erde gemacht...
also hier zum lesen:

Eine Geschichte über Sozialen Wandel

Auszug aus dem Buch "The Hundredth Monkey" von Ken Keyes, Jr.



Die Japanische Affenart "Macaca Fuscata" wird seit über 30 Jahren in der Wildnis beobachtet. 1952 haben Wissenschaftler den diesen Affen auf der Insel Koshima Süsskartoffeln in den Sand gelegt. Die Affen liebten den Geschmack der rohen Süsskartoffeln, aber sie fanden die Erde und den Sand, der daran klebte unangenehm. Imo - ein 18-Monate altes Weibchen - fand heraus, dass sie das Problem lösen konnte, indem sie die Kartoffel im nahegelegenen Fluss reinigte. Sie zeigte diesen Trick ihrer Mutter. Ihre Spielgefährten lernten diese neue Methode ebenfalls kennen und zeigten sie ebenfalls ihren Müttern.

Die Wissenschaftler konnten beobachten, wie diese kulturelle Innovation zunehmend von anderen Affen übernommen wurde. Zwischen 1952 und 1958 lernten alle jungen Affen die sandigen Süsskartoffeln zu waschen, um sie schmackhafter zu machen. Doch nur diejenigen Erwachsenen, die ihre Kinder nachahmten, lernten diesen sozialen Fortschritt kennen. Die anderen Erwachsenen assen weiterhin dreckige Kartoffeln.

Dann geschah etwas Überraschendes. Im Herbst 1958 wuschen bereits eine bestimmte Anzahl Affen die Kartoffeln - wieviele genau ist unbekannt. Nehmen wir an, dass es eines Tages bei Sonnenaufgang 99 Affen auf der Koshima Insel hatte, die ihre Süsskartoffeln wuschen. Und nehmen wir ferner an, dass im Verlauf dieses Morgens der 100. Affe lernte seine Kartoffeln zu waschen.

Da geschah es! Am selben Abend begannen praktisch alle in der Sippe ihre Süsskartoffeln vor dem Verzehr zu waschen. Die hinzugekommene Energie des 100. Affen hatte irgendwie einen ideologischen Durchbruch erzeugt.

Doch das Überraschendste für die Wissenschaftler war, dass die "Mode" Süsskartoffeln zu waschen über das Meer sprang. Affenkolonien auf anderen Inseln und die Affenpopulation von Takasakiyama auf dem Festland begannen ebenfalls ihre Süsskartoffeln zu waschen.
Wenn eine kritische Anzahl ein bestimmtes Bewusstsein erreicht, kann dieses neue Bewusstsein von Geist zu Geist kommuniziert werden.

Wenn auch die genaue Anzahl verschieden sein kann - das 100. Affe-Phänomen bedeutet, dass das Erkennen eines neuen Weges durch eine kleine Anzahl von Menschen auf deren Bewusstseinsfeld begrenzt bleiben kann. Es gibt aber den Punkt, an dem ein Einzelner, der hinzu kommt, den nötigen Unterschied ausmachen kann, bei welchem das Feld auf andere überspringt.
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
ikea-boy schrieb:
Wenn eine kritische Anzahl ein bestimmtes Bewusstsein erreicht, kann dieses neue Bewusstsein von Geist zu Geist kommuniziert werden.
Nichts gegen die bisherigen Ausführungen, aber das ist reine Spekulation.


Empfehle zu dem Thema "Ausbreiten von Trends" außerdem das Buch "The Tipping Point" von Gladwell (interessante Beispiele)
 

ikea-boy

Geheimer Meister
1. Juli 2003
145
danke, aber trends will ich ja nicht ausbreiten; eher eindämmen. :wink:

natürlich war dieser text reine spekulation, wie der gesamte thread hier.
interessant allemal.
 

Lindwurm

Geheimer Meister
29. Juni 2003
406
Hmm zu den Kartoffelwascheraffen, aber seit wann kümmern sich Tiere den so sehr darum ob ihnen ihr Essen schmeckt? Ist klar, Hunde essen keinen Salat, aber nicht weil sie Gourmets sind sodnern weil das biologisch so festgelegt ist. Was für einen Vorteil hat es für die Affen ihre Kartoffeln zu waschen? Ok es knirscht dann nicht mehr so zwischen den Zähnen :roll: :lol: Soweit mir bekannt ist sind die Menschen bisher die einzigen Lebewesen die auch für Geschmack und nicht nur für Hunger essen.
 

Rosskeule

Vorsteher und Richter
7. Oktober 2002
750
MrMister schrieb:
Was würden Archäologen in 1000 Jahren denken?

Meine größte Sorge:
Der nächstaktive Vulkansee der Eifel rülpst kräftig hoch und verschüttet die schöne Stadt Köln unter seiner Lava während einer Popcom - so in etwa wie Pompeji dereinst. In 1000 Jahren buddeln dann die Archäologen alles frei und finden eine versteinerte Menschenmasse, die in zappelnder Bewegung vor Jeanette Biedermann und Daniel Kübelböck verharrt sind.

Die müssen doch denken, es handelt sich um eine Art frenetischen Gottesdienst bei dem zwei Götzen gehuldigt wurde ... :roll: :lol:
 

MrMister

Großer Auserwählter
13. April 2003
1.525
Lieber Rosskeule, das ist eine absolut schwachsinnige Idee... gefällt mir :lol:

Ob dann auch jemand die Logs von WV.de findet? 8O :D
 

Ring

Geheimer Meister
29. Juli 2003
296
Ja, aber selbst Microfilme verrotten nach spätestens 100 Jahren... Es ist also nicht sehr wahrscheinlich das man davon noch was finden wird, oder?!
Na dann ein Hoch auf Hr. Gutenberg und die Erfindung des "Kartoffeldruck"!

Nein, im ernst. Na klar nichts ist unmöglich, aber ich sehe es doch als extrem unwahrscheinlich, daß sämtliche Dokumentationen unserer heutigen Zeit verschwinden oder vernichtet werden. Ich keine Zeit vorher wurde so viel geschrieben, gemalt, erzählt also archiviert.
Ich denke, daß wir alles erdenklich mögliche tun und tun werden um es unseren Nachfolgern nicht zu schwer zu machen, heraus zu finden welcher der Millionen begangenen Fehler uns alle zu Manitu verfrachtet hat.

MfG

Ring
 

MrMister

Großer Auserwählter
13. April 2003
1.525
Davon gibts von mir ein Amen, lieber Ring!

Aber eine Frage habe ich dazu noch: Meinst du man sollte absichtlich versuchen die Informationen zu konservieren oder meinst du das wird schon von alleine was werden?
 
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