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Werteverfall

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Werteverfall

Moin rootkit,

Welche genau meinst Du?
drei Beispiele (a la Monty Python):
Die Ägypter sind mehr als einmal von anderen Völkern überrannt worden.
Die Chinesen bauten ihre Mauer und wurden trotzdem von den Mongolen überrannt.
Die Griechen waren weit vorn, aber den Römern nicht gewachsen.
Die Römer hatten eine Menge erreicht, aber das war der Völkerwanderung schnurz.
Evolution findet in Wellen statt
Nach meinem Kenntnisstand,(berichtige mich, wenn du kannst),
findet Evolution in kleinen unumkehrbaren Schritten statt.
Die menschliche kulturelle Entwicklung gleicht einem Walzer.
Zwei Schritte vor, einen zur Seite, einen zurück....
und es gibt auch immer wieder mal Feedbacks und Rückbesinnung.
Der Geist der alten Griechen.., Rennaissance, Ostalgie... Manche graben die alten germanischen Götter wieder aus...
Oder die immerkehrende Welle derer, die ale paar Jahrzehnte die Normen auf den Kopf stellen und sofort wieder in Hybris untergehen.. Dada - Situationismus - Punk
In dem Zusammenhang hätte ich von dir einen Hinweis auf die mem-theorie erwartet.
Ist eine Idee erst mal in der Welt, kann sie mit menschlichen Mitteln nicht mehr aus ihr entfernt werden
und führt ein Eigenleben.
...
Kanzlergattin Guttenberg mit Dutt und Miedercorsage...
:rofl:

Grundsätzlich wächst das Erfolgsmodell Wissen und damit die Weltbevölkerung - und zwar soweit, daß sie sich mittlerweile schon um ihre Anzahl sorgen macht.
Hm.
Und dieses "Sorgen machen" ist doch ein wunderbares Beispiel für den Wertewandel.
Früher hat man bevölkerungsmäßig nicht über die Landesgrenze geschaut.
Kommt heute die Schlagzeile "Die Deutschen werden immer weniger"
steht als erster Kommentar drunter "und die Inder immer mehr".
Gerade Wissenschaftler haben die politischen Grenzen aus ihren Köpfen verdrängt.
Früher gabs nur SPECTOR, der das Überbevölkerungs-Problem auf seine Weise lösen wollte.
(siehe Moonraker)
Hat sich doch was gebessert.
Salut
Az
 

rootkit

Erhabener auserwählter Ritter
31. Mai 2010
1.108
AW: Werteverfall

drei Beispiele (a la Monty Python):
Die Ägypter sind mehr als einmal von anderen Völkern überrannt worden.
Die Chinesen bauten ihre Mauer und wurden trotzdem von den Mongolen überrannt.
Die Griechen waren weit vorn, aber den Römern nicht gewachsen.
Die Römer hatten eine Menge erreicht, aber das war der Völkerwanderung schnurz.
Achso die meinst Du. Kompliziertes Thema von Wechselwirkungen, einer Schwächung unter der eigenen Last und der Tatsache, daß man hier nicht zwangsläufig Gerechtigkeit oder Vernunft als Triebfeder des staatlichen und gesellschaftlichen Handelns konstatieren kann.
Große Techniker, Künstler, Menschenlogistiker und Strategen, ja.
In ihrer Grausamkeit aber "den anderen" in nichts nahestehend.

Hm.. Vernunft als evolutionärer Vorteil.. vielleicht habe ich mich da aber trotzdem sehr weit aus dem Fenster gelehnt.
Muß ich nochmal genauer drüber nachdenken.

Nach meinem Kenntnisstand,(berichtige mich, wenn du kannst),
findet Evolution in kleinen unumkehrbaren Schritten statt.
Die menschliche kulturelle Entwicklung gleicht einem Walzer.
Zwei Schritte vor, einen zur Seite, einen zurück....

Schönes Bild.



Verdammt.. wo sind eigentlich jetzt die stichhaltigen Argumente von den Hardlinern,
die in der heutigen Gesellschaft einen enormen Werteverfall erkennen wollen?
meine Frage ist immer noch nicht beantwortet. :D
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Werteverfall

Verdammt.. wo sind eigentlich jetzt die stichhaltigen Argumente von den Hardlinern?

Von den vielfältigen Gegenargumenten in diesem Thread geblendet, haben sie beschämt ihre
Köpfe gesenkt und tun Buße.
Naja, wahrscheinlicher ist, daß die neophoben Mitglieder unserer Gesellschaft nicht
auf eine Website mit dem Namen WV klicken.
Eventuell sind sie aber auch gerade alle zur großen Logenversammlung unterwegs. :)
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Werteverfall

Verdammt.. wo sind eigentlich jetzt die stichhaltigen Argumente von den Hardlinern,
die in der heutigen Gesellschaft einen enormen Werteverfall erkennen wollen?

Damit du und Al Bundy was zum verdrehen habt?
Ihr wollt doch nicht wahrhaben das sich die Gesellschaft durch Beeinflussung zum negativen verändern kann.
Massenpsychologie gibt es nicht und wurde/wird nicht angewandt!!! :rolleyes:

Stichhaltige Argumente?
Wie wäre es mit der eigenen Beobachtungsgabe? Achso, ihr seht ja nichts, welch ein Dilemma.

Nicht die Zeiten/Werte ändern sich, sie werden verändert.:hut:
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Werteverfall

Damit du und Al Bundy was zum verdrehen habt?
Hast du Angst?
Gehen dir die Bilderchen aus?
Ihr wollt doch nicht wahrhaben das sich die Gesellschaft durch Beeinflussung zum negativen verändern kann.
Wo bitte steht das?
Eine unverschämte Unterstellung!
Selbstverständlich kann das geschehen. Und selbstverständlich muss man wachsam sein.
Wer allerdings schon Spongebob für gefährlich hält, den kann ich einfach nicht ernst nehmen.
Massenpsychologie gibt es nicht und wurde/wird nicht angewandt!!! :rolleyes:
Schon wieder eine unverschämte Unterstellung.
Auf diesem Niveau bist du ständig unterwegs.
Widerlich!
Stichhaltige Argumente?
Wie wäre es mit der eigenen Beobachtungsgabe? Achso, ihr seht ja nichts, welch ein Dilemma.
Ich bin glücklich darüber, nicht so verquer paranoid zu sein wie...äh..ja wie du!
Nicht die Zeiten/Werte ändern sich, sie werden verändert.:hut:
Von den Menschen, die in diesen Zeiten leben.
Von wem sonst?
Selten so sinnfreies Zeug gelesen.
Ach so, ist ja von Adept.
Na dann...
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Werteverfall

Von den Menschen, die in diesen Zeiten leben.
Von wem sonst?

Richtig, die Zeiten werde verändert von Leuten wie dir, die Synthese.
Du bist mit deiner "künstlich eingepflanzten" Meinung mit verantwortlich.
Du wirst es sicher abstreiten, denn bei dir und deinem super Ego ist es natürlich nicht möglich einen Gedanken einzupflanzen. :-D
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Werteverfall

@adept
Es ist sehr aufschlußreich, wie tolerant und offen für andere Lebensentwürfe du dich hier immer wieder zeigst.
Es braucht nur irgendjemand eine Pyramide (pöhse...PÖÖÖÖHSE) oder irgendeinen anderen Symbolkrams zu benutzen
und schon ist er Mitglied einer internationalen Bruderschaft zur Versklavung des freien Willens.
Wenn das nicht paranoid ist?

Aber was hat deine Abneigung gegen mich mit dem Thema dieses threads zu tun?
Sind dir die Argumente ausgegangen?
Was genau gefällt dir an meinen Äußerungen hier im thread nicht?
Wo bist du anderer Meinung und warum?
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.685
AW: Werteverfall

[mod] Ich möchte hier um etwas mehr Sachlichkeit bitten !
@ Adept : Die Verunglimpfung von Usernamen mögen wir garnicht, wir sehen wozu das führt, beim nächsten Ausrutscher muss ich dich vorrübergehend in den Urlaub schicken !
Grubi/Mod [/mod]
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Werteverfall

@adept
Es ist sehr aufschlußreich, wie tolerant und offen für andere Lebensentwürfe du dich hier immer wieder zeigst.
Du hast recht, ich erdulde nichts was mir falsch und verlogen vorkommt.
Ich toleriere zB auch keine Sexhefte die direkt über dem Micky Maus Comic im Zeitungsladen-Regal stehen. Damals hatten die Ladenbesitzer noch "Werte" oder Anstand.
Irgendwer schrieb ja hier, weg vom Aberglaube hin zur Vernunft.
Sehr vernünftig den Kindern gegenüber?
Das diese dadurch mit sexualisiert werden muss ein Aberglaube sein.:-D
Ich kritisiere das und bin dadurch zurückgeblieben, verklemmt, intolerant, alles mögliche.
Ich sehe einen Werteverfall wo keiner ist....schon klar.

Es braucht nur irgendjemand eine Pyramide (pöhse...PÖÖÖÖHSE) oder irgendeinen anderen Symbolkrams zu benutzen
Pyramiden, etc sind nicht böse.

Was genau gefällt dir an meinen Äußerungen hier im thread nicht?
Mir gefällt an dir deine "Bis hierhin und nicht weiter" Einstellung nicht.
Du sagst zB Manipulieren ist möglich, aber doch bitte nicht bei Disney, Nickelodeon oder sonst wo, und dein Weltbild verteidigst du mit einer nett anzusehenden Arroganz.

Da ist eine Barriere in deinem Kopf die dir, eigentlich uns allen, einprogrammiert wurde. Du kannst keinen Schritt weitergehen, ins Dunkle blicken, und dadurch auch zwangsläufig nichts erkennen.
Es ist dir momentan verboten einzutreten.

Ich kenne dich nicht, richtig, ich kann dich also nur danach beurteilen was du schreibst.
Und für mich schreibst du halt, wegen deinen Scheuklappen(Das kann und darf nicht sein), wie ein Blinder.

Lieben Gruß

@Grubi: Ok.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Werteverfall

Hallo adept,
...ich erdulde nichts was mir falsch und verlogen vorkommt.
das ist dein gutes Recht und ich werde es dir nie bestreiten.
Ich toleriere zB auch keine Sexhefte die direkt über dem Micky Maus Comic im Zeitungsladen-Regal stehen. Damals hatten die Ladenbesitzer noch "Werte" oder Anstand.
Irgendwer schrieb ja hier, weg vom Aberglaube hin zur Vernunft.
Sehr vernünftig den Kindern gegenüber?
Das diese dadurch mit sexualisiert werden muss ein Aberglaube sein.
Die Übersexualisierung unserer Gesellschaft ist ein Punkt, der auch mich regelmäßig aufregt.
Nicht weil ich etwas gegen Sex habe.
Es fehlt die Aufklärung. Es fehlt die gegenseitige Achtung.
Das simple Ausleben von Trieben ist kein Fortschritt für eine Gesellschaft.
Aber unser Land bietet die Freiheit dafür.
Es ist ein Preis, den wir zahlen müssen.
Wir können dagegen vorgehen, in dem wir unsere Kinder besser aufklären
und besser wappnen gegen die Flut an Bildern und die Haltung
"es macht ja jeder, also ist es normal"
Nur ein sehr geringer Prozentsatz der Bevölkerung ist promisk oder bevorzugt
andersartige Sexualpraktiken. Die Medien spiegeln uns etwas anderes vor.
Wegsperren und verbieten nutzt überhaupt nichts.
Ich kritisiere das und bin dadurch zurückgeblieben, verklemmt, intolerant, alles mögliche.
Ich sehe einen Werteverfall wo keiner ist....schon klar.
Daß du intolerant bist, hast du selbst zugegeben.
Wer hat denn von zurückgeblieben geschrieben?
Pyramiden, etc sind nicht böse.
Und warum regt es dich dann immeer so auf und ist ein Zeichen für Verschwörung, wenn
ein Symbol irgendwo auftaucht?
Mir gefällt an dir deine "Bis hierhin und nicht weiter" Einstellung nicht.
Bis hierhin und nicht weiter?
Ich bin davon überzeugt, daß der Schlüssel zum Überleben der Menschheit im Fortschritt liegt.
Die Entwicklung von Individuum und Wissen ist unser einziger Weg.
Vorwärts, nicht rückwärts.
Du sagst zB Manipulieren ist möglich, aber doch bitte nicht bei Disney, Nickelodeon oder sonst wo, und dein Weltbild verteidigst du mit einer nett anzusehenden Arroganz.
Meine "Arroganz" ist eine Reaktion auf deine Intoleranz.
Und die von dir gefundenen Beispiele für Manipulation bei Disney und Nickelodeon bestreite ich eben.
Da ist eine Barriere in deinem Kopf
In deinem aber auch.
die dir, eigentlich uns allen, einprogrammiert wurde.
Und das bestreite ich wieder ganz vehement.
.... ins Dunkle blicken,...
Wer ins Dunkle blickt, sieht schwarz.
Wenn du Abgründe meinst, so kann ich nur wiederholen:
Du weißt nichts über mich.
....
Und für mich schreibst du halt, wegen deinen Scheuklappen(Das kann und darf nicht sein), wie ein Blinder.
Jeder, der deine Interpretationen bestreitet, ist blind.
Ist natürlich ein Totschlagargument.
Man kann es auch Fundamentalismus nennen.
Oder Arroganz.
Wie wäre es mit Selbstgerechtigkeit?
Du klingst für mich wie ein Prophet auf der Suche nach Anhängerschaft.
In Wahrheit bist du gar nicht an einer Diskussion über deine Erkenntnisse interessiert.
Du suchst Beifall, Claqueure.
Menschen die auf die Botschaft aus deinem Munde warten.

Insofern hast du recht.
Da will ich gar nicht eintreten.

Salut
Az
 

rootkit

Erhabener auserwählter Ritter
31. Mai 2010
1.108
AW: Werteverfall

Mir fehlen immer noch die Argumente.

"Es gab von dann bis dann diesen und jenen Wert / diese und jene Moral, die nun ersatzlos verfällt und.. " - welche Folgen genau hat, bzw. haben soll?

Die Befreiung von sexuellem Aberglaube und sexuellen Dogmen betrachte ich übrigens als moralischen Wert, den man sich endlich mal erstreiten mußte und übrigens immer noch muß.
Im Bible-Belt der USA gibt es z.b. immer noch Bundesstaaten, in denen unverständlicherweise Oralverkehr und "Petting" verboten ist.
Teenager müssen also "by order" gleich in die Vollen gehen, wenn sie Bock aufeinander haben.

Übrigens kann ich eine übertriebene "Sexualisierung" der Gesellschaft nicht erkennen.
Keiner rennt im normalen Alltag wixend und poppend wie die Bonobos durch die Gegend. (Und wenn schon. Wo wäre eigentlich das Problem?)

Ich sehe allenfalls den (dogmatischen) Versuch, mit Sex Kohle zu machen. Aber das macht man schon, seit es Tauschhandel gibt.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Werteverfall

Übrigens kann ich eine übertriebene "Sexualisierung" der Gesellschaft nicht erkennen.
Keiner rennt im normalen Alltag wixend und poppend wie die Bonobos durch die Gegend. (Und wenn schon. Wo wäre eigentlich das Problem?)

Ich sehe allenfalls den (dogmatischen) Versuch, mit Sex Kohle zu machen. Aber das macht man schon, seit es Tauschhandel gibt.
Die übertriebene Sexualisierung der Medienlandschaft und der offensichtliche Einfluß auf das Verhalten
pubertierender Jungendlicher, bzw. auf ihr Bild einer normal gelebten Sexualität.
Die Verfügbarkeit harter Pornographie für junge Menschen.
Die zunehmende Reduzierung von Personen auf ihre Sexualität.
Besser formuliert root?

Harte Pornografie transportiert ein Frauenbild, daß mit meinem Wertekanon nicht vereinbar ist.
Ich will sie nicht verbieten.
Ich wünsche mir, daß die Tatsache, daß junge Menschen durch dieses Bild geprägt werden können,
in den Köpfen der Verantwortlichen ankommt und die richtigen Schlüsse gezogen werden.
Nicht Verbot, sondern Aufklärung. Sensibilisierung.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Werteverfall

[OTOP]
Werte wie z:B. respektvoller Umgang mit dem Gegener und Streitkultur können auch in Wortgefechten geübt werden - konnte ich mir jetzt nicht verkneifen
[/OTOP]


Die Wahrnehmung eines Werteverfalls scheint nichts Neues zu sein.
„Die Jugend liebt heute den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten und diskutiert, wo sie arbeiten sollte. Die Jugend steht nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widerspricht den Eltern und tyrannisiert die Lehrer.“ Sokrates

Wäre die Wahnehmung real ,dürfte Im Laufe von mehr als 2000 Jahren nicht mehr viel an Werten übrig geblieben sein.

Dem scheint aber auch bei Jugendlichen nicht so zu sein . Sogar so "spießige" Werte wie Fleiß und Ehrgeiz sind zumindest lt der Shell Studie auf 79% gestiegen

Gruß
Dirtsa
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Werteverfall

Feine Dialoge hier im thread, macht Spass zu lesen.

by the way: Wertezumessungen ändern sich ständig. Gestern (vor 1970) war es noch hipp, dass Ehefrau ihren Menne um Zustimmung bitten musste, wenn sie eine Arbeitsstelle aufnehmen wollte. Heute ist Menne schon froh, wenn er abends mal was Warmes selbstgemachtes vorgesetzt bekommt und nicht ständig Mac-Doof beanspruchen muss. Die gewonnene Freiheit der Frau bedeutet eben auch ein höheres Mass an Selbstverantwortlichkeit (und damit auch Freiheit) für den Mann. Beide "(ver-)brauchen" einander weniger, und sie können sich leichter aufeinander zu bewegen aber auch leichter trennen. Tatsächlich haben beide gewonnen, auch wenn es so im ersten Moment nicht erscheint (da ruhig mal nen Moment drüber nachdenken, es lohnt sich).

Tatsächlich gibt es aber auch Werte, die gar nicht mehr als solche wahrgenommen werden und die deshalb Gefahr laufen, dass man sie im Laufe der Zeit verliert. Erst wenn sie weg sind, merkt man das Dilemma. Als Beispiel: Wieviel Freiheit sind wir bereit zu verteidigen und dafür einzustehen. Haben wir (jeder einzelne ist gefragt) die Zivilcourage den Mund aufzumachen, wenn andere in ihren Freiheiten beschränkt werden?

Ein Zitat (sinngemäss)fällt mir noch ein: "Die Jugend ist verkommen, faul, respektlos und gottlos. Das Ende ist nahe" - Zitat einer Tonscherbe des antiken Griechenlands.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
AW: Werteverfall

Hi zusammen,

rootkit schrieb:
Verdammt.. wo sind eigentlich jetzt die stichhaltigen Argumente von den Hardlinern,
die in der heutigen Gesellschaft einen enormen Werteverfall erkennen wollen?

.... Eventuell sind sie aber auch gerade alle zur großen Logenversammlung unterwegs. :)

Hah! ... Az! ... und das von Dir! Dafür kriegst Du jetzt auch die Antwort, die Du hören willst: Die Logen stehen für Toleranz, und da dulde ich keine andere Meinung, sonst :motz: oder :kloppe:!

[OTOP]Abgesehen davon: :extremlol:
Der war wirklich gut, selten so gelacht! Mal schauen, wieviel quotemining ich jetzt hervorrufe... [/otop]

Komisch, den Begriff des "Werteverfalls" hab ich schon ganz lange nicht mehr gehört. Und wenn, dann meist aus dem Munde von Holzköpfen, die sich beschwert haben, wenn z.B. ein jüngerer Mensch als sie mal nicht sofort seinen Platz in der Straßenbahn geräumt hat. Das hieß dann in der Fachsprache der Wertebewahrer der 60er und 70er Jahre meist: "Beim Adolf hätt's des nit gebn.". Den Scheiß hört man heute gottseidank nicht mehr.

Fakt ist einfach, die Welt ändert sich, und irgendwann kommt man nicht mehr mit. Das Schlagwort "Werteverfall" ist wahrscheinlich ein Synonym für das damit verbundene Unwohlsein. Der gute Vorsatz, selbst mal nieeemals so zu werden, erweist sich dabei durchaus als eine echte Herausforderung. Als ich mir dies angesichts der elterlichen Schmähungen für die Rockmusik der 70er vorgenommen habe, konnte ich ja auch nicht ahnen, dass es mal sowas wie Rap oder Hiphop geben wird. :lach3:

Na gut, etwas ernsthafter: Abgesehen vom Wert meines ersten 386 SX mit Koprozessor und und Erweiterung auf 1MB Arbeitsspeicher habe ich noch keinen Wert wirklich verfallen sehen. Und auch beim 386 SX kann man das hinterfragen - was von Wert war, war der Spaß, den ich mit der Kiste hatte, das was ich über Computer gelernt habe. Und das ist ja nicht verfallen, sondern nur der Preis.

Werte verfallen also meiner Ansicht nach nicht - sie werden, je nach Stimmung oder Verfassung mal mehr, mal weniger angewendet. Der Vorwurf des "Werteverfalls" ist daher eigentlich eher der Vorwurf einer "Wertevergessenheit". Man vermisst einfach "in der heutigen Zeit" und insbesondere "bei der heutigen Jugend" das, was für einen selber wichtig und prägend war, so wie ich beim Rap oder Hiphop die virtuos gespielten Gitarrensoli und das musikalische Können vermisse.

Bilden sich neue Werte? Ich glaube nicht. Auch bei Az' Naturliebe als Beispiel bezweifle ich, ob das wirklich ein neuer Wert ist. Man denke zum Beispiel an die wehmütigen romantischen Landschaftsbilder eines Caspar David Friedrich in der deutschen Romantik, die wohl nicht von ungefähr etwa zeitgleich mit der Naturzerstörung durch die Industrialisierung eingesetzt hat. Seit 20, vielleicht 30 Jahren ist die Technolgie endlich so weit, dass sie (mit Abstrichen) einen Naturerhalt ermöglicht. Und schon ist auch wieder die Naturliebe da, weil sie jetzt auch wieder gelebt werden kann.

Noch ein Aspekt geht mir dazu durch den Kopf: Auf dem weiten Feld der Ethik stellt sowohl eine Eigenschaft, als auch ihr genaues Gegenteil einen Wert dar. Es ergeben sich immer Dualitäten, deren Extreme nie erstrebenswert sind - etwa beim Thema Sexualität negativ ausgedrückt Prüderie vs. Zügellosigkeit, und die zudem noch mit anderen, genauso dualen Werten z.B. Verantwortlichkeit vs. Freiheit kollidieren.

Aus dem Austarieren dieser vielen Dualitäten ergibt sich ein komplizierter Wertekanon, der in sich nie völlig widerspruchsfrei sein kann, und auch höchst individuell ist. Und der sich auch zusammen mit der Welt im Laufe der Zeit und mit wechselnden Lebenssituation wandelt. "Geiz ist geil" kann für jemanden, der eine 8 köpfige Familie ernähren und den Sprösslingen ein Studium ermöglichen will, eine völlig andere Bedeutung haben, als für eine 80 jährige Millionärin, die ihr Vermögen ihrem Pudel vermacht.

Und das ergibt gleich den nächsten Gedanken. Religion ist aus dieser Perspektive betrachtet eigentlich nur der Versuch, einen verbindlichen Wertekanon festzuschreiben, vielfach auch für alle Ewigkeit. Das jedoch ist zum Scheitern verurteilt, weil es den sich verändernden Gegebenheiten nicht gerecht wird. Auf Dauer blockiert dies den Fortschritt und die Weiterentwicklung - und zwar um so mehr, je starrer und rigider die Dogmen sind. Ab einem bestimmten Punkt wirkt es auf Außenstehende nur noch grotesk, während die Gläubigen sich als unverstandene Hüter der Werte sehen. Was so manche Islam-Diskussion recht gut beschreibt.

Tja - Az. Jetzt habe ich sooo lange gegrübelt ... zumindest der eine Teilnehmer der großen Versammlung der Loge hält auch nichts vom Werteverfall. Aber seeehr inspirierend, die Diskussion. :)
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Werteverfall

Russland besinnt sich wieder auf traditionelle Werte. Die Heuchelei des Westens und der USA, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie gerne anderen den moralischen Finger zeigen, sich aber selbst nicht an demokratische Grundwerte halten.
Amerika erprobt neue Giftmischungen und beharrt auf die Todesstrafe. Deutschland macht sich als einziges EU Land zum Puff der EU, alles basierend auf den Menschenrechten?!
Russland habe heute eine "historische Verantwortung", die jahrtausendealten Grundlagen menschlichen Zusammenlebens in der Welt zu verteidigen. "Natürlich ist das eine konservative Position", betonte Putin. Doch könne so Chaos verhindert werden. "In vielen Ländern werden heute die Normen von Moral und Sittlichkeit umgekrempelt, nationale Traditionen und die Unterschiede zwischen den Nationen und Kulturen verwaschen", beklagte der Präsident. Russland lehne die "unproduktive Toleranz ab, die nicht zwischen den Geschlechtern unterscheidet", so Putin.
Freundschaft, Integration, Gleichberechtigung: Putin wirft dem Westen Werteverlust vor - n-tv.de
 
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