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Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
"Arbeit ist des Blutes Balsam, Arbeit ist der Tugend Quelle."( Johann Gottfried von Herder)

Nachdem wir das Thema im Chat schon kurz angesprochen haben, möchte ich hier eine Diskussion zu dem Thema anregen.
Der Mensch und das Thema Arbeit, da streiten sich die Geister. Was für die einen Zwang ist, ist für die anderen befriedigend. Es wird sich darüber gestritten wieviel man erwarten darf wenn man einen Teil seines Tages mit Arbeit verbringt und ob es nicht sogar in das persönliche Freiheitrecht eingreift wenn man verlangt das jeder seinen Teil beiträgt, anstelle sich finanzieren zu lassen.
Nun ist das ja so: schon immer musste Mensch etwas dafür tun um zu überleben. So ging der Mensch auf die Jagd, hat Beeren gesammelt, hat getauscht und irgendwann Ware gegen Münzen eingetauscht, die irgendwo herkommen mussten,also erarbeitet waren.

Zeigt die Evolution vielleicht das es zum Mensch sein gehört etwas für das eigene Überleben tun zu müssen? Ist Arbeit wichtig für die innere Ausgeglichenheit und Befriedigung?
Oder kann könnte man auch ein ausgefülltes und zufriedenes Leben führen wenn man nur tut was einem gerade so in den Sinn kommt ohne sich auf irgendeine Weise in die Gesellschaft einzubringen?
Ist arbeiten also nur Mittel zum Zweck-oder ein wichtiger Bestandteil um innere Zufriedenheit zu erlangen?
Was meint ihr?
 

Ergrauter

Gesperrter Benutzer
1. März 2012
195
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

Hallo gaia,

ich glaube, Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil für die innere Zufriedenheit! Es kommt nur darauf an, wie ein jeder Mensch "Arbeit" definiert. In Indien zum Beispiel ist der Beruf des Bettlers durchaus anerkannt. Es existiert sogar eine eigene Bank für die Bettlerindustrie. Die Menschen in Indien meinen, dass sich solch Bettler den ganzen Tag den Kopf über die Dinge der Welt zerbrechen, und dies ist, zweifelsohne, noch nicht mal eine leichte Arbeit.

hihi...
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

Ah...du schlägst vor, dass jemand der nicht auf herkömmliche Art arbeiten möchte/kann betteln gehen sollte, damit der Rest der Bevölkerung dann selbst entscheiden kann wem sie etwas geben möchte und wem nicht....
Interessanter Gedanke, ich schätze ich ziehe aber unser Sozialsystem vor :gruebel:
 

Ergrauter

Gesperrter Benutzer
1. März 2012
195
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

Ah...du schlägst vor, dass jemand der nicht auf herkömmliche Art arbeiten möchte/kann betteln gehen sollte

Nein, das habe ich nicht gesagt! Ich habe gesagt, dass sich die "Arbeit" für jeden Menschen anders definieren sollte. Für einen Messi, auch wenn diese "Arbeit" als "krank" angesehen wird, ist es eine schwere Arbeit, der Sammelleidenschaft die entsprechende Aufmerksamkeit zu zollen. Einen Briefmarkensammler und sogar die ganze Weltbevölkerung, zähl ich ebenso zu den Messies.
 

El Psy Congroo

Geselle
23. September 2012
8
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

Ich denke auch, dass Arbeiten zur inneren Zufriedenheit beiträgt, denn so hat man das Gefühl etwas zu leisten, und zur Gesellschaft beizutragen. Das steigert das Selbstwertgefühl.
Wenn man arbeitslos ist, hat man automatisch ein Gefühl von Minderwertigkeit, also das geht mir und den meisten so, denke ich.

Wobei ich nicht glaube, dass ein indischer (oder sonst ein) Bettler, ein gesteigertes Selbstwertgefühl durch seine "Arbeit" hat.

Denn er trägt ja nichts zur Allgemeinheit bei, im Gegenteil; er erbettelt ja Geld das die anderen erarbeitet haben.
Als Bettler kann man glaube ich gar nicht so sehr glücklich sein, mit seinem Leben.
 

Ergrauter

Gesperrter Benutzer
1. März 2012
195
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

Wobei ich nicht glaube, dass ein indischer (oder sonst ein) Bettler, ein gesteigertes Selbstwertgefühl durch seine "Arbeit" hat.

Natürlich hat er ein normales Selbstwertgefühl. Übersteigert muss es gar nicht sein. Die Bettler in Indien tun sehr wohl etwas für die Gemeinschaft. Die Menschen in Indien sind darüber sogar erfreut, dass es da welche gibt, die den ganzen Tag nur an solche Sachen wie "Sinn des Lebens" nachdenken. Sie brauchen es daher nicht selbst zu machen und sind froh, dass ihnen diese Arbeit jemand abnimmt. Kein Scherz, ist so. Die Bettler sind in Indien somit eine Art von Dienstleister!
 

El Psy Congroo

Geselle
23. September 2012
8
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

Also sind sie sowas wie Philosphen, die ihre Weisheiten auf der Straße für Geld kundtun?
Wieder was gelernt. Dann sollten sie aber mal den Namen ändern. 'Bettler' klingt nicht so gut.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

Wenn mir das Mittel-zum-Zweck Spaß macht, warum nicht!
Ich kann nur nix damit anfangen, wenn dann so was wie 'Selbstwertgefühl' hinzu kommt. Das ist imho ein Trick, um etwas, auf das man eigentlich keinen Bock hat, noch irgendwie schön dastehen zu lassen.
Wenn ich Jobs hatte, die Scheiße waren + die ich nur wg. der Kohle gemacht habe, konnte ich mir die mit 'Selbstwertgefühl' nicht schön reden + wenn ich Jobs hatte, die mir Spaß gemacht haben, war die Kohle zweitrangig.
Zur Zeit stimmt beides: Spaß+Kohle
 

BigBrian

Geheimer Meister
11. September 2012
127
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

Zur Zeit stimmt beides: Spaß+Kohle

Glückwunsch. Halt bloß daran fest.

Es gibt übrigens eine Glücksforschung (ja wirklich - die ist sogar seriös), die Arbeit als Faktor zur Zufriedenheit ganz weit oben sieht. Überraschend ist vielleicht auch nicht, dass Geld glücklich macht. Aber nur bis zu einer gewissen Grenze. Dann belastet der übermäßige Reichtum und beschert Sorgen und soziale Isolation.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

Hallo El Psy Congroo;
Ich denke auch, dass Arbeiten zur inneren Zufriedenheit beiträgt, denn so hat man das Gefühl etwas zu leisten, und zur Gesellschaft beizutragen. Das steigert das Selbstwertgefühl.
Wenn man arbeitslos ist, hat man automatisch ein Gefühl von Minderwertigkeit, also das geht mir und den meisten so, denke ich.

Ja das ist sicher ein Grund für die zurückgehenden Geburtenraten, Frau ist vom Mann abhängig, ein Gehalt reicht in der Regel heute nicht mehr.

Ob es das Selbstwertgefühl steigert, für einen Hungerlohn zu arbeiten und nebenbei noch Wohngeld zu beantragen?!

Ich würde sagen, Arbeit ist hier zur modernen Sklaverei geworden, jedenfalls für die meisten, es müssen enorme Wegstrecken in Kauf genommen werden und dafür enorme Benzinpreise bezahlt werden.

Auf der Fachtagung "Arbeitsausbeutung und Menschenhandel in Deutschland" wurde am vergangenen Freitag das Phänomen in seinen verschiedenen Ausprägungen offensichtlich.

"Der Großteil der Ausbeutungsfälle, (...) das sind oft Fälle, die normale fast und oft auch einvernehmliche Ausbeutungsverhältnisse betrifft, wo Personen aufgrund ihrer Situation sich mit Arbeitsverhältnissen arrangieren, arrangieren müssen, weil sie keine andere Chance haben und auch keine Chance sehen, die Arbeits- und Lohnbedingungen durchzusetzen, die ihnen rechtlich zustehen würden."

Woran erkennt man moderne Sklaverei? - Berliner Tagung "Arbeitsausbeutung und | Studiozeit • Aus Kultur- und Sozialwissenschaften | Deutschlandfunk
 

Ergrauter

Gesperrter Benutzer
1. März 2012
195
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

Also sind sie sowas wie Philosphen, die ihre Weisheiten auf der Straße für Geld kundtun?
Wieder was gelernt. Dann sollten sie aber mal den Namen ändern. 'Bettler' klingt nicht so gut.

Sie teilen ihre Weisheiten nur mit, wenn sie nach etwas gefragt werden. Philosophen und Priester, irgendwo dazwischen.



.....Dann belastet der übermäßige Reichtum und beschert Sorgen und soziale Isolation.

Siehste, noch so ein Symptom!



@a-roy

Da hast du doch schon mal eine sehr gute Voraussetzung, wenn Kohle + Spaß dabei sind. Finde ich gut! Helge Schneider sagte mal: "Wenn Spaß dabei ist, werde ich da gerne mitspazieren gehen."



@Bona-Dea

Auch du beschreibst ein Symptom. Wenn die Menschen nicht tun können was sie wollen, sondern was sie tun müssen und in energischer Art und Weise dazu beigebracht wird, auch zu sollen, dann läuft da etwas sehr sehr schief!
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

Ob es das Selbstwertgefühl steigert, für einen Hungerlohn zu arbeiten und nebenbei noch Wohngeld zu beantragen?!
Die Frage ist aber auch, wie es einem Menschen geht der dauerhaft nicht dazu beiträgt sich zumindest einen Teil von dem war er zum überleben braucht, zu erarbeiten und ob es zu einer schlechten psychischer Verfassung beiträgt wenn er das bewusst verweigert, weil ihm zb der Lohn zu gering ist oder der Job nicht so gefällt.
Das hier.
Es gibt übrigens eine Glücksforschung (ja wirklich - die ist sogar seriös), die Arbeit als Faktor zur Zufriedenheit ganz weit oben sieht. Überraschend ist vielleicht auch nicht, dass Geld glücklich macht.
....halte ich schon für einleuchtend. Eben weil Arbeit zum Leben gehört.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

Arbeit ist sozial integrierend und wirkt damit - abgesehen von Ausnahmen - psychisch stabilisierend.

In unserer westlichen Kultur degradiert einen die Abhängigkeit von Almosen zu einem Menschen zweiter Klasse.
Egal ob bewusst oder unterbewusst empfunden: wer nicht selbst für sich sorgen kann, verliert gewaltig an Achtung.
Der "selbstbestimmte" und somit "freie und unabhängige" Mensch, bleibt ein in unseren Genen verankertes Ideal.
(Wobei man in einem durchschnittlichen Beschäftigungsverhältnis von "frei und unabhängig" natürlich nicht reden kann, aber das ist ein zweites Thema.)
Verliert er/sie zurecht an Achtung?

Andere Kultur, andere Denke, andere Welt: in Indien erfüllt der Bettler eine gesellschaftliche Aufgabe.
Er ermöglicht denjenigen die über Geld verfügen, ihr Karma aufzubessern. Dort bist du also als Bettler ein notwendiger Teil des Systems.
Hier bist du jemand, der aus dem System rausgefallen ist.

Abgesehen davon: wer hier nicht arbeitet, obwohl er/sie dazu in der Lage wäre, der trägt dazu bei, ein soziales Sicherungsnetz an seine Belastungsgrenzen zu treiben.
Und schadet damit denjenigen, die das Netz tatsächlich BRAUCHEN. So ein Verhalten ist dissozial.
Und deshalb verliert ein Mensch der nicht arbeitet, obwohl er dazu imstande wäre, auch völlig zurecht an Achtung. Er schädigt die tatsächlich Schwachen.

:read: Nachbar

P.S.
Geld macht nicht glücklich.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

Oh ja, es ist schon unheimlich wichtig, geachtet zu werden!
Für wen ist das eigentlich wichtig?
+ von wem will man geachtet werden?
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

a-roy,
meinst du nicht, dass die dauerhafte Abhängigkeit von finanzieller Unterstützung und das Gefälle, welches dadurch entsteht, die Selbstachtung untergräbt?
 

Sailess

Auserwählter Meister der Neun
8. August 2010
913
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

Also in der heutigen gesellschaft, je nachdem wo man sich befindet bzw welche schublade, ist es wichtig eine berufliche perspektive oder zumindest einen job zu haben.
Jedoch gibt es viel zu viele jobs mit schwachsinniger bezahlung, zb Friseure oder Zeitarbeiter, Taxifahrer und so weiter.
Ist klar das bestimmte berufsgruppen weniger verdienen als andere aber ich finde zb. 800 netto für vollzeitarbeit mit nachtschichten u.s.w ist reine abzocke und da brauch man auch nicht um den heissen brei zu reden, von wegen eine perspektive oder eine chance und ein einstieg ins berufsleben.
Von daher kann ich auch manche verstehen die zu hause bleiben und 800 euro für rumsitzen kriegen anstatt sich den arsch zu zerreissen.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Wie wichtig ist eigentlich zu arbeiten?

High, Dirtsa
sicherlich, zur Selbstachtung gehört es schon, ob man von 'eigener Hände Arbeit' lebt.
 
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