äußerst aufschlussreich:
besonders interessant bzw. erschreckend auch kapitel
alles hier:
http://www.linus-geisler.de/artikel/0102fr_klonen.html
das ganze ist ein großes geschäft für die entsprechende lobby, die auf immer neues, verwertbares "material" angewiesen ist und sich unter dem aspekt des "helfens" auch gut zu verkaufen weiß, wie einige unkritische kommentare es hier ganz deutlich zeigen.
Fragwürdiger Umgang mit den Hoffnungen kranker Menschen
Das so genannte therapeutische Klonen / Linus S. Geisler über die Suche nach den besten Argumenten
Eines der umstrittensten bioethischen Themen ist zurzeit das so genannte therapeutische Klonen. Dabei werden Embryonen gezüchtet und dann zerstört, um aus ihnen Stammzellen zu gewinnen. Aus diesen Zellen sollen dann neue Gewebe und Organe für Kranke gezüchtet werden. Wie steht es aber nun um die Begründung dieses Klonens. Sind diese Therapie-Hoffnungen berechtigt oder dienen sie lediglich als Begründung für einen weiteren Tabubruch der Wissenschaft? Damit hat sich Linus S. Geisler befasst. Wir dokumentieren seine Analyse im Wortlaut. Der Autor ist Publizist und war Chefarzt am St. Barbara Hospital in Gladbeck.
...Parkinsonkranke, deren Schicksal alleine in den Händen von Klonierungsgegnern liegt, und Embryonen, die in Wirklichkeit nur Zellhaufen sind, kleiner als ein Punkt in diesem Text - solche Bilder trüben die Transparenz der Diskussion. Einmal durch Schaffung von Feindbildern, um von der wahren Brisanz der Thematik abzulenken, zum anderen durch das Operieren mit der Unanschaulichkeit, die sich so leicht einer ethischen Wertung entzieht.
Obwohl es noch nicht einmal eine ansatzweise verlässliche Grundlagenforschung zum therapeutischen Klonen gibt, werden Wünsche und Hoffnungen von kranken und alten Menschen bereits in konkrete Ansprüche umgemünzt. Wer diese mangels überzeugender Forschungsergebnisse nicht mitträgt, muss mit dem Stempel der Forschungsfeindlichkeit und Herzlosigkeit rechnen. Wer Zweifel an dem inszenierten Zeitdruck hegt, findet sich rasch im Lager der Vorgestrigen wider.
...Mit zahllosen Argumenten wird heute die Debatte um das "therapeutische Klonen" geführt. Es geht - scheinbar - um Güterabwägungen. In der einen Waagschale der Mensch in seiner frühesten Entwicklungsphase, in der anderen der Sieg über die großen Menschheitsplagen. Aber die andere Waagschale ist für den kritischen Betrachter leer. Was sie füllen könnte, ist gebunden an ein Menschenopfer mit völlig ungewissem Ausgang, das noch nicht erbracht ist.
Oder befindet sich in der anderen Waagschale vielleicht doch etwas? In der Londoner Unterhausdebatte um die Verwertung von Embryonen am 17. November 2000 konstatierte der Parlamentarier Philip Hammond: Es gehe in Wirklichkeit nicht um die Balance zwischen moralischen Argumenten für die Forschung und die Gefahr der Ausbeutung von Embryonen. Worum es tatsächlich gehe, sei die Abwägung zwischen Embryonenausbeutung und dem Risiko der Forschungsstagnation für die Biotechnologie und die Pharmaindustrie.
Die entscheidende Alternative zum "therapeutischen" Klonen könnte freilich woanders liegen, als nur in adulten Stammzellen, im Knochenmark oder Nabelschnurblut - nämlich in einem Menschenbild welches ausschließt, dass der Mensch zum Wolf des Menschen wird (Thomas Hobbes: Homo homini lupus).
Zukunftsszenarien sind häufig nicht mehr als kostspielige Trostpflaster für die Gegenwart. Sie ohne solide wissenschaftliche Basis als Königsweg zum Sieg über Parkinson, Krebs oder Alzheimersche Krankheit auszuloben und den Preis dafür zu verschweigen, wäre ein fragwürdiger Umgang mit den Hoffnungen kranker Menschen.
besonders interessant bzw. erschreckend auch kapitel
3. Die Jagd nach der Eizelle
alles hier:
http://www.linus-geisler.de/artikel/0102fr_klonen.html
das ganze ist ein großes geschäft für die entsprechende lobby, die auf immer neues, verwertbares "material" angewiesen ist und sich unter dem aspekt des "helfens" auch gut zu verkaufen weiß, wie einige unkritische kommentare es hier ganz deutlich zeigen.