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Wissenschaftler klonen ersten Menschlichen Embryo

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
äußerst aufschlussreich:

Fragwürdiger Umgang mit den Hoffnungen kranker Menschen

Das so genannte therapeutische Klonen / Linus S. Geisler über die Suche nach den besten Argumenten

Eines der umstrittensten bioethischen Themen ist zurzeit das so genannte therapeutische Klonen. Dabei werden Embryonen gezüchtet und dann zerstört, um aus ihnen Stammzellen zu gewinnen. Aus diesen Zellen sollen dann neue Gewebe und Organe für Kranke gezüchtet werden. Wie steht es aber nun um die Begründung dieses Klonens. Sind diese Therapie-Hoffnungen berechtigt oder dienen sie lediglich als Begründung für einen weiteren Tabubruch der Wissenschaft? Damit hat sich Linus S. Geisler befasst. Wir dokumentieren seine Analyse im Wortlaut. Der Autor ist Publizist und war Chefarzt am St. Barbara Hospital in Gladbeck.


...Parkinsonkranke, deren Schicksal alleine in den Händen von Klonierungsgegnern liegt, und Embryonen, die in Wirklichkeit nur Zellhaufen sind, kleiner als ein Punkt in diesem Text - solche Bilder trüben die Transparenz der Diskussion. Einmal durch Schaffung von Feindbildern, um von der wahren Brisanz der Thematik abzulenken, zum anderen durch das Operieren mit der Unanschaulichkeit, die sich so leicht einer ethischen Wertung entzieht.

Obwohl es noch nicht einmal eine ansatzweise verlässliche Grundlagenforschung zum therapeutischen Klonen gibt, werden Wünsche und Hoffnungen von kranken und alten Menschen bereits in konkrete Ansprüche umgemünzt. Wer diese mangels überzeugender Forschungsergebnisse nicht mitträgt, muss mit dem Stempel der Forschungsfeindlichkeit und Herzlosigkeit rechnen. Wer Zweifel an dem inszenierten Zeitdruck hegt, findet sich rasch im Lager der Vorgestrigen wider.

...Mit zahllosen Argumenten wird heute die Debatte um das "therapeutische Klonen" geführt. Es geht - scheinbar - um Güterabwägungen. In der einen Waagschale der Mensch in seiner frühesten Entwicklungsphase, in der anderen der Sieg über die großen Menschheitsplagen. Aber die andere Waagschale ist für den kritischen Betrachter leer. Was sie füllen könnte, ist gebunden an ein Menschenopfer mit völlig ungewissem Ausgang, das noch nicht erbracht ist.

Oder befindet sich in der anderen Waagschale vielleicht doch etwas? In der Londoner Unterhausdebatte um die Verwertung von Embryonen am 17. November 2000 konstatierte der Parlamentarier Philip Hammond: Es gehe in Wirklichkeit nicht um die Balance zwischen moralischen Argumenten für die Forschung und die Gefahr der Ausbeutung von Embryonen. Worum es tatsächlich gehe, sei die Abwägung zwischen Embryonenausbeutung und dem Risiko der Forschungsstagnation für die Biotechnologie und die Pharmaindustrie.

Die entscheidende Alternative zum "therapeutischen" Klonen könnte freilich woanders liegen, als nur in adulten Stammzellen, im Knochenmark oder Nabelschnurblut - nämlich in einem Menschenbild welches ausschließt, dass der Mensch zum Wolf des Menschen wird (Thomas Hobbes: Homo homini lupus).

Zukunftsszenarien sind häufig nicht mehr als kostspielige Trostpflaster für die Gegenwart. Sie ohne solide wissenschaftliche Basis als Königsweg zum Sieg über Parkinson, Krebs oder Alzheimersche Krankheit auszuloben und den Preis dafür zu verschweigen, wäre ein fragwürdiger Umgang mit den Hoffnungen kranker Menschen.

besonders interessant bzw. erschreckend auch kapitel
3. Die Jagd nach der Eizelle

alles hier:

http://www.linus-geisler.de/artikel/0102fr_klonen.html

das ganze ist ein großes geschäft für die entsprechende lobby, die auf immer neues, verwertbares "material" angewiesen ist und sich unter dem aspekt des "helfens" auch gut zu verkaufen weiß, wie einige unkritische kommentare es hier ganz deutlich zeigen.
 

Azariel

Geheimer Meister
23. August 2003
257
Die Moralfrage muss nicht von der Forschung beantwortet werden. Ich bin der Meinung das die Gesellschaft und nicht der Forscher verantwortlich dafür ist was mit seiner Forschung passiert und somit auch keine Forschung aus moralischen Gründen verboten werde darf.
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
samhain schrieb:
Obwohl es noch nicht einmal eine ansatzweise verlässliche Grundlagenforschung zum therapeutischen Klonen gibt, werden Wünsche und Hoffnungen von kranken und alten Menschen bereits in konkrete Ansprüche umgemünzt.

Obwohl es noch nicht einmal eine ansatzweise verlässliche Grundlagenforschung zum therapeutischen Klonen gibt, reden schon alle von Horrorszenarien des geklonten Menschen.

Tut mir leid, aber eine Front hat immer 2 Seiten, und geschossen wird auf beiden Seiten.

das ganze ist ein großes geschäft für die entsprechende lobby, die auf immer neues, verwertbares "material" angewiesen ist und sich unter dem aspekt des "helfens" auch gut zu verkaufen weiß, wie einige unkritische kommentare es hier ganz deutlich zeigen.

Blablabla.....geschäft....lobby......"material".......unkritische Kommentare...immer dasselbe ! Dabei ist die ganze Ethik-Debatte dermaßen kirchlich durchtränkt, daß man sie als überzeugter Atheist förmlich ablehnen MUSS !

Azariel schrieb:
Ich bin der Meinung das die Gesellschaft und nicht der Forscher verantwortlich dafür ist was mit seiner Forschung passiert und somit auch keine Forschung aus moralischen Gründen verboten werde darf.

Sorry, aber Forschung an lebendigen Menschen ohne deren Einvernehmen wäre schon etwas, was ich auch ablehnen würde. Aber interessant, daß du von "moralischen Gründen" und nicht von "ethischen Gründen" sprichst. Ich sehe nämlich noch nicht, daß Ethik in der Forschung irgendeine Rolle spielen sollte. Wo "Ethik" draufsteht, ist die Kirche meist nicht weit, und die hat in diesem Bereich eigentlich nichts verloren !
 

Godot

Geheimer Meister
30. Juli 2003
232
sorry, woppadaq, aber ich finde deine posts ein wenig trottelig...
auch als Atheist kann man der Rolle der Kirche durchaus etwas gutes entnehmen, wenn man sich ma Gedanken macht...

weiter oben hast du geschrieben, das wir wollen, das die Menscheit so böse ist. Wie kommst du auf sone gequirlte Scheiße (sorry)?!?

Außerdem: "Jammer! Jammer! Heul! Heul!" oder "Blablabla.......geschäft.........lobby....usw".
Also deine Argumente hauen mich echt um...
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Godot schrieb:
auch als Atheist kann man der Rolle der Kirche durchaus etwas gutes entnehmen, wenn man sich ma Gedanken macht...

Sehr allgemein gesagt. Natürlich kann man die Kirche nicht vollständig verteufeln, dafür hat sie zu viele gute Seiten. Es gibt aber Seiten an der Kirche, die ich definitiv einfach ablehne. Und die Kirchenethik, die selbst sowas wie Familienplanung verbietet, gehört einfach dazu.

weiter oben hast du geschrieben, das wir wollen, das die Menscheit so böse ist. Wie kommst du auf sone gequirlte Scheiße (sorry)?!?

Wär schön, wenn du sowohl den vorherigen Post als auch das von mir geschriebene lesen würdest. Dann würde dir wohl auffallen, was ich meine: Man weiß zwar nicht, was an der Stammzellenforschung negatives dran sein soll, aber irgendetwas negatives, was sich gegen die Menschheit verwenden läßt, wird sich schon finden, also lassen wir sie gleich ganz sein.

Außerdem: "Jammer! Jammer! Heul! Heul!" oder "Blablabla.......geschäft.........lobby....usw".
Also deine Argumente hauen mich echt um...

Ungefähr so wie mich der Post, auf dem ich mich bezog.

Da derjenige, auf dem es sich bezog, sich oft genug unfähig gezeigt hat, das, was ich geschrieben habe, richtig zu lesen, geb ich mir da jetzt auch keine größere Mühe, irgendwie bessere Erklärungen abzugeben. Nur noch auf Wunsch.
 

bombaholik

Auserwählter Meister der Neun
14. Oktober 2003
924
So so da finden es einige ok, wenn EIN MENSCH GETÖTET WIRD, UM ERSATZTEILLAGER FÜR ANDERE ZU SEIN.

OHHH HERR schicke uns bitte Hilfe.
Denn sie Wissen nicht was sie tun.

Ich bin der erste der diese Ärzte als Ersatzteillager benutzt, sollte mir einer in die Finger kommen.

Das hat nicht mal was mit Gott - spielen zu tun *g* dass tun wir auch durchs natürliche Zeugen, oder nicht?

Mir fehlen echt die Worte.
Da kommt der Hass auf die (großteil) Menschheit richtig hoch.

Es gibt schon keine Rechtfertigung für Tierversuche, aber Menschen?
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Woppadaq schrieb:
Man weiß zwar nicht, was an der Stammzellenforschung negatives dran sein soll, aber irgendetwas negatives, was sich gegen die Menschheit verwenden läßt, wird sich schon finden, also lassen wir sie gleich ganz sein.

Das Problem bei der Stammzellenforschung ist folgendes:
Adulte Stamzellen besitzen ein bisher noch unbekanntes Potential - durch vermehrte Forschungen auf diesem Gebiet könnten vielleicht sogar Differenzierungen rückgängig gemacht werden etc. - jetzt gibt es jedoch die Möglichkeit, mit embryonalen Stammzellen zu forschen, welche durch viele Bioethiker (und "gewöhnliche" Menschen) als ethisch fragwürdig angesehen wird - der Verbrauch von menschlichen Embryos ist und bleibt problematisch - wenn sich die Definition von Meschenwürde nach Singer nicht doch noch durchsetzt - mittelfristig ist das imho nicht mal unwahrscheinlich...

Schnellere "Erfolge" verspricht jedenfalls natürlich die Forschung an embryonalen Stammzellen - wirkliche Durchbrüche könnten jedoch durch die Erforschung der adulten Stammzellen erreicht werden - ein Verbot der Forschung mit embryonalen Stammzellen bei gleichzeitiger Forcierung der Forschung mit adulten Stammzellen (Finanzierung, Unterstützung etc.) könnten den betreffenden Ländern langfristig einen Vorteil verschaffen - eine Beurteilung der Lage, die übrigens auch von nicht wenigen Biologen und Medizinern geteilt wird...


Allgemein zur künftigen Entwicklung von Bio- und Gentechnologien:
Die ethische Debatte bleibt oft weit hinter den wissenschaftlichen Möglichkeiten zurück - gleichzeitig wird durch Wirtschaft und Medien bereits ein Markt für Techniken geschaffen, die noch nicht mal entwickelt sind, und somit in der ethisch-gesellschaftlichen Debatte wenig Beachtung finden...

Die Bioethik hinkt der Forschung hinterher, während Wirtschaft und Medien ihr "Flyer-verteilend" bzw. "Bedürfnisse-weckend" vorauseilen...
 

bombaholik

Auserwählter Meister der Neun
14. Oktober 2003
924
Wohin das hinausläuft wurde gefragt:


Arische Rasse - Übermensch - perfektes Wesen


????

schöne Aussichten.

show.php
 

KeepCool

Geheimer Meister
8. Mai 2002
370
Ich kann die Züchtung geklonter embryonaler Stammzellen eigentlich nur als eine übertragene Form von Kannibalismus empfinden. Auch wenn diese Zellen die noch so klein und mit dem ausgebildeten Menschlichen Wesen nicht viel gemein haben, kann sich daraus ein intelligentes Individium entwickeln.

Und dieses potenzial allein schon sollte geschützt werden.

Um jetzt noch einen Sprung in die Genetik an sich zu wagen, gehen meine Befürchtungen eher in die Richtung, dass sich die Menschheit zu stark spezialisiert (in welcher Form auch immer) und viele in dem manipulierten Ökosystem lebenden Organismen zu sprunghafter Evolution neigen könnten. Denn wir können zwar die erste Generation positiv (oder auch nicht) beeinflussen/manipulieren, aber bei den darauf folgenden Generationen, oder auch bei Organismen die in einer Abhängigkeit zu diesem stehen, kann es zu vollkommen unvorhergesehenen Veränderungen kommen.


Das Leben findet immer einen Weg.

KC
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
samhain schrieb:
"Sie würden Leid und Tod in die Welt setzen"

Können Mediziner schon bald unheilbare Kranke mit Gentherapien retten? Der Genforscher Hans Schöler warnt im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE vor Euphorie nach dem Klon-Durchbruch in Südkorea: Therapien seien Zukunftsmusik, und das Kopieren ganzer Menschen wäre mit tausendfachem Leid verbunden.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,286121,00.html


SPIEGEL ONLINE: Sehen Sie in einer möglichen breiten Anwendung des Klonens für therapeutische Zwecke und dem damit verbundenen Abtöten der Embryonen einen ethischen Konflikt?

Schöler: Für mich persönlich stellt es keinen Konflikt dar, weil ich die Blastozysten, die durch Klonen entstanden sind, nicht für schützenswert halte.

8O


...klingt für mich irgendwie nach Singer in grün...
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
samhain schrieb:
@hives

...klingt für mich irgendwie nach Singer in grün...

hast du von einem gen-forscher etwas anderes erwartet?

Naja, gibt schon einige kritische bzw. vorsichtige Forscher - sogar Wilmut und Campbell vom Roslin-Institut, die Dolly, Polly etc. "erschaffen" haben, stehen der Anwendung derartiger Methoden auf den Menschen sehr kritisch gegenüber...
Das Problem sind imho weniger die Forscher selbst, als vielmehr der gesellschaftliche Kontext, zb. die fehlende Aufklärung der Öffentlichkeit, die fehlende(n Möglichkeiten der) Partizipation der Öffentlichkeit an der Zielsetzung der wissenschaftlichen Grundlagen- und Anwendungsforschung, bestehender Druck zu "Effizienz" und schneller Anwendung aus wirtschaftlichen (und auch militärischen) Gründen - was unter anderem auch mit zur Favorisierung der embryonalen Stammzellen führt... - zur Illustration mal schnell ergoogelt:

http://science.orf.at/science/news/53705
 

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