Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Zeit

Otto

Geheimer Meister
10. April 2002
286
Hallo liebe Leute!

Wie schon seit längerem angekündigt kommt hier jetzt der thread zum Thema Zeit.

Und zwar geht es mir dabei darum, zu zeigen, dass wir den Begriff "Zeit" meistens falsch benutzen, weil wir gar nicht darüber nachdenken, was Zeit überhaupt ist. Und solange wir das nicht tun, können wir super damit umgehen. Wir wissen wie spät es ist, natürlich, wir kennen den Unterschied zwischen Gestern und Heute, aber wissen wir denn auch was Zeit IST? Wie sieht Zeit aus? Gibt es Zeit schon immer? Wie ist es denn, wenn es keine Zeit gibt?

Und da fängt dann der richtige Teil der Frage erst an, nämlich:

WAS IST ZEIT?

Die meisten Menschen würden Zeit in drei Teile zerlegen, nämlich Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Doch wie sagte schon Albert Einstein:

"Für uns gläubige Wissenschaftler ist die Trennung zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft nur eine Illusion, wenn auch eine hartnäckige."

Und dies ist - so seltsam es zuerst scheint - recht logisch und einleuchtend, wenn man über die Worte, die den Zeitbegriff kennzeichen mal im Einzelnen nachdenkt.

Zum Beispiel die Gegenwart. Was ist die Gegenwart und wie lange dauert sie? Wo fängt sie an und wo hört sie auf?
Es ist jetzt 13.00 Uhr, dann ist das meine Gegenwart. Um 13.01 Uhr ist dies aber schon meine neue Gegenwart und die Gegenwart von 13.00 Uhr ist Vergangenheit geworden. Gleiches gilt natürlich auch analog für Sekunden, Hundertstel, Mill- usw... Also ist die Gegenwart nur ein sehr kleiner Moment, der sich jedoch ständig entlang unserem Leben verschiebt.
Die Gegenwart begleitet uns immer, sie springt mit uns von der einen Situation in die nächste und lässt, wie wir, alles andere hinter sich.
Wir könnten ständig "Jetzt! Jetzt! Jetzt! Jetzt!...", wollten wir die Gegenwart begleiten, wie sie uns begleitet.

Dies bedeutet aber, dass die Gegenwart auf der einen Seite sehr klein sein muss, da sie ständig zwischen dem letzten und dem nächsten Moment eingesperrt ist; auf der anderen Seite muss sie aber genau so lang wie unser Leben sein, denn die Gegenwart begleitet uns ja schliesslich
ohne Unterbechung so lange wir leben.

Schon hier an dem Begriff der Gegenwart wird klar, wie verschiedene zeitliche Begriffe, die zum Gebrauch im menschlichen Alltag völlig ausreichen, bei genauerer Betrachtung ineinander verschwimmen und immer weniger real werden.
Denn wenn gerade eben noch Gegewart war und ich weiss, dass gleich noch ein Teil der Gegenwart kommt, wo ist denn dann Platz für Vergangenheit und Zukunft? Die Begriffe halten näherer Betrachtung schlicht und ergreifend nicht stand.

Wenn aber die Gegenwart zugleich ein unendlich kleiner und unendlich Grosser Moment ist, wie steht es dann eigentlich um die Freiheit des menschlichen Willens?

Kann der Mensch tun, was er will?

Meiner Meinung nach nicht. Beispiel: Nehmen wir an, du läufst nachmittags an einem Eis-Cafe vorbei und du holst dir als Zeichen deines freien Willens ganz spontan ein Eis. Ist dann nicht meine These, dass der Mensch nicht tun kann, was er will, wiederlegt?

Nein, und zwar deshalb, weil wir in einer Welt von Ursache und Wirkung leben. Anders ausgedrückt: Etwas passiert, das bewirkt wiederum etwas anderes und so weiter ad infinitum...

Was haben aber Ursache und Wirkung mit dem freien Willen zu tun? Nun ja, wenn du nun an dem Eis-Cafe vorbeiläufst und dir ein Eis holst, dann gibt es dafür Gründe, für die es wiederum Gründe gibt, die Gründe haben usw.

Zum Beispiel holst du dir das Eis, weil du unterschwellig Hunger hast. Du hast Hunger, weil du nicht genug zu Mittag gegessen hast. Du hast nicht genug zu Mittag gegessen, weil du die Linsen, die es gab, nicht mochtest. Du magst Linsen nicht, weil du als Kind mal von deinem Vater gezwungen worden bist, einen ganzen Teller aufzuessen, obwohl du das nicht wolltest und du dir damals geschworen hast, nie wieder Linsen zu essen. Dein Vater hat trotzdem darauf bestanden, weil er aus einer sehr armen Famile kommt, bei der das Essen knapp war. Die Familie deines Vater ist verarmt, weil dein Grossvater alles versoffen hat, um seine schlimme Kindheit zu vergessen usw.

Wenn du jetzt also auf einmal das Eis nicht essen wollen würdest, dann müsstest du in die Vergangenheit resien, um deinen Grossvater vom Saufen abzuhalten, da auch dies eine Voraussetzung dafür ist, dass du keine Linsen ist und dir dein Eis holst. Übrigens lassen sich solche Ursache-Wirkung-Ketten immer für alle Beteilgten erstellen.

Und von dem Argument: "Tja, ich hätte doch aber auch einfach statt X zu tun Y machen können." halte ich auch nichts. Denn alles - egal was - passiert IMMER auf genau eine Art.

Was ich damit sagen will, ist, dass es immer eine ganze Menge Gründe für unser Verhalten gibt, auch wenn es uns spontan erscheint. Wir sind zwar in der Lage selber eigenständig zu handeln, wir schaffen es aber nicht, aus dem Ursache-Wirkungs-Zusammenhang auszubrechen.

Einstein hierzu: „Ich weiß ehrlich nicht, was die Leute meinen, wenn sie von der Freiheit des menschlichen Willens sprechen. Ich habe zum Beispiel das Gefühl, dass ich irgend etwas will; aber was das mit Freiheit zu tun hat, kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich spüre, dass ich meine Pfeife anzünden will und tue das auch; aber wie kann ich das mit der Idee der Freiheit verbinden? Was liegt hinter dem Willensakt, dass ich meine Pfeife anzünden will? Ein anderer Willensakt? Schopenhauer hat einmal gesagt: „Der Mensch kann, was er will; er kann aber nicht wollen was er will.“

Aber weg vom (un)freien Willen und zurück zur Zeit. Was kann Zeit sein, wenn sie offensichtlich nicht das ist, wofür wir sie halten?

Klar ist, dass die neben dem Raum eine der dimensionalen Rahmenbedingungen unserer Existenz darstellt. Wir nehmen Zeit war und dies ist die einzige Form ihrer Erscheinung. Nur über die menschliche Wahrnehmung ist Zeit möglich. Ohne Bewusstsein ist Zeit schlicht undenkbar.

„Es ist die Arbeitsweise unseres Gehirns, die uns Vergangenheit und Zukunft unterscheiden lässt. Wir müssen diesen Mustern folgen, damit die Welt für uns einen Sinn macht. Das bedeutet aber noch nicht, dass die Welt so ist, wie wir sie erfahren.“ ~ Julius Fraser

Magie ist in diesem Zusammenhang das Ausbrechen aus der Ursache-Wirkungs-Kette durch Beeinflussung der zeitlichen Wahrnehmung.

Meiner Meinung nach wird der von KND und anderen gefühlte Umschwung, die Zeitenwende, das neue Äon erst dann kommen, wenn die Menschheit, ähnlich wie damals bei Einsteins Relativitätstheorie, das neue Verständnis von Zeit erreicht hat. Dies kann aber schnell passieren, also bleiben wir gespannt.

Wer auch immer die Ausdauer hatte das hier zu lesen:

Danke!


Beste WÜnsche,
Otto.
 
A

Anonymous

Gast
Ziemlich anspruchsvoll Otto....

...aber es lohnt sich darüber nachzudenken....

Du willst also sagen.... wenn ich jetzt aufstehe, mich an meim Keyboard setze und ein Stück von Bach spiele...

dann tu ich es nicht, weil ich das jetzt will....

sondern ich tue es weil:

Ich Keyboard spielen 7 Jahre lang gelernt habe....

und ich spiel ein Stück von Bach

...weil mein Lehrer klassische Stücke bevorzugt hat... ???

oder so ähnlich???

oder spiel ich jetzt doch nur, weil ich jetzt spielen WILL (also doch! :D )


ein etwas ratloser....


Andreas (JV44)
 

DarkEldar

Geheimer Meister
1. Juni 2002
176
Oh.. das is echt ne harte Nuss..
Also diese Ursache-Wirkungskette erinnert mich an die Chaos theorie.. obwohl ich mich damit noch nie beschäftigt hab und nur am Rande was was es ist.. aber von dem was ich gehört hab, scheints doch recht ähnlich zu sein..

Aber was die Zeit angeht.. ich sehe das so... wenn man ein langes Glasrohr nimmt.. und das mit Wasser füllt und nur eine ganz kleine Luftblase drinlässt.. wenn man das Rohr dann waagerecht hält, dann ist das Lüftbläschen in der Mitte.. dann muss man es links nur etwas runterdrücken und die luftblase wandert nach rechts oben... so:
Angenommen dieses Luftbläschen ist der Moment, die Gegenwart, dieser Augenblick der momentan von uns wargenommen wird, dann ist die Vergangenheit doch das, was hinter dieser Luftblase ist die Vergangenheit (die vergangene Gegenwart) und das was vor der Luftblase is, ist die Zukunft (die zukünftige Gegenwart).. also so versuche ich zumindest diese 3 Begriffe zu trennen, damit ich se guten Gewissens benutzen kann :)

~*~ Dark
 
P

psst

Gast
Sehr gutes Thema !

Also erstes würde mich jetzt einmal Interessieren, ob die Choas Theorie so aussieht :

Wenn etwas passiert wie zb.: Ein glas fällt von dem Tisch und zerbricht unten auf dem Boden.
Könnte dann bei der Chaos Theorie mit den exact gleichen Einflüssen (also alles exact gleich ohne irgend einen hauch von Veränderung) etwas anderes passieren ?

Ich bin mir sicher, das es eine Verbindung von Zeit und Zufall gibt.
 

Wowbagger

Intendant der Gebäude
12. April 2002
800
Interessante Sache...

An dieser Stelle möchte ich mich kurz selbst zitieren:

DOMINO DAY!!!

Der gerade fallende Stein ist Gegenwart.
Er würde nicht fallen, wenn ihm die vorherigen (Vergangenheit) keinen Anstoß gäben.
Die folgenden (Zukunft) Steine fielen nicht um, wenn der "gegenwärtige" einfach stehen bliebe.

Der Vergleich klappt natürlich nur, wenn man davon ausgeht, dass Leben gleich Bewegung ist.

Die Vergangenheit war ja mal Gegenwart. Und dort werden/wurden die Weichen gestellt. Glaube ich wenigstens...

Der Thread damals hiess, glaube ich, "Vergangenheit und Gegenwart".

Das deckt sich ja soweit ganz gut mit der Ursache/Wirkung-Theorie...
Und es lässt mir auch die Sache mit der "Unfreiheit des Willens" ziemlich einleuchtend erscheinen...

Wenn es auf die Ursache ankommt, dann muss es doch irgendwann einen Anfang gegeben haben. Eine "Erste Aktion"!
Und dass wiederum bedeutet, dass Zeit (wenn sie nur anhand von "Aktionen" gemessen werden kann, oder sogar ausschließlich daraus entsteht) einen Anfang gehabt haben muss, oder?

Beste Grüße.......
 

DarkEldar

Geheimer Meister
1. Juni 2002
176
WOWBAGGER schrieb:
Wenn es auf die Ursache ankommt, dann muss es doch irgendwann einen Anfang gegeben haben. Eine "Erste Aktion"!
Und dass wiederum bedeutet, dass Zeit (wenn sie nur anhand von "Aktionen" gemessen werden kann, oder sogar ausschließlich daraus entsteht) einen Anfang gehabt haben muss, oder?

Hm.. ich hab vor einiger Zeit mal was über Dimensionstheorie und Urknall gelesen.. der Autor ist mir leider nicht mehr bekannt. Aber die Theorie war folgend: Am Anfang war alles, alle Materie und alle Dimensionen auf einen Punkt konzentriert.. das ist die "bombe".. diese Bombe muss wie schon erwähnt alle Materie des gesamten Universums in sich gehabt haben, alles auf kleinsten Raum kompensiert. Allerdings waren in diesem Zustand eben auch die Dimensionen kompremiert. Ich gluabe es gibt 7 Dimensionen, uns bekannt sind Raum und Zeit.. und selbst diese müssen dort gewesen sein.. ich glaube die waren sozusagen "aufgerollt" (bitte fragt mich net wie das geht.. es war ein sehr schwieriger Text und das war irgendwann nachts inna bar als ich den gelesen hab) .. nunja.. diese erste Aktion hat dann nun plötzlich statt gefunden und die Bombe geht in Art des Urknalls hoch..
Und dabei wurden, nach der Theorie des Autors, eben diese 4 Dimensionen aufgewickelt.. das heißt, es müssten noch 3 weitere Dimensionen "unaufgewickelt" rumtrollen.. (ich persönlich denke eher das der Mensch dafür einfach keine Sinnesorgane oder der gleichen besitzt um diese Dimensionen zu bemerken oder nachzuweisen) ..
Und nu hab ich ganz aus dem Auge verloren auf was ich eigentlich hinauswollte *grübel*.. achja.. diese erste Aktion.. also die Zeit hat nach dieser Theorie beim Urknall begonnen... nur was genau diese erste Aktion war, weiß ich auch nicht.. aber was mich interessieren würde.. verhält sich die Zeit wie ein Strahl (ein Anfang, kein Ende), wie eine Welle oder Kurve, oder sogar nur wie eine Strecke (se fängt, und hört dann auch irgendwann wieder auf.. wenn zum Beipsiel das gesamte Universum wieder auf einem Punkt konzentriert ist).. das is ne verzwickte sahce *grübel*

~*~ Dark
 

d00pie

Geheimer Meister
15. Juni 2002
168
hi!
hatte mich auch mal mit der ursache-wirkung beschäftigt.wenn diese theorie stimmt (der meinung bin ich), gibt es auch keinen zufall (geh ich später drauf ein)...hatte über das ganze mit nem Freund geredet. der meinte so etwas ähnliches wie DarkEldar: das universum war mal auf einen punkt konzentriert und dort war alles "vorherbestimmt" also die ursprüngliche ursache die es ja geben muss...das mit dem punkt versteh ich zwar nicht so ganz :roll: aber logisch wärs...
axo um zum zufall zurück zukommen: ohne zufall wäre es rein theoretisch (dass man das in der praxis niemals so programmieren könnte is ne andere sache) möglich völlig künstliche intelligenz zu schaffen, denn ohne zufall würden wir auch nicht eigenständig denken und dass ist ja auch das problem der computer... wie schon gesagt wurde, is ne harte nuss :)

/edit: hab heute zufälligerweise,vor dem lesen des threads, eine site über zeit gefunden (klingt lustig :wink: ): http://www.wasistzeit.de/
 

Wowbagger

Intendant der Gebäude
12. April 2002
800
OK... nehmen wir mal an, dass mit dem Urknall alles anfing.
Auch die Zeit, wie wir sie verstehen, oder hier bisher definiert haben.

Seit jenem Knall expandiert das Universum, soweit ich informiert bin.
Der Raum (eine Dimension) dehnt sich also aus.
Die Zeit (auch ´ne Dimension) macht mit...

Wenn man einen "Endpunkt" finden will, an dem alles wieder auf Null ist, bzw. alle Materie, Dimensionen und vielleicht auch Energie in einem Punkt komprimiert ist, dann vermute ich eine Antwort in "schwarzen Löchern".
Diese schlucken ja wohl alles, was zu kriegen ist.
Irgendwann muss also ein Punkt erreicht sein, an dem es im Universum nur noch "schwarze Löcher" gibt, die dann aufeinander wirken.
Mir erscheint logisch, dass letztlich ein einziges "schwarzes Loch" alle
Materie, Dimensionen und vielleicht auch Energie in sich vereint - der Endpunkt...
Und gleichzeitig auch ein neuer Anfang - der nächste Urknall!
Die Bedingungen sind wieder genau, wie am vermuteten Anfangspunk.
So ´ne Art "Selbstzünder", wie ein Dieselmotor... :wink:

Hmmm... wenn es noch 2 "schwarze Löcher" gibt, dann müsste es die Dimension "Raum" noch geben - immerhin existieren diese 2 "Löcher" nebeneinander. Das erlaubt die Annahme, dass es dann auch noch "Zeit" gibt. Obwohl wir Menschen mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben...
Wir, bzw. Bewusstes Leben kann dann eigentlich kaum eine Rolle für die Existens der Zeit spielen...

Aber vermutlich kommen jetzt eh ein paar schlaue Köpfe und zerfetzen mein Gefasel... :wink:

Beste Grüße.......
 

Otto

Geheimer Meister
10. April 2002
286
Hallo liebe Leute!

Cool, dass es soviele Leute gibt, die das Thema interessiert! :D Hätt' ich gar nicht gedacht.

Zu Ursache und Wirkung und dem Zufall:

Zufall so wie man ihn normalerweise versteht kann es nicht geben; allerdings kann ich, wenn ich mir diese Theorie vor Augen führe, zukünftiges besser planen, da mir die Konsequenzen meiner Handlungen bewusster sind.

Magie heisst, die Kette bis zum ersten Glied zurückzuverfolgen und mit diesem Teil eins zu werden. Wie Peter Lustig sagt: Klingt vielleicht komisch, is' aber so! :lol:

@ Dark Eldar:

Das Beispiel mit der Röhre gefält mir, nur geht es mir mehr um eine Konsequenz aus diesem Beispiel, und zwar um folgende:

Wenn die Gegenwart sowieso schon dadurch vorherbestimmt ist, dass ich hier überhaupt sitze, dann kann ich durch erkennen meiner Situation Prognosen über meine Zukunft anstellen, sowie neues über meine Herkunft (körperlich und seelisch) erfahren. Das Bewusstsein, dass die Zeit nur eine Illusion ist, kann der erste Schritt zur Erkenntnis des eigenen Willens sein, der dann wiederum als Rückkopplung bezeichnet werden kann, die ihrerseits zu etwas wie Zufall führt.

Ich empfehle allen Leuten, die Englisch fliessend lesen können, sich so lange es noch erhältlich ist eine Ausgabe von "Prometheus Rising" von R.A. Wilson zu kaufen, um die verschiedenen menschlichen Ebenen, die nicht vom Willen, sondern von anderen Gründen geleitet sind, besser verstehen zu lernen.

@ jv44:

Du löst das Problem auf ddie effektivste Art: Du stellst dir die Frage einfach nicht!


Beste Wünsche,
Otto.
 

Nebelgeist

Geselle
10. April 2002
22
Zeit, wir sind Sklaven der Zeit. Unsere Empfindungen unsere Realität ist an die Zeit gebunden.

Einige meinen es gibt kein Ende und kein Anfang der Zeit, aber mal eine Frage:
Würden Wir es wahrnehmen wenn die Zeit zuende wäre?
Wen jetzt einmal für mich die Zeit keine Rolle spielen würde, würdet Ihr mich wahrnehmen?
Wen die Zeit stehenbleibt würden wir das wahrnehmen?
Die Grenze und das Maß Unserer Dimension ist die Zeit, wir sind Ihre Sklaven.

Allein der Gedanke das es ein Morgen gibt müsste uns zum Nachdenken anregen das dieser Morgen irgendwo geschrieben ist und auch eintreten wird.
Die Zeit selber hat uns beigebracht nicht über Sie Nachzudenken.

Es gibt andere Dimensionen nur sind diese Zeitlos, also auserhalb unserer Wahrnehmung. Wobei ich selber mal denke das "Teile" davon in unsere Dimension "Reinleuchten" z.b. die Gegenwart.

Nichts kommt aus dem Nichts und nichts verschwindet ins Nichts.
Weder die Zeit noch unsere Zukunft und auch nicht unsere Vergangenheit.
 

Otto

Geheimer Meister
10. April 2002
286
Anm Mod:
Ich füge hier den gelöschten Beitrag ein, um die Reihenfolge nicht durcheinander zu bringen!
Hoffe es geht ungehindert weiter!

Lazarus


Kritizist schrieb:
1. Glaube ich nicht an die Chaostheorie, sie ist praktisch unsinnig. Existenz unterliegt Regeln, aber ebenso wie Zeit niemandem eine zweite Chance gibt kann NICHTS zweimal EXAKT auf die selbe Weise passieren. Es gibt immer äußere und innere Einflüsse. Alles auf der Welt bewegt sich und ebenso ist die Zeit: sie ist Bewegung. Wenn etwas passiert, existiert Zeit. Wenn NICHTS passierte, was voraussetzen würde, daß es weder Leben noch äußere und innere Einflüsse (Elemente, Urknalltheorie...) gäbe, dann gäbe es auch keine Zeit. Doch die Voraussetzung für einen philosophischen Ansatz zu diesem Thema ist bereits die Widerlegung. Ich meine, wir könnten nicht einmal einen Versuch zum Beweis der Chaostheorie unternehmen, da wir ja durch den Denkprozeß, der dem vorausgeht bereits unfähig geworden sind, so einen Versuch überhaupt durchzuführen. Soweit meine wirren Sonntagvormittagsgedanken zu diesem Thema.

2. Zeit: Es ist falsch, die Gegenwart als eine Zeiteinheit zu sehen. Die Gegenwart ist erstens immer exakt DER Punkt, an dem man sich bewußt wird, wo/wer/wie man ist und DASS man ist. Zweitens wird mit Gegenwart ein bereits angefangener und noch aktueller Zustand bezeichnet, wobei hier die Grenzen zur Vergangenheit flüssig sind. Die Zukunft dagegen ist alles, was nicht MOMENTAN erreicht werden kann sondern was noch vor einem liegt.
Zeit sollte nicht als ein Raum und nicht als eine Ebene betrachtet werden. Zeit ist keine Materie, Zeit ist nicht physikalisch. Zeit IST auch deswegen keine Materie, weil sie keiner Beewegung unterliegt, die man unterbrechen, verlangsamen oder beschleunigen könnte. Zeit IST Bewegung. Und Bewegung entsteht durch Actio-Reactio. Jeder Reaktion geht eine Aktion voraus. Dementsprechend müßte doch "irgendwann alles angefangen haben", denken sich nun die meisten. FALSCH. Es wird wieder der Denkansatz/Fehler begangen, es gäbe plötzlich einen Knall und unsere Existenz sei die Reaktion darauf. Aber eigentlich wäre dann dieser benannte (Ur-)Knall ebenfalls eine Reaktion und zwar auf seine Zündung. Aber das geht nicht, schon allein deswegen, weil die Zeit dann der Materie vorausgegangen wäre.

Ich bin der festen Überzeugung, unser Universum befindet sich wie eine Luftblase in einer Flasche Wasser oder wie ein Sandkorn im Meer in einer unendlichen materiellen Masse. Diese Masse GAB ES IMMER und WIRD ES IMMER GEBEN und in ihr befinden sich aufgrund ihrer Unendlichkeit halt unendlich viele Universen, die wie Luftbläschen einer ewigen Bewegung ausgesetzt sind und sich in ihrer Entwicklung gegenseitig beeinflussen. Einige wachsen, einige zerplatzen, einige werden neu gebildet. Und in einem dieser unendlich vielen Universen, die sich "in jüngster Zeit" bildeten befinden wir uns. Zu denken, es hätte irgendwann einmal einen Beginn der Zeit gegeben, wäre ignorant. UNENDLICHKEIT dagegen ist etwas, daß milliardenmal vorstellbarer ist. Und Zeit ist relativ.

---------------------------------------------------------------------------------


@ Kritizist:

Deine Ansicht gefällt mir ebensogut, wie dein Avatar :lol: !

Nee, aber mal im Ernst, on topic:

Das was du im ersten Teil deines Postings schreibt, kann ich so unterschreiben. Zeit ist und bleibt verbunden mit der Wahrnehmung von Zeit, ohne das sich etwas ändert, das wahrgenommen werden kann, gibts auch keine Zeit.

Auch das Verfliessen der Gegenwart mit der Vergangenheit sehe ich in, nur bist du mir zu stark auf den räumlich Messbaren Aspekt der Zeit fixiert. Zeit ist nicht nur Bewegung, sondern viel mehr als das.

Die semantische Untersuchung des Wortes Zeit und Benutzung bringt glaube ich mehr, als alle physikalischen Experimente zusammen.


@ Nebelgeist:

Die Frage ob wir etwas ohne Zeit wahrnehmen könnten stellt sich nicht, da Zeit Wahrnehmung ist und ohne Zeit der Zustand herrscht, indem wir alles und nichts wahrnehmen. Es ist übrigens möglich, kuzzeitig aus diesem Korsett "Zeit" auszubrechen, aber die Chance und das Risiko sind beide vergleichbar damit, mit der NASA zum Mond zu fliegen...
 
A

Anonymous

Gast
Raum und Zeit

@Otto: Danke für das Wieder-Veröffentlichen meines Textes! Nun muß ich daß nicht mehr machen, hatte ich nämlich gerade vor.
 

type_o_negative

Geheimer Meister
5. Juni 2002
306
[das hab ich mal irgendwo aufgeschanppt, passt hier villeicht rein :wink: ]:

Die Zeit

Kurzinhalt: Wir schrumpfen die Erdgeschichte auf einen Tag und erkennen, dass die Menschheitsgeschichte in Sekundenbruchteilen verfliegt.
Vor 10 Jahren zerbrach der Ostblock. Solange ist das her? Unsere Erinnerung ist schon löchrig. Aber was sind schon 10 Jahre?
Vor 10.000 Jahren begann der moderne homo sapiens mit dem Ackerbau. Graue Vorzeit... Aber was sind schon 10.000 Jahre? Nochmal Faktor 1.000? Bitte sehr:
Vor 10 Millionen Jahren bereits lebten große Affen. Aber - was sind schon 10 Mio Jahre? Das ist jüngste Erdgeschichte.
Vor 10 Milliarden Jahren war Halbzeit zwischen Urknall (vor 16 Mrd J.) und Entstehung der Erde (vor 4,6 Mrd J.). Unvorstellbar. Das sind Zeiträume...
Schrumpfen wir die Erdgeschichte von der Entstehung bis heute auf einen Tag von 0 bis 24 Uhr:
gegen 6 Uhr treiben die ersten Einzeller in der Ursuppe.
gegen 17 Uhr entstehen die ersten mehrzelligen Lebensformen.
gegen 21 Uhr 30 leben Urfischchen als erste Wirbeltiere.
von 22:45-23:40 Uhr herrschen die Dinosaurier.

Halt mal, wo bleibt der Mensch, es ist gleich Mitternacht? Gemach... Schon 5 vor 12! Nur mit der Ruhe...
24 sec vor Mitternacht erscheint der Urmensch homo habilis (halbgroßes Hirn, evtl. Lallsprache).
2,5-0,7 sec vor Mitternacht lebt der Neanderthaler,
danach der biologisch moderne Mensch und
1/100 sec (!) vor Mitternacht unternimmt Kolumbus einen Segeltörn zu den Bahamas.

Glaubt noch jemand, wir würden die Erde beherrschen können? (Nicht zerstören, sondern beherrschen.) Die Saurier herrschten; wir bangen darum, die nächsten Millisekunden zu überstehen. Wie putzig: kaum entstanden, schon abhanden...
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
psst schrieb:
Wenn etwas passiert wie zb.: Ein glas fällt von dem Tisch und zerbricht unten auf dem Boden.
Könnte dann bei der Chaos Theorie mit den exact gleichen Einflüssen (also alles exact gleich ohne irgend einen hauch von Veränderung) etwas anderes passieren ?

Die Quantentheorie geht davon aus, dass es nie exakt die gleichen Einflüsse sein können, weil der Quantenzustand ein anderer sein muss. Andernfalls wären es nämlich nicht zwei verschiedene Ereignisse, sondern ein einziges Ereignis.
 
A

Anonymous

Gast
type_o_negative schrieb:
Glaubt noch jemand, wir würden die Erde beherrschen können? (Nicht zerstören, sondern beherrschen.) Die Saurier herrschten; wir bangen darum, die nächsten Millisekunden zu überstehen. Wie putzig: kaum entstanden, schon abhanden...

Dies läßt sich dadurch erklären, daß Du - wie alle, die diese Rechnung erwähnen - davon ausgehen, daß der jetzige Zeitpunkt das Ende des Tages ist. Uuuuh, Endzeitstimmung :lol: Aber was soll schon ALLE Menschen kaputtmachen, sorry, ist schwer vorstellbar. Ich meine, selbst wenn überall Atombomben fallen würden, einige Menschen würden überleben, weil es immer Leute gibt, die immun sind. Oder war das nur eine Theorie?
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Ist die Frage nach ZEIT und FREIER WILLE eine einzige? Dann hätten wir ja einen Teil der Antwort. Denn offensichtlich folgt alles, was wir tun, einer gewissen Logik. Trotzdem 'entscheiden' wir uns. Die Zukunft 'bestimmen' wir also jetzt, bzw. die Geschichte (bestimmt die Gegenwart) und die Zukunft...
 

d00pie

Geheimer Meister
15. Juni 2002
168
Kritizist schrieb:
[...] Ich meine, selbst wenn überall Atombomben fallen würden, einige Menschen würden überleben, weil es immer Leute gibt, die immun sind. Oder war das nur eine Theorie?

meinst du, es gibt immer irgendjemanden der gegen etwas bestimmtes Immun ist?oder meinst du es gibt leute die immun gegen radioaktivität sind?

ich zweifle beides an!Ich kenn' mich zwar nicht sonderlich gut mit atombomben aus, aber entsteht bei der explosion nicht eine hitze die jegliches leben auslöscht (siehe hiroschima) und jetzt erzähl mir nicht das ein mensch ein paar tausend grad hitze aushält ;)
 

Reticulum

Geheimer Meister
6. Juli 2002
301
Ich bin der festen Überzeugung, unser Universum befindet sich wie eine Luftblase in einer Flasche Wasser oder wie ein Sandkorn im Meer in einer unendlichen materiellen Masse. Diese Masse GAB ES IMMER und WIRD ES IMMER GEBEN und in ihr befinden sich aufgrund ihrer Unendlichkeit halt unendlich viele Universen, die wie Luftbläschen einer ewigen Bewegung ausgesetzt sind und sich in ihrer Entwicklung gegenseitig beeinflussen. Einige wachsen, einige zerplatzen, einige werden neu gebildet. Und in einem dieser unendlich vielen Universen, die sich "in jüngster Zeit" bildeten befinden wir uns. Zu denken, es hätte irgendwann einmal einen Beginn der Zeit gegeben, wäre ignorant. UNENDLICHKEIT dagegen ist etwas, daß milliardenmal vorstellbarer ist. Und Zeit ist relativ.

@Kritizist

Etwas konstruktive Kritik :
Ist dir bewusst, wieviele Paradoxa in diesem Abschnitt stecken ?
Ich weiss, der deutsche Wortschatz ist nicht in der Lage, das Auszudrücken, was wir eigentlich meinen.
Aber obwohl ich glaube, zu verstehen was du meinst, wiedersprechen sich die Argumentationen.

Selbst wenn wir über alles den Deckmantel der Unendlichkeit legen;
mit den Begriffen von "wachsen", "zerplatzen", "entwickeln" und "neu bilden", die du anführst, setzt du einen virtuellen Zeitmassstab in ein Über-kosmologisches Bild, in dem es doch, deiner Meinung nach, kein Anfang und Ende geben soll.

Wie ist das möglich ?

Auch diese Aussage :
Diese Masse GAB ES IMMER und WIRD ES IMMER GEBEN
ist durch die begrenzung menschlichen Denkvermögens, in dem von dir angegebenen "Weltbild", schlichtweg falsch.

Es beschreibt ebenfalls einen Zustand, der eine lineare Abfolge von Ereignissen voraussetzt. Ob diese Abfolge begrenzt ist, oder unendlich, ist irrelevant.
Wenn es keine Zeit gibt, oder sie unendlich ist (in diesem Fall identische Aussagen), dann gibt es kein "gab es immer".

Denn das würde ebenfalls voraussetzen, daß es eine Abfolge von Ereignissen gibt, die sogar - nach deiner Beschreibung - über ein fiktives "jetzt" hinausgehen ("...wird es immer geben").


Der Mensch ist nunmal nicht in der Lage den Faktor "Zeit" auszuschalten...noch nicht einmal in seinen Gedankenspielen.
Eine Form, außerhalb unseres Verständnisses von linearer Zeit, ist für uns nicht existent.
 

Ähnliche Beiträge

Oben Unten