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ZinsesZins... führt zum Kollaps!!!

hal-9000

Großmeister
24. Juli 2003
75
Silencermh16 schrieb:
und einem wirklich freien Handelssystem kann man das glaub ich nicht durchsetzen.

eine freie marktwirtschaft könnte ohne zinsen erst wirklich funktionieren!
freie marktwirtschaft gibt es nirgens auf der welt. das ist nur ein begriff für die idealform einer wirtschat.
schau dir am besten die hier geposteten links an. da werden alternativen zum jetzigen geldsystem sehr gut beschrieben ...
 

Tweedledee

Geheimer Meister
20. Dezember 2002
197
Es geht bei diesen Alternativen allerdings nicht darum, den Zins abzuschaffen bzw. zu verbieten, sondern nur einen wesentlichen Fehler im Geldsystem zu korrigieren, nämlich den, dass das Geld im Gegensatz zu anderen Waren nicht im Wert verfällt, und deshalb gehortet wird (dem Wirtschaftskreislauf entzogen wird), wodurch der Schneeballsystem-Effekt des Zinses erst zu einer solch dramatischen Umverteilung kommt.
Diese Korrektur soll durch eine Umlaufsicherung erfolgen (Schwundgeld).

Auch in einem solchen System wird es natürlich Banken geben, die Kredite vergeben. Dafür werden sie selbstverständlich Zinsen erheben, was ja auch legitim ist.
Ich zitiere einen Beitrag aus dem Geldcrash-Forum:

In einem Freigeldsystem bekommen die Banken das Bargeld aller Leute, die es nicht selber investieren oder verbrauchen auch wenn sie keine Zinsen dafür anbieten und im Falle von Girokonten sogar, wenn sie Kosten dafür berechnen, solange diese Kosten niedriger sind als die Umlaufsicherung.
Genau so wie heute, werden sie aber auch dann von der Bankmarge leben. Sie werden ihr Geld NICHT zinslos verleihen. Es werden aber einige Zinsanteile wegfallen und der größte Brocken wird die Inflationsprämie sein und die sogenante Liquiditätsprämie. Beide gibt es bei Freigeld nicht mehr. Hingegen wird das Ausfallsrisiko, das ja die Bank übernimmt nach wie vor bezahlt werden müssen.
Der Zins für einen Ausleiher wird nie auf 0 gehen. Die sogenannte Zinsleiter wird sich nur nach unten verschieben und die extrem hohen Risiko und Inflationsprämien in den Zinsen werden verschwinden.
Da auch die Banken kein Geld zurückhalten können, werden sie es an kreditwürdige Schuldner sehr billig verleihen müssen. Sie werden viel von ihrer Macht verlieren und werden auf ihre Rolle als Kreditvermittler als Haupteinnahmensquelle zurückgeführt werden.
http://f7.parsimony.net/forum9673/messages/33550.htm
 

hal-9000

Großmeister
24. Juli 2003
75
Trasher schrieb:
Irgendwann wird man die Zinsen ganz abschaffen, die Tendenz ist doch schon deutlich zu spüren. Sparen ist out, Geld vermehrt sich heute nur noch über Aktien effektiv. Die EZB senkt immer mal den Leitzins und läßt damit die Börsianer jubeln und mein Sparbuch mehr und mehr in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
diese tendenz ist alles andere als gutzuheisen!
les mal das:
29.1 Hat der Zins tatsächlich mit Krieg zu tun?

In der Kundenzeitschrift „Sparkasse“ erschien im Dezember 1988 ein hochinteressanter Nachdruck, entnommen aus einem Vorläufer der gleichen Zeitschrift aus dem Jahr 1891. Dieser vor 100 Jahren geschriebene Artikel befasste sich mit der Zinsentwicklung, schwerpunktmäßig mit jener des 19. Jahrhunderts. Dabei wurde vor allem der damals zu registrierende Trend sinkender Zinsen beklagt und erklärt:

„Die Ursache für das Sinken des Zinsfußes wird vorzüglich darin gefunden, dass die besonders rentablen Capitalanlagen großen Maßstabes heute erschöpft sind und nur Unternehmungen von geringer Ergiebigkeit übrig bleiben.“

Um den damals bei drei Prozent liegenden Zinssatz vor weiterem Fall zu bewahren, müssten, so hieß es weiter:

„… die neuen Länder, beispielsweise Afrika, sehr rasch durch europäische Capitalien erschlossen werden, damit einem solchen Sinken begegnet werde.“

Doch da auch das zu einer Umkehr des Zinstrends nicht ausreichen würde, schließt der 1891 erschienene Artikel mit folgenden Sätzen:

„So spricht denn alles dafür, dass wir noch einem weiteren Sinken des Zinsfußes entgegensehen. Nur ein allgemeiner europäischer Krieg könnte dieser Entwicklung Halt gebieten durch die ungeheure Capitalzerstörung, welche er bedeutet.“

Dieser Schluss scheint ungeheuerlich. Aber er hat sich — wie wir wissen — seit 1891 zweimal erfüllt: Zwei „allgemeine europäische Kriege“, die man sogar weltweit ausdehnen konnte, haben dem „Sinken des Zinsfußes Halt geboten“.
 

Tweedledee

Geheimer Meister
20. Dezember 2002
197
@hal-9000

Interessant! (Quellenangabe wäre nett - ist das aus dem Buch von Creutz?)
In dem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass Silvio Gesell (Begründer der Freigeldidee) schon 1918, gerader als der 1. Weltkrieg vorüber war, ziemlich exakt den zweiten Weltkrieg vorausgesehen hat:

"Trotz der heiligen Versprechen der Völker, den Krieg für alle Zeiten zu ächten, trotz der Rufe der Millionen: 'Nie wieder Krieg', entgegen all den Hoffnungen auf eine schönere Zukunft muß ich sagen: Wenn das heutige Geldsystem, die Zinswirtschaft, beibehalten wird, so wage ich es, heute schon zu behaupten, daß es keine 25 Jahre dauern wird, bis wir vor einem neuen, noch furchtbareren Krieg stehen.

Ich sehe die kommende Entwicklung klar vor mir. Der heutige Stand der Technik läßt die Wirtschaft rasch zu einer Höchstleistung steigern. Die Kapitalbildung wird trotz der großen Kriegsverluste rasch erfolgen und durch Überangebot den Zins drücken. Das Geld wird dann gehamstert werden. Der Wirtschaftsraum wird einschrumpfen, und große Heere von Arbeitslosen werden auf der Straße stehen. An vielen Grenzpfählen wird man dann eine Tafel mit der Aufschrift finden können: 'Arbeitssuchende haben keinen Zutritt ins Land, nur die Faulenzer mit vollgestopftem Geldbeutel sind willkommen.'

Wie zu alten Zeiten wird man dann nach dem Länderraub trachten und wird dazu wieder Kanonen fabrizieren müssen, man hat dann wenigstens für die Arbeitslosen wieder Arbeit. In den unzufriedenen Massen werden wilde, revolutionäre Strömungen wach werden, und auch die Giftpflanze Übernationalismus wird wieder wuchern. Kein Land wird das andere mehr verstehen, und das Ende kann nur wieder Krieg sein."
http://systemfehler.de/gesell.htm
 

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