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Zum Nachdenken

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Zum Nachdenken

Darauf wollte ich hinaus, dass dadurch ausgedrückt werden soll, dass es keine Trennung zwischen 'ich&du' gibt.
Jesus hat es ähnlichanders ausgedrückt:
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Zum Nachdenken

Es gibt also keinerlei Trennung zwischen ich und du und dennoch gibt es Grenzen und das Bedürfnis nach Abgrenzung, die ganz individuell ist und nach keinem allgemeingültigen Muster ausgeprägt zu sein scheint. Man sieht die Grenzen nicht unbedingt immer so leicht, weil manche ihre Grenzen nicht so eindeutig zeigen oder weil andere manche ein wenig blind sind für die Grenzen anderer und womöglich auch für ihre eigenen Grenzen. Nächstenliebe und Respekt, hehre Ideale, nicht so leicht zu verwirklichen.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Zum Nachdenken

Das eine sind die Grundbedürfnisse, das andere der persönliche Raum.
Das eine ist allen gemein, das andere unterschiedlich.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Zum Nachdenken

Ich sehe es so, dass jedes „wir“ aus ichs zusammengesetzt ist. Der andere ist eben auch ein (bzw mehrere) „ich“ mit seiner eigenen Geschichte, seinen Eigenheiten, Wünschen, Ängsten u.s.w.. und nicht einfach nur ein „du“ gebildet aus meinem Blickwinkel als mein Gegenüber.
I an I könnte aber auch bedeuten, sich selbst im anderen zu spiegeln und im anderen oder durch dessen Reaktionen sein eigenes „ich“ zu erkennen :egal:
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Zum Nachdenken

Ich habe die Erfahrung gemacht, ab und zu Eigenheiten einer anderen Person anzunehmen und das ist dann für mich schonmal ein äußeres Ich und Ich. Es zeigt, dass die andere Person in meinem Denken ist, einen Abdruck hinterlassen hat, was noch nicht mal die Intention dieser Person gewesen sein muß, aber es ist nunmal ein Merkmal, dass mir warum auch immer aufgefallen ist. Das würde ich mit "Du geworden sein" bezeichnen.

Und dann kommt es ja auch vor, dass man miteinander spricht und sich über persönliche Präferenzen austauscht, teilweise merkt man ohne Gespräch, wie die andere Person so ist und man passt sich freiwillig aus Freundlichkeit heraus an. Das würde ich auch mit "Du geworden sein" an.

Der Artikel bezieht sich ja auf Ehepaare, deren längst verheiratetes 60 Jahre zusammen ist und da eine Ehe, wie jede andere Beziehung auch ein Prozess ist, lernen die Partner mit der Zeit immer mehr voneinander kennen und auf das Gelernte zu achten.

Das Paradoxe ist, dass 1 + 1 gleichzeitig 1 und 2 ergibt.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Zum Nachdenken

Ich weiss nicht, ob die Paare aus dem Artikel repräsentativ sind.
Ich habe einige Paare, aus der Generation meiner Eltern vor Augen, die 50 Jahre und länger verheiratet sind. Es ist eine Generation, deren Erwartungen, Rollenverständnis, Eheverständnis, deren Möglichkeiten, gesellschaftlichen Konventionen Abhängigkeiten, Wahlmöglichkeiten und Zwänge ähnlich gelagert sind. Für die Scheidung keine Option war.


Die Qualität dieser Ehen ist, soweit ich das beurteilen kann, höchst unterschiedlich, reicht von tiefster Verbundenheit bis hin zu Paaren, die offensichtlich auch inmehr als einem halben Jahrhundert nichts voneinander begriffen haben. Selbst bei diesen gibt es solche, die ihre Ehe nicht in Frage stellen würden, weil die Bindung auf anderen Faktoren beruht , als sich gegenseitig halbwegs zu kennen, die diesen Anspruch überhaupt nicht haben. Daneben andere, die eine ganz eigene Art der Stabilität erlangt haben, indem und obwohl sie sich gegenseitig bekämpfen.


Eins der Paare aus dem Artikel habe ich vor kurzem im Kino | YALOMS ANLEITUNG ZUM GLÜCKLICHSEIN | gesehen. Sie beschreiben ihre Partnerschaft dort als übergeordnet zu allen anderen Beziehungen. Die Ehefrau führt aus, dass ihre gemeinsamen Kinder (alle geschieden) dahinter zurückstecken mussten.


Letztenlich ein intensives „wir,“ welches eben auch seinen Preis hat.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Zum Nachdenken

Ich weiß auch nicht, ob die Paare repräsentativ sind. Vielleicht repräsentativ, wenn man sich nur auf geglückte Beziehungen konzentriert. In dem Artikel geht es zuvorderst darum, eine Art Formel für eine glückende Beziehung zu finden. Es wird auch erwähnt, dass jede Beziehung einzigartig, genauso wie es eben die Menschen sind. Eine Garantie gibt es nicht. Die Ansicht, dass reine Vernunftehen den rein auf Liebe basierenden Ehen überlegen sind, habe ich auch schon in den 90ern während meiner Schulzeit gehört, wobei ich nicht mehr weiß, ob im Artikel überhaupt auf Vernunftehen vs. Liebesehen eingegangen wird.

Interessant finde ich, was Du schreibst über unterschiedliche Faktoren, auf denen die Bindung beruht. Es gibt ja auch diese Paare, die man als krank bezeichnen würde, weil da der Mann die Frau und umgekehrt die Frau den Mann schlägt oder auf andere Weise mißhandelt und die sich dann trotzdem nicht voneinander trennen können oder wollen.

Das beste literarische Beispiel für eine solche unzerstörbare und gleichsam dramatische, zerstörerische Beziehung, das ich kenne, ist das Paar Heathcliff und Cathy, die auf den Sturmhöhen leben. Die beiden können buchstäblich nicht glücklich ohne einander leben, sie sehen sich als ein und diesselbe Seele, deswegen würde Cathy lieber auf der Erde leben als im Himmel bei Gott und Heathcliff ist nach ihrem Tod, den er verschuldet, nur noch verbittert und zudem spricht er ein Gebet, das ihren Geist in dieser Welt zurückhält und das für 20 Jahre oder so, bis sie und er am Ende der Geschichte durch seinen Tod Erlösung finden. In den 20 Jahren ist Heathcliff alles andere als freundlich und lieb zu seinen Mitbewohnern und seiner Tochter. Ein paar nette Zitate (ich habe nur englische Zitate gefunden): Wuthering Heights Quotes by Emily Brontë
 

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