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Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.968
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

Was sind das wohl für Typen, die ihr Abi nur auf solche Weise "feiern" können, dass es Schwerverletzte dabei gibt?

Oder ist das inzwischen ein Anhaltspunkt für die "Hochschulreife"?
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.423
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

naja, manche denken wohl nich allzuweit in dem alter...

kann mich noch an meien abizeit erinnern, da wollten zwei leute aus nem kurs mal extrem witzig sein und ca 1/2 kg mehl samt böller an einem fallschirm aus dem 3. oder 4. stock werfen und über dem schulhof explodieren lassen...

die waren beide zwar relativ fit was mathe und physik anging, doch irgendwas ging in der rechnung derbe daneben, das mehl knallte quasi ungeberemst auf den boden. wenn da einer gestanden hätte, aua aua aua...
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

Ja, das wird ab jetzt immer so sein wie just in Köln. Ausser in Städten mit nur einem Gymnasium, da entscheidet das Los über einen Ersatzgegner aus den öffentlichen Einrichtungen, inkl. der Krankenhäuser.

Es liegt auch auf der Hand, daß die Schüler ihr Abi ausschließlich so feiern konnten. Daß Jemand Fahrrad fährt bedeutet ja schließlich auch, daß der nicht laufen kann.
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.968
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

Was t-online meldet:
Was einst als Tradition von Streichen kurz vor den Abitur-Prüfungen begann, ist in Köln völlig entgleist. Zwei 18-Jährige liegen im Krankenhaus. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die schon länger läuft.
Und:
Die zwei Jugendlichen wurden in der Nacht zu Dienstag schwer am Kopf verletzt, sagte ein Polizeisprecher. Ein 18-Jähriger erlitt eine Schädelfraktur, ein weiterer eine Verletzung an den Gesichtsknochen. Rund 200 Schüler sollen an den Auseinandersetzungen beteiligt gewesen sein, die sich am Humboldt-Gymnasium in der Südstadt abspielten.
Zwei Schwerverletzte bei Abitur-Randale in Köln
Die Gewerkschaft der Polizei fordert einen Ausschluss der Täter von der Abi-Prüfung 2016 - was nach Auskunft der Schulbehörden aber nicht machbar sei.
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.968
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

Ich vermute, jene Schüler denken sich mal wieder "gar nichts" bei ihren Aktionen.
Und gar nichts zu denken, das ist in diesem Fall doch etwas zu wenig gedacht ....
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.322
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

In einem Gastrobetrieb, in dem ich vor ein paar Jahren arbeitete, fand damals eine Abiturientenfeier statt. Die Girls waren schick, aber die Jungs ...
... waren alles nur so armselige Figuren im Kapuzenpulli. Stimmung latent aggressiv, zunächst nur latent.
Die Ordner gaben sich die größte Mühe, entstehende Aggressionen bereits im Keim klein zu halten.
Später hat irgend so ein Schwachmat die Herrentoilette komplett zertrümmert - was sich einige Tage später noch teuer bemerkbar machen sollte.

Ich war selbst einst Abiturient und auch wir haben es damals ordentlich krachen lassen. Nur: An so sinnlose Aggression kann ich mich nicht erinnern, erst recht nicht an so völlig nutzlose Zerstörungsakte. Wozu auch? Dabei standen wir damals - im Vergleich zu heute - eher unter einer größeren Repression als die Jugendlichen heutzutage. Von unseren und den heutigen Möglichkeiten gar nicht erst zu reden.

Was mir also ein Rätsel bleiben muss: Diese sinnlose Aggression. Woher, warum, wozu?
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

Ich glaube, dass uns womöglich der Respekt voreinander und auch der Respekt vor dem Eigentum anderer verlorengegangen ist. Ich kann das aber auch nicht so recht verstehen. Womöglich werde ich langsam alt :egal:
Wenn ich mich recht erinnere, gab es ja schon immer Abistreiche. Am Ende sollte das einer werden und ist ausgeufert....Dank eines massives Alkoholspiegels womöglich?
Ich muss aber auch sagen, dass in der Hoch-Zeit der Teengerjahre meine Zeitgenossen zum Teil richtig übel drauf waren.
Allerdings war ich nicht auf dem Gymnasium. Eventuell hat da der obere Bildungszweig aufgeholt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.322
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

Wenn ich mich recht erinnere, gab es ja schon immer Abistreiche.

Mei, wir haben Waschpulver in den städtischen Springbrunnen getan - weil's so schön schäumt. Dann kam dann so Hansel, pumpte den ab, spritzte ihn aus und befüllte den neu - und das war's dann. Aber was zerschlagen? Nein, das mussten wir nicht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

Schon klar...ich wollte auch nicht sagen, dass das schon immer so heftig zuging. Auf der Suche nach einer Erklärung meine ich eben, dass es sich womöglich um eine Mischung aus Übermut und mangelnder Erziehung, mangelndem Respekt und Gleichgültigkeit gegenüber dem Eigentum anderer.
Mein Sohn ist auch nicht so drauf... man müsste sich als mal fragen, was da schief gegangen ist bei Jugendlichen sie sich so benehmen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

Der Jahrgang über mir hat das Mittelalter ausgerufen und die Lehrer als Leibeigene verkauft... Wir waren richtig spießige Provinzler, über Strohballen im Windfang sind wir nicht rausgekommen.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

Ich bin skeptisch was die mediale Aufbereitung und was die Schlußfolgerungen a la Manesse anbetrifft.
1. Ist es in der Regel so, dass solche Dinge hinterher in der Presse aufregender klingen als sie in der Realität waren.
2. Ja, einige Schüler sind in einer Stadt zu weit gegangen und das landet dann in der Presse. Aber von wie vielen Schülern in dieser Stadt und von wie vielen anderen Städten hört man nichts, weil dort keine Randale stattfanden? Ist es legitim gleich so zu tun als ob die Masse aller Abiturienten in Deutschland sich so verhält? Ich glaube nicht.
3. Es mag ja so sein dass eure eigene individuelle Erinnerung richtig ist dass in eurem Schulabschlussjahrgang alles friedlich und ordentlich verlief. Aber könnt ihr mit Sicherheit sagen, dass damals im gesamtdeutschen Schulabschlussjahrgang sich alle so verhielten und es nicht vielleicht auch irgendwo zu einer Schlägerei oder ähnlichem kam? Nur kam dass in Zeiten vor Facebook und Internet halt nicht gleich im Spiegel, ganz einfach weil es damals noch eine redaktionelle Einordnung der Nachrichten nach der tatsächlichen Relevanz für die Gesellschaft gab - anstelle der Einordnung nach potentiellen Klickzahlen wie heute in werbefinanzierten Onlineauftritten.

Also mein Fazit lautet: Es gab wohl in Köln ein paar Idioten unter den Schülern, aber das muss vor Ort durch Eltern, Lehrer und Polizei/Justiz geklärt werden. Den Rest von Deutschland braucht das nicht jucken, es sei denn es gäbe einen Nachweis darüber dass sich Straftaten bei Abifeiern in Deutschland tatsächlich messbar mehren. Einen solchen Nachweis sehe ich aber nicht und meine Erfahrung mit jungen Schulabgängern in letzter Zeit ist keineswegs so, dass dies alles Taugenichtse und Randalierer sind. Im Gegenteil habe ich etliche getroffen über die "ältere Semester" in sozialer Hinsicht sogar sagen "nichts mehr los mit den jungen Leuten", weil diese zu brav und angepasst sind.
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.968
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

meine Erfahrung mit jungen Schulabgängern in letzter Zeit ist keineswegs so, dass dies alles Taugenichtse und Randalierer sind.

Das hat niemand behauptet.

Du verbietest also quasi, dass ich darüber berichte und wir darüber reden, weil das doch nur Einzelfälle sind.

Dann sollten die Zeitungen aber auch NICHT MEHR über Verkehrsunfälle berichten, sondern tagtäglich bitteschön doch nur über all jene Autofahrer, die heute NICHT verunglückt sind.

Usw usw ....
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

Viminal hat nichts verboten. Und "berichten" ist per Definition etwas völlig anderes, als das was du auch in diesem Faden treibst.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

Das hat niemand behauptet.
Ja, natürlich nicht. Du hast deine Behauptungen ja auch geschickt in Fragen gekleidet:
Ist das jetzt die neue schicke coole Art, sein Abi zu feiern?
Oder was ist da los?
Oder ist das inzwischen ein Anhaltspunkt für die "Hochschulreife"?
... wobei die Fragen aber so gestellt sind, dass gezielt der Gedankte "Ja, alle Abiturienten sind so." provoziert werden soll.


Du verbietest also quasi, dass ich darüber berichte und wir darüber reden, weil das doch nur Einzelfälle sind.
Dann sollten die Zeitungen aber auch NICHT MEHR über Verkehrsunfälle berichten, sondern tagtäglich bitteschön doch nur über all jene Autofahrer, die heute NICHT verunglückt sind.
Ein Medium muss sich entscheiden worüber es berichten will. Eine Lokalzeitung z.B. will über Ereignisse in einer eng begrenzten geografischen Region berichten, daher ist darin ein Verkehrsunfall ganz gut aufgehoben. Es passieren im Einzugsbereich ja auch nicht so viele.
Der Spiegel aber z.B. will mehr über gesamtdeutsche, gesellschaftliche und gar globale Ereignisse und Zusammenhänge berichten. Ein simpler Verkehrsunfall hat im Spiegel daher nichts verloren, das sieht man auch daran dass sich im Einzugsbereich des Spiegels täglich tausende Verkehrsunfälle ereignen und sowohl das Blatt als auch die Internetseite damit voll sein würden.
Damit ein Verkehrsunfall und ein sonstiger Einzelfall in einen Bericht des Spiegels gehört, muss dieser Einzelfall schon weitreichende gesellschaftliche Bedeutung haben. Das wäre bei Verkehrsunfällen z.B. so wenn ein bekannter Politiker darin umkommt - und selbst dann gehören in den Spiegel nicht die Einzelheiten aus dem Polizeibericht wie im "Buxtehuder Lokalanzeiger", sondern eine Aufarbeitung der Bedeutung des Unfalls. Oder wenn es plötzlich einen deutschlandweiten, massiven Anstieg von Verkehrsunfällen gibt, dann gehört dass auch in den Spiegel - aber in der Gesamtbetrachtung, nicht im Durchkauen jedes einzelnen.
Vereinzelte Randale von ein paar Schülern gehören daher aus meiner Sicht solange nicht an die deutschlandweite Glocke bis mir jemand zeigen kann, dass dies entweder nicht nur vereinzelte Randale sondern ein Massenphänomen sind oder bis jemand aufzeigen kann welche überragend gesellschaftliche Bedeutung diese Randale haben um die Aufmerksamkeit eines Mediums wie dem Spiegel zu rechtfertigen, dass gleich neben diesem "Abi-Krieg" über echte Kriege mit Hunderttausenden Toten und globalen Auswirkungen berichtet.

Die Spiegelredaktion hat offenbar entschieden, dass die Tatsache dass ein Schüler in Köln einen Böller geworfen von gleicher Bedeutung wie der Syrienkrieg, die weltweiten Flüchtlingsströme oder die Ergebnisse der Landtagswahlen und deren Folgen für die politische Landschaft in Deutschland sind. Warum? Ich behaupte nur wegen der vermuteten Klickzahlen hinter so einem Aufregerthema - und dass das Aufregerthema funktioniert sieht man ja an der Reaktion in dem Thread hier. Klar, wer regt sich nicht gern über die Jugend von heute auf?
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

Die Beamten ermitteln nun in drei Fällen gegen Unbekannt wegen gefährlicher Körperverletzung. Um die Verantwortlichen auszumachen, soll Videomaterial ausgewertet werden.
(aus dem Spiegel- Artikel)
Drei Fälle. Wahrhaft ein kriegsartiges Ausmaß.
Ich freue mich schon auf die Berichterstattungen über Kneipenschlägereien in Hintertupfing, und den Privatkrieg am Autoscooter nach etlichen Bierchen...
Gut, daß wir keine größeren Sorgen haben. Aber 17 Posts dazu..naja..
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

Freilich interessiert das die Pfalz und Hintertupfing evtl. nicht so arg, aber in Köln beobachten sie seit einigen Jahren eine Tendenz in diese Richtung. Man hat die Abiturstreiche abgeschafft und durch eine "Mottowoche" ersetzt und mit den Abiturjahrgängen putzige "Verträge" abgeschlossen, um der Randale Schranken zu setzen. Ob das nun daran liegt, daß die Abiturienten gewalttätiger geworden sind oder daran, daß die Ordnungskräfte sich nicht mehr durchzusetzen vermögen, weiß ich nicht.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Abi-Feiern in Köln - und sonstwo

Richtig, es ist strafbar und für Köln natürlich wichtig. Es ist aber kein bundesweites Phänomen und somit eigentlich kein Thema für ein überregionales Medium. Alarmismus braucht es nicht, auch wenn die Kölner Polizei wohl erneut einen Grund hat, mal zu überlegen.
 
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