Ein_Liberaler
Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
- 14. September 2003
- 4.926
Vor allem aber der Eingriff in die Vertragsfreiheit.
Winston_Smith schrieb:Weil damit verhindert wird, dass Menschen in Arbeit kommen. (Auch wenn nur kurzfristig.)
ws
Imo sorgt es aber auch dafür, dass das Wirtschaftssystem stabiler ist und erhält so Jobs ...Winston Smith schrieb:Weil damit verhindert wird, dass Menschen in Arbeit kommen. (Auch wenn nur kurzfristig.)
Aha, die bösen, parasitären Arbeitslosen sollen also dank Hartz IV zu einer Leiharbeiter-Armee zusammengetrieben werden, die jederzeit, jede Arbeit zu nahezu jeden Bedingungen zu verrichten hat. Kein wuder, dass Clement neben seiner Pension als Staatsminister a.D. auch noch auf der Gehaltsliste der größten Leiharbeitsfirma der Welt (adecco) steht, bei der er den Vorsitz des firmeneigenen thinktank "Adecco Institute" innehat."Herzstück des Abbaus der Arbeitslosigkeit ist eine neue Form der integrationsorientierten Zeitarbeitsgesellschaft, die PersonalServiceAgentur (PSA)." (Hartz-Bericht, 148)
http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/realpolitik/modelle/hartz/roth.html
Also nur damit in 20 Jahren keine Verwunderung entsteht, wenn ein Drittel der deutschen Arbeitnehmer als LeasingObjekt zu Hungerlöhnen dafür sorgen müssen, die Gewinne der, an die als Entleiher auftretenden Großkonzerne angeliederten, Leiharbeitsfirmen zu erwirtschaften. Die Thinktanks aus geldgeilen Unternehmern und korrupten Politikern werden auch in Deutschland dafür sorgen, dass wir amerikanische Verhältnisse bekommen. Investiert in private Haftanstalten, sie werden um so bessere Gewinne abwerfen um so brutaler die Gesellschaft von oben zerschlagen wird.Wir werden kein weiteres wissenschaftliches Institut sein, sondern eines, das Bodenhaftung hat und realistische Perspektiven und Modelle für die Praktiker in den Unternehmen und in der Arbeitsmarktpolitik erarbeitet. Unser Arbeitsfeld ist der europäische Arbeitsmarkt, unser konkretes Arbeitsgebiet ist zeitgemäßes Personalmanagement und unsere wichtigsten Instrumente sind internationale Benchmarks und best practises.
Dabei war und ist für mich klar, daß der Faktor private Arbeitsvermittlung in fast allen europäischen Ländern, aber nicht zuletzt bei uns in Deutschland erheblich an Bedeutung gewinnen muß.
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Wohlgemerkt wir reden hier über eine Branche, die nicht durch Produktion von Gütern Mehrwert erzeugt sondern die sich an dem bereichert, was eine Arbeitskraft durch ihren Einsatz erwirtschaftet. Schade das sich die Politiker nicht für die Folgen interessieren, die dieses Renditestreben der wohlhabenden Anleger für die Allgemeinheit haben wird. Die heute genannte Studie zu der Gesundheitssituation ärmerer Kinder ist ein Sprengstoff für die Zukunft. Aber wenn es zum Ausbruch kommt, sind die im 4-Jahresrhythmus denkenden Politiker schon längst im unverdienten Ruhestand samt vergoldeter Belohnungsjobs in der Wirtschaft.Laut einer Umfrage ist das Personal-Leasing mittlerweile zu einem festen Bestandteil der langfristigen Personalplanung geworden. Kein Wunder also, dass der hiesige Zeitarbeitsmarkt auch in den Fokus von ausländischen Finanzinvestoren gerückt ist. Die Anlageberater suchen derzeit nach weiteren attraktiven Übernahmezielen in der Branche. Eine Umfrage von Lünendonk unter Vertretern der Zeitarbeit, unter Wissenschaftlern und der Private-Equity-Branche im vergangenen Jahr ergab, dass das Marktvolumen in Deutschland in den kommenden zehn Jahren stetig steigen wird. Die Goldgräberstimmung in der Zeitarbeit dürfte also anhalten.
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Wohlgemerkt wir reden hier über eine Branche, die nicht durch Produktion von Gütern Mehrwert erzeugt sondern die sich an dem bereichert, was eine Arbeitskraft durch ihren Einsatz erwirtschaftet.
Ein_Liberaler schrieb:Wer kein hire and fire will, der bekommt Leiharbeitsfirmen. Oder noch mehr Arbeitslose.
Ein_Liberaler schrieb:Du glaubst immer, meine Gedanken lesen zu können. Kannste aber nicht. Bestehende Arbeitsverhältnisse einfach auf kündbar umzustellen, wäre eventuell ungerecht, weil sie unter anderen Rahmenbedingungen ausgehandelt worden sind, das ist doch logisch. Aber es spricht nichts dagegen, alle ab morgen früh geschlossenen Arbeitsverträge ohne gesetzlichen Kündigungsschutz zu lassen - und sehr viel dafür.
Es spricht auch nichts dagegen, ab morgen alle Gehälter aller Mitarbeiter, inklusive Chefs und Eigentümer offenzulegen, und einmal im Vierteljahr abstimmen zu lassen, wer sein Geld in der Firma wert ist.Ein_Liberaler schrieb:Aber es spricht nichts dagegen, alle ab morgen früh geschlossenen Arbeitsverträge ohne gesetzlichen Kündigungsschutz zu lassen - und sehr viel dafür.
Es spricht auch nichts dagegen, ab morgen alle Gehälter aller Mitarbeiter, inklusive Chefs und Eigentümer offenzulegen, und einmal im Vierteljahr abstimmen zu lassen, wer sein Geld in der Firma wert ist.
Ach - und die Auflösung aller Verträge wollen alle?! Und das wäre ohne Zwang zu erreichen?!Ein_Liberaler schrieb:Dagegen spricht, daß das vielleicht einige Leute nicht wollen, und dieses Ziel also nur mit Zwang zu erreichen wäre.
Ich habe nur von Abstimmung gesprochen - nicht von den Konsequenzen der Abstimmung ... aber es wäre dann zumindest z.B. ganz klar, wenn ein Besitzer einer Firma soviel Kohle aus dem Unternehmen zieht, daß man schon von bewusster Konkurstreibung reden muss. Sowas interessiert einen Angestellten durchaus.Winston_Smith schrieb:Die Angestellten sollen entscheiden, was der Unternehmensbesitzer verdienen darf?!
Komplize schrieb:Gestern wurde im Fernsehen über Leiharbeit bereichtet und am Beispiel eines Facharbeiters im BMW Werk Leipzig gesagt, dass das ausleihende Automobil-Unternehmen ca. 2100 euro/monatlich an randstad bezahlt. Davon führt die Leihfirma 400 sozialabgaben ab, überweist dem Vollzeit tätigen Arbeitnehmer 700 euro und behält selbst 1000 euro.
Mal sehen ob sich so mancher dann immer noch traut, Gehälter zu kürzen, während das eigene Konto immer praller wird.
In der Regel werden Gehälter gekürzt und Leute entlassen, um das Unternehmen "gesünder" und Gewinne zu machen. das ist die Aufgabe eines Managers. Erfüllt er die Aufgabe, soll er auch mehr Gehalt bekommen.
Und ich dachte, um die Renditen zu erhöhen und so schnell wie möglich so viel Geld wie möglich rauszuziehen ... es geht imo eh immer mehr in die Richtung kurzfristigen Renditendenkens ... und das ist meiner Meinung nach albern und Wohlfahrtsschädlich ...Winston_Smith schrieb:Warum nicht? In der Regel werden Gehälter gekürzt und Leute entlassen, um das Unternehmen "gesünder" und Gewinne zu machen.
Ach, das allein soll die Aufgabe eines Managers sein ... is ja interessant ...das ist die Aufgabe eines Managers.
Warum? Wenn ich meine Aufgaben erfülle, bekomme ich auch nicht mehr Geld. Wenn das sein Job ist, soll er das Geld bekommen, was dafür vereinbart wurde ... von den psychologischen Auswirkungen auf den "einfachen Arbeiter" und der dadurch sinkenden Arbeitsproduktivität und Arbeitsmoral ganz zu schweigen ...Erfüllt er die Aufgabe, soll er auch mehr Gehalt bekommen.
Das ist übrigens erstaunlich ... während allenthalben gemeckert wird, dass die Löhne in Deutschland im Vergleich zu hoch sind, wird bei den Managergehältern immer darauf hingewiesen, dass die woanders noch viel höher sind ... soll die Manager sich doch freuen ... ein Posten weniger zum kürzen ...Ich denke übrigens, dass die Managergehälter (nicht für jeden. das ist klar) noch viel zu niedrig sind.
Gilt auch für einfache Angestellt, oder?"If you pay peanuts, you get monkeys"