... wenn man sich an den klassischen Symptomen (ich weiß - auch wieder sehr relativ) des ADS orientiert, dann müßte man zu dem Schluss kommen, dass ich ein klassischer ADHSler "war" - und damit sollte ich doch wohl auch in der Lage sein deren Wahrnehmung ihrer Situation zu beurteilen.
Ich hatte Zeitlebens das Gefühl nicht dazuzugehören (besonders in der Schule), aber nicht, weil ich nicht richtig funktionierte, sondern weil die anderen vollkommen andere (oberflächlichere) Ansprüche an das gesellschaftliche Miteinander hatten.
Bei dem, was die anderen taten war keine Leidenschaft zu erkennen, kein echtes, tiefes Interesse ... all ihre Handlungen schienen an der Oberfläche der Existenz dahin zu dümpeln. Das was der Lehrer mir vermitteln wollte enthielt ebenfalls keinen An"reiz", weil es ebenfalls leidenschaftslos vermittelt wurde ...
Wir leben in einer Gesellschaft, in der das Interesse am Wohlergehen seiner Mitmenschen immer unwichtiger wird - in einer Gesellschaft von Ich-Menschen, deren Wahrnehmung ihrer Existenz immer mehr mit einem Tunnelblick vergleichbar ist. Ihre Aufmerksamkeit richtet sich immer nur auf das nächste Problem, dass sie direkt betrifft - Randerscheinungen werden nicht wahr genommen oder ausgeblendet ...
Menschen, die so funktionieren, passen natürlich hervorragend in unsere Gesellschaftsstruktur. Sie passen in der Schule schön auf, ecken beim täglichen (oberflächlichen) Miteinander gesellschaftlich und sozial nicht an und sind auch sonst nicht verhaltensauffällig - eben "NORMAL".
Aus meiner Sicht war ich immer sehr viel sensibler. Mir war es nicht möglich einfach nur da zu sitzen und dem Unterricht zu folgen. Das waren so viele Menschen um mich herum, soviele Dinge, die es ebenfalls wert waren, bedacht und berücksichtigt zu werden. Die Schule vermittelte nur Wissen, damit ich gesellschaftlich funktionieren konnte - aber eben kein Verständnis, keine Leidenschaft, keine "echte" soziale Kompetenz, keine Feingefühl.
Keine Nächstenliebe (meine ich jetzt nicht religiös!!!)
Ich komme nicht umhin festzustellen, dass ich mich als "normaler" und vor allem lebendiger empfand und empfinde, als das bei meinen Mitschülern und heute bei meinen Mitmenschen der Fall ist. Ich verstehe nicht, dass sich der "normale" Mensch mit so wenig zufrieden gibt wie Mode, Medien und Konsumieren? Das er in der Schule zwar durchweg gute Noten schreibt, aber trotzdem kein Verständnis dafür hat, wie wenig unser System (Gesellschaft, Umwelt, etc. ...) tatsächlich funktioniert? Das er nicht sieht, wie kaputt unser System ist und vor allem wie unmenschlich? Um in unserer Gesellschaft zufrieden Existieren zu können, muß man das unfassbare Leid in der Welt ausblenden können - dabei ist ein Tunnelblick sehr Hilfreich. Wenn dieser Tunnelblick (eine Art Selbstschutz??) nicht funktioniert, ist es dann nicht normal, dass eine angemessene Reaktion auf unsere Welt in einer tiefen Verstörtheit resultieren muß? ... und ist diese Verstörtheit dann wirklich eine Krankheit, die man behandeln muß ???
Wenn man bei einem Menschen offensichtliche Leidenschaft für Kunst, Wissenschaft oder echtes Interesse für seine Mitmenschen erlebt, dann kommt uns dieser Mensch oft wie ein bunter Vogel, ein Nerd oder ein sozial gestörtes Individuum vor - dabei sollte man sich ernsthaft die Frage stellen, ob diese Menschen nicht die "Normalen" sind und der Rest sozial degeneriert, bzw. angepasst ...
Wie anders kann ich er mir sonst erklären, dass die einfachsten Regeln in sozialen Miteinander nicht berücksichtigt werden. Ich rede von Rücksichtnahme in einem großen gesellschaftlichen Rahmen. Ich rede davon, auf einen kleinen Teil seines individuellen Komforts zu verzichten um damit dem Wohle aller förderlich zu sein ... und dabei rede ich von so trivialen Dingen, wie seine Zigarettenkippe nicht auf den Boden zu schmeissen, die Kacke seines Hundes zu beseitigen und sich vielleicht grundsätzlich mal Gedanken darüber zu machen, ob etwas, was mir zum Vorteil gereicht, nicht für viele andere einen Nachteil in sich birgt (Bsp: großes Auto in der Stadt fahren, obwohl ein Smart ausreichend wäre) ...
Viele werden sich denken, was interessieren mich die anderen, ich muß mich um mich selbst (möglicherweise auch noch um meine Familie kümmern) ... und das Schlimme ist, diese individuell-erfolgsorientiere Verhaltensweise wird in unserer Gesellschaft als NORMAL empfunden.
... wer nicht "NORMAL" (aus der Sicht der Gesellschaft) ist, kann in dieser Gesellschaft nicht funktionieren und unter diesem Aspekt erkenne ich die Existenz von AD(H)S an und befürworte den Einsatz von "Medis" - anders scheint es nicht möglich zu sein, als "Normaler" (aus der Sicht eines AD"H"Slers) in dieser "kranken" Gesellschaft zu existieren.
Auch hier wird sympthomatisch und nicht kurativ behandelt.
Ich hatte Zeitlebens das Gefühl nicht dazuzugehören (besonders in der Schule), aber nicht, weil ich nicht richtig funktionierte, sondern weil die anderen vollkommen andere (oberflächlichere) Ansprüche an das gesellschaftliche Miteinander hatten.
Bei dem, was die anderen taten war keine Leidenschaft zu erkennen, kein echtes, tiefes Interesse ... all ihre Handlungen schienen an der Oberfläche der Existenz dahin zu dümpeln. Das was der Lehrer mir vermitteln wollte enthielt ebenfalls keinen An"reiz", weil es ebenfalls leidenschaftslos vermittelt wurde ...
Wir leben in einer Gesellschaft, in der das Interesse am Wohlergehen seiner Mitmenschen immer unwichtiger wird - in einer Gesellschaft von Ich-Menschen, deren Wahrnehmung ihrer Existenz immer mehr mit einem Tunnelblick vergleichbar ist. Ihre Aufmerksamkeit richtet sich immer nur auf das nächste Problem, dass sie direkt betrifft - Randerscheinungen werden nicht wahr genommen oder ausgeblendet ...
Menschen, die so funktionieren, passen natürlich hervorragend in unsere Gesellschaftsstruktur. Sie passen in der Schule schön auf, ecken beim täglichen (oberflächlichen) Miteinander gesellschaftlich und sozial nicht an und sind auch sonst nicht verhaltensauffällig - eben "NORMAL".
Aus meiner Sicht war ich immer sehr viel sensibler. Mir war es nicht möglich einfach nur da zu sitzen und dem Unterricht zu folgen. Das waren so viele Menschen um mich herum, soviele Dinge, die es ebenfalls wert waren, bedacht und berücksichtigt zu werden. Die Schule vermittelte nur Wissen, damit ich gesellschaftlich funktionieren konnte - aber eben kein Verständnis, keine Leidenschaft, keine "echte" soziale Kompetenz, keine Feingefühl.
Keine Nächstenliebe (meine ich jetzt nicht religiös!!!)
Ich komme nicht umhin festzustellen, dass ich mich als "normaler" und vor allem lebendiger empfand und empfinde, als das bei meinen Mitschülern und heute bei meinen Mitmenschen der Fall ist. Ich verstehe nicht, dass sich der "normale" Mensch mit so wenig zufrieden gibt wie Mode, Medien und Konsumieren? Das er in der Schule zwar durchweg gute Noten schreibt, aber trotzdem kein Verständnis dafür hat, wie wenig unser System (Gesellschaft, Umwelt, etc. ...) tatsächlich funktioniert? Das er nicht sieht, wie kaputt unser System ist und vor allem wie unmenschlich? Um in unserer Gesellschaft zufrieden Existieren zu können, muß man das unfassbare Leid in der Welt ausblenden können - dabei ist ein Tunnelblick sehr Hilfreich. Wenn dieser Tunnelblick (eine Art Selbstschutz??) nicht funktioniert, ist es dann nicht normal, dass eine angemessene Reaktion auf unsere Welt in einer tiefen Verstörtheit resultieren muß? ... und ist diese Verstörtheit dann wirklich eine Krankheit, die man behandeln muß ???
Wenn man bei einem Menschen offensichtliche Leidenschaft für Kunst, Wissenschaft oder echtes Interesse für seine Mitmenschen erlebt, dann kommt uns dieser Mensch oft wie ein bunter Vogel, ein Nerd oder ein sozial gestörtes Individuum vor - dabei sollte man sich ernsthaft die Frage stellen, ob diese Menschen nicht die "Normalen" sind und der Rest sozial degeneriert, bzw. angepasst ...
Wie anders kann ich er mir sonst erklären, dass die einfachsten Regeln in sozialen Miteinander nicht berücksichtigt werden. Ich rede von Rücksichtnahme in einem großen gesellschaftlichen Rahmen. Ich rede davon, auf einen kleinen Teil seines individuellen Komforts zu verzichten um damit dem Wohle aller förderlich zu sein ... und dabei rede ich von so trivialen Dingen, wie seine Zigarettenkippe nicht auf den Boden zu schmeissen, die Kacke seines Hundes zu beseitigen und sich vielleicht grundsätzlich mal Gedanken darüber zu machen, ob etwas, was mir zum Vorteil gereicht, nicht für viele andere einen Nachteil in sich birgt (Bsp: großes Auto in der Stadt fahren, obwohl ein Smart ausreichend wäre) ...
Viele werden sich denken, was interessieren mich die anderen, ich muß mich um mich selbst (möglicherweise auch noch um meine Familie kümmern) ... und das Schlimme ist, diese individuell-erfolgsorientiere Verhaltensweise wird in unserer Gesellschaft als NORMAL empfunden.
... wer nicht "NORMAL" (aus der Sicht der Gesellschaft) ist, kann in dieser Gesellschaft nicht funktionieren und unter diesem Aspekt erkenne ich die Existenz von AD(H)S an und befürworte den Einsatz von "Medis" - anders scheint es nicht möglich zu sein, als "Normaler" (aus der Sicht eines AD"H"Slers) in dieser "kranken" Gesellschaft zu existieren.
Auch hier wird sympthomatisch und nicht kurativ behandelt.