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Altersvorsorge & Kapitalanlagen

Tacitus

Geselle
11. November 2003
38
Seid gegrüsst werte Skeptiker !

Ich möchte ein Thema anschneiden, das mich zur Zeit etwas beschäftigt und das uns wohl alle berührt, bzw. berühren wird: Es geht um die leidliche Kohle und insbesondere solche, die wir uns aus verschiedenen Gründen für's Alter zurücklegen sollten.

Ohne dabei jetzt konkret auf die Rentenproblematik eingehen zu wollen, wissen wir doch schon heute, dass uns später nur noch staatl. "Grundsicherungen" zur Verfügung stehen werden, die allenfalls einen Bruchteil des vorausgegangenen Einkommens ausmachen werden.

Dies erscheint alleine deshalb schon mehr als wahrscheinlich, weil in ca. 30 Jahren ein Rentner auf einen Erwerbstätigen kommen wird. Nimmt man die steigende Staatsverschuldung dazu, die gravierende Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, etc. fällt das Bild eigentlich noch düsterer aus. Kurzum: Wir werden angehalten "private Vorsorge" zu treffen, was angesichts dieser Zukunftsszenarien auch mehr als angebracht erscheint.

So haben viele von uns, bzw. die Bürger ansich, Kapitallebensversicherungen (KLV), fondsgebundene Lebensversicherungen (fLV) et cetera abgeschlossen, um auch im hohen Alter finanziell abgesichert zu sein. Standard-Sparpläne versprechen hohe Renditen von bis zu 12%, die entsprechende Anlagen auf herkömmlichen Sparbüchern nicht erreichen können. Selbst mit 6% Verzinsung wäre man noch gesegnet und könnte - je nach monatlicher Sparrate - eine hübsche Summe Papiergeld für sich verbuchen, wenn da nicht ..... ... . .

..... eben jene Fakten wären, die heutzutage eher einen immensen Verlust des eingezahlten Geldes wahrscheinlich erscheinen lassen. Übliche Lebensversicherungen haben Laufzeiten von ca. 30 Jahren, in denen man sein hart erarbeitetes Geld an Dritte in der Erwartung abführt, dass es sich ordentlich mehren wird. 30 Jährchen sind aber eine fürwahr lange Zeit, in der sich einiges ereignen kann und wird.

Wenn ich mir dann vor Augen führe, dass selbst renommierte Wirtschaftler (wie z. B. jüngst einer der führenden Köpfe von Morgan-Stanley) von einer 1 zu 10 Chance für einen Wirtschafts-Crash der USA in den nächsten Jahren sprechen, dann ist dies wohl ein nicht zu verachtendes Sicherheitsrisiko. Hinzu kommen die ganzen Unsäglichkeiten unseres Wirtschaftssystems, insbesondere Zins- und Zinseszinsbelastungen, deren Gefahren beispielsweise unter der URL www.miprox.de recht nett veranschaulicht werden. Meiner bescheidenen Einschätzung nach, liegt die Wahrscheinlichkeit eines globalen wirtschaftlichen Niedergangs in der nächsten Dekade sehr viel höher als nur bei 10%. Grund genug vielleicht, sich über die Risiken eigener Geldanlagen Gedanken zu machen.

Würdet ihr denn noch weiterhin Geld in eine Sache pumpen, bei der eine Wahrscheinlichkeit von deutlich über 10% besteht, einen Großteil des eingezahlten Geldes letzten Endes zu verlieren ?

Ich überlege mir in Erwartung der Dinge, die da scheinbar unaufhaltsam auf uns zukommen nunmehr eher, meine gesamten "bürgerlichen" Anlagen zu kündigen und die Kröten besser in Goldanlagen zu investieren. Dabei wird sich im Bezug auf meine fLV sicher erstmal eine negativ Rendite ergeben, allerdings kann ich mir bei Gold sicher sein, dass es immer einen gewissen Wert behalten wird und in Krisenzeiten eher stark an Wert gewinnt. Wenn das Vertrauen in unser Papiergeld erschöpft sein wird, wird Gold einer der wenig verlässlichen Werte und damit Zahlungs- und Tauschmittel sein. Damit komme ich zwar nicht an solch rein fiktiven Renditen wie sie heute bei KLVs und fLVs versprochen werden, allerdings minimiere ich auch das Risiko eines Totalverlustes, bzw. einer deutlichen Abwertung, z. B. im Falle einer "Währungsreform".

Wie steht ihr dazu ?

Gruss,
T.
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Gold ist gut, darfst dich halt nur nicht beklauen lassen. Die Stückelung sollte recht klein sein, für ein Brot wirst Du später sicher nicht mit einem ganzen Barren bezahlen wollen. ;)
Ansonsten lohnt es sich, direkt vor einem Wirtschaftscrash und einer Geldabwertung richtig dick Schulden zu machen und sich ein Haus zu bauen, Gold zu kaufen, o.ä.
Den Kredit zahlt man dann während der Krise einfach in bar ab.

Dumm ist nur, wenn Du auf einen Crash spekulierst, und dieser ausbleibt. :p
 

Tacitus

Geselle
11. November 2003
38
Danke für Deine Einschätzung!

Klar die Stückelung sollte klein sein. Wird sie auch in Anbetracht meines bescheidenen Budgets :D

"Ansonsten lohnt es sich, direkt vor einem Wirtschaftscrash und einer Geldabwertung richtig dick Schulden zu machen und sich ein Haus zu bauen, Gold zu kaufen, o.ä.
Den Kredit zahlt man dann während der Krise einfach in bar ab"


Ein fürwahr weiser Plan!

"Dumm ist nur, wenn Du auf einen Crash spekulierst, und dieser ausbleibt"

Gemünzt auf obigen Plan sicherlich :wink: Ich ziehe einen solchen generell allerdings in Erwähnung, obwohl ich geborener Optimist bin und mir nettere Perspektiven vorstellen kann. Allerdings verliere ich nicht viel (eben nur die Rendite von x-Prozent), minimiere aber andererseits einen möglichen Verlust von weit über 10% des angelegten Geldes. Zins- und Zinseszins sind mir zuwider. Davon muss ich nicht unbedingt profetieren. Zumindest kriege ich ungefähr das raus, was ich angelegt habe. In Krisenzeiten eher mehr, während der Rest krass verliert. Das erscheint mir ausgewogen.

Besten Dank,
Gruss,
Tacitus
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
Danke Tacitus,
das ist ein Thema das ich denke sehr sinnvoll ist zu behandeln. Leider bin ich in diesem Bereich eher Laie und lese erst einmal mit; aber wenn ich was produktives dazu leisten kann melde ich mich....


mfg Don
 

Tacitus

Geselle
11. November 2003
38
Lieber Don !

Ich bin darin auch Laie und verabscheue Themen dieser Art eigentlich. Ich hasse Geld, - gerade wenn ich keins habe :wink: Dies ist auch der Grund dafür, warum ich diese Fragestellung hier anschneide, da ich mir selber neue Erkenntnisse und Informationen erhoffe und sich zudem jeder irgendwann mit dieser Frage konfrontiert sieht. Spätestens wenn die entsprechenden Vertreter an die heimische Türe klopfen ..... ..

Schönen Abend noch,
Gruss,
Tacitus
 

BesenWesen

Geheimer Meister
18. September 2004
119
als gelernter versicherungsfritze kann ich hier wohl meinen senf auch dazugeben...

wenn ihr ne lebensversicherung wollt oder irgendwas - meldet euch einfach bei mir. :twisted:

aber macht es noch dieses jahr, denn ab nächstem jahr werden die kapitalerträge (sprich: euer anteil vom gewinn, der mit eurer kohle erzielt wird...) versteuert -> und das mit schlappen 25%

damit machen die versicherungen natürlich im moment prima werbung, der wer will sich schon die kohle durch die lappen gehen lassen!?
naja, und wenn ich dann lese, dass schlaue menschen in den nächsten zehn jahren einen börsencrash erwarten...

hmm... :gruebel:

stinkt das nicht? :?

besonders weil du ne LV mindestens 12 jahre laufen lassen musst, damit sie (zumindest dieses jahr noch) steuerfrei ist...


der besen
 

Inuyasha

Geheimer Meister
3. Dezember 2003
207
Wenn ich so nachdenke über dieses Thema, so scheiden für mich langfristige Anlagen im allgemeinen und Lebensversicherungen im besonderen schonmal grundsätzlich aus.

Wenn ich in dieser Hinsicht etwas mache, dann würde ich das in Eigenregie machen und zwar mit einem Sparplan auf Aktien-, Renten-, oder gemischten Fonds. Die kann ich in kritischen Momenten immer wieder umschichten oder ganz auflösen und bin an keine besonderen Laufzeiten gebunden.

Sicher, man zahlt auch dafür Steuern, aber nur, wenn man die denn auch in der Steuererklärung angibt. Im Zweifel kann man darauf verweisen das die zu erwartende Wertsteigerung trotz Steuerabzügen größer ist als bei einer Lebensversicherung im selben Zeitraum ohne Steuerabzüge.

Die Lebensversicherung schöpft ja einen Teil der Wertsteigerung auch aus der sogenanntenn "Überschußbeteiligung" der Gesellschaft, auf die ja ach so gerne hingewiesen wird. Woher soll man wissen, das diese in solch wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht während der Laufzeit so langsam gegen Null tendiert? Denn dieser Bonus ist meines Wissens nämlich variabel.

Auch gehen meine Gedanken in eine andere Richtung... Wenn ich die alten Leute in der Stadt sehe, wie sie am Stock zum Arzt wackeln... Wofür brauche ich im Alter eigentlich so viel Geld?

Wenn ich alt und krank bin, mache ich keine Reisen mehr, ich werde genügsamer in meinen Ansprüchen, fahre kein Auto mehr, brauche keinen neuen Computer mehr. Da soll die Grundversorgung ruhig ausreichen für. Komme ich in ein Heim, soll verdammt nochmal das Sozialamt den Rest dabeitun.

Und seien wir mal ehrlich... Ich möchte nicht, das dann von meinem Geld dafür gesorgt wird, das ich möglichst lange und kostenintensiv an Apparaten angeschlossen werde und auf biegen und brechen am Leben erhalten werde, nur damit alle anderen noch ordentlich abschröpfen können...
 

desjardins

Geheimer Meister
15. Mai 2004
165
Tacitus schrieb:
Lieber Don !

Ich bin darin auch Laie und verabscheue Themen dieser Art eigentlich. Ich hasse Geld, - gerade wenn ich keins habe :wink: Dies ist auch der Grund dafür, warum ich diese Fragestellung hier anschneide, da ich mir selber neue Erkenntnisse und Informationen erhoffe und sich zudem jeder irgendwann mit dieser Frage konfrontiert sieht. Spätestens wenn die entsprechenden Vertreter an die heimische Türe klopfen ..... ..

Schönen Abend noch,
Gruss,
Tacitus

Wenn du Geld hasst, wirst du leider nie genug davon haben.
 

Darius3

Geselle
30. November 2004
9
Tacitus schrieb:
Spätestens, wenn die entsprechenden Vertreter an die heimische Türe klopfen ..... !

Hallo Tacitus,

ich denke anscheinend in diesem Bereich ähnlich wie Du. Also, lass Dich nicht irremachen.

Eine Vorsorge, die Du kurzfristig wieder flüssig machen kannst, ist sicher besser als irgendwelche Luftschlösser in 20 oder 30 Jahren!

Mit besten Grüßen
Darius
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Inuyasha schrieb:
Und seien wir mal ehrlich... Ich möchte nicht, das dann von meinem Geld dafür gesorgt wird, das ich möglichst lange und kostenintensiv an Apparaten angeschlossen werde und auf biegen und brechen am Leben erhalten werde, nur damit alle anderen noch ordentlich abschröpfen können...

Dafür gibt es die sogenannte Patientenverfügung, die vor allem auch Deine Angehörigen vor unangenehmen Entscheidungen quasi über Leben oder Tod bewahrt. Habe ich gerade erst miterleben müssen. :( Aber das ist ein anderes Thema.
 

BesenWesen

Geheimer Meister
18. September 2004
119
sorry erstmal, dass es ein bisschen gedauert hat.

was schlägst du zur alterssicherung vor, besen?

noch kann ich kündigen...


also ich denke, darauf gibt es keine pauschale antwort. zuerst mal kommt´s drauf an, wie deine lebenssituation aussieht, was du verdienst etc.

wenn du z.b. nicht verheiratet bist, macht eine lebensversicherung nicht viel sinn als altersvorsorge - wen willste absichern? bei ehepaaren lohnt sich das schon eher, falls eine der versicherten personen ihr recht auf frühzeitiges ableben in anspruch nehmen will, ist der andere erstmal versorgt.

natürlich lässt sich die versicherung das risiko des frühzeitigen sterbens bezahlen - sprich ein (nich so geringer) teil der beiträge ist schlicht für versicherungsschutz. dies wird anhand von sog. sterbetafeln errechnet.

das was die versicherung abzgl ihrer verwaltungskosten und sowas mit der kohle erwirtschaftet ist die sog. überschussbeteiligung.

versicherungen sind gesetzlich dazu verpflichtet das anlagerisiko zu "streuen" d.h. die können sich nicht aussuchen, in was die eure kohle investieren. dies soll dem verbraucherschutz dienen und hat auch den nebeneffekt, dass versicherungen sog. garantierte gewinne zahlen müssen. diese sind natürlich nicht so hoch -> ich glaube 3,25%

mit einem fond kannst du da glück haben und vielleicht 25% gewinn machen, aber das garantiert dir keiner... und wenn das nach hinten los geht stehste da mit buchse runna.

wenn du dich selber für´s hohe alter versorgen willst, würde ich immobilien, ne rentenvers. oder auch aktienfonds empfehlen, wobei aktien zur zeit zwar verlockend sind, aber man ja nicht weiss, wie sich das weiterentwickelt.


der besen
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
Gold hat immer seinen Wert, das stimmt.
Würdest du aus dem Römischen Reich in die Jetztzeit reisen, könntest du mit deinen Goldtalern auch noch zahlen.
Würdest du von 1916 nach heute reisen, würdest du für eine Papier nix bekommen.

Mit dem Versprechen der Steuerfreiheit bin ich skeptisch. Was sie heute versprechen, können sie morgen wieder brechen. Und wer weiß schon, was in 10-20-30 Jahren ist ? Wenn sie ein Gesetz beschließten, kann auch keiner was machen. Genauswenig wie z. B. Hartz, Rentenkürzung, Ökosteuer, und kommt mir jetzt nicht mit "Rechtsicherheit"....

Wer kann schon wissen, wieviele Renter in 30 Jahren auf einen Arbeiter kommen ? Evtl. gibts in 10 Jahren den Baby-Boom, oder ein Virus killt alle über 40 Jahre ?

Ausserdem glaube ich, daß es später mal heist:
"Du willst Rente ? Warum, hast doch eh Vermögen. Wenn das verbraucht ist, dann darft wieder kommen, und dann schauma mal...."
 

BesenWesen

Geheimer Meister
18. September 2004
119
Mit dem Versprechen der Steuerfreiheit bin ich skeptisch.

kann ich gut verstehen, aber wenn der vertrag vor der wirksamwerdung des gesetzes inkraft tritt, brauchst du dir deswegen keine sorgen machen... allerdings gabs vorletztes jahr schonmal so eine art panikmache, dass die kapitalerträge versteuert werden. im endeffekt ist aber nix passiert... naja, vielleicht machen sie diesmal ernst...

da bleib ich bei meiner rentenversicherung...

ich denke, vom grunde her der beste ansatz... wissen, was die zukunft bringt wirst du nie... zumal du dir am ende der laufzeit wahrscheinlich aussuchen kannst, ob du das in monatlichen raten oder alles auf einmal haben willst scheint mir das, sofern du ledig bist, die beste lösung zu sein.

wenn jemand von euch allerdings schon die zweite lebensversicherung hat, kann er sich dessen gewiss sein, dass er damit

a) über den tisch gezogen wurde
b) wahrscheinlich seinem herrn kaiser den sommerurlaub finanziert hat

:twisted:

der besen
 
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