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Anarchie, Solidarität, klassenlose Gesellschaft

Eriâwen

Großmeister
10. April 2002
80
Machen wir etwas auf Politik... Ich hab heute im Zuge meiner Deutschmatura etwas nachgedacht, und bin zum Schluß gekommen, dass Rassismus erst durch Abgrenzungen entsteht. Staaten und Grenzen tragen dazu einiges bei. Denn dadurch wirst du auf etwas festgelegt, du gehörst einer Gruppe nur aufgrund deiner Geburt und aus keiner Logik heraus an. Und von da her wird man dann auch noch diskriminiert. Das ist doch an sich krank.
Aus diesem Grund bin ich wieder mal zu dem Schluss gekommen, dass der Staat uns nur schadet. Er kennt ohnehin nur Statistiken und keine Individuen.
Das Problem ist, dass der Mensch seinen Verstand und seine Vernunft nicht gebraucht, weil er sich immer wieder auf seine Instinkte ausredet. Das ist das Problem, würden wir vernünftig handeln und Verantwortung übernehmen, und jedem seine Freiheit lassen und die Freiheit anderer nicht einschränken, wären also nicht länger intolerant und ignorant, so könnten wir Staaten abschaffen, mehr Eigenverantwortung übernehmen, und auch ohne staatliche Gesetze leben. Nur leider ist es eine Utopie, die sich nur schwer erreichen lässt. Aber es ist machbar.
Grundvoraussetzung wäre natürlich, dass Menschen solidarisch handeln, und einander helfen und beistehen ohne dafür etwas zu erwarten. Außerdem funktioniert das nur in einer klassenlosen Gesellschaft, in der Gleichberechtigung und Gerechtigkeit herrschen. Das wäre eine schöne Welt. Was haltet ihr davon?
 

Wowbagger

Intendant der Gebäude
12. April 2002
800
Marx und Engels (und andere) wären sicher begeistert!!!
Sooo neu ist der Gedanke ja nun nicht - hat bisher nur nicht im großen Stil funktioniert.
Und nun...???

PS. Aber schön wär´s schon...

Beste Grüsse.......
 

Hugo de la Smile

Vollkommener Meister
10. April 2002
553
um ins "reich der freiheit" zu gelangen, muss man die kapitalistischen sachzwänge beseitigen. durch kombination der wirtschaftlichen leistungsfähigkeit auf weltstaatlicher ebene, könnte man die vorraussetzungen schaffen um größtmögliche freiheit zu erlangen.
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.858
muss Dir zustimmen , aber es scheint alles wie ne unaufhaltsame Lawine zu sein die uns alle früher oder später noch mitreisst.

Der Grossteil der Menschen scheint leider eine Regierung zu brauchen um sich selbst unter Kontrolle zu halten oder Macht ausüben zu können , sonst wäre die Regierung machtlos.

Natürlich wäre es sehr schön wenn es keine Landesbegrenzungen , Bevormundungen , Autobahnen , Flugplätze , Bahngleise , Atomkraftwerke , Regierungsgebäude , Hungersnöte , Massensterben , Umweltverschmutzungen aktueller sowie potenzieller Art geben würde und die Flüsse unbegradigt überlassen worden wären.Aber die Wunden sitzen schon tief

Keine Ahnung zu was das im Endeffekt nützlich sein soll für unsere Nachkommen und die Tiere , ausser als Müllkippe im All für irgendwelche überressistente Spezies.

übertrieben oder nicht > darauf oder ähnlich läufts hinaus wenn die Regierungs-und Wirtschaftssysteme der Kontrolle und Ausbeutung nicht zerfallen.

"Dem Mensch werden Steine in den Weg seiner Entwicklung gelegt , von Menschen die vor ihm da waren....auch diese hatten es Anfangs schwer"

es geht leider immer weiter , immer weiter und immer weiter....

leider machen wir unsere Probleme oft unbewusst , oft auch bewusst selbst.

Wir Menschen....egal welche Hautfarbe sind einfach zu schlecht für diese Welt ,soooo schlecht dass wir es niemals schaffen uns selbst zu retten da wir ja so von uns und unseren Fähigkeiten überzeugt sind.
 

Nemo

Geselle
1. Mai 2002
26
Der Weg zur freien Gesellschaft kann auf keinen Fall über einen Staatssozialismus führen!
Daß Problem ist immernoch, daß Macht korrumpiert, umso mehr, je mächtiger ein Mensch ist.
Daß der Staat einfach von selbst verschwinden wird, kann ich mir nicht vorstellen.
Dazu wäre eine zweite Revolution notwendig, die der sozialistische Staat mit aller Gewalt zu unterdrücken versuchen wird, was zu einem noch viel totalitäreren Staat führen kann.
Eine realistischerere Möglichkeit, den Kapitalismus und die Herrschaft von Menschen über Menschen zu überwinden, sehe ich im Anarchosyndikalismus, der, als Teil der anarchistischen Bewegung, die Selbstverwaltung der Betriebe durch die Arbeiter erreichen will.
Die Arbeiter und alle anderen Menschen müssen sich selber befreien, keine kommunistische Elite kann das für sie übernehmen!

Mehr Informationen darüber findet man unter:
http://www.fau.org
www.anarchosyndicalism.org
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
seh ich auch so.... die zukunft gehört den kleinen dörfern, die unabhängig voneinander sind. wer handel treiben will, kann das tun, wer nicht will, muss nicht. auch wenns paradox klingen mag, doch ich denke, nur so funktioniert auch die globalisierung. denn nur so kann auch wirklich jeder dran teilhaben - oder eben nicht. weil so wirklich jedermanns (und -fraus :-) ) stimme zählt. nicht wie es derzeit der fall ist, dass unsere stimme nur alle 4 jahre gefragt wird, in der wir wählen können, wer uns nun die nächsten 4 jahre verarscht...

es grüsst
das zauberweib
 
A

Anonymous

Gast
Tja, das kommt einem globalem Sozialismus wirklich nahe, doch steht dem eine der wesentlichsten Eigenschaften des Menschen entgegen: Egoismus und alles was damit unmittelbar verbunden ist.
Es mag ein perfektes System sein, aber nicht für die Menschen, dazu muss sich die Menschheit kulturell noch xtausend jahre lang entwickeln.

ParaM!nd
 
A

Anonymous

Gast
Das grosse Problem mit uns Menschen ist doch, dass wir im Grunde immer noch soziale Herdentiere sind, die sich ihre Rangordnungen noch lange nicht abgewöhnt haben. Wir brauchen nun mal unsere Alpha-Tiere, an denen wir uns reiben können und wollen natürlich auch alle selbst im Rang immer höher steigen.

Das funktioniert hervorragend in einer autarken, überschaubaren Gruppe aber nicht mehr in einer globalen Gesellschaft.

Sicher könnte der Mensch sich irgendwann weiter entwickeln, doch dazu bedarf es des Bewusstseins der Notwendigkeit der Weiterentwicklung. Und so lange 90% der Menschen sich für Gottes auserwählte Geschöpfe oder die Krone der Schöpfung halten, wird da wohl nix draus. :-(
 

Eriâwen

Großmeister
10. April 2002
80
Nemo schrieb:
Eine realistischerere Möglichkeit, den Kapitalismus und die Herrschaft von Menschen über Menschen zu überwinden, sehe ich im Anarchosyndikalismus, der, als Teil der anarchistischen Bewegung, die Selbstverwaltung der Betriebe durch die Arbeiter erreichen will.
Die Arbeiter und alle anderen Menschen müssen sich selber befreien, keine kommunistische Elite kann das für sie übernehmen!
quote]

@Nemo: Also das klingt wirklich interessant. Werde ich mir gleich mal genauer ansehen.
Zur kommunistischen Elite: Genau das war finde ich der Fehler des Kommunismus. Ihnen hätte klar sein müssen, dass sie die Macht sicher nicht mehr hergeben, wenn sie sie erst haben. Es ist am Menschen gescheitert. Immer...
Aber ich denke auch wenn es eine Entwicklung ist, die nicht von heute auf morgen stattfinden kann, so könnten wir uns langsam in diese Richtung bewegen.
Eigenverantwortung ist sowieso das wichtigste in dieser Geschichte. Man darf nicht länger andere für sich denken lassen. Die tun es nämlich nicht. Die tun dann einfach irgendwas wie man sieht.
Leider sind den meisten Menschen ihre Mitmenschen nicht wichtig genug. Und deshalb müssten wir alle solidarischer sein.
Wie kann man sich nun dorthin entwickeln? Nun ich denke jeder muss selbst an sich arbeiten. Niemand kann das einfach so verändern.
Ich habe es lange geglaubt, bis ich erkannt habe, dass man die Gesellschaft zwar theoretische zwangsweise mit einem Schlag verändern könnte, aber dadurch würde man nur eine Gesellschaft mit anderer Einstellung schaffen. Es wäre immer noch die gleiche Gesellschaft. Mit etwas Glück halt ein wenig besser. Aber erst wenn jeder selbst für sich denkt, Rücksicht nimmt und Freiheit anderer respektiert und Achtung vor allem Leben zeigt, kann sich wirklich etwas verändern.
 

Nemo

Geselle
1. Mai 2002
26
Genauso sehe ich das.
Im Sozialismus wird die Kontrolle und der Zwang durch Wirtschaftsmächte nicht aufgehoben, sondern nur an einen zentralisierten Staat abgegeben.
Trotz aller guter Vorsätze, die die sozialistischen Führer haben können, ist es purer Wahnsinn, ihnen die totale Macht über das Volk zu geben.
Man sollte nicht versuchen, andere Leute zu ändern, sondern sich viel eher selbst ändern, dann ändert sich das eigene Umfeld automatisch mit.
Natürlich ist das keine Entwicklung, die von heute auf morgen stattfinden kann.
Umso mehr die Menschen zusammenarbeiten, je weniger sie fremde Macht über sich akzeptieren und je weniger sie gegeneinander kämpfen, desto näher sind sie der Freiheit.
Es gab in der Tat schon mehrere problemlos funktionierende Anarchien, die aber alle durch äußere Gewalt grausam niedergemetzelt wurden.
Die eindrucksvollsten Beispiele dafür sind wohl die Machno-Bewegung in der Ukraine und die Syndikalisten im spanischen Bürgerkrieg, beides im letzten Jahrhundert.

weitere Informationen über den Anarchismus kannst du hier finden:
http://www.anarchistfaq.org/
http://userpage.fu-berlin.de/~twokmi/anarchismus.html
http://www.otopia.de/stowasser/
 
A

Anonymous

Gast
Ich sitze gerade mit meinem Mann vor der Mattscheibe und schon wir zwei sind zu diesem Thema völlig verschiedener Auffassung, worin die Probleme der Machbarkeit von Anarchie liegen.

Mein Mann meint, es scheitert bereits am Streben des Menschen nach Individualität und Selbstverwirklichung, was eine Ausgrenzung und Abgrenzung gegenüber der Gesellschaft zur Folge hat. Dieser Wunsch ist bis zu einem gewissen Grad dem Gemeinschaftssinn in einer Gruppe untergeordnet, aber nur solange das Individuum einen Vorteil daraus zieht. Im Gegensatz dazu verabscheut die Gruppe die Individualität - guck mal, was der wieder macht -

Eine Gesellschaft, mit welcher Struktur oder Namen ist immer ein größt möglicher gemeinsamer Nenner ihrer Mitglieder. Um diesen Nenner zu erhalten, muß eine Gesellschaft Regeln folgen.


Ich dagegen sehe das Scheitern einer Anarchie an anderer Stelle. Mal vorausgesetzt, alle "geistig Gesunden" können die Veränderung vom ich zum wir vollziehen, aber es wird niemals eine Quote von 100 % geben. Was passiert mit den geistig Gestörten, Unwilligen oder ähnlichen Randgruppen, die in das Gemeinschaftsgefüge nicht passen (wollen)? Wie organisiert man Gerechtigkeit, Schutz der Gruppe? Diese Leute - um es mal sanft auszudrücken - in Schranken zu verweisen, ist das nicht auch Machtausübung/Unterdrückung? Wie soll so etwas funktionieren?

Ich bin der Meinung, daß es immer Minderheiten geben wird, die sich mißverstanden und unterdrückt fühlen. Ich kann keinen Ausweg sehen, es gibt also immer eine Gesellschaft mit Machtfaktor. Oder kann mir das jemand genau erläutern, wie solche "Problemfälle" konkret in der Anarchie gelöst werden? [/b]
 

Stone

Geheimer Meister
12. April 2002
118
Als überzeugter Anarchist, aber auch Realist kann ich dazu nur sagen: wenn die die Menschen ihren vernunftbegabten Verstand zum Wohle aller einsetzen würden und ihr Egoismus nicht dauernd im Weg stehen würde, dann bräuchten wir keine Herrscher!

Shanti :p Stone
 

Wowbagger

Intendant der Gebäude
12. April 2002
800
@ Stone

Wenn Du einerseits Anarchist, andererseits aber/auch Realist bist, dann vermute ich, dass Du sehr, sehr zerrissen bist...
Ich konnte bisher keinen Punkt erkennen, an dem diese "Einstellungen" harmonierten!
Vielleicht kenn ich aber auch nur die "falschen" Menschen...

Hast Du diese Harmonie in Deinem Leben/Umfeld tatsächlich entdeckt???

!!!Alles auf Menschen bezogen!!!

Wenn ja (?) - jungejunge... Glückwunsch!!!

Beste Grüsse.......
 

Stone

Geheimer Meister
12. April 2002
118
@Wowbagger

Nein, leider habe ich diese Harmonie noch nicht entdeckt! Und wahrscheinlich wäre ich schon an der Menschheit verzweifelt, wenn da nicht mein starkes Interesse am Buddhismus wäre, der mir ein määääääääächtig großes Stück Gelassenheit verleiht!

Shanti :p Stone
 

Wowbagger

Intendant der Gebäude
12. April 2002
800
Freut mich für Dich!!! (ehrlich)

Wenn man das mit "über den Dingen stehen" vergleichen kann, geht´s mir ähnlich.

Ich sehe mich da eher als (mehr oder weniger belustigten) Zuschauer.

ABSTAND!!!

Beste Grüsse.......
 

Stone

Geheimer Meister
12. April 2002
118
@Wowbagger

Muss mich bei dir bedanken. Deine Frage hat mich doch recht nachdenklich gemacht und dazu geführt, dass ich ein neues Thema eröffnete. Das mit dem Abstand passt auch bei mir. Auf der anderen Seite zeige ich aber auch soviel Courage, dass ich mich einmische, wenn in meinem Umfeld etwas unrechtes geschieht. Immer getreu dem Motto: Erstmal vor der eigenen Haustür aufräumen und versuchen ein gutes Vorbild für andere zu sein!

Shanti :p Stone
 

Eriâwen

Großmeister
10. April 2002
80
Ich bin und bleibe überzeugter Anarchist, auch wenn ich mir langsam eingestehen muss, dass Anarchie einfach eine Utopie bleiben wird und muss.
Denn Menschen haben die schreckliche Angewohnheit alles zu ihrem Vorteil zu nutzen und kennen daher soetwas wie Solidarität nicht wirklich. Zumindest der Großteil der Menschen. Außerdem sind die meisten mit ihrer Kollektivrolle (in der Gesellschaft) zufrieden, weil andere für sie das Denken übernehmen. Ich werde trotzdem weiter für meine Ideen eintreten, auch wenn ich zugeben muss, wenn wir jetzt eine Anarchie hätten würden wir uns alle gegenseitig umbringen, weil wir unfähig sind unseren Verstand zu nutzen. Zumindest die meisten Menschen.
Ich verstehe unter Anarchie nämlich etwas wo jeder ein Individuum sein darf, und nicht wieder eine Gesellschaftsgruppe entsteht. Tja und das ist noch schwerer umsetzbar. Jeder müßte akzeptieren lernen, dass jeder andere alles ganz anders sieht. Und natürlich müsste jeder respektieren, dass jeder tun darf was er will, solange er nicht die Freiheit anderer gefährdet.
Leider sind wir Menschen einfach nicht soweit mit der Verantwortung die das mit sich bringen würde umzugehen. Daher träume ich weiter und kämpfe für eine Utopie, die sich hoffentlich wenigstens teilweise, wenn schon nicht ganz, umlegen lassen wird.
 

eris23

Geselle
10. Mai 2002
32
Anarchie würde funktionieren!

ich bin überzeugt, dass Anarchie funktionieren würde..

...wenn der Mensch von Kind auf selbsständig und selbstverantwortlich
erzogen werden würde
...wenn es keine Gesetze geben würde

Das Chaos ordnet sich selbst!
:!:
 

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