Ein_Liberaler
Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
- 14. September 2003
- 4.926
forcemagick schrieb:sicher arbeit kostet eine stange in deutschland... theoretisch dient diese verteuerung der arbeit dem erhalt eines vernünftigen fürsorge- und umverteilungsmechanismus rein praktisch wird das geld ( wie ja schon in diversen threads ausgeführt ) zu einem beträchtlichen teil fehlinvestiert und verschleudert, zweckentfremdet und zum zwecke der selbstberreicherung entwendet...
Wir finden tatsächlich eine gemeinsame Grundlage. Zeichen und Wunder...
an diesem punkt könnte arbeit auch verbilligt werden... steuern könnten sinken wenn ein kleinwenig mehr vernunft walten würde bei der ausgabe öffentlicher mittel.... die verschwendung der steuermittel dürfte sich wohl in mindestens zweistelliger milliardenhöhe befinden...
Der Bund der Steuerzahler spricht meines Wissens von um die 30 Milliarden, die jährlich verschwendet werden. Darin sind aber Wahnsinnsprojekte wie der Eurofighter noch nicht enthalten, und was eine echte Sozialreform bewegen könnte, ist unabsehbar. Ein Drittel des Haushalts geht ins Soziale, d.h. die Versicherungen versagen im Grunde auf der ganzen Linie. Wenn sich daran was machen ließe...
fortschrittsbedingt rationalisiert sich arbeit und so verschwinden arbeitsplätze... ich fürchte ich muss dir da immer wieder widersprechen ( das kennst du ja schon von mir ) ... in einer neoliberalen welt gibt es keine vollbeschäftigung dafür aber eine vielzahl von billigjobs und menschen auf dem untersten niveau der wirtschaftlichen existenz ....
Und das sehe ich eben ganz anders, klar. Es entstehen mehr neue Arbeitsplätze als alte verschwinden. Das war noch nie anders. Ohne das Wegfallen von Millionen Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft hätte es gar keinen Aufschwung in Industrie und Dienstleistung geben können, mangels Arbeitern. In einem muß ich Dir allerdings Recht geben: Viele der Arbeitsplätze, die ersatzlos gestrichen wurden, waren verhältnismäßig schlecht bezahlt, und zwar weil sie verhältnismäßig wenig produktiv waren. Dank Lohnerhöhungen und sozialer Wohltaten wurden sie unbezahlbar...
ich leite aus dieser annahme ab, dass eine sozialhilfe und somit ein gewisser mindestlohn einfach notwendig ist und dieser sozialhilfesatz muss eine gewisse höhe haben, die jedem ein soweit gutes und würdiges leben garantiert....
Ich gebe Dir insoweit Recht, als die Gemeinschaft niemand verhungern lassen darf, ihm ein menschenwürdiges Leben ermöglichen muß. Dazu eignet sich aber die negative Einkommenssteuer oder das Bürgergeld besser als der Mindestlohn. Der Mindestlohn führt dazu, daß Arbeit liegenbleibt, die sonst Rentner, Studenten, Hausfrauen, Schüler usw. erledigen würden. Nicht jeder muß von seiner Arbeitsstelle leben können, und es wäre unsinnig, ihm einen Zuverdienst unmöglich zu machen.
arbeit verbilligt sich ja im moment schon, doch das führt nicht zu mehr einstellungen... ganz im gegenteil... die menschen arbeiten mehr zum gleichen preis (verbilligung der arbeit ) und die arbeitsmarktzahlen verschlechtern sich trotzdem...
Erhöhen wir die Löhne, und es wird noch schlimmer. Hätten wir mal besser nicht Osteuropa den Sowjets überlassen, dann wären die Löhne da längst auf unserem Niveau. Es läßt sich, fürchte ich, nichts daran ändern, daß Skoda auch gute Autos baut. Wenn VW nicht eingestiegen wäre, dann sicher ein Amerikaner oder Japaner.
derzeit sind millionen menschen in der situation dass sie trotz intensiver bemühungen keinen job finden ... wie sollen dann die millionen menschen, die nach jahren der arbeitslosigkeit und der maßnahmen frustriert sind noch einen job finden? wie also soll das wunder geschehen, dass aus der situation des "mindestlohns" heraus noch arbeitsplätze angenommen und geschaffen werden sollen?
Den letzten Satz verstehe ich nicht.
[/quote]das geld muss meiner ansicht nach in jedem fall zum leben reichen ... es sollte niemand so an den rand des tellers gedrängt werden, dass er/sie herunterfallen kann ... [/quote]
Aber besser ein Lohn wird aufgestockt, als daß es volle Sozialhilfe gibt. Besser ein Minijob in einem produktiven Betrieb als eine staatliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ohne jeden Sinn. By the way, die Bezeichnung Arbeitslosengeld II für die Sozialhilfe ist genauso blödsinnig wie Bundesagentur für Arbeit, finde ich.
leider sehe ich die freien kräfte des marktes eben nicht so wirken, dass sie hier linderung verschaffen würden.... aber da kommt es bei uns beiden ja bekanntlich fast in den bereich religiöser differenzen ....
Wo hast Du überhaupt schon mal die freien Kräfte des Marktes wirken sehen, in unserer sozialdemokratischen Republik? Ich sehe nur, daß der Staat es ganz offensichtlich nicht schafft.