Hallo !
Jetzt driften wir ja ganz schön ab in Richtung allgemeiner Belange der staatl. Bodendenkmalpflege und mit ebensolcher ist es in unserem "Altsiedelland" leider nicht zum Besten bestellt. Massgeblich dafür verantwortlich dürfte die geringe finanzielle Ausstattung der Bodendenkmalpflege sein (neben dem oftmals leider nur geringem Interesse der Öffentlichkeit).
Ich gehöre selbst zum Kreise der "Hobbyarchäologen", "Heimatkundler" und "Sammler" und bin u. a. . einer jener fragwürdigen Charaktere, die mit einem Metalldetektor durch Feld & Flur streifen.
Glücklicherweise komme ich aus NRW und habe daher die Möglichkeit, von mir entdeckte Funde und Befunde den Ämtern der Bodendenkmalpflege zugänglich zu machen.
In allen BL außer Hessen, NRW und Bayern gilt das große, bzw. kleine Schatzregal. Das Gesetz ist ein Witz und mit Sicherheit (z. B. bei einer Volksabstimmung) nicht mehrheitsfähig. Grundstückseigentümer anderer BL gehen daher bei allen archäologischen und mitunter auch materiell wertvollen Funden leer aus und dürfen zumeist auch noch die Kosten für evtl. Aus-, Nach- und Notgrabungen übernehmen. Für die Belange der Bodendenkmalpflege ist diese Regelung natürlich absolut kontraproduktiv.
In der Realität bedeutet dies, wie z. B. unlängst im Osten des Landes vorgekommen, folgendes:
Auf dem seit Jahrhunderten im Familienbesitz befindlichen Grundstück soll gebaut werden. Archäologische Funde und Befunde waren bis dato nicht bekannt. Die Baugrube wird ausgehoben. In 1,5m Tiefe reisst der Bagger neben mittelalterlichen Scherben plötzlich einen Krug aus der Erde. Gefüllt mit Silberlingen aus der Zeit des Hochmittelalters, hat der Fund einen aktuellen Marktwert von knapp über einer Million Euro. Ein aufmerksamer und historisch geschulter Nachbar beobachtet den Vorgang und verständigt das örtliche Museum, das seinerseits die örtliche Bodendenkmalpflege informiert. Der Fund wird beschlagnahmt, die Baustelle stillgelegt. Ausgrabungen laufen an und ergeben, dass just auf dem Baugrundstück eine mittelalterliche Hofanlage gestanden hat. Die Kosten der Ausgrabung und Bauverzögerung darf der Verursacher bezahlen, alle Funde gehen dank des Schatzregals automatisch an den Staat über. Ergo: Auf meinem Grundstück findet sich "eine Million Euro", von denen ich nix habe und für deren unerwartetes Auftauchen ich auch noch Ausgrabungskosten in Höhe von 25.000 Euro bezahlen darf.
Wer wird durch solche Regelungen zur Meldung bedeutender archäologischer Funde animiert ? Eher ist wohl das Gegenteil der Fall.
Auf der anderen Seite werden die auf meinem Grundstück gemachten Funde dann vielleicht hübsch ausgestellt und gut vermarktet, oder landen eben im Hochregaldepot und unterliegen mitunter einem wissenschaftlich nicht immer erklärbarem Schwund. Ist zwar nicht die Regel, kütt aber dennoch nicht selten vor (siehe entsprechende Inventarlisten unter "Verbleib" ...... verschollen o. nicht auffindbar).
Derzeit bleibt den Ämtern leider nur Kohle und Zeit für Notgrabungen. Abertausende von Fundstellen, die bsp. durch die Landwirtschaft vernichtet werden, gehen vor die Hunde. Aufgrund unsinniger Regelungen und mangelnder finanzieller Austattung, wird teils eher eine römische Scheune untersucht, als der bedeutende antike Rast- und Handelsort, welcher 500m entfernt auf einem Acker liegt und regelmäßig bis 60cm tiefgepflügt wird.
Unter diesem Aspekt erscheint mir auch das Verhalten des DAI suspekt: Millionen für Grabungen im Ausland, bei einem vergleichsweisen und scheinbar dürftigem Interesse an der Wahrung heimischen Kulturgutes.
Hier sollte sich zum Wohle des Erbes unserer Ahnen einiges ändern. Die Entschädigungsfrage ist dabei nicht gerade unwichtig, ebenso wie die Schulung des Bewußtseins darüber, wieviel man aus Geschichte lernen kann (bzw. besser "könnte"). So muss ich z. B. immer wieder darüber schmunzeln, wie sehr unsere Gesellschaft teils der römischen Gesellschaft ähnelt. Gerade in punkto "Rühigstellung" der Bevölkerung, gilt das aus den Arenen bekannte "Brot & Spiele" scheinbar noch heute. Den blöden Pleps ablenken (Spiele/Fernsehen) und - man entschuldige mich bitte - einfach "am Kacken" halten. :-)
Die Vierbeiner müssen jetzt raus (und ich leider mit)
schönen Abend noch,
T.
Jetzt driften wir ja ganz schön ab in Richtung allgemeiner Belange der staatl. Bodendenkmalpflege und mit ebensolcher ist es in unserem "Altsiedelland" leider nicht zum Besten bestellt. Massgeblich dafür verantwortlich dürfte die geringe finanzielle Ausstattung der Bodendenkmalpflege sein (neben dem oftmals leider nur geringem Interesse der Öffentlichkeit).
Ich gehöre selbst zum Kreise der "Hobbyarchäologen", "Heimatkundler" und "Sammler" und bin u. a. . einer jener fragwürdigen Charaktere, die mit einem Metalldetektor durch Feld & Flur streifen.
Glücklicherweise komme ich aus NRW und habe daher die Möglichkeit, von mir entdeckte Funde und Befunde den Ämtern der Bodendenkmalpflege zugänglich zu machen.
In allen BL außer Hessen, NRW und Bayern gilt das große, bzw. kleine Schatzregal. Das Gesetz ist ein Witz und mit Sicherheit (z. B. bei einer Volksabstimmung) nicht mehrheitsfähig. Grundstückseigentümer anderer BL gehen daher bei allen archäologischen und mitunter auch materiell wertvollen Funden leer aus und dürfen zumeist auch noch die Kosten für evtl. Aus-, Nach- und Notgrabungen übernehmen. Für die Belange der Bodendenkmalpflege ist diese Regelung natürlich absolut kontraproduktiv.
In der Realität bedeutet dies, wie z. B. unlängst im Osten des Landes vorgekommen, folgendes:
Auf dem seit Jahrhunderten im Familienbesitz befindlichen Grundstück soll gebaut werden. Archäologische Funde und Befunde waren bis dato nicht bekannt. Die Baugrube wird ausgehoben. In 1,5m Tiefe reisst der Bagger neben mittelalterlichen Scherben plötzlich einen Krug aus der Erde. Gefüllt mit Silberlingen aus der Zeit des Hochmittelalters, hat der Fund einen aktuellen Marktwert von knapp über einer Million Euro. Ein aufmerksamer und historisch geschulter Nachbar beobachtet den Vorgang und verständigt das örtliche Museum, das seinerseits die örtliche Bodendenkmalpflege informiert. Der Fund wird beschlagnahmt, die Baustelle stillgelegt. Ausgrabungen laufen an und ergeben, dass just auf dem Baugrundstück eine mittelalterliche Hofanlage gestanden hat. Die Kosten der Ausgrabung und Bauverzögerung darf der Verursacher bezahlen, alle Funde gehen dank des Schatzregals automatisch an den Staat über. Ergo: Auf meinem Grundstück findet sich "eine Million Euro", von denen ich nix habe und für deren unerwartetes Auftauchen ich auch noch Ausgrabungskosten in Höhe von 25.000 Euro bezahlen darf.
Wer wird durch solche Regelungen zur Meldung bedeutender archäologischer Funde animiert ? Eher ist wohl das Gegenteil der Fall.
Auf der anderen Seite werden die auf meinem Grundstück gemachten Funde dann vielleicht hübsch ausgestellt und gut vermarktet, oder landen eben im Hochregaldepot und unterliegen mitunter einem wissenschaftlich nicht immer erklärbarem Schwund. Ist zwar nicht die Regel, kütt aber dennoch nicht selten vor (siehe entsprechende Inventarlisten unter "Verbleib" ...... verschollen o. nicht auffindbar).
Derzeit bleibt den Ämtern leider nur Kohle und Zeit für Notgrabungen. Abertausende von Fundstellen, die bsp. durch die Landwirtschaft vernichtet werden, gehen vor die Hunde. Aufgrund unsinniger Regelungen und mangelnder finanzieller Austattung, wird teils eher eine römische Scheune untersucht, als der bedeutende antike Rast- und Handelsort, welcher 500m entfernt auf einem Acker liegt und regelmäßig bis 60cm tiefgepflügt wird.
Unter diesem Aspekt erscheint mir auch das Verhalten des DAI suspekt: Millionen für Grabungen im Ausland, bei einem vergleichsweisen und scheinbar dürftigem Interesse an der Wahrung heimischen Kulturgutes.
Hier sollte sich zum Wohle des Erbes unserer Ahnen einiges ändern. Die Entschädigungsfrage ist dabei nicht gerade unwichtig, ebenso wie die Schulung des Bewußtseins darüber, wieviel man aus Geschichte lernen kann (bzw. besser "könnte"). So muss ich z. B. immer wieder darüber schmunzeln, wie sehr unsere Gesellschaft teils der römischen Gesellschaft ähnelt. Gerade in punkto "Rühigstellung" der Bevölkerung, gilt das aus den Arenen bekannte "Brot & Spiele" scheinbar noch heute. Den blöden Pleps ablenken (Spiele/Fernsehen) und - man entschuldige mich bitte - einfach "am Kacken" halten. :-)
Die Vierbeiner müssen jetzt raus (und ich leider mit)
schönen Abend noch,
T.