dimbo schrieb:Lesetips:
E.R. Carmin - "Das Schwarze Reich"
Sebastian Haffner - "Anmerkungen zu Hitler"
Sebastian Haffner - "Der Teufelspakt"
Eugen Kogon - "Der SS-Staat"
Da hier eh nur persönliche Meinungen rumgerotzt werden mal meine:
An sich eine schöne Sache, wenn hart diskutiert wird. Leider läßt das Niveau an einigen Stellen nach und mit einer rumgerotzen Meinung kann ich mich beim besten Willen nicht mehr identifizieren.
E.R. Carmin beruft sich bei seinen esoterischen Ausführungen einzig auf Hermann Rauschnings Buch "Gespräche mit Hitler". Die Echtheit der Aufzeichnungen wird in Fachkreisen bezweifelt, und wer z. B. Allan Bullock "Hitler, eine Studie über Tyrannei" gelesen hat, wird schnell feststellen, daß Rauchnings Gespräche im krassesten Widerspruch zu allen Äußerungen Hitlers stehen.
Hitler wird immer wieder die Nähe zum Okkultismus und Logenzugehörigkeit nachgesagt, dabei gibt es von Hitler nachgewiesener Maßen keine direkten mündlichen oder schriftlichen Äußerungen zum Thema Okkultismus. Er hat vermieden, damit in Verbindung gebracht zu werden. In seiner Weltanschauung hatte Okkultismus keinen Platz. Er glaubte an die Vorsehung, war aber sonst Rationalist und Materialist. Seine Sekretärin behauptete zudem kategorisch, daß er nichts als Verachtung für okkulte Praktiken übrig hatte. 1935 ließ Hitler zudem fast alle okkulten Gruppen verbieten.
Bei Büchern wie dem von E.R.Carmin muß man sich fragen, was diese esoterischen Unterstellungen bezwecken sollen? Es ist ein Buch mit wenig Wahrheitsgehalt, nur geeignet, ein schiefes Bild zu vermitteln.
Sebastian Hafner war Jude. Soweit mir bekannt ist, wurden seine Eltern ins Konzentrationslager verschleppt, was sicher eine Erklärung dafür gibt, daß er Hitler als ausschließlich gemeinen Verbrecher beschreibt. Aus seiner Sicht, sicher richtig, aber von Objektivität einiges entfernt, doch wie wie sollte es man ihm zum Vorwurf machen.