streicher schrieb:Welche Übersetzungen (und von wem) wurden bisland zitiert?
etwas offtop.: In der Offenbarung ist übrigens von sieben Geistern Gottes die Rede. ;->
Lyle schrieb:Ursprünglich stammt diese Übersetzung aus der Brüderbewegung. Eine evangelikale Freikirche die sich im 19. Jh. gebildet hat. Anliegen der Brüderbewegung war es u.a. die unbiblischen Traditionen der großen Kirchen hinter sich zu lassen und die Schranken der Denominationen hinter sich zu lassen. Die Übersetzer wollten eine möglichst genaue genaue Übertragung des Urtextes (Textus Receptus modifizifiert durch Textkritik) haben, was dann allerdings zu einer im Deutschen ziemlich schlechten Ausdrucksweise führte. Heute hat die Übersetzung die Grenzen der Freikirche längst überschritten und zählt zu einer der großen deutschen Bibelübersetzungen.
Mt. 28,19"Gehet [nun] hin und machet alle Nationen zu Jüngern, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes"
Dort stellt Paulus die verschiedenheit der menschlichen Gaben der Einheit Gottes gegenüber. Es gibt zwar viele "Wirkungen" aber es gibt nur einen Gott. Und es gibt zwar viele "Gnadengaben", aber nur einen Geist. Nach Deiner Logik würde Paulus hier sagen, dass es viele Götter gibt. Übrigens werden hier die drei wieder nebeneinander genannt. Etwas später sagt Paulus sogar ausdrücklich: Es gibt zwar verschiedene Gaben, aber es ist immer ein und derselbe Geist, der dahinter steckt."Es sind aber Verschiedenheiten von Gnadengaben, aber derselbe Geist;
und es sind Verschiedenheiten von Diensten, und derselbe Herr;
und es sind Verschiedenheiten von Wirkungen, aber derselbe Gott, der alles in allen wirkt.
Einem jeden aber wird die Offenbarung des Geistes zum Nutzen gegeben.
Denn einem wird durch den Geist das Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber das Wort der Erkenntnis nach demselben Geiste;
einem anderen aber Glauben in demselben Geiste, einem anderen aber Gnadengaben der Heilungen in demselben Geiste"
Hier vergleicht Paulus den Geist Gottes mit dem des Menschen. So wie der Mensch einen Geist hat der sein inneres kennt und der Teil von ihm ist, so hat auch Gott einen Geist der sein inneres kennt und der Teil von ihm ist. Und zumindest was mich angeht, so habe ich nur einen Geist. Noch überzeugender finde ich hier aber folgendes. Der Geist von dem hier gesprochen wird ist in der Lage Gott selbst völlig zu begreifen und zu verstehen. Aber wie wäre das möglich wenn dieser Geist nicht ebenfalls Gott ist? Wie sollte es möglich sein, das ein geschaffenes Wesen seinen Schöpfer vollständig erfasst. Das der Geist Gott vollkommen erfasst ist nur möglich wenn der Geist auch Gott ist."uns aber hat Gott es geoffenbart durch seinen Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes.
Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? Also weiß auch niemand, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes.
Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, auf daß wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind"
http://www.orf.at/031230-69225/index.htmlNeue Sprache fürs Buch der Bücher
Geht es nach einigen prominenten Theologen, braucht die Bibel ein moderneres Deutsch.
"Hey, Big D!" Dudley drehte sich um. "Oh", grunzte er. "Du bist's." - "Seit wann bist du eigentlich 'Big D'?", sagte Harry. "Klappe", raunzte Dudley und wandte sich ab.
Ähnlich flapsig wie diese Stelle aus "Harry Potter und der Orden des Phönix" könnten bald auch Teile der Bibel klingen - zumindest wenn es nach namhaften deutschen Protestanten geht, die jetzt eine moderne Übersetzung der Heiligen Schrift fordern.
http://www.orf.at/031230-69225/index.html34 deutsche Bibelversionen
Die Bibel ist das am häufigsten übersetzte Schriftwerk seit der Erfindung des Buchdrucks.
Die neue Bibelversion in "Harry-Potter-Sprache" ist nicht die einzige derzeit geplante Neuübersetzung der religiösen Schrift.
Laut dem Nachrichtenmagazin "Focus" wird derzeit auch an einer "Bibel in gerechter Sprache" gearbeitet, die in drei Jahren auf den Markt kommen soll.
53 Sprachkundler beteiligt
Dafür übersetzten seit zwei Jahren 53 Philologen die hebräischen und griechischen Ur-Bibeltexte erneut ins Deutsche. In dieser zeitgemäßen Bibel würde statt "Vater" für Gott "Vater und Mutter" stehen, aus dem "Heiligen Geist" würde "Heilige Geistkraft".
Hui, da hast du aber ganz schön viel in Klammern dazugeschrieben, nunja.Lyle schrieb:"In ihm (Jesus) wohnt die Ganze Fülle der Gottheit (Jesus ist also nicht nur eine Art Untergott wie im griechisch/römisches Pantheon, sondern der höchste vollkommene Gott) leibhaftig (Jesus ist Mensch)".
Diese Stelle finden wir in Johannes 10:30."Ich und der Vater sind eins"
Wo? Danke!an anderer Stelle bezeichnet er sich selbst mit dem Gottesnahmen "Ich bin" (=Jahwe).
Warum steht in meiner Bibel das Wort "leibhaftig" nicht? Bei mir heißt es "in ihm allein wohnt die ganze Fülle Gottes".
Gute FrageLuther 1912: Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig
Luther 1984: Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig
Elberfelder 1905: Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig
King James Version: For in him dwelleth all the fulness of the Godhead bodily.
Vulgata: quia in ipso inhabitat omnis plenitudo divinitatis corporaliter
Griechisch: oti en autw katoikei pan to plhrwma thv qeothtov swmatikwv
Ich kenn den Vers da auch ein bisschen anders.Wie interpretierst du den darauffolgenden Vers: "Durch ihn seid auch ihr davon erfüllt."
Die Übersetzer Deiner Bibel scheinen doch recht frei zu übersetzen. Freie Übersetzungen haben zwar gewisse Vorzüge,aber wenn es "hart auf hart" um Lehrfragen geht, sollte man sich doch besser an eine genaue Übersetzung halten.und ihr seid vollendet {Od. erfüllt, zur Fülle gebracht} in ihm, welcher das Haupt jedes Fürstentums und jeder Gewalt ist
Inwiefern ist eine Interpretation (hier durch Paulus) überhaupt geeignet
Dort steht ja auch nichts von Einigkeit. Das griechische Wort "hen" ist ein Zahlwort. sozusagen eine 1. Weitere Aussagen über die Beziehung zwischen Jesus und seinem Vater befinden sich im gesamten Johannesevangelium z.B 10:38-Es steht nicht geschrieben worin diese Einigkeit besteht.
In den weiteren Versen wollen die Juden nun Jesus für diese Äußerung steinigen, denn sie werfen ihm Blasphemie vor. Gleich darauf antwortet Jesus daß er "im Auftrag des Vater" gehandelt hat. Und er spielt auf den Psalm an in dem es heißt: "Habe ich euch nicht gesagt: Ihr seid Götter!" Diese Stelle im AT war allerdings an Frevler gerichtet. Und Jesus fragt sie warum dann er, "den der Vater in die Welt gesandt hat", sich nicht erst Recht Sohn Gottes nennen dürfte? All in all streitet er den Vorwurf der Blasphemie und somit der Göttlichkeit ab.
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, das Wort war Gott.
[...]
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns (und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater), voller Gnade und Wahrheit;
(Johannes zeugt von ihm und rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir Kommende ist mir vor, denn er war vor mir)
denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade.
Denn das Gesetz wurde durch Moses gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden.
Ich bezog mich auf Joh. 8,58. Das er sich damit auf den Gottesnahmen bezog wird aus der Reaktion der Juden ersichtlich. Die versuchten ihn nämlich zu Steinigen, als einen Gotteslästerer. Es gibt auch noch weitere Stellen wo "Ich bin" auftritt, im deutschen wurde allerdings meistens ein "es" dazwischen eingefügt. z.B. Joh. 13,19Wo? Danke!an anderer Stelle bezeichnet er sich selbst mit dem Gottesnahmen "Ich bin" (=Jahwe).