Hallo Bildungsinteressierte,
mein 9-jähriger Sohn musste in der Grundschule ein Referat zum Aufbau des Ohres halten. Fand ich eigentlich gut, denn eigenständige Recherche und Darstellung zu einem Thema habe ich früher erst im Gymnasium (ein wenig) gelernt.
Aber dann überlegte ich mir, was im Zusammenhang mit dem Hören den Kindern in der Schule nicht gesagt wird:
Sie verfolgen den Schall vom Gehörgang über Trommelfell - Gehörknöchelchen - Gehörschnecke - bis zum elektrischen Impuls im Hörnerv Richtung Gehirn.
Aber über das Rätsel, wie daraus in Gehirn und Geist ein empfundener Ton wird, wird nicht gesprochen.
Analog kann man heute ein Mathematikdiplom erwerben, ohne zu erfahren, dass Gödel bewiesen hat,
das nicht alle (genauer wohl die meisten) mathematisch wahren Sätze beweisbar sind.
(Ist mir selbst passiert, habe es dann in der Philosophie nachgeholt).
Das Wissen, was wir nicht wissen, scheint nicht mehr als wichtig zu gelten.
Ich sehe das gerade umgekehrt: Nicht umsonst galt Sokrates mit seinem "scio, nescio"
(ich weiß, dass ich nichts weiß) dem Orakel von Delphi als weisester aller Menschen.
Wissen um die Wissensgrenzen hat mehrere Vorteile:
Zum einen lässt es uns den Menschen wieder etwas kleiner erscheinen, schützt also vor Hybris (Selbstüberschätzung), zum anderen weckt es unsere Neugier für die noch unerklärten Dinge, spornt also zu Innovation an. Des weiteren sinkt auch die Gefahr blinder Gläubigkeit an die vorherrschenden Erklärungen, da ja die Lücken offenkundig sind.
So können auch Lösungswege gesucht werden, die z.T. im Widerspruch zur herrschenden Meinung stehen.
Das Schöne ist, dass diese Art von Bildungserweiterung gar nicht viel kosten würde, nur den Mut, unser Nichtwissen weiterzugeben!
Übrigens: Ich weiß auch nicht, wie wir das mit dem Hören machen...
mein 9-jähriger Sohn musste in der Grundschule ein Referat zum Aufbau des Ohres halten. Fand ich eigentlich gut, denn eigenständige Recherche und Darstellung zu einem Thema habe ich früher erst im Gymnasium (ein wenig) gelernt.
Aber dann überlegte ich mir, was im Zusammenhang mit dem Hören den Kindern in der Schule nicht gesagt wird:
Sie verfolgen den Schall vom Gehörgang über Trommelfell - Gehörknöchelchen - Gehörschnecke - bis zum elektrischen Impuls im Hörnerv Richtung Gehirn.
Aber über das Rätsel, wie daraus in Gehirn und Geist ein empfundener Ton wird, wird nicht gesprochen.
Analog kann man heute ein Mathematikdiplom erwerben, ohne zu erfahren, dass Gödel bewiesen hat,
das nicht alle (genauer wohl die meisten) mathematisch wahren Sätze beweisbar sind.
(Ist mir selbst passiert, habe es dann in der Philosophie nachgeholt).
Das Wissen, was wir nicht wissen, scheint nicht mehr als wichtig zu gelten.
Ich sehe das gerade umgekehrt: Nicht umsonst galt Sokrates mit seinem "scio, nescio"
(ich weiß, dass ich nichts weiß) dem Orakel von Delphi als weisester aller Menschen.
Wissen um die Wissensgrenzen hat mehrere Vorteile:
Zum einen lässt es uns den Menschen wieder etwas kleiner erscheinen, schützt also vor Hybris (Selbstüberschätzung), zum anderen weckt es unsere Neugier für die noch unerklärten Dinge, spornt also zu Innovation an. Des weiteren sinkt auch die Gefahr blinder Gläubigkeit an die vorherrschenden Erklärungen, da ja die Lücken offenkundig sind.
So können auch Lösungswege gesucht werden, die z.T. im Widerspruch zur herrschenden Meinung stehen.
Das Schöne ist, dass diese Art von Bildungserweiterung gar nicht viel kosten würde, nur den Mut, unser Nichtwissen weiterzugeben!
Übrigens: Ich weiß auch nicht, wie wir das mit dem Hören machen...