Ein_Liberaler
Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
- 14. September 2003
- 4.926
POW schrieb:Ein_Liberaler schrieb:Das sind keine Gründe gegen Privatisierung, sondern gegen Monopolisierung.
Privatisierung ist also KEIN Garant für niedriger Preise.
Es wäre auch ziemlich blöd, das zu behaupten. Konkurrenz ist ein Garant für niedrigere Preise.
Auch dem Schutz einer knappen Resource dient sie nicht. Denn ein privater Konzern hat keinerlei Interesse daran, die privaten Haushalte, die Industrie und die Landwirtschaft zum sparsamen Umgang mit Wasser zu ermutigen un Anréize dafür zu schaffen, wie es zahlreiche Kommunen tun. Ein Konzern verkauft also so viel Wasser, wie möglich, denn um so mehr verdient er...
Erstens ist Wasser in Nordeuropa keine knappe Ressource, nur Leitungswasser. Zweitens sorgen private Monopole selbstverständlich für höhere Sparsamkeit, und zwar durch höhere Preise.
1. "Konkurenz" ist absolut kein garant für niedrige Preise.
Gratuliere, Du hast gerade die Volkswirtschaftslehre neu erfunden. Schon was vor mit der Nobelpreismillion?
Wie bei allen Privatisierungsorgien der letzten Jahre (sei es nun in Deutschland, Europa oder sonstwo auf der Welt) wurden die Bürger belogen, bis sich die Balken bogen. Es gibt wenige Beispiele, wo eine Privatisierung zu einem Besseren führte.
Weil sie nicht für Konkurrenz, sondern für Monopole sorgte.
Denn,wenn sich wie beim Beispiel Wasser die Konzerne zusammenschließen und immer größer werden, dann diktieren sie Preise einfach und knicken erst ein, wenn es zu Aufständen und Unruhen in der Bevölkerung kommt ( Beispiel Bolivien : Aguas del Tunari ( Tochter vom Großkonzern Bechtel )
Das nennt man dann Kartell, nicht Konkurrenz. Wenn aber je ein Konzern das Wasser einer Region liefert, dann nennt man das Monopol.
2. Einem staatlichen Wassermonopol hier in Deutschland hätte ich derzeit nichts entgegenzubringen, weil ich dem Staat vertraue, dass er mir zu einem angemessenen Preis ordetliches Trinkwasser zur Verfügung stellt.
Siehst Du, mir ist das auch recht. Aber bitte auf möglichst niederiger Verwaltungsebene.
Desweiteren hat es sich anscheinend Deiner Kenntniss entzogen, dass mehrere europäischen Staaten derzeit schon unter Wassermangel leiden. Mach dich doch bitte mal schlau über die Situation in Süditalien. Oder noch besser, die Stuation in Spanien. Dort breitet sich seit Jahren schon die wüste von süden her immer weiter aus. Und gleichzeitig bauen die Spanier immer mehr gigantische Treibhäuser, damit wir auch im tiefsten Winter immer schön unser Gemüse aus Spanien beziehen können.
Könnte das der Grund sein, weshalb ich von Nordeuropa geschrieben habe?
3. Hoimar v. Ditfurth hat in seinem Buch "So lasst uns dann ein Apfelbäumchen pflanzen" schon in 80ern etwas sehr interessantes geschrieben. So weist er in einem Artikel daraufhin, dass die Stadtverwaltung von Frankfurt bei der Geburt von Neugeborenen an die glücklichen Eltern Briefe verschickt haben soll, in denen sie daraufhin gewiesen wurden, für die Zubereitung von Babynahrung kein trinkwasser aus der Leitung zu verwenden, sondern aus dem Supermarkt. ( Hier muß ich anmerken, dass das Buch von 1986 war)
Gutes, sauberes Staatswasser. Lecker.
Noch was persönliches:
Du sagst, dass private Monopole durch höhere Preise für höhere Sparsamkeit sorgen.... Geht´s noch ???
Von teureren Sachen kauft man weniger. Von teureren Sachen kauft man weniger. Von teureren Sachen kauft man weniger.
Ja, das ist so. Glaub' es oder nicht. Herrgott.
Den privaten Versorgern gleichzeitig vorzuwerfen, sie würden möglichst große Mengen verkaufen, und sie würden die Preise in die Höhe treiben, ist ein Widerspruch in sich. Wirklich.