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Blut in Coburg

Yunix

Großmeister
10. Januar 2003
62
"Schüler schießt auf Lehrerin und tötet sich selbst

Coburg (dpa/WEB.DE) - Ein Schüler hat am Mittwochmorgen in einer Schule im fränkischen Coburg eine Lehrerin angeschossen und sich selbst getötet.

Nach Angaben der Polizei hatte der 16-Jährige in seinem Klassenzimmer an der Realschule II gegen 9.00 Uhr die Waffe aus seiner Hosentasche gezogen und einen Schuss auf seine Klassenlehrerin abgegeben.

Dieser Schuss verfehlte die Frau nur knapp. Die Schüler flüchteten in Panik aus dem Klassenraum, wie Kripo-Chef Reinhard Müller sagte. Schließlich sei eine andere Lehrerin zur Tür der Klasse 8a gekommen. Der Achtklässler schoss dieser Frau in den Oberschenkel. Dann ging er zu seinem Rucksack, holte eine großkalibrige Waffe hervor und schoss sich in den Mund, wie Müller berichtete. Als die übrigen Schüler daraufhin die Tür wieder öffneten, lag der 16-Jährige blutüberströmt auf dem Boden. Für ihn kam jede Hilfe zu spät."


Mich hat das sofort an Erfurt erinnert. Das wiederrum hat mich an Amerika (Bowling for Columbine) denken lassen.

Der Trend zum Amok laufen scheint doch tatsächlich auf das troste Heimatland Deutschland übergesprungen zu sein. Und der Junge war erst 16.... :cry:
Was ist an unserer Gesellschaft so falsch, dass Menschen zu sowas fähig gemacht werden? ...oder ist es doch nur der böse, böse Kapitalismus?

http://portale.web.de/Schlagzeilen/Kriminalitaet/
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
...Der Jugendliche habe auf die Frau geschossen, die Kugel durchschlug ihren Oberschenkel. "Wir gehen davon aus, dass der Schuss nicht gezielt war", sagte Staatsanwalt Müller. Der Lehrerin konnte sich in Sicherheit bringen, der andere Schüler war jedoch immer noch mit Florian K. in dem Zimmer....
Bei SpiegelOnline liest sich das anders!
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,255496,00.html

Offensichtlich hatte er wohl sone Art Geisel und lieber sich als die Geisel erschossen.
Amoklauf ist was anderes.
Wahrscheinlich ein verirrtes Kiddi, das mal Papis Pistole ausprobieren wollte.
Wobei ich das natürlich nicht verharmlosen will!!
 

Yunix

Großmeister
10. Januar 2003
62
Spiegelquelle scheint mir doch um einiges seriöser 8)

Glaub nicht dass der mal die Waffen seines Vaters ausprobieren wollte, sonst hätte er sich nicht umgebracht.

Ich glaube der Selbstmord war von vornerein geplant, der Rest war nur Show, er wollte berühmt werden (toll, hat er geschafft :? )
Was auch nicht reinpasst ist, dass er 16 Jahre und noch in der achten Klasse ist. Der dürfte glatt 2 mal Hocken geblieben sein.

:evil:
 

TheFreeman

Geheimer Meister
20. Juni 2003
424
Ja, und was findet man wenn man sein Zimmer zu Haus durchsucht ?

Nur die bösen blutrünstigen Spiele Counterstrike und Co. , die natürlich wie immer schuld an der Tragödie sind !

*Ironie aus*

Was soll man sagen, keine schöne Sache. Aber wo die Ursachen liegen würd mich interessieren. Kann ja nicht nur an ungerechter Notengebung liegen...
 

Cyclone

Geselle
27. Juni 2003
15
Yunix schrieb:
Was auch nicht reinpasst ist, dass er 16 Jahre und noch in der achten Klasse ist. Der dürfte glatt 2 mal Hocken geblieben sein.

Bei mir in der Klasse ist auch einer der 16 ist, bin in der achten,
der hat allerdings in Grundschule einmal ''freiwillig'' wiederholt und ist dann in der achten sitzengeblieben.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Ich glaub er wollte nur mal angeben, hat ausversehen auf die Lehrerin geschossen und anschließend ist er ausgetickt und hat sich selbst getötet. Wir werden es jedoch nie erfahren. Sonst hääte er kaum in den Oberschenkel geschossen.
 
3. Mai 2003
10
Zitat:

Etwas mehr als ein Jahr nach dem Amoklauf in Erfurt hat ein Schüler im nordbayerischen Coburg auf eine Lehrerin gefeuert und sich danach selbst getötet. Das Motiv des Realschülers liegt noch im Dunkeln. Ermittler sprachen von Hinweisen, dass sich der Junge mit der "Gruftie"-Szene und dem Thema Satanismus beschäftigt habe.

Jetzt ist der Satanismus wieder Schuld... 8O
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Mal sehen, was sich die Paranoiker dieses Mal ausdenken.
Ich wette, es tauchen bald wieder die wildesten Theorien auf...
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
@lady of darkness:

na, endlich checken die`s mal, dass es der satanismus ist, der unsre jugend verdirbt und nicht die ego-shooter!

:D :wink:
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Irgendwie ist mir das alles egal. Es geht mir an allen moeglichen Stellen vorbei. Auch, wenn er 100 Schueler umgebracht haette.

Mitgefuehl oder Mitleid, das einige hier zu empfinden behaupten, empfinde ich als schlecht gelogen...

Es betrifft euch nicht, es wird von den Medien hochgeschaukelt, jeden Tag sterben viele, viele andere Kinder, Alte, Starke, Schwache und so weiter. Und es gibt viele tragischere Tode als diesen.

Und natuerlich ist die heutige Welt an solchen Taten Schuld (...). Frueher gab es sowas nicht (...). Nie (...). Frueher war ueberhaupt alles besser.
Das weiß ich, weil mir das alle moeglichen Menschen erzaehlt haben. Und deshalb muss es ja stimmen. Oder?
 

ogukuoo

Geheimer Meister
1. Juni 2003
112
Ich denke, man kann froh sein, dass nicht noch mehr passiert ist! Auf der anderen Seite hätte es vielleicht nie zu dieser Tat kommen müssen!
Wenn die Menschen doch nur etwas sensibler für die Bedürfnisse/Ängste anderer wären :?
 

Yunix

Großmeister
10. Januar 2003
62
@Duftbaum
Ich weiss was du meinst.. klar das ist alles mal wieder Propaganda.
Ich glaube aber nicht dass es so kranke Leute durch so ein krankes System wie früher gab. Fakt ist schliesslich dass die Zahl der Selbstmorde in den Industrieländern höher als in den Schwellen- und Dritte Welt Ländern ist, obwohl wir in so einer tollen stinkreichen Gesellschaft leben... obwohl es kaum etwas gibt was wir nicht haben. Weshalb neigen wir dann zum Selbstmord?
Schliesslich und endlich ist das Phänomen Amoklaufen (war ja jetzt keiner 8)) nur die spektakulärere Version des Suizid.

Wenn ich Nachrichten von Flugzeugabstürzen, SARS usw. höre ist mir das auch relativ egal. Aber Amoklaufen/Selbstmord - das ist schlimm, denn wir bleiben davon auch nicht verschont. Die Probleme die die Amokläufer haben können uns nicht fremd sein. Wir sind teil der Industriezivilisation. Warum wird die Psyche unter dieser Gesellschaft krank?
Ist es der Fortschritt der Technik, die unsere Biologie nicht Verkraftet ? :roll:
 

Zyklop

Geheimer Meister
1. September 2002
119
Yunix schrieb:
Fakt ist schliesslich dass die Zahl der Selbstmorde in den Industrieländern höher als in den Schwellen- und Dritte Welt Ländern ist, obwohl wir in so einer tollen stinkreichen Gesellschaft leben... obwohl es kaum etwas gibt was wir nicht haben. Weshalb neigen wir dann zum Selbstmord?

Gerade deshalb. Nicht nur in der dritten Welt, sondern auch in Kriegsgebieten sind Selbstmorde eine Seltenheit. Bedrohung gibt dem eigenen Leben überhaupt erst Relevanz. Glaubst Du, dieser Bursche hätte sich wegen schlechten Noten oder mangelnder Anerkennung erschossen, wäre er täglich (z.B. in einer Bürgerkriegsregion) mit dem eigenen Tod konfrontiert gewesen? Unsere Wohlstandsgesellschaft züchtet eben solche labilen Charaktere, die bei der geringsten Belastung ausrasten und einen Schuldigen suchen.
 
3. Mai 2003
10
@ antimagnet & Trasher:

Das sollte jetzt kein Selbstmitleid sein, sondern eine Feststellung! :wink:

Mir ist nur aufgefallen, dass heutzutage immer alles auf den Satanismus geschoben wird, sobald er bei einer "Katastrophe" auftaucht...
Nur, weil Satanismus für die meisten gleich "böse" heißt, weil sie damit den "bösen" Teufel in Verbindung bringen, muss das doch nicht die Ursache sein oder?!
 

OTO

Erhabener auserwählter Ritter
18. März 2003
1.184
Zyklop schrieb:
Unsere Wohlstandsgesellschaft züchtet eben solche labilen Charaktere, die bei der geringsten Belastung ausrasten und einen Schuldigen suchen.

Stimmt, es währe eh mal wieder zeit für nen richtigen Krieg, da würden die Leute
1. Den Wert der einfachen Dinge wieder schätzen
2. Sich nicht mit nutzlosen wohlstandsproblemen selbst belasten
3. Auch mal wieder was für die Wirtschaft getan.

Warum also immer alles so komplieziert sehen, ja ok tot und zertörung wird auch dabei sein aber ey, das Leben ist eben nicht nur Sonnenschein. :lol:

P.S.: Nicht unbedingt so ernst nehmen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Bei www.zyn.de gab es mal einen schlichtweg genialen Satz: "Betroffenheit ist ausverkauft". Genauso geht es mir jetzt. Ich kann nicht jede Mücke betrauern, die dürch die Kerzenflamme fliegt.

Lest vielleicht folgenden Artikel (auch wenn er nicht mehr ganz neu ist), und dann denkt nochmal über alles nach: http://www.zyn.de/tu_hunger
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
@OTO und vorgaenger

dazu faellt mir ein kurzer beitrag meines ehemaligen mathe lehrers ein:

er wischte die tafel und noergelte wie des oefteren, was aus dem volk der dichter und denker denn geworden sei. anstatt zu lernen gingen die leute lieber shoppen etc etc.

da mir langweilig war und ich manche leute in bestimmten situationen gerne provoziere, behauptete ich einfach, die maer vom volk der dichter und denker sei nazi propaganda, worauf er einen raster kriegte.

kurz zusammengefasst sagte er dies:

ein volk lernt nur dann, zu ueberleben und lernt nur dann, was wichtig ist (und wird also folge dessen nur dann maechtig) wenn es in extreme situationen geraet.

er hat schon total recht damit. nur dann, wenn man kaempfen muss, bleibt man stark oder wird man stark. das wird irgendwann allen großen und maechtigen staaten passieren. irgendwann wird man zu stark und vergisst und verlernt zu kaempfen.

soo erm das wollte ich nur mal kurz sagen ^^ passte hier irgendwie.
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.859
vielleicht war er gar nicht krank...sondern nur verzweifelt und missverstanden.vielleicht hat er den lehrern eine Lehre verpassen wollen auf kosten seines lebens.
es scheint so als ob leistungsdruck in der heutigen zeit nicht mehr ganz so gut funktioniert wie früher.es könnte sein dass es an unserer zunehmenden umweltzerstörung und der damit zusammenhängenden mangelnden motivationen bezogen auf die zukunft.früher gab es irgendwie mehr motivation auf etwas hinzuarbeiten.heutzutage wirkt alles wie entzaubert , wie verbraucht , in besitz genommen und besitz kann nur mit geld erkauft werden , das nur mit bedingungslosem gehorsamverdient werden kann gegenüber dem system...sonst müsste man kriminell werden und sich das nehmen was sowieso nur mittel zum zweck ist und in wirklichkeit eh nichts wert ist....man muss sich unfreiwillig versklaven um papier zu erhalten , und nur dieses staatl. gedruckte papier gibt dir das recht etwas von nöten zu erhalten.
Wie tief sind wir gesunken...unser leben ist von papier abhängig....es hängt trostlos an wertlosem papier für das unmengen an wertvollen bäumen gefällt werden mussten...für das wir hart arbeiten müssen , gleichzeitig unsere lebensgrundlagen vergiften um das vergiftete essen anschliessend kaufen zu dürfen.
wenn das lebenwert sein soll , und menschen welche sowas depremiert und in ihrer ohnmacht durchdrehen als verrückt angesehen werden , dann können wir ja weiter untergehen.
Ich finde die Menschen sind hart , sie machen sich das leben gegenseitig selbst zur hölle.den sklavenhalter und -händler ist es eine wohltat zuzuschauen wie alles ihresgunsten zugrunde gerichtet wird , um seinen eigenen wohlstand immer wieder bestätigt zu haben wenn sie sehen , dass jemand mehr leidet als sie selbst es tun.
 

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