KB_Snatch
Geheimer Meister
- 17. Dezember 2017
- 412
tja, da könnte auch etwas mit deinem gefühlten nicht so ganz stimmen..... macht aber nix
Nope, Viminal hat da schon Recht und mit meiner Gefühlswelt ist alles in Ordnung. Wenn du hier differenzierter an die Thematik ran gehst, freut mich das und ehrt dich das. 95% der Diskutanten in den Foren und Kommentarspalten dieser Welt handhaben das aber anders. Die Polarisierung in Schwarz und Weiß ist nunmal Zeitgeist, sowohl in dieser, wie auch z.B. den Links/Rechts, Religiös/ Atheistisch und sonst was Diskussionen. „Entweder du bist für uns oder gegen uns. Entweder Nazi oder Antifa“. Lies dir den ganzen Bullshit doch einfach mal durch.
Und du verfällst leider auch in dieses Muster. Du sprichst von Nationalstaat auf der einen, und Weltstaat auf der anderen. Das hast du auch irgendwie Dtrainer vorgeworfen, obwohl dieser wirklich nicht vom Weltstaat in dieser Diskussion fabuliert hat. Aber auf deine Frage, dein gesuchtes „Dazwischen“, dein angefragtes alternatives Konzept zwischen den beiden Extremen Welt- und Nationalstaat ist z.B. ein Staatenbund, wie die EU in als Sonderfall und Novum eines supranationelen Zusammenschlusses souveräner Mitglieds-Staaten durchaus darstellt. Definiert in den Gründungstatuten der europäischen Union tatsächlich dediziert eben nicht als Staatenbund, sondern in dieser Konstruktion und damit einhergehend als Körperschaft des Öffentlichen Rechts, allerdings ohne die verbaldefinierte Kompetenz-Kompetenz. Lies dich doch mal in die Verträge ein. Ganz so verkehrt ist dieses Konstrukt gar nicht, auch wenn es in seiner Ausgestaltung (und da setze ich eben damit an, dass das Gebilde dringend reformiert werden müsste) leider bräsig ineffizient ist.
Interessant und durchaus beachtenswert finde ich zum Beispiel das innereuropäische Konzept der „europäischen Regionen“. Hier passiert zum Beispiel der Zusammenschluss kulturell zusammenhängender Regionen über Landes- und Staatsgrenzen hinweg, ohne das die Staatlichkeit aufgegeben wird. Als Beispiel sei hier Luxemburg, das Elsaß, und die Pfalz auf RLP- und BaWü-Seite genannt, die sich über 3 Staaten hinweg kulturell deutlich näher ist, als zum Beispiel die Gebiete des alten Preußen (welches sich wiederum über mehrere Staaten erstreckt). Und das ist durchaus eine Errungenschaft der Europäischen Union, über die man sprechen sollte, wenn man schon die Kultur-Keule ziehen will.
Ein anderes Konzept wäre zum Beispiel die Auflösung von „harter“ Staatlichkeit in einem Staatenbund, der sich als Dienstleister kommunaler Strukturen versteht, die in diesem Konstrukt natürlich deutlich in ihren Kompetenzen aufgewertet sein würden. Quasi, um dem Ganzen einen griffigen Begriff zu geben ein „Europa der Kommunen“ in denen die EU immer dann auf den Plan tritt, wenn die Aufgaben für die Kommunen zu groß werden.
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