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Christian Wulff

Liliane

Geheimer Meister
2. August 2010
161
Was die Sache mit Christian Wulff betrifft, habe ich mich persönlich gar nicht darüber aufgeregt, dass er einen Privatkredit bekam und die Urlaubsvilla reicher Freunde genutzt hat. Was solls? Für zwei, drei Unternehmerfreunde kann auch ein Ministerpräsident keine politischen Vorteile schaffen. Was aber den Versuch der Beschneidung der Pressefreiheit angeht, wird mir schon anders. Die ganze Affäre zeigt doch nur, dass die Menschen alle gleich sind. Über Andere lässt sich gut der moralische Zeigefinger heben, aber für sich selber hat man offenbar das Gefühl, dass Sonderkonditionen schon mal drin' sind. Dabei hätte Wulff doch gewarnt sein müssen. Auch vor Gerhard Schröder hat die Bildzeitung damals nicht Halt gemacht, obwohl seine Frau einen guten Draht zu ihrem ehemaligen Arbeitgeber hatte. Warum sollte man die Pressefreiheit für ihn aussetzen?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Christian Wulff

Ich seh das ähnlich.
Die Verfehlungen sind nicht so dramatisch gewesen.
Obwohl Herr Wulf bei ähnlich geringen Anlässen (MP Glogowski, BP Rau)
laut und vernehmlich Konsequenzen und Rücktritte gefordert hat. :harhar:

Aber ein Bundespräsident, der so laienhaft in so eine Minikrise stolpert und durch
sein Verhalten dafür sorgt, daß es schlimmer und schlimmer wird....
Mir fällt als Erklärung nur das Peter-Prinzip ein. :egal:
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Christian Wulff

Obwohl ich in dieser Konspiration ein wenig involviert bin, kann ich nun keinerlei Verbindung zwischen Onkel Gerd und dem derzeitigem Bundes-Präsidenten keinen Zusammenhanf finden...
 

subgrounder

Geheimer Meister
5. Januar 2003
180
AW: Christian Wulff

Ein ziemlich peinlicher Abgang für einen Bundespräsidenten. Am Ende zeigt sich, das man ein solches Amt lieber doch nicht irgendwem zuschachert. Ich hätte (wie die meisten) lieber den Herrn Gauck als Präsi gesehen... Vielleicht stellt er sich ja noch mal zur Verfügung.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Christian Wulff

Ein ziemlich peinlicher Abgang für einen Bundespräsidenten. Am Ende zeigt sich, das man ein solches Amt lieber doch nicht irgendwem zuschachert. Ich hätte (wie die meisten) lieber den Herrn Gauck als Präsi gesehen... Vielleicht stellt er sich ja noch mal zur Verfügung.
Wo muß ich unterschreiben? Genau.
Wer sich gut in einer Partei macht, ist vielleicht gerade in einem übergeordneten Amt fehl am Platz. Ich hoffe nur daß er das selbst kapiert und nicht aus dem Amt gebissen werden muß....
 

Liliane

Geheimer Meister
2. August 2010
161
AW: Christian Wulff

Beast schreibt
Obwohl ich in dieser Konspiration ein wenig involviert bin, kann ich nun keinerlei Verbindung zwischen Onkel Gerd und dem derzeitigem Bundes-Präsidenten keinen Zusammenhanf finden...
Du bist involviert ... Ich bin immens beeindruckt. :roll:
Der Zusammenhang besteht in der Erwartung Gerhard Schröders, dass die Bildzeitung nur positiv über ihn berichtet. Der Hintergrund war, dass seine Frau Doris seit 1987 Paralmentskorrespondentin für die Bildzeitung war. Bis wann weiß ich nicht, aber Gerhard und Doris hätten nicht gedacht, dass die Bildzeitung über den Ehemann einer ehemaligen Mitarbeiterin negativ berichten würde, selbst wenn der Bundeskanzler ist. Christian Wulff glaubt anscheindend auch, er könne die Bildzeitung für ausschließlich positive Berichte über ihn einnehmen.

Heute um 20.15 Uhr soll ein Interview mit Wulff zur Sache ausgestrahlt werden. Danach darf man dann weiter über eine Rücktritt spekulieren.

subgrounder schreibt
Ich hätte (wie die meisten) lieber den Herrn Gauck als Präsi gesehen... Vielleicht stellt er sich ja noch mal zur Verfügung.
Was zumindest den Vorteil hätte, dass Gauck unter einem so enorm moralischen Leistungsdruck stehen würde, dass er sich zu keinem Fehler hinreißen ließe.
Ich glaube aber, dass er die Möglichkeit einer zweite Wahlniederlage eher meiden wird. Aber noch hält Wulff ja fest am Amt ....
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Christian Wulff

wie bitte?

die verfehlungen sind nicht so drastisch gewesen?

ein präsident der groß rumerzählt das er die pressefreiheit schützen möchte, bedroht sie dann am telefon

sorry, aber was soll ich so einem schwätzer jetzt noch glauben

vor allem wie peinlich wir jetzt wieder im ausland dastehen


gruß
 

Dinni

Gesperrter Benutzer
8. Dezember 2011
287
AW: Christian Wulff

Der Wulf soll mal einen Abgang machen. Wir hatten schon genug Skandalpolitiker. Er greift die Presse an. Wollte verhindern, dass sie die Wahrheit über sein korruptes Handeln schreiben??? Der hat was zu verbergen! Wie viele Politiker nutzen ihr Amt schamlos aus und bereichern sich.
Oh Mann. Deutschland deine Politiker. Wer wählt bloß diese Affen?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Christian Wulff

Wer wählt bloß diese Affen?
Einfach mal rausgehen und den Kopf langsam von links nach rechts wenden.
Bei den hier erreichten Wahlbeteiligungen sollte mindestens jeder zweite, der in dein Blickfeld gerät involviert sein.

Ernsthaft: das gezeigte Krisenmanagement disqualifiziert den Mann für jedes verantwortungsvolle Amt.

Zu den Vorwürfen bitte ich mal kurz den Kopf einzuschalten.
Herr Wulf hat auf eine Mailbox gesprochen.
Und jeder Journalist in Deutschland kennt den Inhalt des Anrufs.
Anders gesagt: wollen wir wirklich in einem Land leben, in dem die Springerpresse über höchste Staatsämter entscheidet?
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Christian Wulff

Wo genau wurde die Pressefreiheit eigentlich bedroht? :gruebel:
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Christian Wulff

Das Mitleid mit der Springerpresse, das momentan bis weit in linke Kreise hinein um sich greift, ist in der Tat rührend und herzerwärmend, angesichts der realen Machtverhältnisse aber auch ein wenig surreal.

Christian Wulff ist Bundesräsident, ist das Oberhaupt unseres Staates und sein Repräsentant nach außen. Er übt keine Macht aus, sein Amt ist nicht politisch. Den Präsidenten demontiert man nicht. Wenn der Präsident in einer Gemütsaufwallung eine Dummheit begeht, dann trägt man das nicht an die Öffentlichkeit. Verursacht er eine Peinlichkeit, geht man darüber hinweg. Alles außer Landesverrat, Vergewaltigung und Mord kann nach Beendigung seiner Amtszeit ausgemacht werden. In den Augen jedes billig und recht denkenden besudeln sich die Lumpen selbst, die unseren Präsidenten und mit ihm sein Amt, den Staat und ganz Deutschland mit Unrat zu bewerfen versuchen. Ähnlich unappetitlich, heuchlerisch und von Grund auf respektlos war die Schmierenkampagne gegen den König von Schweden.
 

Dinni

Gesperrter Benutzer
8. Dezember 2011
287
AW: Christian Wulff

Besser die Springerpresse als korrupte Pfeiffen und Skandalpolitiker inclusive VW, Peter Hartz, Schröder, Guttenberg. Die Springerpresse ist sehr nützlich.
Ich wähle keine SPD und CDU. Aber eine ganze Menge hier gehen gar nicht wählen.
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Christian Wulff

@Ein wilder Jäger
Ich finde, offen gesagt, nicht, dass das AMT des Bundespräsidenten durch die aktuellen Geschehnisse beschädigt wird. Wie genau soll diese Schädigung aussehen?
 

Dinni

Gesperrter Benutzer
8. Dezember 2011
287
AW: Christian Wulff

Ein Politiker hat seinen Ruf zu wahren. Ansonsten ist er des Amtes nicht würdig. Er muß abgesetzt werden. Man kann gut und gerne auf ihn verzichten.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Christian Wulff

Wenn ein Vorstandsmitglied eines DAX-gelisteten Unternehmens in einer Redaktion anruft und mit einem Anzeigenboykott droht, um die Veröffentlichung eines unangenehmen Artikels zu verhindern, dann nennt man das bundesrepublikanischen Alltag.
Imho ist das ein wesentlich schwerwiegenderer Eingriff in die Pressefreiheit als das Poltern eines doch recht machtlosen Amtsinhabers.

@ Ein wilder Jäger: In heutiger Zeit wird die Würde eines Amtes in der Regel nicht durch den Titel oder
die Servilität der Untertanen hergestellt, sondern durch die Amtsführung einer geeigneten Person.
Damit fällt auch Fehlverhalten auf den Amtsinhaber zurück und nicht auf das Amt.
Eine durch Geburt oder Heirat zur Repräsentation eines Landes berechtigte Person kann man imho auch nicht
mit einem demokratisch legitimierten Würdenträger vergleichen.

Noch ein letztes: die frustrierte Allgemeinschelte an der Politikerkaste sagt doch mehr über die Schreihälse hier,
ihre Kenntnisse des Politikbetriebes und ihre Demokratisierung aus als über die Gescholtenen.
 

Dinni

Gesperrter Benutzer
8. Dezember 2011
287
AW: Christian Wulff

Wenn der Papst ins Bordell gehen würde, würdest du das auch gutheißen?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Christian Wulff

Dem Amt des Präsidenten gebührt Respekt, unabhängig von seinem Inhaber. Dieser Respekt hat auch dem jeweiligen Inhaber des Amtes in Person zu gelten, nicht weil er sich untadelig verhielte, sondern weil er das Amt verkörpert, und dieser Respekt schwindet durch die ständigen Verstöße dagegen. Das ist in einer Republik ebenso untragbar wie in einer Monarchie, mehr noch - wenn der Respekt vor dem Herrscherhaus unwiederbringlich zerrüttet ist, kann man die Monarchie immer noch stürzen und eine Republik ausrufen, was soll man aber tun, wenn der Respekt vor den republikanischen Institutionen zerrüttet ist?

Wenn der Papst ins Bordell gehen würde, würdest du das auch gutheißen?

Selbstverständlich.
 

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