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Christian Wulff

Dinni

Gesperrter Benutzer
8. Dezember 2011
287
AW: Christian Wulff

Ne, über den Papst brauche ich nicht zu richten, denn das überlasse ich den Katholiken. Und er ist kein Diener unseres Staates. Aber angenommen er tut das? Was dann? Ist doch bloß ein Mann. Oder etwa nicht?
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Christian Wulff

Ne, über den Papst brauche ich nicht zu richten, denn das überlasse ich den Katholiken. Und er ist kein Diener unseres Staates. Aber angenommen er tut das? Was dann? Ist doch bloß ein Mann. Oder etwa nicht?
Es geht jedenfalls nur ihn etwas an. Wie er das mit seinem Keuschheitsgelübde vereinbaren will, muß er selbst wissen.
 

subgrounder

Geheimer Meister
5. Januar 2003
180
AW: Christian Wulff

@ Jäger

Du sprichst ein bischen wirr, mit Verlaub.
Einer Person gebührt Respekt weil sie ein Amt inne hat, dem Respekt gebührt? Das war mal so, aber ist Gott sei Dank Geschichte (bei uns).
Um mal beim Thema zu bleiben: Ein Herr Wulff im Amte des Bundespräsidenten mag einen gewissen Vertrauensvorschuss genießen, eine Respektsperson wird er erst durch sein Handeln. Er handelte dumm und wird nun respektlos behandelt. Eine logische Konsequenz, die ich nachvollziehen kann und gutheiße.

Ich bin jedenfalls auf seine Stellungnahme heute gespannt.
 

Dinni

Gesperrter Benutzer
8. Dezember 2011
287
AW: Christian Wulff

Ganz Deiner Meinung.
Heute abend wird er reden. Mal sehen wie er sich versucht rauszureden.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Christian Wulff

Dir scheint es ganz allgemein an Respekt zu mangeln, subgrounder. Meine Meinung ist nicht schon deshalb wirr, weil Du sie nicht teilst. Freilich ist völlige Respektlosigkeit gerade vonseiten derjenigen Mitmenschen, die selbst am wenigsten tun, um sich Respekt zu verdienen, hier und heute weit verbreitet. Es ist dies eines der Phänomen, die den Besuch von Veranstaltungen und Volksfesten, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und den Einkauf zu Stoßzeiten so unattraktiv machen.
 

subgrounder

Geheimer Meister
5. Januar 2003
180
AW: Christian Wulff

Ein bischen Wulff steckt wohl in jedem, lieber Jäger. Man muß nicht gleich die Beherrschung verlieren aber man tut es doch.

Zum Thema:
Ich fasse es nicht. Da hat er sich erklärt und bleibt. Welche Vorstellung hat der Herr Wulff eigentlich für seine verbleibende Amtszeit? Wird schon Gras drüber wachsen, bei der nächsten Neujahrsansprache ist alles vergessen. Außerdem hat er ja nichts Unrechtes getan und ein reines Gewissens ist bekanntlich ein sanftes Ruhekissen. Na dann gute Nacht.
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Christian Wulff

Was genau hat er denn getan, was Unrecht war? :gruebel:
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Christian Wulff

Dem Amt des Präsidenten gebührt Respekt, unabhängig von seinem Inhaber. Dieser Respekt hat auch dem jeweiligen Inhaber des Amtes in Person zu gelten, nicht weil er sich untadelig verhielte, sondern weil er das Amt verkörpert,
Bis zu diesem Punkt sind wir einer Meinung.
und dieser Respekt schwindet durch die ständigen Verstöße dagegen.
An dieser Stelle wäre zu klären, von wem diese Verstöße denn ursächlich begangen werden.
Imho fehlt es eben auch vielen Amtsinhabern am nötigen Respekt ihrem Amt gegenüber.
Die Amtswürde wird weniger als Pflicht und mehr als Geschenk, manchmal sogar als Verdienst betrachtet.
In meinen Augen ist diese Haltung destruktiver als irgendein Pressegejaule oder Internet-Gefrotzel.
was soll man aber tun, wenn der Respekt vor den republikanischen Institutionen zerrüttet ist?
Auch in Monarchien wurde bisweilen das Führungspersonal ausgewechselt, um das System an sich zu restaurieren.
Dort ist das ungewöhnlich.
In einer Demokratie ist das der normale Lauf der Dinge.
Eine Partei gewinnt die Macht und hält sich, bis sie ihr gesamtes Führungs-Personal verschlissen hat.
Imho ist dieser Punkt bei den Konservativen mittlerweile erreicht.

Für Herrn Wulf gibt es keinen adäquaten und auf der Regierungsbank zu verschmerzenden Ersatz.
Frau Merkel bleibt (vorerst) nichts anderes übrig, als die Würde des höchsten Staatsamtes zu opfern,
um ihre Ausgangsposition für die nächste Wahl nicht zu verschlechtern.
Ich vermute, sie hat sich diesmal verkalkuliert.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Christian Wulff

Imho fehlt es eben auch vielen Amtsinhabern am nötigen Respekt ihrem Amt gegenüber.

Das ist zweifellos richtig. Gerade der Bundespräsident ist aber zu keinem anderen Zweck gewählt worden, als um Respektsperson zu sein. Wenn er Peinlichkeiten verursacht, wie damals Lübke, dann haben wir darüber hinwegzusehen und sie nicht noch in unwürdiger Weise zu steigern. Wir müssen ihn in seiner Aufgabe unterstützen und ihn nicht mit aller Gewalt an ihrer Erfüllung hindern, denn er ist unser Repräsentant, wir haben ihn ausgewählt, und übrigens ist seine Amtszeit begrenzt, deswegen muß er auch nicht ersetzt werden. Der parteipolitische Zirkus um das höchste Amt im Staat aber muß schleunigst wieder beendet werden.

(Selbstverständlich fällt der Kanzlerin gerade [wieder einmal] ihre Personalpolitik vor die Füße.)
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Christian Wulff

Einigkeit.
Sollte jetzt nicht doch noch ein strafrechtlich relevanter Fakt auf den Tisch kommen,
fällt die allgemeine Jagd in letzter Konsequenz auf die Treiber zurück und nicht auf den Getriebenen.

Leider kann ich mir nicht vorstellen, daß die Journaille ihr neues Spielzeug aus der Hand gibt,
bevor es kaputt ist.

Irgendwie hatte ich immer gedacht, daß Chefredakteure, Verleger, Intendanten und ähnliche Funktionsträger
ab und an über die nächste Nachricht hinaus- und Konsequenzen bedenken.
 

Dinni

Gesperrter Benutzer
8. Dezember 2011
287
AW: Christian Wulff

Und was war mit Guttenberg. Der mußte auch gehen oder ist gegangen worden, obwohl er doch ein so hervorragender Verteidigungsminister war.
Und das bloß, weil er abgeschrieben hat.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Christian Wulff

1. Guttenberg hat gelogen.
2. Guttenberg hat betrogen.
3. Guttenberg war kein guter Verteidigungsminister.
 

Dinni

Gesperrter Benutzer
8. Dezember 2011
287
AW: Christian Wulff

Aber Merkel hat Guttenberg gelobt. Und sie lobt auch Wulff. Früher oder später sind trotzdem alle gegangen oder gegangen worden. Warten wir es doch einfach ab.
Man könnte theoretisch hier auch Wetten darauf abschließen. Geht er, oder geht er nicht? Das wird sich in nächster Zeit zeigen.
 

jamguy

Geheimer Meister
4. Januar 2012
354
AW: Christian Wulff

Morgen kommt raus das alles ein Irrtum war und es sich um eine Schenkung handelte und die Presse nimmt die Entschuldigung an und der Käse kann weitergehn.
 

subgrounder

Geheimer Meister
5. Januar 2003
180
AW: Christian Wulff

Was genau hat er denn getan, was Unrecht war?
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Sollte jetzt nicht doch noch ein strafrechtlich relevanter Fakt auf den Tisch kommen[...]

Da ist er wieder, der Wulff in uns :-D

Genau darum geht es doch, daß das justiziabele Recht nicht unbedingt mit dem subjektiven Rechtsempfinden zu vereinbaren ist. Auch wenn alles was er tat, rechtlich nicht angreifbar ist, so hat er dennoch seine Glaubwürdigkeit verspielt.
Es klingt in manchen Kommentaren so, als ob die Aufgabe des Bundespräsidenten darin bestehen würde, sich an die geltenden Gesetze zu halten. DAS muß jeder!
Der BP hat neutral und unabhängig jenseits vom täglichen Politklamauk zu stehen. Dazu bedarf es von Hause aus einer gewissen Souveränität und Erfahrung. Ein BP muß wissen, das es nicht reicht, einfach nur nichts Unrechtes zu tun. Um Ernst genommen zu werden, muß er zu einer echten Respektsperson werden. Und die wird er (ich muß mich wiederholen) NICHT per se durch sein Amt. Wo kämen wir da hin? Nächsten wird die Katzenberger Bundespräsidentin und aufgrund ihres Amtes kriechen alle zu Kreuze?
Ich will weder ein devoter Untertan sein noch möchte ich solche Mitbürger. Dafür sind wir ´89 nicht auf die Strasse gegangen, das hatten wir schon.
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Christian Wulff

Entschuldigung, du kannst doch aber nicht erwarten, dass subjektives (!) Rechtsempfinden als allgemeingültiger (?) Maßstab genommen wird. Unter anderem darum gibt es ja Gesetze, damit möglichst objektiv beurteilt werden kann, ob sich jemand etwas hat zu Schulden kommen lassen - oder eben nicht. Und deine Einlassungen, dass sich der Bundespräsident an Gesetze zu halten habe, sind Strohmannargumente - natürlich muss er das, es stellt auch keine "besondere" Anforderung an den Bundespräsidenten dar, hat hier auch keiner behauptet. Aber er hat, so wie es bislang aussieht, auch gegen kein Gesetz verstoßen. Und gegen welches Recht hat er denn deiner Meinung nach verstoßen?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Christian Wulff

Was für eine kleinliche Haltung. Selbst wenn wir alle Jubeljahre einmal einen schlechten Bundespräsidenten haben sollten, kann man das in Würde aushalten. Die Amtszeit beträgt fünf Jahre, und so lange sollte man die Zähne zusammenbeißen können.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Christian Wulff

Ich habe niemanden vor dem Amt oder dem Amtsinhaber kriechen sehen.
Was ich aber sehe, ist eine große Anzahl aufgebrachtes Volk im Internet, das
die Gelegenheit mal wieder nutzt, um aus der Ohnmacht heraus mitzupöbeln,
ohne darüber nachzudenken, mit wem und zu welchem Zweck sie sich da gemein machen.
 

subgrounder

Geheimer Meister
5. Januar 2003
180
AW: Christian Wulff

Und deine Einlassungen, dass sich der Bundespräsident an Gesetze zu halten habe, sind Strohmannargumente - natürlich muss er das, es stellt auch keine "besondere" Anforderung an den Bundespräsidenten dar, hat hier auch keiner behauptet.

Ich hatte den Eindruck, das doch. Nämlich wegen solcher Kommentare wie:

Was genau hat er denn getan, was Unrecht war?
Sollte jetzt nicht doch noch ein strafrechtlich relevanter Fakt auf den Tisch kommen,[usw.]
Aber er hat, so wie es bislang aussieht, auch gegen kein Gesetz verstoßen. Und gegen welches Recht hat er denn deiner Meinung nach verstoßen?

Mir geht es nicht darum, daß Herr Wulff rechtlich belangt werden sollte (auch wenn das versucht wird, mehrere Anzeigen sind ja schon eingegangen), sondern um seinen Umgang mit der ganzen Affäre. Im Gegensatz zur gedachten Vorbildfunktion, tut er das, was im politischen zwar üblich ist, aber eben nicht dem BP angemessen. Aussitzen, die berühmte "Salamitaktik", großes Bedauern hinterher. Genau das wird zurecht als dreist, schmierenkomödiantisch und absolut unwürdig gesehen. Das ist natürlich subjektiv und führt zu keiner Haftstrafe :roll:
So gesehen ist subjektives Rechtsempfinden aber doch allgemeingültig. Jeder besitzt es und ein Großteil der Bevölkerung kommt zu dem Schluß, das Herr Wulff dem Amt des BP nicht gerecht wird. Ich teile diese Ansicht.
Zivil- oder strafrechtliche Konsequenzen ergeben sich daraus nicht, aber Konsequenzen, die Herr Wulff mit sich selbst ausmachen muß. Das was er tut, läßt nicht darauf schließen, daß er verstanden hat, warum es gerade so ein großes Geschrei gibt und läßt sein Ansehen weiter sinken.

@Jäger

Dein Großmut ehrt dich.
Ein Schalk könnte aber auch dieses in deine Haltung interpretieren:
Du empfindest das Amt des BP als überflüssig. Es ist zwar eine schöne Zier an der deutschen Demokratie aber mehr nicht. Und das ist mangelnder Respekt sowohl vor dem Amt als auch dem Träger.
Ich denke du meinst das anders.

@Al
ohne darüber nachzudenken, mit wem und zu welchem Zweck sie sich da gemein machen.
Du wirst uns aufklären?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Christian Wulff

Erstaunlich, daß du dich über Wulfs Rechtsauffassung aufregst, aber die Tatsache ignorierst,
wer diese Kampagne begonnen und durch gezieltes Nachfüttern am köcheln gehalten hat.

Wieso ist der (ziemlich dämliche) Anruf beim Chefredakteur der BILD ein Angriff auf die Pressefreiheit?
Der Vorwurf ist einfach nur absurd.

Die Vorteile, reiche Freunde und gute Kontakte zu haben, hätte wohl jeder gern.
Daraus kann nur ein Vorwurf gegen den Amtsträger gezimmert werden, wenn es einen Rechtsbruch gegeben hat.
Ansonsten ist auch das nur ein Appell an niedere Instinkte, nämlich den Neid.

Wir haben jetzt die Wahl zwischen Pest und einem schnupfen.
Der Schnupfen ist das Ertragen eines angeschlagenen Präsidenten, der beim nächsten unbedachten Wort seinen hut wird nehmen müssen.
Die Pest wäre der Triumph des Springer-Verlages über das höchste Staatsamt und damit eine Mehrung seines Einflusses auf
wirklich wichtige Bereiche der Politik.

Und jetzt überleg noch mal, ob dein Gerechtigkeitsgefühl nicht vielleicht doch gerade instrumentalisiert wird.
 

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