Das Holocaust-Mahnmal in Berlin

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antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
aber das wär ja arbeit.


außerdem hab ich seine email-adresse nicht...


was keine ausrede sein soll, mit google kommt man jedenfalls nicht gut weiter...


:gruebel:

@mr anderson:

dort finde ich folgendes:

Selbstverständlich wird die Aussage dann aus dem Kontext gezerrt. Na, schaltet mal den Kopf ein, warum dieses Zitat auf diese Weise geschrieben wurde....

Und dann recht geistreich Friedmans Aussage aus dem Kontext zerren. Ich habe es schon öfter hier erwähnt, wie seine Aussage durch die Medien entstellt wurde. In einem Interview meinte er dazu, "die Deutschen müssen die Last der Geschichte über Generationen hinweg tragen (sie lässt sich schließlich nicht ausradieren). Kein Deutscher, insbesondere der jungen Generation hat eine Schuld für die Verbrechen in der Natzizeit." Auf seine bekannte Art fährt er fort "aber bitte liebe Deutschen, denkt auch daran, dass auch wir Juden keine Schuld haben". Dieses Interview hatte ich damals auf Video archiviert, da in den Medien seine Aussage verzerrt wiedergegeben und behauptet wurde, er würde den Deutschen die "Schuld" über Generationen hinweg vorwerfen.

ich wär schon fast so weit gewesen, das zitat einfach so zu glauben. sieht dem friedman ja ähnlich...
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
agentP schrieb:
Eine historische Verantwortung zu tragen, darum werden wir nicht herumkommen und auch nicht wollen, denn wer mit stolz geschwellter Brust ein Schillerjahr feiern will, der wird nicht drumherum kommen auch des Kriegsendes zu gedenken und wer eine deutsche Leitkultur erhalten will, wird sich auch mit der Kultur des Antisemitismus hierzulande auseinandersetzen müssen. Das eine ohne das andere wäre reichlich bigott, oder ?

Ich habe den Schiller nicht gebastelt, deshalb bin ich nicht stolz auf ihn. Wenn wir in derselben Stadt geboren wären, könnte ich's ja noch einsehen, obwohl es reichlich irrational bliebe. Besser wäre es, seine Fans und Brüder im Geiste würden das Schillerjahr ausrichten, als die Bundesrepublik. Was soll der nationale Taumel?

Was die Leitkultur angeht, so sollen mich die Politiker damit verschonen. Kultur entsteht von allein, und entwickelt sich von allein weiter. Die Kultur, die die Politik etwas angeht, ist allenfalls die Rechtskultur, die sich in Deutschland auch weiterhin auf die Gerichte und nicht auf Clans und Blutrache gründen sollte.
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
antimagnet schrieb:
Wenn ich nach "Versöhnung ist ein absolut sinnloser Begriff" google, kommen nur höchst fragwürdige seiten.

wie kann ich jetzt feststellen, ob das zitat wirklich so vom friedman gesagt wurde und in welchem kontext das geschah?


:gruebel:

Dass bei der Recherche wg. der teils zurückgewiesener Versöhnungsgesten genau dieser Begriff auch fragwürdige Suchtreffer listet, hatte ich im Posting weiter vorne schon erwähnt. Das sollte nicht abschrecken, der Sache genauer nachzugehen. Dass sich auch die "Rechten" einen Schwung an Themen und Begriffen geschnappt haben, wissen wir ja nun zur Genüge.

Das o.g. Friedman-Zitat müsste eigentlich stimmen, siehe Postingstrecke im politikforum. Quellenangabe gibt´s da keine, aber der Teilnehmer äußert sich in diesem Thread durchweg als Gegner des politisch rechten Lagers und pro-jüdisch. Er meint das also eben NICHT, dass das Unfug sei, sondern es gibt offensichtlich auch Gesellschaftsanteile, die ebenfalls keine Chance auf Versöhnung sehen. Es ist auch nicht das erste Mal, das hingebrettert zu bekommen, hier aber eben mal als Zitat. Vielleicht gibt Genaueres auch sein neues Buch her, für das ich keine Werbung machen möchte. Kurzer Teaser beim Spiegel hier www.spiegel.de/spiegel/0,1518,356946,00.html

Einen notwendigen Vergleich mit oder Hinweis auf Übernahme von Verantwortung möchte ich da nicht hören, Schillerjahr und dergleichen hat da auch nichts mit zu tun.

Friedman ist mit seinem Satz auch kein Einzelfall, was diese Haltung betrifft. Besonders krass fand ich mal ein TV-Interview von zwei Rabbis in Berlin, die auf die Frage, wieso sie denn im Land der Täter des Holocaust leben würden, lachend antworteten, das sei doch die größte Strafe für die Deutschen überhaupt.
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ich habe den Schiller nicht gebastelt, deshalb bin ich nicht stolz auf ihn. Wenn wir in derselben Stadt geboren wären, könnte ich's ja noch einsehen, obwohl es reichlich irrational bliebe. Besser wäre es, seine Fans und Brüder im Geiste würden das Schillerjahr ausrichten, als die Bundesrepublik. Was soll der nationale Taumel?
Frag mich nicht, ich kann es ja auch nicht nachvollziehen, aber im Moment muß ich es hinnehmen, denn vielen Leuten scheint das ja im moment wieder wichtiger zu werden.

Was die Leitkultur angeht, so sollen mich die Politiker damit verschonen. Kultur entsteht von allein, und entwickelt sich von allein weiter. Die Kultur, die die Politik etwas angeht, ist allenfalls die Rechtskultur, die sich in Deutschland auch weiterhin auf die Gerichte und nicht auf Clans und Blutrache gründen sollte.
100% Zustimmung.
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
antimagnet schrieb:
aber das wär ja arbeit.


außerdem hab ich seine email-adresse nicht...


was keine ausrede sein soll, mit google kommt man jedenfalls nicht gut weiter...


Das stimmt leider. Allerdings findet man trotzdem Material, das wenigstens etwas weiterbringt. Was ungemütlich ist, sind da doch auch die vielen Verweise auf Möllemann und Hohmann Stories, denn offensichtlich war das unter den betreffenden Streithähnen ein Thema.

Das Orginalinterview habe ich bis jetzt nicht gefunden, offenbar beziehen sich aber einige FAZ und RP-Online und vergleichbare Publikationen auf diese Äußerung. Dramaturgische Qualität erhält es aber m.E. nicht wegen des Inhaltes, sondern wegen der Person Friedman. Street Credibility hat er verspielt und so würde die gleiche Äußerung von einer anderen Person sicher nicht so kritisch beachtet werden.

Interessant etwa ist etwas über seinen Nachfolger Herrn Korn, in der Zeit war das hier zu lesen www.zeit.de/2003/36/Korn . Auch gibt es eben ganz andere Haltungen, wie sie hier beschrieben werden www.esch-web.de/html/jk.html , Stichwort Versöhnungstag. Auch das hier möchte ich empfehlen: www.zeit.de/2003/29/Europa-Debatte .
 
B

Booth

Gast
Elbee schrieb:
@booth
Im politikforum.de habe ich das hier gefunden: [Es folgt das Friedmann-Zitat]
Tja - wenn Friedmann meint, daß wir Deutschen für immer die historische Vernatwortung auf uns nehmen müssen, halte ich das für völlig richtig, wie von anderen auch ausgeführt wurde.
Wenn Friedmann sagt, daß die jüdischen Nachkommen sich niemals mit den deutschen Nachkommen versöhnen können oder wollen, ist das für mich schlicht Unfug. Wenn er damit die noch wenigen lebenden Betroffenen meint, kann ich dies allerdings verstehen.

So oder so ist Friedmann für mich nicht mehr ein Mensch, der als moralische Instanz von höherer Relevanz ist.
Friedmann hat bewusst osteuropäische Sklavinnen ge-/mißbraucht. Er ist für mich schlicht ein früherer Sklavenkonsument (und dies nun im wirklich wahrsten Sinne des Wortes).
Ich habe bis heute nur Entschudligungen seinerseits gelesen, daß er Kokain geschnupft hat. Eine Entschuldigung über das meiner Ansicht nach viel schlimmere Verbrechen der wissentlichen Unterstützung von Sklavenhaltung mitten in Europa habe ich nie wahrgenommen.

Von daher messe ich seinen Aussagen eine deutlich geringere Bedeutung bei, als noch vor einigen Jahren.

gruß
Booth
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
@ Booth

Kann ich komplett genau so unterschreiben. Ich schätze es kam in diesem Thread bereits rüber, dass die Range der Ansichten auch bei Juden ziemlich gefächert ist und Unversöhnlichkeitshaltungen nicht die Regel sind. Aber vorhanden.

Als Kontrapunkt möchte ich auf Marek Lieberberg hinweisen. Der hat´s meines Wissens noch nie nötig gehabt, sich mit jüdischer Herkunft zu schmücken, was Friedman als Kult pflegt, sondern einfach nur das tut, von dem er glaubt es ist richtig und tut keinem anderen weh. Lieberberg haben wir es zu verdanken, dass es so richtig große Rockkonzerte seit 1970 gibt, dazu zählt auch beispielsweise Rock-am-Ring. Viele Veranstalter haben nicht diesen Mut zum Risiko, auch hinsichtlich der gigantischen finanziellen Vorleistungen, auch angesichts der ultradicken Verträge, die damit zusammenhängen, und inklusive Kleingedrucktem erfüllt werden müssen. Dass in seiner Künstlerliste auch eine Menge Leute jüdischer Abstammung sind, ist noch nicht mal der Erwähnung wert. Weil es einfach keinerlei Bedeutung hat.

Aber: Das Problem sind bildstörende Typen wie Friedman, die endlich mal den Aufkleber weglassen könnten. Und den Deutschen gegenüber, die zu ihrer Nationalität genauso gekommen sind wie der Blinde zur Ohrfeige, wie er nämlich auch, keinen Unversöhnlichkeitshochmut mehr zu präsentieren.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
das problem ist, dass bildstörende typen wie der friedman ein problem sind.


von mir aus kann man den friedman für ein blasiertes ********* halten, der seine religiöse herkunft instrumentalisiert. das gibt einem aber keinen grund, dies nun allen juden zu unterstellen. höchstens die vermeintliche legitimation, latenten antisemitismus offen zu äußern. die juden brauchen sich nicht wundern, dass sie unterdrückt werden, solange es typen wie den friedman gibt. das ist antisemitismus. den friedman nicht zu mögen, nicht (unbedingt). so wie der sich aufführt...
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
antimagnet schrieb:
das problem ist, dass bildstörende typen wie der friedman ein problem sind.

Da möchte ich Dich bitten, einen Blick in die Abteilung Gruppendynamik und Meinungsbildung zu werfen, ist ja ein wenig umfangreicher. Um´s kurz zu machen: Ohne einen Bildstörer ist die Gesellschaft weder zufrieden noch komplett.


von mir aus kann man den friedman für ein blasiertes ********* halten, der seine religiöse herkunft instrumentalisiert. das gibt einem aber keinen grund, dies nun allen juden zu unterstellen. höchstens die vermeintliche legitimation, latenten antisemitismus offen zu äußern. die juden brauchen sich nicht wundern, dass sie unterdrückt werden, solange es typen wie den friedman gibt. das ist antisemitismus. den friedman nicht zu mögen, nicht (unbedingt). so wie der sich aufführt...

Tut sicher nur der, der den Friedman wiederum instrumentalisiert. Das werden wir aber nicht verhindern können, sondern allenfalls versuchen, künstlich zugeordnete Attribute entweder wegzulassen oder sie beim Zuhören zu ignorieren. Sag das dann mal einer Hausfrau, die sagt ":...ich als Hausfrau ..."

Friedman selber ist aber Teil einer Seilschaft, deshalb hat man ihm trotz Status einer persona non grata ein Gnadenbrot gegeben. Das wiederum dürfte Wasser auf die Mühlen von a_ntisemitisch eingestellten Menschen sein. Dass er nicht den Schneid hat, sich um seine Existenz selber zu kümmern, zeigt u.a. Schwäche. Vielleicht kompensiert er genau die durch eine besonders moralin-geschwängerte Einstellung, die er ja auch selber gerade nicht zu haben scheint, und muss diesen Sermon dann auch noch in der Öffentlichkeit loswerden. So erklären sich die Breitseiten, die er persönlich abkriegt, und der Rest der Juden in Deutschland braucht sich deshalb auch nicht den Schuh anzuziehen. Und auch den Versuch, etikettiert zu werden, kann man auch mal ignorieren.
 

Talpa

Vorsteher und Richter
15. März 2004
707
antimagnet schrieb:
die juden brauchen sich nicht wundern, dass sie unterdrückt werden, solange es typen wie den friedman gibt. das ist Antisemitismus. den friedman nicht zu mögen, nicht (unbedingt). so wie der sich aufführt...

Einspruch!

Warum hat man diesen Brandstifter so lange gewähren lassen?

Friedman hat mehr Antisemiten geschaffen (Friedman, nicht "die Juden"...) als alle deutschen Antisemiten zusammen.

Die Schweizer hatten stattdessen für 14 Jahre einen geschickten, weisen Boten im Amt: Sigi Feigel 1921-2004

http://chronik.geschichte-schweiz.ch/biografie/sigi-feigel.html

Der Provokateur erntet was er sät.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
@antimagnet.. ich wollte dem satz jetzt eigentlich nicht widersprechen..
jetzt hab ich mir aber folgendes überlegt: wenn der satz lauten würde die juden brauchen sich nicht wundern, dass sie unterdrückt werden, solange es typen wie den friedman gibt, der ja schließlich die gängigen vorurteile scheinbar "bestätigt" und somit erst der auslöser für antisemitismus ist, dann könnte man doch drüber diskutieren..

und ich denke auf jeden fall, dass friedmann eine mitschuld am antisemitismus in deutschland hat.. aber auch spiegel oder reich-ranitzki.. wenn jemand nicht mit der art dieser leute umgehen kann, dann verarbeitet er das gesehene halt mit antisemitismus, was aber nicht heißt, dass diese juden dann wieder selber dran schuld wären..

naja, schwieriges thema
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
ist george bush eine rechtfertigung für anti-amerikanismus?

:gruebel:




die juden nicht zu mögen, nur weil der friedman sich daneben benimmt, ist doch total bescheuert. du würdest doch sicher nicht auf diese idee kommen, dark. wenn andere auf diese idee kommen, ist das aber in ordnung und der friedman ist's schuld?

:gruebel:

quatsch mit soße, oder? :D



aber mit dem schwierigen thema hast du recht.

:wink:,
a.
 
B

Booth

Gast
Talpa schrieb:
Friedman hat mehr Antisemiten geschaffen (Friedman, nicht "die Juden"...) als alle deutschen Antisemiten zusammen.
Eigentlich muss man so einer solch übertriebenen Aussage nur mit demselben Satz begegnen, den Du vier Zeilen darunter selber genutzt hast:
Talpa schrieb:
Der Provokateur erntet was er sät.
Glaubst Du wirklich, daß Du das ernten willst, was Du mit Deiner Provokation säst?

gruß
Booth
 

Mr. Anderson

Vorsteher und Richter
24. Februar 2004
704
Hm, ich glaube nicht, daß Dark damit eine "Rechtfertigung" herbeizaubern wollte, sondern eher meinte: Wenn z.B. unser Vizekanzler plötzlich überall herumlaufen und sich im Namen Deutschlands - mit Verlaub - wie ein Arschloch benehmen würde, bräuchte ich mich auch nicht darüber zu wundern, wenn das Ansehen Deutschlands darunter leidet.
Allerdings muß man dazu sagen, daß das Verhalten eines einzelnen Vertreters noch nicht ausschlaggebend sein sollte für das Gesamtbild einer größeren Gruppe. Wer das ignoriert und bereits gewisse Vorurteile besitzt, ist da wohl anfälliger.
Fairerweise würde ich daher sagen, daß Friedmann keine Antisemiten in dem Sinne "geschaffen" hat, aber es ist vielleicht nicht ganz von der Hand zu weisen, daß er mit seinem Verhalten dazu beigetragen hat, daß einige Leute, die - sagen wir mal - auf der Kippe standen, zur "Dunklen Seite der Macht" übergelaufen sind.

Hoppla, ich merke gerade: das ist eigentlich Off Topic.
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
antimagnet schrieb:
ist george bush eine rechtfertigung für anti-amerikanismus?

Nein, aber er ist wenigstens eine Rechtfertigung für Anti-Deutsch. Nach 911 hat ein US-Freund gemeint, Deutsche ignorieren zu wollen, weil wir (noch deutsch) nicht "bei der Irak-Befreiung mitmachen". Diesen Mann habe ich in unserem Domizil beherbergt, ja? Und muss dann ertragen, dass ich in einen Topf geschmissen werden, vorurteilsbasiert oder auch "subjektiv begründet", von mir aus auch das. Ist zu verschmerzen, aber Tatsache trotzdem.

Auf der Basis kommt man mit dem Friedman-Faktor nicht zurecht. Und mit der, sagen wir: 10%igen Unversöhnlichkeit jüdischer Haltung, auch nicht. Oder wenigstens gerade so. Aber Achtung: Das steht im polarisierenden Kontext mit den anderen 10% Herrenmenschen. Oder sind wir nur Zeugen eines Machtkampfes zwischen dem einen Psychopath und dem Anderen? Sollte das der Fall sein, bin ich ab jetzt nach Diktat verreist ;-)
 

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