Also ich bin mit der Auswahl an meinem Kiosk recht zufrieden, da gibt es neben dem SPIEGEL und den von mir und dir genannten noch, die Süddeutsche Zeitung, die BILD, KONKRET, JUNGLE WORLD, JUNGE FREIHEIT, Münchner Katholische Kirchenzeitung, Evangelisches Sonntagsblatt, 11 Freunde, Spex, usw., usw. Mein Zeitungskiosk bekommt pro Woche ein paar hundert (!) neue Ausgaben und zwischen 1 und 10 Neupublikationen (!). Reicht mir das nicht aus, dann gibt es noch Bibliotheken und Archive. Keiner von uns hat auch nur den Hauch einer Chance alle Publikationen, die jede Woche erscheinen auch nur quer zu lesen. Trotzdem behaupten viele hier gerne in allen stünden die gleichen Lügen. Aber ich bitte um Entschuldigung: Selbst wenn ich die o.g. zur Hand nehme und die Artikel zu einem aktuellen Thema vergleiche, finde ich zahlreiche verschiedene Standpunkte.frage ich mich, wie jemand, der sich schon so lange hier herumtreibt, mit einer derartig beschränkten Palette an Informationsmöglichkeiten im Bereich Print-Medien zufriedenstellen kann.
Wir reden hier in erster Linie von Dingen wie Politik und Geschichte und das sind nicht gerade exakte Wissenschaften, in denen mit Messbarem oder mit Erfahrungen allzu viel anzufangen ist, sondern wo auch viel mit Deutungen gearbeitet wird.
Die endgültige Deutung meinetwegen eines tagespolitischen Ereignisses liegt aber letztendlich bei einem selber. Jeder muss sich der Quellen bedienen, die ihm zur Verfügung stehen und sie interpretieren. Zur Quellenarbeit gehört aber auch, daß man seine Quellen bewertet. Wenn man einen Artikel in der TAZ liesst, dann weiss man, daß dieser ein gewisses Vorzeichen hat und berücksichtigt das bei der eigenen Meinungsbildung.
Hier habe ich allerdings oft den Eindruck, daß Medien gefordert werden die die reine Wahrheit verbreiten, was gar nicht möglich ist, weil es sich bei Dingen wie Kultur, Philosophie und Politik nicht um Mathematik handelt, wo eindeutig klar ist das 1+1 2 ergibt.