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Die aktuelle Debatte zur Cannabis Legalisierung in Deutschland 2022

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Ich meinte das auch im Kontext mit Computerspiele und virtueller Realität, womit sich die Leute dann aktiv beschäftigen, und als potenzielle Systemgegner entschärft und "dumm" gehalten werden.

Jede neue Technologie wird von den einen benutzt, um sich an ihr mental weiter zu entwickeln, und von anderen, um sich an ihr zu verblöden.
Als ich mit Computern zu den Urzeiten anfing, handelte es sich um ein teures Gerät für Nerds. Wir haben damals die Entwicklungen, die heute Realität sind, vorhergesagt - "in 10 oder 20 Jahren werden alle Computer benutzen und vernetzt sein" - damals hielt man uns für Science Fiction Fans und -Spinner.

Es kam schließlich so, aber was wir nicht vorher gesehen haben: Dass die Populiserung der digitalen Welt nur mit der Benutzerfreundlichkeit, einer Art Verflachung des Systems, wenn man so will, einhergehen musste. Wir Nerds damals wollten einen kreativen Umgang mit den Systemen, und in gewisser Weise ist er auch passiert - nur nicht in der Form, die wir uns vorgestellt und erwünscht hatten.
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.859
Ja, alles kann eben zum Wohl, und auch zum Übel eingesetzt werden.

Heute ist durch grafische Benutzeroberflächen, und globalisierte Standards, alles bedienerfreundlich geworden, aber der gemeine User hat null Ahnung was im Hintergrund abläuft, bzw wie die Maschine von der er er sich abhängig macht funktioniert.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.410
Heute ist durch grafische Benutzeroberflächen, und globalisierte Standards, alles bedienerfreundlich geworden, aber der gemeine User hat null Ahnung was im Hintergrund abläuft, bzw wie die Maschine von der er er sich abhängig macht funktioniert.
Wir driften jetzt zwar vom Thread-Thema weg, aber ich finde das einen interessanten Aspekt. Es ist natürlich so wie Du sagst. Ich schlage mich tagtäglich mit solchen Nutzern rum.
Aber die interessante Frage ist doch, war das je anders? Wir alle nutzen elektrische Geräte und damit elektrische Energie. Kaum einer weiss aber wie das wirklich funktioniert. Also sprich wie der Elektronenfluss in einem Kupferleiter auf atomarer Ebene vonstatten geht. Oder denken wir an die Einführung der Dampfmaschine, damals war den wenigsten Anwendern klar wie das läuft.
Ich denke man sieht worauf ich hinaus will.

Bei Technologie ist es vermutlich immer so, dass nicht jeder wirklich wissen will wie das geht. Ich weiss auch nicht ob diesem Umstand schlecht ist. Ich habe z.B. auch keinen Schimmer wie Musik entsteht. Ich kann keine Noten lesen, kann kein Instrument spielen, kenne keine Ton- und Taktarten und meine Gesangskünste vertreiben max. Ungeziefer.
Hält mich das davon ab Musik zu hören, oder das ich mich emotional von einem Stück angesprochen fühle? Ich habe schlicht nicht das Bedürfnis, oder die Fähigkeit mich tiefer mit Musik auseinander zu setzten. Sollte ich deshalb keine Musik mehr hören? Wohl kaum, aber die Frage an sich finde ich spannend.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
Aber die interessante Frage ist doch, war das je anders? Wir alle nutzen elektrische Geräte und damit elektrische Energie. Kaum einer weiss aber wie das wirklich funktioniert. Also sprich wie der Elektronenfluss in einem Kupferleiter auf atomarer Ebene vonstatten geht. Oder denken wir an die Einführung der Dampfmaschine, damals war den wenigsten Anwendern klar wie das läuft.

Als Ingenieur kann ich hier nur beipflichten. Das wird mit zunehmender Komplexität der Systeme sicher alles nicht besser, aber die meisten Menschen wollen sowieso nicht wissen wie Dinge funktionieren. Bei Kombinationen aus verschiedenen Techniken haben wir aber für viele Menschen den Bereich der Magie betreten, es besteht nicht die kleinste Vorstellung wie sowas wirklich geht.

Mich bestürzt ein Trend der eine Weile in den Sozialen Medien zu beobachten war "Inspirierende Technik" wo oft Stromlose Techniken gezeigt wurden die von ganz technikfernen Menschen verstanden wird und darum als inspirierend hervorgehoben wird. Sehr sehr oft kann man da Lösungen aus der Römerzeit ansehen die durch den Einsatz von Muskelkraft als inspirierend für unsere Zeit empfunden werden.

Ist man jemand dem bekannt ist wie Beispielsweise eine Gasturbine funktioniert und welch eine Effizienz dadurch erreicht wird möchte man sich dann bei derartigen Videos immer heulend ins Bett legen.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.410
Das ist aber nicht auf solche Menschen beschränkt. Vor einigen Jahren, als ich die VT Videos auf YouTube noch schaute, hab ich mal ein Video eines solche Schwurbelkönigs gesehen. Ich glaube das war Jo Conrad oder irgendsowas... der meinte dann so in etwa: Strom kann ja gar nicht verbraucht werden. Deswegen wäre es ja Diebstahl und Knechtung der dummen Massen, dass man für Strom bezahlen müsse.

Das löst dann bei jeden, der die Grundlagen von elektrischer Energie versteht einen Kopf --> Tischplatte Effekt aus. So genannte Freidenker sind in Wahrheit oft eher Nichtdenker.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.137
Ich meinte das auch im Kontext mit Computerspiele und virtueller Realität, womit sich die Leute dann aktiv beschäftigen, und als potenzielle Systemgegner entschärft und "dumm" gehalten werden.

Hat Brzezinski in den 80ern schon vorhergesagt.

Die wegtechnisierte dumme Masse die keiner mehr braucht.
Deswegen auch die "Impfung"....

Deswegen auch "Bürgergeld"
Deswegen auch Drogen Legalisierung.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
Im Allgemeinen ist es zwar so wie du schreibst, aber früher mussten Computeranwender um das System herum genauer bescheid wissen, um damit etwas anfangen zu können.

Meine Oma war mit der Technologie Wählscheibentelephon bereits überlastet. Sie konnte das nur schwer in Ihr Leben integrieren und hat es nicht verstanden.
Den PC muß man evtl. nicht mehr durchdringen, heute muß man dafür andere Dinge verstehen und muß nicht mehr mit der Konsole Befehle an Register jagen. Die Komplexität nimmt zu und das auch noch immer schneller aber der Umstand das die meisten Menschen keinerlei Interesse am Verstehen von Technologie oder Physik haben bleibt gleich bin ich der Meinung.
Heute geht das noch mit einer gewissen Religiosität einher möchte ich beobachtet haben.
Wir haben gerade solche Kandidaten hier im Forum die Physik und Technik in jeglicher Form aktiv ablehnen und durch wilden Glauben an alternative Erklärungskonzepte ersetzen.

Ist der wahnhafte Klimaglaube nicht am Ende auch sowas? Mit einem vermeintlich ganz einfachen Ausweg, wir müssen es doch nur machen und irgendeiner steht nur im Wege und WILL NICHT.

Oder der Veganismus der ebenso eine ganz Einfach Antwort auf die gigantische Auswahl und die zugehörigen moralischen, gesundheitlichen und geschmacklichen Aspekte beim Einkaufen liefert.

Das sind in meinen Augen alles Symptome der intellektuellen Überlastung.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.321
Zustimmung, Malakim. Wobei ich noch nicht mal glaube, dass sich beim Einzelnen so unbedingt viel gegenüber früher geändert hat. Früher hat man allerdings gesagt, davon verstehe ich nichts, da halte ich mich raus. Könnte das nicht eher sein, dass heute jeder zu allem eine Meinung zu haben hat, ganz egal, ob das Thema für ihn relevant ist oder er überhaupt irgend etwas weiß davon?

Und ich könnte hier gerade anfangen, eine Verschwörungstheorie zu entwickeln: Es gibt viele Themen, über die nur ein paar Spezialisten wirklich Ahnung haben. Heißt im Umkehrschluss, die meisten Menschen haben keine Ahnung davon. Das heißt, man kann ihnen Blödsinn erzählen und Stimmung machen, ohne dass es eine nennenswerte Gegenwehr gibt. Man verlagert den politischen Kampf also in Regionen, wo sich noch niemand politisch etabliert hat und kann da nach Herzenslust und Belieben die wildesten eigenen Duftmarken setzen.

Man kann dem Volk erzählen, dass Gefahr im Verzug ist und es für jeden unheimlich wichtig ist. Ich könnte mir vorstellen, dass man mit dieser Technik die wildesten Dinge anstellen kann, etwa ein ganzes Volk so kirre zu machen, dass es absurde Dinge tut wie zum Beispiel unter Jubel seine eigene Stromerzeugung abzuschalten. Man muss ihm vorher nur die passenden Flausen in den Kopf gesetzt haben.

Ich wette, das glaubst Du nicht! Wie, das gab’s schon, sagst Du? Dann ist das womöglich schon längst politische Masche?
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Zustimmung, Malakim. Wobei ich noch nicht mal glaube, dass sich beim Einzelnen so unbedingt viel gegenüber früher geändert hat. Früher hat man allerdings gesagt, davon verstehe ich nichts, da halte ich mich raus. Könnte das nicht eher sein, dass heute jeder zu allem eine Meinung zu haben hat, ganz egal, ob das Thema für ihn relevant ist oder er überhaupt irgend etwas weiß davon?

Sinngemäß habe ich einmal zu einem Gast etwas in der Art gesagt und hinzugefügt (in Bezugnahme auf die Ernährungswissenschaft): Und wer sich wirklich ernsthaft mit dem Thema befasst hat, der soll dann am Besten die Klappe halten.
Sie antwortete darauf: Ach wissen Sie, das ist wie mit dem Fußball. Da ist auch ein jeder der Bundestrainer.

Verloren gegangen scheint mir vor allem die Fähigkeit oder gar nur das Bestreben, die Relevanz einer Quelle einschätzen zu können oder auch nur zu wollen. Nein, ich bin nicht der Ansicht, "Blooger 08/15" oder "Influencerin Dumpfbacke" hätten denselben Stellenwert im Informationsgewinn wie ein wissenschaftliches Standardwerk zum Thema oder auch eine angesehene Fachzeitschrift.
Im Zusammenhang mit Reizthemen werden auch gern "Experten" zitiert, die keine solchen sind. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass man solche "Experten" oft schon nach nur wenig Recherche und mit ein paar Clicks demaskiert hat: Sie sind dann einfach nicht diejenigen, als die sie von anderen oder auch von sich selbst dargestellt werden. Man findet dann heraus, dass der (am Beispiel Corona, es könnte aber auch jedes andere Reizthema sein) "international rennomierte Virenexperte" eben doch nur ein Laborassistent ist, über gar keine akademische Laufbahn verfügt oder nur ein christlich-moralinsaurer Landarzt im ländlichen Kanada ist.

Solcherart Enthüllungen werden in Diskussionen i.d.R. dann völlig ignoriert, und nur wenige Beiträge später taucht der "international rennomierte Virenexperte" als Springteufelchen erneut wieder aus der Box auf.

Das Internet als solches suggeriert, alles zu wissen.
Welches Thema man auch immer eingeben wird, man wird mindestens ein paar Dutzend Einträge dazu finden (1). Ich bestreite nicht, dass dies erfrischend nützlich sein kann, denn die Ersatztastatur für meinen Laptop, die ich mir gestern bestellt habe, hatte ich innerhalb von Sekunden gefunden. In Vor-Internetzeiten hätte es stattdessen mühsamer Recherche bedurft, ganz klar. (2)
Für komplexe Inhalte ist das Internet aber nicht geschaffen, und oft genug nicht einmal für einfache Einkäufe. (3)

Die Gründe dafür sind eigentlich ganz klar. Abgesehen von vllt. akademischen Seiten kann niemand von seinen Veröffentlichungen im Internet leben.
Es bleiben also nur die Kaschpar übrig, die ihren Sermon abgeben.

Fußnoten:

(1) Vor kurzem gab ich die Frage "Wie wird eine Cognacbohne hergestellt?" ein, erhielt dazu allerdings nur Hinweise auf Alkoholismus, Verdauungsstörungen, Botulismus und Demenz. Besonders intelligent sind Suchmaschinen also nach wie vor nicht.
(2) Oder dem Fachhändler Deiner Wahl, den es heute leider nicht mehr gibt: Du, ich brauche eine Tastatur für einen Dell XYZ - Nee, habe ich nicht, aber ruf mal denundden an, der hat sie.
(3) Dann nämlich, wenn man sich nicht wirklich auskennt. Ich wollte einmal einen professionellen Tisch-Dosenöffner recherchieren ... und nach mehr als 2 Stunden gab ich entnervt auf. Ich fand zwar Dutzende von Modellen und landete auf ebensovielen Vergleichsportalen, es wurde aber nicht klar, worin denn eigentlich die Unterschiede zwischen einem Modell für 50€ und einem für 500€ bestehen sollten. Am Ende wendeten wir uns an unseren Fachhändler und der verkaufte uns das Dingens.
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.859
Es kommt ganz darauf an, was man macht. Bei Hydrokultur ist Reinlichkeit sehr wichtig, und auf Erde sind Mikrorganismen und Pilze nützlich, um organische Stoffe umzuwandeln. Indoor ist darauf zu achten daß keine schlimmeren Schädlinge Einzug finden, wie etwa Thripse und Spinnmilben. Outdoor ist das weniger ein Problem, da sich dort viele andere Pflanzen und Jäger befinden.

Ich vertrete die Ansicht, daß die sterilen Anbaumethoden den Hanf über Generationen anfälliger und empfindlicher machen, weil er seine Resistenzfähigkeit verliert.
An sich ist die beste Form so naturbelassen wie möglich, Erde als Wurzelmedium, und Sonne als Lichtspender.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.410
Ich verstehe das nicht, warum wird das nicht gleich richtig liberalisiert und vernünftig besteuert wie Alkohol?
So bringt das doch nichts.
 
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