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Die Finanzkrise

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Die Finanzkrise

High, friends
da ich wg. meinen Fragen nicht extra 1nen neuen Thread eröffnen wollte, hab' ich diesen hervorgekramt.

Z.Zt. verhandelt ja das BVG über die Rechtmäßigkeit der EZB von 'maroden' Staaten Staatsanleihen zu kaufen.
Damit sollen diese Staaten entlastet + das Vertrauen der Anleger/Gläubiger zurück gewonnen werden.

Abgesehen davon, ob dies nicht die Kompetenzen der EZB überschreitet, möchte ich gerne wissen/diskutieren, ob so etwas Sinn macht, denn das würde doch die bisherige Finanzpolitik dieser Staaten kaschieren + 1nen 'Sterbenden' künstlich am Leben halten?

Würde es nicht mehr Sinn machen, diese Staaten insolvent werden zu lassen, damit sie 1nen Neuanfang machen können??

Welche Alternativen zu Statsanleihenaufkäufe durch die EZB gäbe es?

Ihr wisst ja, von Finanzpolitik hab' ich KA + hoffe daher auf viele Beiträge von Usern, die sich da besser auskennen(oder es glauben).
 

subgrounder

Geheimer Meister
5. Januar 2003
180
AW: Die Finanzkrise

Aus der Satzung der EZB:
21.1. Nach Artikel 123 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union sind Über-
ziehungs- oder andere Kreditfazilitäten bei der EZB oder den nationalen Zentralbanken für Organe,
Einrichtungen oder sonstige Stellen der Union, Zentralregierungen, regionale oder lokale Gebiets-
körperschaften oder andere öffentlich-rechtliche Körperschaften, sonstige Einrichtungen des öffent-
lichen Rechts oder öffentliche Unternehmen der Mitgliedstaaten ebenso verboten wie der unmittel-
bare Erwerb von Schuldtiteln von diesen durch die EZB oder die nationalen Zentralbanken.



Die EZB soll Staaten keine Kredite gewähren. Macht es über Umwege aber trotzdem. Was soll man da drüber sinnieren. Finanzpolitik ist halt Glaubensfrage, auch wenn die Akteure sicher widersprechen würden (und so mancher User im Forum auch ;)).
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Die Finanzkrise

Ein paar Länder geben sich ein paar Regeln, die ihnen sinnvoll dünken.
Dummerweise sind diese Regeln sehr gut dazu geeignet, in bare Münze umgesetzt zu werden,
wenn der Markt gegen sie spielt.
Also brechen die Länder selbst die Regeln um das Spiel nicht vollständig und abrupt zu verlieren.
So in etwa.
:tasse:
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Die Finanzkrise

Also brechen die Länder selbst die Regeln um das Spiel nicht vollständig und abrupt zu verlieren.
Im Strafrecht nennt sich das dann "Notwehr".
Und das Urteil lautet Freispruch.

§ 32 StGB - Notwehr

(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.

(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.

:read: Nachbar
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Die Finanzkrise

Tja, aber der Angriff ist ja gar nicht rechtswidrig.
:gruebel:
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Die Finanzkrise

[....]Und das Urteil lautet Freispruch.[....]

Wer hat denn in der Sache einen rechtswidrigen Angriff nach deinem Verständnis gestartet?

Ich denke bei dem Problem und seinen Folgehandlungen eher an Rechtsbeugung...

StGB - Einzelnorm § 339 Rechtsbeugung

Ein Richter, ein anderer Amtsträger oder ein Schiedsrichter, welcher sich bei der Leitung oder Entscheidung einer Rechtssache zugunsten oder zum Nachteil einer Partei einer Beugung des Rechts schuldig macht, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu fünf Jahren bestraft.
[Fettung durch mich]

Aber soweit ich das verstehe, wurde ja nur mit dem Ankauf gedroht und die `Märkte`reagierten erwartungsgemäss... :zwinker:
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Die Finanzkrise

Und mittlerweile sind es ca. 210 Milliarden an Staatsanleihen, die widerrechtlich aufgekauft wurden.
Kann man überall lesen.
Ich hab die Quelle genommen wegen diesem Absatz:
Dazu muss man wissen, dass nicht nur Draghi selbst in führender Position bei der US-Investment Goldmann Sachs anheuerte, nachdem er in den 1990er Jahren italienische Unternehmen vielfach erheblich unter Wert an internationale Investoren und Banken verscherbelte. Auch Draghis Sohn Giacomo ist bei Morgan Stanley als Zinshändler tätig – ein klarer Interessenkonflikt des Notenbankers, der noch dadurch an Brisanz gewinnt, dass Morgan Stanley, seit Draghi EZB-Ratsmitglied und Präsident wurde, erstaunlich zuverlässige Vorhersagen über die Zinspolitik der EZB macht und dabei Milliarden mit Euro-Derivaten verdient hat. Und auch nach seiner Ernennung zum Euro-Notenbankchef bleibt Draghi Mitglied etlicher internationaler Interessenvereinigungen wie der Group of thirty, wo er sich regelmäßig u.a. mit führenden Investmentbankern über wirtschaftliche Fragen austauscht, darunter wohl die Geldpolitik der Notenbanken.

Wenn wir uns über die Finanzmärkte unterhalten, sollten wir uns auch klar sein,
daß wir über ein Pokerspiel reden, bei dem jeder Akteur gezinkte Karten in der Hand hält
und die Regeln das Papier nicht wert sind auf dem sie gedruckt wurden.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Die Finanzkrise

ja wen man nur auf Experten - die auch noch die selbe Meinung vertreten wie einige Politiker.

Es hat sich auch schon mal eine/r tot-gespart. Und andere meinen "die fressen einem die Haare vom Kopf"
oder "unser Geld" schreien - wenn dann ist es nicht unser / sondern das Geld > welches erst die
kapitalistische/geld Wirtschaft ermöglicht.
Ohne Geld bzw. ausreichendem Geld funktioniert diese Wirtschaft nicht,
außer das sie immer neue Schulden erzeugt - welche noch nicht einmal mehr zurück gezahlt werden können.
 

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